Hallo die Damen und Herren, mich würde mal interessieren, was ihr von der Aussage haltet "E Technik Studium an der Uni ist nahezu ein Mathematik Studium" Ich hatte leider noch nicht die möglichkeit mich in eine Mathematiker Vorlesung zu setzen und natürlich belegen diese neben Mathe auch noch andere Kurse... Trotzdem war es an meiner Uni bis vor kurzem noch so, das Physiker und E Techniker gemeinsam Höma 1-4 hatten und langläufig sagte man hier immer, dass diese Vorlesung eine Stufe unter der der Mathematiker steht. Falls ihr da irgendwelche Referenzen habt, würde es mich ja sehr interessieren, was ihr dazu sagt. Gruß
Es ist sinnvoll, wenn mathemathische Grundlagen wie Analysis, Algebra, praktische Mathematik, Funktionentheorie etc. auch Studenten von Physik, Chemie, Informatik, E-Technik, ... etc. vermittelt wird. So war das zu meinen Zeiten noch: alle hörten diese Vorlesungen und bis zum Vordiplom, auch für Lehramt. Inzwischen gibt's aber wohl abgespeckte Versionen davon, heisst dann "Mathe für Köche" ;-) Johann
Naja, es ist schon richtig dass ein Großteil des Lernens im E-Technikstudium was mit Mathe zu tun hat. Daher ist es schon ein halbes Mathestudium. Im Vergleich zum Mathestudium stehen aber ganz andere Schwerpunkte im Vordergrund. Von daher ist es eben auch kein Mathestudium. Treffend könnte man es eventuell als abgespecktes Mathegrundstudium bezeichnen.
Unser Mathe-Dozent hat uns das mal so ausgedrückt: ,,/Sie/ müssen wissen, dass null mal null gleich null ist. Ich muss es Ihnen auch beweisen können.''
Moin Mathematik ist ein Werkzeug, welches u.a in der Physik verwendet wird. Im Elektrotechnik-Zweig der Physik ist es eben so, dass sehr viele verschiedene mathematische Methoden verwendet werden (verwendet werden müssen). Sicher mehr als in den meisten anderen Bereichen der Physik. Von daher kann man schon sagen, dass ein E-Technik-Studium ein halbes Mathe-Studium ist. Wer sich für ein E-Technik Studium vorbereiten möchte, der sollte sich mit höherer Mathematik beschäftigen. Das erleichtert den Einstieg sehr. Habe ich auch so gemacht. Hat mir einige Vorteile verschafft. Ist in vielen Bereichen so: Wer das Werkzeug kennt, ist auf dem besten Weg Gruß Detlef
> mich würde mal interessieren, was ihr von der Aussage haltet "E > Technik Studium an der Uni ist nahezu ein Mathematik Studium" Nichts ;-). Schau dir einfach mal die Vorlesungstitel, insbesondere die der höheren Semester an. Das, was man in ET in ein paar Vorlesungen HM hört, ist nur ein kleiner Ausschnitt von dem, was die Mathematik insgesamt zu bieten hat. Was für den E-Ingenieur im Wesentlichen von Bedeutung ist, sind komplexe Zahlen, lineare Algebra, Analysis, Differentialgleichungen, Fourier- und Laplace-Transformation und Numerik. Diese Themen sind zwar nicht immer leicht, aber trotzdem noch einigermaßen überschaubar, und für die Mathematiker sind das eher die langweiligen Teilgebiete. Schon die Bezeichnung "Höhere Mathematik" sagt aus, dass es hier um Grundlagenfernes, also viel Konkretes und wenig Abstraktes geht, was ja beim Ingenieursstudium auch das Wichtigere ist. > Trotzdem war es an meiner Uni bis vor kurzem noch so, das Physiker und > E Techniker gemeinsam Höma 1-4 hatten und langläufig sagte man hier > immer, dass diese Vorlesung eine Stufe unter der der Mathematiker > steht. Mag schon sein, aber diese Stufe ist ziemlich hoch. Je nach Uni liegt die Mathe der Informatiker und Physiker noch ein Stück näher bei den Mathematikern, aber auch da ist der Abstand noch groß. Bspw. wurden in Stuttgart früher die Informatiker für die Vordiplomsmathevorlesungen zu den Mathematikern gesteckt. Da gab es dann neben Analysis und LA noch eine Vorlesung mit dem trivial anmutenden Titel "Grundlagen der Mathematik", wo es u.a. um tiefbohrende Mengentheorie und mathematische Strukturen (Gruppen, Körper, Räume, Algebren usw.) ging, was schon viel mehr den Hauch des "Mathematischen" hatte als bspw. die Analysis.
