Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Trafo anschließen - Wie genau ?


von Abc D. (kaesekuchen86)


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Hallo,

ich würde gerne eine regelbare Wechselspannung von ca. 1200 Volt 
erzeugen. Hierfür steht mir ein Transformator (230 Volt auf 1200 Volt) 
bereits zur Verfügung. Idealerweise fließt in meiner Schaltung kein 
Strom (brauche nur die Spannung), zur Sicherheit soll das ganze aber 
noch über einen 15 MOhm Widerstand auf der Sekundärseite abgesichert 
werden.
Um die Ausgangsspannung regelbar zu machen, wollte ich einen Stelltrafo 
verwenden (230 Volt auf 0..230 Volt) dieser soll dann vor den anderen 
Transformator geschaltet werden.

Jetzt meine Fragen....:
1. Funktioniert das überhaupt so ?
2. Der Trafo der die 1200 Volt erzeugen soll, verträgt nur 13.5 mA. Wie 
schütze ich ihn am besten vor einem zu hohen Strom ?
3. Kann ich meinen Stelltrafo direkt an 230V Netzspannung betreiben? Da 
die Spulen des Stelltrafos ja wahrscheinlich einen recht kleinen 
Widerstand besitzen, müsste dann doch der Strom recht groß sein, oder ?
4. Um das ganze noch etwas sicherer zu gestalten, würde ich gerne noch 
eine Sicherung einbauen. Käme die dann noch vor den ersten Trafo ?

von EGS (Gast)


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Also solange du die Sekundärseite nicht belastest sollte die Primärseite 
bis auf Wirbelstromverluste keine Leistung umsetzen.

Der Spulenwiderstand ist immer gering, sinnvoller ist es die 
Induktivität zu kennen.

Die Sicherung des Trafos sollte Primär und Sekundärseitig erfolgen 
(Geräte und Leitunsgschutz).

Was willst du mit dem 15MOhm machen???

von Carsten (Gast)


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Klingt irgendwie gefährlich. Was willst Du mit 1200V?

von Johannes M. (johnny-m)


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Abc Def wrote:
> 3. Kann ich meinen Stelltrafo direkt an 230V Netzspannung betreiben? Da
> die Spulen des Stelltrafos ja wahrscheinlich einen recht kleinen
> Widerstand besitzen, müsste dann doch der Strom recht groß sein, oder ?
Wenn Du meinst, der Wicklungswiderstand habe etwas damit zu tun, 
solltest Du vielleicht von Netzspannung generell die Finger lassen.

Ich habe hier Trafos rumstehen, deren ohmsche Wicklungswiderstände so 
klein sind, dass sie mit einem handelsüblichen Multimeter nicht messbar 
sind. Und trotzdem funktionieren die ganz gut...

von Andrew T. (marsufant)


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Abc Def wrote:
> Hallo,
>
> ich würde gerne eine regelbare Wechselspannung von ca. 1200 Volt
> erzeugen. Hierfür steht mir ein Transformator (230 Volt auf 1200 Volt)
> bereits zur Verfügung. Idealerweise fließt in meiner Schaltung kein
> Strom (brauche nur die Spannung), zur Sicherheit soll das ganze aber
> noch über einen 15 MOhm Widerstand auf der Sekundärseite abgesichert
> werden.
> Um die Ausgangsspannung regelbar zu machen, wollte ich einen Stelltrafo
> verwenden (230 Volt auf 0..230 Volt) dieser soll dann vor den anderen
> Transformator geschaltet werden.
>
> Jetzt meine Fragen....:
> 1. Funktioniert das überhaupt so ?

Ja.

> 2. Der Trafo der die 1200 Volt erzeugen soll, verträgt nur 13.5 mA. Wie
> schütze ich ihn am besten vor einem zu hohen Strom ?

Sicherung auf der Primärseite wäre eine gute Lösung.

> 3. Kann ich meinen Stelltrafo direkt an 230V Netzspannung betreiben?

