Hallo, ich wohne in Madrid und wollte meine deutschen DCF Uhren mit einem Signal versorgen. Weiterhin wohnt ein deutscher Nachbar in unmittelbarer Nähe (ca 30m) und würde sich auch freuen, wenn seine Funkuhr wieder Lebenszeichen von sich geben würde. Meine Idee / Umsetzung sieht wie folgt aus: -Einlesen der Uhrzeit per GPS Empfänger (funktioniert bereits auf einem ATmega8) -Routine zur Ausgabe der 59 Bits ( klappt auch Problemlos) Mein einziges Problem ist das Senden des Signales. HF ist überhaupt nicht mein Gebiet. Eine Möglichkeit, die ich mir vorstelle, ist das Einspeisen einer 77.5khz Sinuswelle in eine Audioendstufe. Als Antenne würde ich dann einfach einen Kupferlackdraht (lambda/4 = 967m) aufwickeln (Durchmesser ca 1m) und diesen an die Audiostufe hängen. Würde das klappen? Wichtig ist, dass ich mit der Antenne so auf ca 20-30m Reichweite komme, damit der Nachbar auch was von der ganzen Sache hat. Ich hoffe auf freundliche Unterstützung. Alejandro
Hi. Zunächst ist eine Audioendstufe in der Regel bei 30 kHz begrenzt. Ein 77.5 kHz Signal wird damit nicht verstärkt werden können. Des weiteren ist das Signal ein Pulssignal. Audioendstufen sind nicht schnell genug, um Pulssignale ohne erhebliche Verzerrungen zu übertragen. Und bei einem Abstand von 30 m reicht villeicht noch eine Antenne auf Ferritstabbasis aus? So enorme Leistungen müssen nicht sein, ich meine, 10 mW reichen für 30 m voll aus. Entwerfe einen Verstärker, mit Transistoren 2N2219 . Er sollte als Impulsverstärker ausgelegt sein (-> schnelles schalten). Grüsse Robert
Die theoretische Reichweite des DCF77- Funksignales soll laut PTB 2000km betragen. Vom Sender in Mainflingen bei Frankfurt sind es nach Madrid 1457km. Nachts sollte auf jeden Fall der Empfang möglich sein. Schönen Sonntag
>Zunächst ist eine Audioendstufe in der Regel bei 30 kHz begrenzt. Ein >77.5 kHz Signal wird damit nicht verstärkt werden können. Ein TDA2030 (ist mir als erstes eingefallen) hat eine Power-Bandbreite von 140kHz. Sollte also problemlos gehen. >Des weiteren ist das Signal ein Pulssignal. Audioendstufen sind nicht >schnell genug, um Pulssignale ohne erhebliche Verzerrungen zu >übertragen. Es ist ein Sinussignal, moduliert mit 1Hz-Pulsen. Die Schaltflanken müssen nicht besonders steil sein, eine Bandbreite von 1kHz wäre weit jenseits des Notwendigen. Moduliert muss also eine Frequenzbereich von 77.5kHz +/- 1kHz abgedeckt werden. Sollte also problemlos gehen. >Als Antenne würde ich dann >einfach einen Kupferlackdraht (lambda/4 = 967m) aufwickeln (Durchmesser >ca 1m) und diesen an die Audiostufe hängen. Da bin ich jetzt nicht so bewandert, aber wenn ein Empfänger typischerweise mit einem Ferritstab und einige zig Windungen Cu-Draht auskommt, warum sollte es der Sender nicht auch können? Die Frage ist aber auch: Darfst du in Spanien auf 77.5kHz einfach senden? >Die theoretische Reichweite des DCF77- Funksignales soll laut PTB 2000km >betragen. Vom Sender in Mainflingen bei Frankfurt sind es nach Madrid >1457km. Nachts sollte auf jeden Fall der Empfang möglich sein. Naja, so eine Aussage ist sehr unvollständig. Es wurde nicht definiert, welche Feldstärke hier zugrunde gelegt wurde, welcher Störnebel vorhanden sein darf und mit welcher Empfangsantenne dies dann noch aufnehmbar sein kann. Meine billige Armbanduhr hat in Südfrankreiche (Gegend St.Tropez, ca 750km Luftlinie von Mainflingen) noch synchronisiert - aber nur, wenn sie im richtigen Winkel auf dem Nachttisch lag. Das war also schon grenzwertig.
