Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Kann man Schweissdraht mit Löstation löten?


von kubusbauer (Gast)


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Hallo Forum!

Kann man eigentlich Schweißdraht mit der Lötstation löten?

Hintergrund: Ich will meinen LED-Kubus evtl. mit SMD aufbauen und als 
Gerüst dazu mit Schweißdraht arbeiten.

Der verzinnte Kupferdraht von reichelt ist ja irgendwie nicht stabil 
genug.

Muss evtl. Flußmittel verwendet werden oder geht da gar nichts?

Danke

Stefan

von zwieblum (Gast)


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wie dick ist der draht und wieviel watt hat deine lötstation?

von Olli R. (omr) Benutzerseite


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kubusbauer schrieb:

> Kann man eigentlich Schweißdraht mit der Lötstation löten?

Kommt drauf an.

Olli

von kubusbauer (Gast)


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Der Draht wäre 0,6mm bzw 0,8mm.

Als Lötstation habe ich eine Weller WS81 oder eine ältere Stannol 
Industa.

von ms (Gast)


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Ausprobieren?

von Steffen (Gast)


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Also ich würde mal behaupten, dass das geht.

von kubusbauer (Gast)


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>Ausprobieren?

Da ich weder Schweißdraht noch Flussmittel oder ähnliches in meiner 
Werkstatt habe wollte ich halt vorher mal die Fachleute fragen.

Hätte ich die Sachen da, hätte ich es auch probiert ;-)

von Hosenträgerersatz (Gast)


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100W-Lötkolben und das RICHTIGE säurehaltige Flussmittel sollten ein 
wenig halten. Für Vogelfutter wäre das aber der Tod.

von Falk B. (falk)


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Besorg dir verzinnten oder verzinkten (Schweiss)draht, den kann man 
löten. Normalen Schweissdraht AFAIK nicht, weil Stahl nicht weichlötbar 
ist. Bestenfalls hart löten mit 800C und Lötbrenner.

MfG
Falk

von Gast (Gast)


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Es gibt auch Schweißdraht mit Kupfer drum rum, der sollte sich doch 
eigentlich löten lassen.

Mit meiner Ersa-Station habe ich neulich einen verzinkten Blumentopf 
nachgelötet, hält wunderbar.
Du muss nur schauen, das du genug Wärme reinbekommst, also vorher mit 
Heissluft o.ä. vorwärmen. Die Lötstelle sollte auch absolut sauber sein, 
bei dem Blumentopf habe ich einfach eine Drahtbürste ins Bohrfutter 
gespannt und damit die Naht vorbereitet.
Als Flussmittel hat sich der Lötlack aus der Sprühdose bewährt, 
allerdings ist der recht teuer und man braucht etwas mehr davon, weil 
das Zeug nicht so aggressiv ist.

von John S. (linux_80)


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Schweissdraht für Schutzgasgeräte (dünn) und Schweissbrenner (dick) ist 
ja mit Kupfer beschichtet, deshalb gehts vom Prinzip her.
Der Lötkolben braucht nur genug Power.
siehe #Binford ;-)

von Thomas B. (yahp) Benutzerseite


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Falk Brunner schrieb:
> Normalen Schweissdraht AFAIK nicht, weil Stahl nicht weichlötbar ist.

Doch, doch. Einige Stähle sind schon weichlötbar. Man braucht halt ein 
wirklich aggresives Flussmittelchen.

Umicore/Brazetec haben Weichlote/Flussmittel für Stahl im Sortiment, 
dort kann man Datenblätter suchen.

von Walter (Gast)


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>verzinkten (Schweiss)draht, den kann man
verzinkten Schweißdraht??
So was gibt's defintiv nicht!

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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wär auch nicht so gesund :-)

von Andreas K. (derandi)


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Schweißdraht kenn ich eigentlich nur verkupfert, sollte gut gehen.
Normaler Eisendraht geht übrigens auch ganz gut, solange man mitm 
Flussmittel nicht geizt.
Was garnicht geht ist Edelstahl...

von braintu (Gast)


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Jup. Das geht. Hab ich auch so gemacht.
http://www.stekgreif.com/an.schlag:main
Hab den Draht im Eisenwarenhandel gekauft. Glaube 1mm Durchmesser. Das 
müsste Schutzgasdraht gewesen sein. Das waren schön gerade Stäbe. Die 
aus dem roboternetzforum haben mich damals drauf gebracht. Ist außen 
verkupert und lässt sich absolut super löten.
Achso 30 Stk a 1m 1 Euro oder so. Also top Preis.