Klar, dafür ist er ja spezifiziert (so liest sich Dein Text).

> Da
> die Spulen des Stelltrafos ja wahrscheinlich einen recht kleinen
> Widerstand besitzen, müsste dann doch der Strom recht groß sein, oder ?

Du hast den Widerstand bei Gleich-Strommessung (= Dein Ohmmeter) 
bestimmt.
Betriebsfall ist aber Wechselstrom

> 4. Um das ganze noch etwas sicherer zu gestalten, würde ich gerne noch
> eine Sicherung einbauen. Käme die dann noch vor den ersten Trafo ?

Ja. Vor den ersten (=Stell) Trafo. Dann eine (schwächere) Sicherung für 
den 230/1200 V Trafo.

Und ein ordentliches Gehäuse wäre auch ratsam.

von Ulrich (Gast)


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Wer solche Fragen stellt, solle sich erst mal Fragen ob er wirklich mir 
230 V basteln sollte. Die Antwort auf die 2 te Frage wird wohl heißen: 
besser nicht.

von Abc D. (kaesekuchen86)


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Vielen Dank für die vielen Antworten. Ihr habt mir sehr geholfen.
Die 15 MOhm dienen dazu, im Falle eines Kurzschlusses den Strom zu 
begrenzen. Das ganze ist Teil eines Experiments an meiner Uni. Ist etwas 
komplizierter das ganze zu erklären, aber um es kurz zu machen: Es geht 
leider nicht ohne die hohe Spannung. Mir wäre es auch lieber mit 
normalen Batterien zu arbeiten :)
Aber zum Glück schaut nachher auch noch mal jemand vom Fach drüber bevor 
das ganze eingeschaltet wird. Nur ich muss mir halt selbst den 
Schaltplan überlegen usw...
Wegen dem Gehäuse, kriegt man da bei Conrad was brauchbares?

von tom (Gast)


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>> Die 15 MOhm dienen dazu, im Falle eines Kurzschlusses den Strom zu
>> begrenzen.

Dir ist klar, das das ein Hochspannungswiderstand sein muss oder eine 
Reihenschaltung aus vielen Widerständen? (--> Spannungsfestigkeit)

>> Mir wäre es auch lieber mit normalen Batterien zu arbeiten :)
Das ist nicht unbedingt ungefährlicher. Gleichspannung ist i.d.R. noch 
gefährlicher. Und man kann Sie nicht einfach abschalten.

von Abc D. (kaesekuchen86)


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tom wrote:
>>> Die 15 MOhm dienen dazu, im Falle eines Kurzschlusses den Strom zu
>>> begrenzen.
>
> Dir ist klar, das das ein Hochspannungswiderstand sein muss oder eine
> Reihenschaltung aus vielen Widerständen? (--> Spannungsfestigkeit)
>

Ja, das ist mir klar.

Ich hab bei Conrad folgenden Stelltrafo gefunden: 516546, Datenblatt 
gibts hier: 
http://www2.produktinfo.conrad.com/datenblaetter/500000-524999/516546-an-01-de-Stelltrafo_TSE-002.pdf

Ist der geeignet, oder würdet ihr einen anderen empfehlen? (darf auch 
was kosten, nur nich übertreiben :) )

von Abc D. (kaesekuchen86)


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Sorry wenn ich das Thema pushe, aber die Frage ist noch aktuell.

von Andrew T. (marsufant)


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Wir wissen nicht was andere empfehlen, aber der Herr Doktor empfiehlt:

ebay Nr. 260383564689

von Abc D. (kaesekuchen86)


Angehängte Dateien:

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so, wie sich herausgestellt hat, benötige ich leider noch mehr Spannung 
:C

Hier hab ich mal einen Schaltplan erstellt: Da ich zwei passende Trafos 
zur Verfügung habe, werde ich wohl die verwenden statt noch einen zu 
kaufen.

Könnt ihr mal drüberschauen ob ich da was falsch gemacht habe?