Die Ingenieurswissenschaft ist die Anwendung der Naturwissenschaft in der Praxis; wer die Tochter ehelichen will muß also erst einmal an der Schwiegermama vorbei. Tröste Dich - später wirst Du dieses Wissen als äußerst nützlich empfinden!
Den Ingenieur-Studenten ist die Theorie suspekt und den Mathematikern die Praxis. Entsprechend sind die Studiengänge strukturiert ;-)
>Unser Mathe-Dozent hat uns das mal so ausgedrückt: ,,/Sie/ müssen >wissen, dass null mal null gleich null ist. Ich muss es Ihnen >auch beweisen können.'' Genau: "Es gibt keine größere und keine kleinere Hälfte, aber das wird die größere Hälfte von Ihnen sowieso nicht verstehen." >Tröste Dich - später wirst Du dieses Wissen als äußerst nützlich >empfinden! Sehe ich auch so. Als Inschenööör kann man garnicht genug Mathe beherschen. Damit meine ich die Anwendung von schon genannten Gebieten (DGL, Laplace, ..). Die Herleitung interessiert uns weniger...
Matthias Lipinsky schrieb: > Sehe ich auch so. Als Inschenööör kann man garnicht genug Mathe > beherschen. Damit meine ich die Anwendung von schon genannten Gebieten > (DGL, Laplace, ..). Die Herleitung interessiert uns weniger... Sie gehört schließlich zu dem Wissen, dessen Halbwertszeit größer ist, als die Lebenszeit.
Matthias Lipinsky schrieb: >>Tröste Dich - später wirst Du dieses Wissen als äußerst nützlich >>empfinden! > Sehe ich auch so. Als Inschenööör kann man garnicht genug Mathe > beherschen. Damit meine ich die Anwendung von schon genannten Gebieten > (DGL, Laplace, ..). Die Herleitung interessiert uns weniger... Na ja, kommt schon auf den Bereich an wo man arbeitet. Bis auf das Newton Verfahren hab ich glaub ich noch nix aus der Mathe Vorlesung im Beruf benötigt.
>>Bis auf das Newton Verfahren hab ich glaub ich noch nix aus der Mathe >>Vorlesung im Beruf benötigt. Und das lernt man schon in der 13. Klasse...
>Und das lernt man schon in der 13. Klasse...
Wenn man eine hat.
Wenn man in der Gymnasialen Oberstufe in Mathe aufgepasst hat, dann fällt einem ein Ingenieur-Studium an einer FH seht leicht. An einer Uni sieht das schon etwas anders aus. Da besucht man teilweise als cand. Ing. die Vorlesung von Dipl.-Mathematikern. Dafür hat das Unistudium aber auch einen eher "theoretischen" Inhalt. Beim FH-Studium geht es darum, die Mathematik anzuwenden ("Rechnen"). Wie es an einer TU u.dergl. aussieht kann ich nicht beurteilen. Die Uni habe ich nach vier Semenstern (und einer schweren Operation) verlassen, um dann irgendwann ein FH-Dipl-Ing zu machen.
Ja, das stimmt schon. In den ersten zwei Jahren ist ungefähr ein drittel aller Fächer reine Mathe (Analysis, Lineare Algebra, Komplexe Analysis, Stochastik, Numerik, ...). Und der Rest der Fächer - auch in höheren Semestern - arbeitet dann mit den dort gelernten Methoden. Man wird also auch da tagtäglich auf Formeln, mathematische Herleitungen und Beweise stossen.
mr.chip schrieb: > Ja, das stimmt schon. In den ersten zwei Jahren ist ungefähr ein drittel > aller Fächer reine Mathe (Analysis, Lineare Algebra, Komplexe Analysis, > Stochastik, Numerik, ...). Wobei das für reine Mathematiker schon wieder mit dem Hintergedanken der Anwendbarkeit kontaminiert und damit unbedingt abzulehnen ist.
@mr.chip Hört sich nach nach einem ETH E-Technik Stundenplan an ;) Genau diese Fächer stehen nämlich in meinem Stundenplan drin und haben wohl auch in Deinem gestanden. Der gute alte Blatter (Analysis und Komplexe Analysis) dürfte Dir dann auch bestens bekannt sein ;) Gruäss uus Züri Daniel
> Je nach Uni liegt > die Mathe der Informatiker und Physiker noch ein Stück näher bei den > Mathematikern An der TH-Darmstadt haben zumindest vor knapp 10 Jahren die Informatiker im Grundstudium nichts von komplexen Zahlen gehört. Sonst war es fast gleich.
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