Hallo, ich bin auf der Suche nach ICs für Set-Top Boxen àla STi7109 oder NXP8329. Der Chip sollte ein HDMI Interface nach draussen haben und zumindest zwei Videodatenströme verarbeiten können. USB, Ethernet und ein SATA Interface wären auch ein Gag. Weiss jemand, welche ICs es gibt und wo man die in Einzelstückzahlen herbekommen kann? Zu den oben angegeben ICs sind Datenblätter und Bezugsquellen scheinbar nicht aufzutreiben. Gruß, Lars
>Zu den oben angegeben ICs sind Datenblätter und Bezugsquellen scheinbar >nicht aufzutreiben. Das ist normal. Alles nur über NDA. Als Privatperson dürfte das SEHR schwer werden.
Ohne HDMI: http://www.fujitsu.com/downloads/MICRO/fme/documentation/M04_MB86H01.pdf Dazu gibt es für etwa 3000 € ein Entwicklungskit. Dann brauchst du bei durchschnittlichem Ing-Wissen und fleißiger Arbeit noch fünf Jahre, bis deine Applikation zu laufen beginnt. Viel Spaß!
Passt zwar nicht zur Frage, aber ich würde sowas mit einem embedded PC realisieren. Man kann dann auch auf standardmässige Betriebssysteme wie Windows oder ein Linux-Derivat zurückgreiffen und braucht sich im Wesentlichen nur noch um die Applikation selber zu kümmern.
Lars Thalheim schrieb: > ich bin auf der Suche nach ICs für Set-Top Boxen àla STi7109 oder > NXP8329. Der Chip sollte ein HDMI Interface nach draussen haben und > zumindest zwei Videodatenströme verarbeiten können. USB, Ethernet und > ein SATA Interface wären auch ein Gag. Muss es unbedingt single-chip sein? Heutige SoCs für MID sind sehr leistungsfähig und low-power (falls das ein Kriterium sein sollte). Ich denke da z.B. and TI OMAP oder Frescale i.MX Prozessoren mit etwas zusätzlicher HW. Siehe beispielsweise http://www.beagleboard.org/ Zwei Videodatenströme in welchem Frame Format und welcher Codierung? Gruß Marcus http://www.doulos.com/arm/
Vielen Dank für die Anregungen. Ich habe mir schon fast gedacht, dass diese Chips mal wieder nicht frei zu bekommen sind. Da muss man offensichtlich mal wieder in die Trickkiste greifen... Nachdem ich mir erfolgreich ein ARM7 Developmentboard gebaut habe, wollte ich mir jetzt ein Video Developmentboard selbst bauen. Und da ist mir der STi7109 aufgefallen. Wäre ja zu schön, wenn man sowas bekommen könnte. Nun gut. Dann muss ich mal sehen, wie man das Ganze umschiffen kann.
> ...dass diese Chips mal wieder nicht frei zu bekommen sind.
Warum sollte man auch Unsummen in ein halbwegs sicheres Schloss
investieren und dann die Schlüsselrohlinge frei an potenzielle Diebe
verkaufen?
MfG
"ich bin auf der Suche nach ICs für Set-Top Boxen àla STi7109 oder NXP8329" ....."Zu den oben angegeben ICs sind Datenblätter und Bezugsquellen scheinbar nicht aufzutreiben." Kann man so nicht nachvollziehen. Mit Google hab ich zumindest eine pdf.File (Datasheet) zum STi7109 nach ein paar Minuten gehabt. Zum NXP8329 gibt es auch etliche Trefferanzeigen unter Google. Jedoch weder Datasheet noch Bezugsquellen.
