Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hochleistungsgleichrichter 200A


von Bastler (Gast)


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Hi.

Ich suche Hochleistungsdioden um einen Gleichrichter für 200A bei 12 V 
zu bauen. Ich habe einen Transformator bekommen, der 4 getrennte 12 V / 
50 A Wicklungen hat. Original waren sie auf 48 V/50 A geschaltet und ich 
wollte das auf 12 V / 200 A bauen.
Wo bekomme ich so dioden?

von Knochen K. (Firma: Riesenhoster in EU) (knochenkotzer)


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Bei solchen Strömen würd ich eher zu einem aktiven Gleichrichter mit 
FETs raten, nicht nur wegen den Verlusten.

von ... (Gast)


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Bei diesen Stroemen lohnt sich eine genaue Auslegung. Der repetitive 
Strosstrom sollte um die 800A liegen, vorausgesetzt, es soll auf einen 
Kondensator gearbeitet werden. Der Kondensator muss diese 800A auch 
bringen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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U.a. bei International rectifier und Vishay gibts solche Dioden.
Nachdenken solltest du, ob du sinnvollerweise
1.Schottky-Dioden einsetzt
2.Das ganze als Mittelpunktsgleichrichter aufbaust, dann benötigst du 
nur 2 Dioden (allerdings geringe Reduktion des entnehmbaren Stroms, 90% 
glaub ich)
3. aktiver Gleichrichter

von Experte (Gast)


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Ich würde vor dem Trafo gleichrichten, dort sind die Ströme kleiner und 
Du hast somit viel weniger Verluste!  fg

von Michael (Gast)


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@ Experte

HaHaaa,
vor dem Trafo gleichrichten  :)
Und dann die Gleichspannung über den Trafo übertragen...
Du hast meinen Sonntag gerettet!


Mal Spaß beiseite.

Für die passive Variante brauchst Du Dioden die mindestens die 200A rms 
aushalten. Wenn danach noch ein Kondensator sitzt empfiehlt es sich die 
Stromspitzen des Gleichrichtes ein wenig zu begrenzen. In großen 
Frequenzumrichtern sitzt nach dem Eingangsgleichrichter vor dem 
Zwischenkreiskondensator häufig eine Induktivität im Gleichstrompfad.

In deinem Fall würde ich allerdings überlegen eher die 4 x 50A separat 
gleichzurichten und auf der Gleichspannungsseite parallel zu schalten. 
Im Leerlauf teilt sich die Belastung vielleicht nicht gleichmäßig auf, 
da die Sekundärwicklungen alle auf dem selben Kern sind, sollte es 
eigentlich keine symmetrieprobleme geben. ABER: Die Dioden sind 
erheblich günstiger.

Gruß
Michael

von Bastler (Gast)


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Aktive Gleichrichtung, wie kompliziert ist sowas aufzubauen?
Und wie teuer würde so eine Gleichrichtung etwa kommen?

von ... (Gast)


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>Aktive Gleichrichtung, wie kompliziert ist sowas aufzubauen?
>Und wie teuer würde so eine Gleichrichtung etwa kommen?

Aktive Gleichrichtung ist im wesentlichen ein FET der die
Diode ersetzt. Eine Diode, auch eine Schottky, hat bei maximalstrom 1V 
Spannungsabfall. Macht bei 200A eine Verlustleistung von 200W. Das ist 
schon ein ordentlicher Luefter. Der Fet hingegen ist ein Widerstand, der 
durch Parallelschaltung einzelner Devices nahezu beliebig klein werden 
kann. Bei 50 Hz sind die Gatestroeme ja nicht so ein Problem. Ein nicht 
mehr ganz neuer Typ, der IRFP 064N, macht 110Ac, 390Ap, 8mOhm, 200W. 
Wenn man nun als Minimalansatz 10 davon parallel nimmt, so hat man 0.8m 
Ohm, was 160mV Abfall und etwa 30W Verlustleistung ergibt. Die Teile 
sind mit 1 Euro nicht wirklich teuer, und so kann man sich die 
Verlustleistung aussuchen.

von Eddy C. (chrisi)


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Die Frage, die ich Dir stelle ist: Was soll denn zum Schluss für eine 
Spannung erzeugt werden? Soll das eine 12V/200A-Quelle werden, die auch 
eine geringe Welligkeit aufweisen soll? In dem Fall würde ich 48V 
gleichrichten und mich mehr auf einen Stepdown-Wandler konzentrieren. 
Bei 200A sicherlich auch sehr reizvoll.

von ... (Gast)


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Ja, ein sauberer Polyphasenansatz ... zB 8 phasen zu je 25A und das 
Ganze wird schoen handlich und wartbar.

von Tobias (Gast)


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Wozu brauchts du denn so ein Monsternetzteil?

von Der T. (Gast)


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..ich würd das aktiv Gleichrichten und dann als Kondensator eine 
Bleibatterie + 30-50 LowESR-Elkos mit je 1000uF verwenden..

Oder soll das ganze etwa auch stabilisiert werden?

von CogitoErgoSum (Gast)


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@Tobias
Um mal eine Anwendung zu nennen: Elektrolyse - Da braucht man monster 
Ströme.

von Arno H. (arno_h)


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Bei dieser Größe sind die 12V-Wicklungen bestimmt nicht so gleich, daß 
man bedenkenlos alle 4 parallelschalten kann.
Deshalb würde ich jede Wicklung separat gleichrichten und erst nach den 
Gleichrichtern die Stränge zusammenführen.

Arno

von Ulrich (Gast)


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Der Unterschied zwischen den Wicklungen sollte nicht das Problem sein. 
Bei einem So großen Trafo ist die Spannung pro Wicklung schon relativ 
hoch und die Wicklungszahl entsprechend klein. Da sollten die Wicklungen 
schon genau die gleich Zahl an Windungen haben.

Mit einem einfachen Gleichrichter wäre es wohl ohnehin nicht getan, denn 
da wird der Leistungsfaktor relativ schlecht, wenn man nicht noch eine 
Extra Leistungsfaktorkorrektur vorsieht. Bei der Größe wäre eventeull 
auch schon die passive variante mit einer Drossel möglich.

von Arno H. (arno_h)


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Ulrich, ich habe nicht verschiedene Windungszahlen unterstellt, sondern 
differierende Durchmesser der Wicklungen. Innen- oder Aussenwicklung 
macht schon einen Unterschied.
Da keine Anwendung erwähnt wird, kann zum Leistungsfaktor auch keine 
Aussage gemacht werden.

Arno

von Bastler (Gast)


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Hi.


Original war er ein Gabelstablerladegerät.
Leider ist die Steuerung durchgebrannt so dass das Ladegerät auf den 
Schrott wanderte. Und ich habs mir mitgenommen "kann man bestimmt noch 
irgendwie gebrauchen"

Wolle es jetzt auf 12 V umbauen und in die Garage stellen und als 
Ladestation / Starthilfetrafo fürs Auto und den Vito verwenden.
Denn sonst habe ich auch keine Verwendung für ihn.

von Falk B. (falk)


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@  Bastler (Gast)

>Ladestation / Starthilfetrafo fürs Auto und den Vito verwenden.

Starthilfe macht man einfacher mit ner Batterie. Die kann man LEICHT mit 
einem handelsüblichen, kleinen Ladegerät frisch halten.

>Denn sonst habe ich auch keine Verwendung für ihn.

Dann schaff ihn auf den Schrott und kauf dir für das Geld (Kupfer!) ein 
paar Bier.

MFg
Falk

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