Gruß

von Stefan Salewski (Gast)


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Autor: Falk Brunner (falk)
Datum: 03.05.2009 20:57

>Besorg dir verzinnten oder verzinkten (Schweiss)draht, den kann man
>löten. Normalen Schweissdraht AFAIK nicht, weil Stahl nicht weichlötbar
>ist. Bestenfalls hart löten mit 800C und Lötbrenner.

>MfG
>Falk

Du hast doch wohl nicht vor in die Liga der Dummschwätzer überzulaufen?
Sonst gebe ich das Lesen hier völlig auf.

Aber im Ernst: Gewöhnlichen Stahl kann man durchaus weichlöten, mit 
normalem Weichlot. Wenn er schön blank geschrirgelt ist sogar mit 
Elektronik-Lot. In der Regel nimmnt man aber Lötfett. Hartlöten mit 
Messing- oder Silberhartlot oder Schweißen hält natürlich besser.

Edelstahl (V2A usw.) und HSS-Stahl kann man in der Tat nicht weichlöten.

Büroklammer sollte gehen, aber blank machen.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> Der Draht wäre 0,6mm bzw 0,8mm.
Der ist ja fast schon hauchdünn, da kommst du ohne 100W Lötbrenner 
zurande. Die Weller packt das locker...

von Bensch (Gast)


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Vielleicht noch der Hinweis:

Sollte der Lötkolben nicht die erforderliche Leistung haben, friert er 
gern schonmal fest und lässt sich nur mit einem zweiten Heizer 
losbringen. Also vorher besser an einem KLEINEN Stück Draht testen!

von kubusbauer (Gast)


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Es funktioniert!

Ich habe mir 0,6mm Schweißdraht für Schutzgas besorgt und der lässt sich 
ohne Probleme verarbeiten.

0,6mm gibt nur in der Rolle, da ist jetzt etwas Richtarbeit angesagt.
Aber der Draht ist schön stabil und lässt sich prima löten.

Jetzt muss ich mal nach geeigneten SMD-LEDs für dieses Projekt schauen.

von Dieter B. (debe)


Angehängte Dateien:

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Auch Edelstahl läßt sich weichlöten!

Wie im Bild zu sehen, ist das Zinn gut verlaufen. Das Edelstahlblech ist 
2mm dick, Lötkolben: ein alter 100 W Ersa.
Das Lötzinn hat 4 Seelen und 1,6 mm Durchmesser, kommt wohl aus den USA 
(1/16"). Das Zinn wurde vor ca. 20 Jahren versuchsweise vom Betrieb 
angeschafft. Hersteller oder Händler sind nicht bekannt.

von Stefan Salewski (Gast)


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>Hersteller oder Händler sind nicht bekannt.

Schade.

Von den Kanülen von medizinischen Spritzen perlt gewöhnliches Lötzinn 
jedenfalls wunderbar ab, Damit kann man Löcher in Platinen wieder frei 
bekommen.

von John S. (linux_80)


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Edelstahl?
Hmm, schaut fast aus wie Aluminium !

von Thomas (Gast)


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Hi,

Ich antworte hier nur mal, weil bisher noch nicht das richtige 
Flußmitell genannt wurde.

z.B. Stannol Nirosta 5050S

Funktioniert auch, hab es selbst probiert.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Fragt sich wie lange das der gute Lötkolben mit vernickelter Spitze 
mitmacht...

STANNOL-Lötkonzentrat  5050S  Nirosta
nach EN 29454-1 3.2.2.A
Flussmittelkonzentrat 5050S Nirosta ist
zusätzlich mit Mineralsäuren aktiviert.
Durch diese zusätzliche Aktivierung
können die mit üblichen Flussmitteln
nicht lötbaren Edelstähle verzinnt und
gelötet werden
(enthält Salzsäure, ätzend)

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