Ich will die Chips ja nicht klauen. Und wenn das Kopierschutzgerümpel im Chip integriert ist, dann läßt sich dieses auch kaum umgehen, wenn ich meine eigene Hardware drumherum baue. Ganz im Gegenteil. Wenn es mein Ziel wäre einen Chip zum umgehen von Kopierschutzmechanismen zu nutzen, dann würde ich den Chip mit einem FPGA nachbauen, bzw. ein eigenen Chip in Software stricken. Mit dieser Politik jedoch bleibt mir jetzt nur noch genau das übrig: die Logik in einem FPGA zu implementieren. Das hat aber Nachteile für mich UND für die Industrie. 1) Der Chiphersteller könnte ganz lässig mit jedem verkauften Chip auch die Lizenzgebühren für MPEG En-/Decoder, HDMI, etc. kassieren. Baue ich mir einen eigenen Chip, gehen dem Konsortium diese Lizenzgebühren flöten. Und diese sind von mir als Privatperson auch kaum einklagbar. Wenn der Chip 150€ kosten würde, dann würden mich auch die 15€ Lizenzkosten nicht abhalten. 2) Angenommen 100000 begeisterte Hobby-Elektroniker können nun NICHT mit dem Chip experimentieren, dann wird auch keiner dieser 100000 Hobby-Elektroniker diesen Chip jemals professionell einsetzen. 3) Ich muss mich jetzt mit einer Technik beschäftigen, mit der ich mich nicht beschäftigen wollte; nämlich mit FPGAs. Vielleicht komme ich dabei aber auf den Geschmack. Und vielleicht fallen mir Wege auf, mit denen ich gleich den Kopierschutz umgehen kann. Hätte ich den fertigen Chip kaufen können, dann müsste ich mich nicht mit den Details beschäftigen und dann würde ich vielleicht nicht auf die Idee kommen. Wer weiss... Na ja. Mal sehen was ich jetzt mache... Momentan bin ich dabei eine fertige Set-Top Box auszusuchen, die den entsprechenden Chip enthält. Dann muss ich vielleicht mal wieder meinen Debugger und Disassembler aktivieren.
Franz schrieb: > Kann man so nicht nachvollziehen. > Mit Google hab ich zumindest eine pdf.File (Datasheet) zum STi7109 nach > ein paar Minuten gehabt. Du meinst aber nicht das Werbegeplänkel von der ST-Website, oder? Das ist die Zusammenfassung. Ich brauche mehr als nur das Blockschaltbild und Infos über die verfügbaren Packages. Vielleicht hast Du was interessanteres gefunden?
Franz schrieb: > Mit Google hab ich zumindest eine pdf.File (Datasheet) zum STi7109 nach > ein paar Minuten gehabt. Na ja. Ob man auf neun Seiten die Information bekommt, die nötig ist, um ein komplettes System hochzuziehen... Troll Blaubär schrieb: > Warum sollte man auch Unsummen in ein halbwegs sicheres Schloss > investieren und dann die Schlüsselrohlinge frei an potenzielle Diebe > verkaufen? Das wird nicht der Grund sein. Eine Box kann man auch hacken, ohne die SoC einzeln zu bekommen. Die Organisationen, die in signifikanter Stückzahl STB Plagiate herstellen, holen sich die Chips nicht beim Händler und vor allem nicht einzeln. Oft macht man sich gar nicht die Mühe Plagiate herzustellen (zumindest was die PCBs angeht), sondern zweigt gleich beim Hersteller ab. Es ist meines Wissens eher so, dass die Lizenzabkommen mit den Rechteverwaltern die Hersteller dieser SoC für Missbrauch durch deren Kunden verantwortlich machen, und die wiederum die PCB Hersteller, usw. Daraus ergibt sich eine Vertragskette, die auch ohne Bastelkunden schon umständlich genug ist. Gruß Marcus http://www.doulos.com/arm/
> die Lizenzgebühren für MPEG En-/Decoder Nö, da gibt es keine, du darfst dir davon soviel entwerfen und programmieren, wie du willst. Du musst aber pro Ein- oder Ausgang eines Programm- oder Transportstromes eine mäßige Gebühr abdrücken. > 2) Angenommen 100000 begeisterte Hobby-Elektroniker können nun NICHT mit > dem Chip experimentieren, dann wird auch keiner dieser 100000 > Hobby-Elektroniker diesen Chip jemals professionell einsetzen Es fällt bereits Profis (zu denen ich mich jetzt mal zähle) nicht ganz leicht, so einen bereits fertigen Schaltkreis zum Funktionieren zu bewegen. Das Problem für den Hobby-Elektoniker dürfte die fehlende Messtechnik sein. Wenn der Hobbytroniker diese Technik hat, dann hat er sein Hobby ohnehin schon längst zum Beruf gemacht. PS: Als Firma bekommt man über seinen Disti üblicherweise problemlos Zugang zu dem Schaltkreisen und Dokumentationen (teilweise über NDA). Die fertige STB sieht zwar primitiv und einfach aus. Daraus allerdings zu schlussfolgern, dass man das als Hobbytroniker auch in den Griff bekommt, dürfte eine grandiose Überschätzung der eigenen Fähigkeiten sein! Meine Empfehlung: erst mal an "einfachen" Objekten üben: digitaler Farbbalken- und Mustergenerator für SDTV/HDTV (brauchst du dann sowieso), dann einen MPEG-Encoder (brauchst du auch) und ann weitermachen.
