Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Robustheit eines PIC16F630


von Kennie (Gast)


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Gerade habe ich beim Basteln einen PIC16F630 versehentlich mit 18(!)V 
Betriebsspannung versehen. Resultat: Rauch stieg auf, knistern und ein 
kleines Flämmchen; der PIC hat nun ein winziges Loch im Plastikgehäuse.

Ich war natürlich sicher dass der in den Müll muss, hab aber 
spassenshalber nochmal 5V angelegt und siehe da: Die ganze Schaltung 
noch intakt! Die IO-Ports sind alle noch in Ordnung, der PIC steuert 
Leuchtdioden, Multiplexer und Op-Amps korrekt an.

Kaum zu glauben...

Ob er sich noch brennen lässt hab ich aber noch nicht probiert.

Wollte mal fragen ob AVRs auch so robust sind. Vielleicht haben PICs da 
Vorteile, ansonsten sieht die 16er-Reihe ja gegenüber den AVRs ziemlich 
alt aus (Bankumschaltung etc.)

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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AVRs laufen dauerhaft an 230VAC, ohne kaputt zu gehen.
^^

von Jens P. (picler)


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Kennie schrieb:
> Wollte mal fragen ob AVRs auch so robust sind. Vielleicht haben PICs da
> Vorteile, ansonsten sieht die 16er-Reihe ja gegenüber den AVRs ziemlich
> alt aus (Bankumschaltung etc.)

Nein, natürlich nicht ;-)

PIC und AVR nehmen sich eigentlich nichts. Jeder hat seine Macken, bei 
den alten PICs ist es halt u. a. die Bankumschaltung. Wurde bei den 
18Fxxxx abgemindert.

von Peter Simons (Gast)


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Was habt ihr denn immer alle mit der Bankumschaltung? Darum braucht man 
sich doch gar nicht zu kümmern; der Compiler macht das doch von alleine. 
Oder gehört ihr alle zu den Hardcore-Programmieren die nichts außer 
Assembler als Programmiersprache gelten lassen?

von Meister E. (edson)


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>Oder gehört ihr alle zu den Hardcore-Programmieren die nichts außer
>Assembler als Programmiersprache gelten lassen?

Bei 1.75 kB Flash-ROM und 64 Byte RAM hat das nichts mehr mit 
Philosophie zu tun, oder? Gerade die BaseLine-PIC der untersten 
Preisklasse kannst du mit einem Hochsprachen-Compiler nur schwer 
ausreizen.

@Kennie

Schau mal, ob er sich noch programmieren lässt. Würd mich interessieren.


Grüße,
Edson

von Peter D. (peda)


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Kennie schrieb:
> Wollte mal fragen ob AVRs auch so robust sind.

Dazu mußt Du jemanden finden, der bereit ist, 18V an seinen AVR zu 
legen.

Ich habe nur mal 12V an einen IO-Pin gelegt, der Pin ist tot, aber 
ansonsten läuft er noch inklusive Programmieren und die Stromaufnahme 
ist auch normal.


> Vielleicht haben PICs da
> Vorteile

Ich sehe darin keinen Vorteil, der PIC wird definitv einen Schaden 
haben. Es wird bloß ein Teil sein, der in Deinem Programm nicht benutzt 
wird.

Außerdem spielt es eine große Rolle, wie stark Deine 18V sind. Ein 
10A-Netzteil wird er garantiert nicht überleben.

Ich stelle die Strombegrenzung gerne auf 300mA ein, da überleben die 
meisten ICs irgendwelche Unfälle.


Peter

von Sven S. (stepp64) Benutzerseite


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Und selbst die 8k-Words eines 16F887 hab ich inzwischen zu 80% in 
Assembler voll bekommen und es fehlen noch einige Routinen, so dass ich 
geneigt bin die ganzen Displaytexte in einen externen EEPROM zu schieben 
um wieder 2k Platz zu bekommen. Glaube kaum das ich das in C alles in 
das Teil hineinbekommen hätte. Ansonsten stimmt es schon Banking und 
Paging ist vorrangig ein Problem der Assembler Programmierer. Dafür 
schlägt man sich in den Hochsprachen wieder mit anderen Problemen herum.

Und außerdem: Ich mag Assembler ;-)

Sven

von DVBMan (Gast)


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>Bei 1.75 kB Flash-ROM und 64 Byte RAM hat das nichts mehr mit
>Philosophie zu tun, oder?

Da muss ich Peter Simons mal in Schutz nehmen. Der cc5x-Compiler z.B. 
ist speziell für die kleinen und kleinsten PICs gemacht und erzeugt 
extrem kompakten Code. Ich habe auch mal zur 
Microcontroller-programmiert-man-in-Assembler-Fraktion gehört, aber 
inzwischen bin ich gewissermaßen bekehrt. Selbst die 10F Serie mit nem 
1/2kB kann man damit sehr effizient programmieren. Sicherlich mag es die 
eine oder andere spezielle Anwendung geben, in der man um Assembler 
nicht herumkommt. 99,9% aller Fälle sind aber einfacher und schneller in 
C erledigt.

von J. K. (rooot)


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@AVR Robustheit:

Als ich das erste mal einen AVR (Mega16) in Betrieb genommen hatte, habe 
ich gleich die Spannungsversorgung vertauscht ^^.  Hat leicht gerochen, 
konnte aber keinen Defekt feststellen. Mann muss aber erwähnen, dass 
dieser am USB-Port angeschlossen war. Ich glaub dass dieser dann die 
Stromversorgung abegeschaltet hat, das Maus und Tastatur bis zum 
nächsten Reeboot auch nicht mehr funktionierten.

Vor kurzem hab ich beim Einbau eines Mega16 die Spannungsversorgung 
vergessen auszuschalten und unabsichtlich den IC um 1 Beinchen versetzt 
eingesetzt. Hat furchtbar gestunken und ein bisschen geraucht. Hab 
inzwischen rausgefunden, dass der Fet beleidigt worden ist, der die 
Analogspannung umschaltet, denn man kann die AVCC Spannung nicht mehr 
sinnvoll als Referenz verwenden. Jedoch schon wenn man sie direkt an den 
AREF Pin hängt.

MfG
J.K.

von Benedikt K. (benedikt)


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Beim Thema Robustheit sind auch die F245RLs nicht schlecht:
Wenn man die falsch rum einlötet werden die exerem heiß und fangen die 
an zu rauchen, funktionieren aber noch wenn man die danach richtig rum 
einlötet. Habe ich schon mehrmals geschafft und auch von anderen 
bestätigt bekommen, die auch diesen Fehler gemacht haben.

von Master S. (snowman)


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iche hab mal einen PIC18 (oder war es ein 16er?) verkehrt rum in eine 
fassung eingesetzt, so dass + an - war und umgekehrt -> es stieg 
ebenfalls rauch zwischen den beiden gehäuseplättchen auf. danach habe 
ich ihn raus genommen und wieder richtig rein gesetzt: funktionierte 
tadellos.

von kaffeetas (Gast)


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Hab letztens einen Tiny2313 verkehrt herum in den HV Programieradapter 
gesteckt. (12V am falschen PIN) - er funktioniert auch noch! In der 
Applikation werden alle Pins inc. Reset verwendet.

Durch verkehrt herum einstecken in der Schaltung hab ich auch noch 
keinen kaputt bekommen.

Vermutlich hat mein Teppichboden aber mittlerweile 2 Mega16 auf dem 
Gewissen......

Rauch konnte ich noch nie entdecken.

Grüße
 Kaffeetas

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