Außerdem hätte ich noch eine Frage: Der Trafo wird durch das Experiment 
nachher neben dem Widerstand noch durch eine Kapazität belastet (Größe 
der Kapazität werde ich morgen mal genau bestimmen). Insgesamt würde 
also an der Sekundärseite ein 15MOhm Widerstand und eine Kapazität in 
Reihe liegen. Da der Trafo jetzt belastet ist, ändert das irgendwas an 
den vorherigen Überlegungen?
Und wie sollte die Sicherung auf der Primärseite des Stelltrafos 
bemessen sein?

von ahnungsloser (Gast)


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ich kenn mich zwar da nicht so gut aus,
aber wenn du Pech hast sind die zwei Trafos
180° phasenverschoben und du hast garkeine Spannung.
Dann musst du einen Primärseitig umpolen.
Achtung: Wenn ein Trafo primätseitig ausgesteckt ist,
liegen am Stecker 230V an. (Spannungs des anderen wird
wieder herabtransformiert)

von Abc D. (kaesekuchen86)


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der Trafo ist beschriftet, das sollte kein Problem sein. Ich werde da 
auch garantiert nix dran anfassen, solange da Spannung drauf liegt.

Ist die Schaltung denn prinzipiell richtig? Oder fehlt noch was ?

von Abc D. (kaesekuchen86)


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Also die Kapazität ist etwa 650 pF.

Nochmal zu der Angabe auf dem Trafo: Da steht einfach nur 13.5 mA, heißt 
das jetzt, dass der auf der Sekundärseite max. 13.5 mA liefert? Oder 
bezieht sich das auf den maximalen erlaubten Strom auf der Primärseite? 
Ich glaub mittlerweile ersteres, aber lass mich gern eines besseren 
belehren.
Mehr steht leider nicht drauf :(

Und ist der Schaltplan so prinzipiell in Ordnung?

von BMK (Gast)


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Ich würde das schön bleiben lassen; die Hochspannungsseiten
von 2 Trafos in Reihe zu schalten.

Der Grund: Der Trafo ist bezüglich der Durchschlagsfestigkeit
der Hochspannung zur Primärwicklung bzw. zum Joch so bemessen,
dass er die 4kV + Reserve abkann.

Wenn du ihn jetzt auf einem Sekundäranschluss mit 4kV beaufschlagst,
wird das andere Ende durch die Addition 8kV haben und ein
Durchschlag zur Primärwicklung oder zum Joch oder sonstwohin
wird sehr wahrscheinlich, weil nicht dafür ausgelegt.

von Andrew T. (marsufant)


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BMK wrote:
> Ich würde das schön bleiben lassen; die Hochspannungsseiten
> von 2 Trafos in Reihe zu schalten.
>
> Der Grund: Der Trafo ist bezüglich der Durchschlagsfestigkeit
> der Hochspannung zur Primärwicklung bzw. zum Joch so bemessen,
> dass er die 4kV + Reserve abkann.
>
> Wenn du ihn jetzt auf einem Sekundäranschluss mit 4kV beaufschlagst,
> wird das andere Ende durch die Addition 8kV haben und ein
> Durchschlag zur Primärwicklung oder zum Joch oder sonstwohin
> wird sehr wahrscheinlich, weil nicht dafür ausgelegt.


Danke für die Tipps. Oben steht aber das der TE nur 1200V benötigt.

Es verwundert schon das er nun nun 4kV Trafos einsetzen würde/will- 
könnte aber evtl. an den schon vorhandenen liegen.

Wohl wieder ein Fall für den Darwin Award.

von Abc Def (Gast)


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leider reichen die 1200V nicht. Ich benötige etwa 6kV.
Das mit dem in Reihe schalten von Transformatoren habe ich bereits in 
anderen Schaltplänen zu dem Experiment gesehen und es hat auch 
problemlos funktioniert.
Ist der Rest den prinzipiell richtig?

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