Ich würde Dein Projekt zwar definitiv mit einem embedded PC realisieren, aber wenn Du selber ein Board machen willst, dann wären diese Teils von TI vielleicht noch was (basierend auf TMS320): http://focus.ti.com/dsp/docs/dspplatformscontento.tsp?sectionId=2&familyId=1300&tabId=1855 Viele portable Geräte basieren auch auf Blackfin DSP's von Analog Devices: http://www.analog.com/en/embedded-processing-dsp/blackfin/content/index.html Da gibts auch portierte Linuxe dafür, die Du als Basis nehmen kannst.
Zunächst einmal das negative... leider... Das mit dem Lizenz-Geprassel ist viel schwieriger als man denkt, denn auch die Hersteller dieser Chips sind an Lizenzen gebunden. Diese lizenzen fordern gerne, dass der Verwender des Chips bereits im Besitz von entsprechenden Lizenzen sein muss. So kann man Dobly-Decoder nicht kaufen, wenn man keine Dolby-Entwickler Lizenz hat. Ist eine Weile her, aber ich habe über ein Jahr lang regen Mailverkehr mit Dolby gehabt, um eine Entwickler-Lizenz zu bekommen, weil ich mir einen eigenen Dolby-Decoder / Receiver bauen wollte. Ohne die Lizenz habe ich von keinem der namhaften Hersteller einen Decoder Chip bekommen. Nach einem Jahr bekam ich dann vom damaligen Dolby CEO die freundliche Mitteilung, dass man niemals eine Entwickler-Lizenz an eine Privatperson herausgeben wird. Letztendlich habe ich durch berufliche und Messekontakte dann doch ein paar Muster abstauben können... Dann noch ein weiteres: Später habe ich dann beruflich mit diversen A/V Lizenzen gearbeitet und natürlich auch die entsprechenden Berechtigungen/Lizenzen erhalten. Wenn man sich die NDAs dafür durchliest, fühlt man eine schwere Bleikugel am Fußgelenk. Jedoch sollen diese NDAs vor allem dafür sorgen, dass einem der Arbeitgeber entsprechende Sicherungsmöglichkeiten für Schlüssel und Code zur Verfügung stellt. D.h. PGP-Laufwerke u.s.w. Es ist also eher als Firmenhaftung und nicht als persönliche Haftung zu verstehen. Wenn man jetzt als Privatperson diese NDA unterzeichnet, dann sitzt man mit voller Haftung drinn. Da braucht es nur einen pfiffigen Hacker, der etwas zu viel veröffentlicht und man wird direkt zuerst mal bei den ganzen Privaten nachsehen, wer da geplaudert hat. Ich würde mir diesen Schuh nicht anziehen wollen. Die jüngere Vergangenheit zeigt ausführlich, dass die ganzen medialen Konzerne sinnlos aber mit voller Kraft zuschlagen. Und selbst wenn der nachweis erbracht wurde, dass die Geheimnisse nicht von beklagter Privatperson veröffentlicht wurden, ist sie nach den ganzen Anwaltskosten privatinsolvent. Selbst wenn alles reibungslos verläuft muss man sich immer die Lizenzmodelle vor Augen halten: 1) Lizenzgebühr für die Entwicklungsberechtigung 2) Lizenzgebühr für die Verwendung eines Chips, der eine bestimmte Fähigkeit hat, selbst wenn man sie nicht nutzt 3) Lizenzgebühr für die Nutzung der Fähigkeit 4) Gebür für Zulassung (Logo-Zertifizierung) 4) Lizenzgebühr für das Logo auf dem Gerät Das ganze gibt es dann noch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, also Lizenz pro Gerätetyp oder pro gefertigtem Gerät oder pro verkauftem Gerät und Lizenzpflicht desjenigen, der eine Entwicklung zu einem Gerät vervollständigt... Willst Du Dir das wirtklich antun? Es ist bei keinem anderen kommeziellen CoDec so einfach wie der Kauf eines