R. Freitag wrote: > Zunächst ist eine Audioendstufe in der Regel bei 30 kHz begrenzt. Ein > 77.5 kHz Signal wird damit nicht verstärkt werden können. Komplette Endstufen meist ja, die ICs selbst können auch noch bei >100kHz einiges an Leistung liefern. Der TDA2030 ist z.B. mit 140kHz -3dB Powerbandwidth spezifiziert. > Des weiteren ist das Signal ein Pulssignal. Audioendstufen sind nicht > schnell genug, um Pulssignale ohne erhebliche Verzerrungen zu > übertragen. Nein, das DCF77 Signal ist ein AM Signal mit einer sehr geringen Bandbreite. Wenn ein Verstärker einen 77,5kHz Sinus verstärken kann, dann kann er in der Regel auch das DCF77 Signal verstärken. Als Antenne würde ich einen (Reihen-)Schwingkreis aus einer großen Luftspule mit ein paar 10cm Durchmesser verwenden, die durch einen Kondensator in Reihe auf Resonanz abgestimmt wird. Der Vorteil davon ist, dass man einer relativ kleinen Spannung auskommt, und mit der Spannung die Sendeleistung steuern kann. Mit einem Audioverstärker wie obigem IC oder auch ein TDA729x, kann man damit problemlos mehrere 100m Reichweite erreichen. EDIT: Mist, zu langsam. Es ist aber interessant, dass die Aussagen nahezu identisch sind.
Danke für die Vorschläge. Also zunächst zum Empfang des DCF Signals hier in Madrid. Mit meinem DCF-Empfänger von Conrad habe ich nur Nachts 2-3 mal eine gute Synchronisation. Mit dem DCF-Empfänger von Reichelt gibts noch mehr Probleme. Der Tipp, einen TDA2030 zu verwenden, kommt wie gerufen. Hab 2 Stück aus aktiven Lautsprechern (PC) vor einpaar Tagen ausschlachten können. Jetzt folgt lediglich der Bau der Antenne. Muss später mal an einen Frequenzgenerator kommen, damit ich die Antenne abgleichen kann. Vielen Dank, werd mich melden, wenns geklappt hat.
>Hab 2 Stück aus >aktiven Lautsprechern (PC) vor einpaar Tagen ausschlachten können. Falls du die aufgebauten Module direkt verwenden willst: - prüfe, ob der Entwickler nicht eine Bandbegrenzung eingebaut hat - falls ein Ausgangselko drin ist - den würde ich durch einen kleineren C ersetzen - falls ein Boucherot-Glied drin ist - das könnte bei 77,5kHz auch entfallen oder zumindest nachdimensioniert werden müssen. - die untere Grenzfrequenz (Eingangs-C) auch ev. höher legen. >Vielen Dank, werd mich melden, wenns geklappt hat. Wäre schön - auch wenn's nicht geklappt hat ... :-)
Du willst einen DCF77-Jammer bauen? Um damit Zeitattacken auf Weblogger zu fahren, um surfen zu können, ohne dass die Vorratsdatenspeicherung greift? Oder für 'ne gute Ausrede bei Zuspätkommen?
Ich würde die Finger davon lassen, auf 77.5Khz irgendetwas zu senden. Ist nur so´n Tip.
Der Forenclown wrote: > Um damit Zeitattacken auf Weblogger zu fahren, um surfen zu können, ohne > dass die Vorratsdatenspeicherung greift? Völlig alberne Idee. Gerade ein Webserver, der notwendiger Weise die ganze Zeit lang am Netz hängt, kann sich prima via NTP von einem der offiziellen Server bedienen, warum sollte der sich (noch dazu in Spaniolien) den Stress machen, sich auf eine DCF-77-Uhr zu synchronisieren?
Ehe ich diesen gigantischen Aufwand betreiben würde, hatte ich schon längst einen langen Draht Richtung Frankfurt gespannt und versuchsweise das Signal induktiv mit ein paar Windungen um den Wecker eingespeist. Andere haben DCF77 schon in Afrika mit dem bloßen Reisewecker empfangen.
habe vor Jahrzehnten die kleinen DCF-Empfänger gebaut (vor der großen Industriewelle) und mit Erfolg verkauft. Wenn es nur um eine Empfangsantenne geht, könnte ich Ihnen sicher aushelfen. Diese Antennen haben einen 10cm Stab, die Spule ist abgestimmt. Als Sendeantenne ist diese nicht geeignet. Man kann bei Farnell für 136kHz mini-Antennen kaufen. Mit zwei dieser Antennen als Sender und eine als Empfänger, lasse ich in 5cm Abstand eine Glimmlampe leuchten. Eine Drahtantenne bei 77,5kHz braucht schon eine ordentliche Spannung. Mehrere NF-Endstufen treiben diese Frequenzen, die Verstärkung geht allerdings stark zurück. Würde aber von der Aussendung solcher elektrischer Felder abraten.
Josef Huber wrote: > Als Sendeantenne ist > diese nicht geeignet. Warum eigentlich nicht? Dass man mit kleinen Antennen bei diesen Frequenzen praktisch nur Magnetfeld erzeugt und wenig tatsächliche Abstrahlung, ist natürlich klar, aber das ist ja für die geplante Anwendung eher nützlich als schädlich.
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