VS10xx und MP3, wo die Lizenzgebühren über VLSI pro Chip abgedeckt sind. Und selbst hier kommt es nicht von ungefähr, dass alle von Zeitschriften veröffentlichten Projekte die WMA Fähigkeit des VS105x stillschweigend übergehen, denn dann hat man das volle oben aufgeführte Programm mit den Lizenzen am Bein. ----------------- Nun noch etwas positives, äh, je nachdem, wie man es sieht :) Die Hersteller verkaufen nicht nur einen Chip an ihre Kunden, sondern am Anfang komplette Devel-Kits. Diese sind mit mehr oder weniger offenem Quellcode ausgerüstet und tun schon einmal das, wofür der Chip gedacht ist. Je nach Hersteller kann man nun viel oder wenig in der Software verändern. Bei einem TI oder ST Chip lässt sich durch die Plattform einiges machen und man erhält recht brauchbare SDKs. Bei Chips von ESS / Mediatec kann man gerade mal zwischen ein paar VFD Displays wählen und sein eigenes Hintergrundbild und die Farbgestaltung verändern. Das ist alles. Es gibt keine Quellcodes von CoDecs oder System-Engine. Erhält man Teile des Codes nach langem Kampf dann doch, so muss man feststellen, dass er nahezu unlesbar ist, weil 100 Chinesen ohne Coding-Rules oder Guidelines darin herum programmiert haben. Tja, das war das Prositive... Was ebenfalls zu der Frage führt, ob man sich das antun will. Ich habs gemacht und kann nur sagen, ich war jung und brauchte das Geld :) Jetzt sind die Haare grau... Gruß, Ulrich
Danke für Dein Posting, viele werden jetzt wohl in einen sozialen Beruf wechseln oder Forstwart werden.
Wunderbar. Erstmal vielen Dank für die Hinweise. Das man eine STB nicht an einem Wochenende aufbaut ist mir schon klar. Mir geht es eigentlich darum, eine Entwicklungsplatform zu haben auf der alle möglichen (üblichen) Schnittstellen zur Verfügung stehen. Dann hat man mal ein Projektchen, das den HDMI Ausgang benutzt. In einem anderen Projekt versucht man sich mal an einem DVB-C Empfänger. Im nächsten Projekt versucht man dann mal ein DVD-Laufwerk anzusteuern. Ich möchte mit dieser Lösung nur vermeiden, dass ich für jedes einzelne Projekt jeweils ein neues (eigenes) Developmentboard braucht, wenn es auch mit einem einzigen geht.
Mit Set-Top-Chips rumzuspielen ist für einen Hobbyentwickler aussichts- bzw. sinnlos, selbst mit perfekter Dokumentation und fertiger Hard- und Software-Entwicklungsumgebung vom Hersteller. Besorg dir das schon erwähnte BeagleBoard, und sag Bescheid wenn du dort alle Schnittstellen durch hast :)
Ach so, habe ich vergessen zu sagen: Die Fujitsu-SmartMPEG-Scvhaltkreise "include an ARC RISC CPU (@130.5MHz),". Dafür darf man dann die Lizenzen, den Quellcode, irgendwelche weiteren Softwareteile (Entwicklungsumgebung etc.) bei Drittanbietern einkaufen - lag irgendwo weit über 5000 €. Ich ließ es sein.
Womit mal wieder überzeugend die Sinnfreiheit des ganzen Patent- und Urheberrechts aufgezeigt wurde.
@Ulrich: Das war der Einblick, den ich brauchte, um von der Sinnlosigkeit des Unterfangens überzeugt zu werden. @Alle Das Beagleboard sieht ganz gut aus. Vielleicht gebe ich dem mal einen Versuch. Vielen dank nochmal...
Ach so, Du willst nur basteln... Dann würde ich auch mal das Nanoboard in Betracht ziehen: http://www.altium.com/products/the-nanoboard/en/the-nanoboard_home.cfm
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