Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Induktives Erwämen von Metall


von Andreas Huck (Gast)


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Hi,

ich möchte Metall durch Induktion erwärmen (ca.20°C gegenüber der
Umgebungstemperatur). Dazu folgende Skizze:
+12V
|
|-
L Diode
|-
|
Mosfet - Takt am Gate
|
Masse

Der Takt beträgt ca. 12KHz und wird von 0..5V am Gate auf 0..12V an der
Spule geschaltet.
Leider klappt es nicht, dass das Metall warm wird. Dazu hab ich schon
verschiedene Spulentypen (selbergewickelt, aber ohne kurzen)
ausprobiert.

Ziel ist es letztenendes, ein Magnetfeld mit ca. 500mT aufbauen zu
können. Wie erreiche ich das denn am besten, und wie stark muss der
Draht sein bzw. auch welcher Mosfet (zur Zeit: IRF3205, 8mOhm RDson) ?

Danke für die Hilfe
Andreas

von Benedikt (Gast)


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Mit 12V und 12kHz kannst du nicht viel machen.
Die üblichen Schaltungen arbeiten mit etwa 100kHz - 1MHz und 100V bis
>1kV.

Am besten die Spule als Schwingkreis auslegen, so muss nur die vom
Metall entzogene Leitung wieder nachgeliefert werden, und das
Magnetfeld behält seine Stärke, ohne dass viel Strom durch den MOSFET
fließen muss.
Mit 500kHz und etwa 100-200W schwebt dann auch problemlos eine 10x10cm
große Alufolie weißglühend etwa 5-10cm über der Spule...

von Andreas Huck (Gast)


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hmm,

danke für die Antwort. Ich schau gleich mal in meinen Uni-Unterlagen
nach einem Schwingkreis. Frequenz darf nicht höher als 25KHz sein und
Spannung im Kleinspannungsbereich. Mal sehen, ob ich was finden
kann...

andreas huck

von Chris (Gast)


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Hallo,

aber bitte bei hohen Leistungen darauf achten, daß auch die Bauteile
das aushalten. Am besten dicken Draht für die Spule nehmen und als
Kondensator etwas Robustes. Der Resonanzstrom ist nicht gering.

Gruß

von Benedikt (Gast)


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> Der Resonanzstrom ist nicht gering.

Kann ich bestätigen !
Mit etwa 40W HF Leistung und einem schlampig abgestimmten Schwingkreis
aus 10x 17nF Standart Folienkondensatoren (eigentlich nicht HF
tauglich, weshalb diese auch eine Menge Energie schlucken) und einer
Spule aus einem PC Netzteil (für 30A ausgelegt), aus der ich den
Feritkern erntfernt habe, ca. 10 Wdg, 10mm Durchmesser aus 3mm starkem
Cu Draht, fängt an zu rauchen (wenn der Lack verbrennt) !

Es fließen über 100A bei etwa 50V, also über 5kW Blindleistung !

In der Spule schmilzt so ziemlich jeder Draht. Schraubenzieher glühen
schön auf usw.
Ingsesamt ein schönes Spielzeug.


Erklär doch mal was du eigentlich vorhast.

Vielleicht reicht ja auch eine 50Hz Windung. Das wäre zumindest
einfacher.

von Walter B (Gast)


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Das Schalten hoher Leistungen geht besser bei gehobener Spannung von
etwa 320V (gleichgerichtete Netzspannung). Als Schalttransistor wählt
man BU2525 oder besser. Die dann geringeren Ströme lassen sich mit
einem FKP-2 von Wima perfekt verarbeiten. Diese Kondensatoren sind auch
in TV Geräten in den Ablenkstufen und in Schaltnetzteilen verbaut. Bei
einer Schaltrate von maximal 30kHz halten sich die Verluste noch in
annehmbaren Grenzen, so daß eine passive Kühlung des Transistors
reicht. Die Abstimmung der Spule sollte so erfolgen, daß man mit etwa
5x10nF in Resonanz liegt.

von Andreas Huck (Gast)


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danke für eure Antworten,

Ich arbeite mit Form-Gedächtnis-Legierungen die bei ca. 45°C sich
ausdehnen. Viel höhere Temperaturen brauche ich also nicht. Zudem soll
das ganze mit ca. 12V / 25KHz betrieben werden. Ich bin nun dran,
erstmal dran einen "Meißner-Oszillator" aufzubauen um die Frequenz
herzustellen.
Dann dachte ich so, die Frequenz kann man doch gleich an einen
Transformator leiten, der seinerseits sekundärseitig wenig Windungen
hat, um einen möglichst hohen Strom zu erzeugen. Von dem Trafo gehts
dann zur eigentlichen (4 - 5 Windungen) Induktionsspule.

Könnte das so funktionieren ? Zumindest wäre durch den Trafo ja der
erste SK entkoppelt von grossen Strömen. Wie gesagt, ich brauch kein
Metall das Glüht...

Danke,
andreas huck

von Andreas Huck (Gast)


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Mir ist noch eine Frage eingefallen:

Ist die Spannung (Peak-Peak) am Ausgang des Meißner-Oszillators bzw.
auch des Schwingkreises allgemein mit Spannungsspitzen behaftet ?

Eigentlich doch nur bei schlecht abgestimmten Schwingkreisen, nicht
aber bei "schwingungserzeugenden" Schaltungen - oder ?

von Chris (Gast)


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Hallo,

Am Ausgang des Meißner-Oszillators sind keine Spannungsspitzen zu
erwarten. Es kann aber sein, daß das Signal nicht sinusförmig ist. Du
möchtest also einen LEISTUNGS-Meißner-Oszillator aufbauen. An die
Verluste im Transistor gedacht? Mehrere parallel schalten? Oder
übersteuern, um so in den Schaltbetrieb zu kommen? ....

Dein Trafo müßte dann mit den 25 kHz klar kommen, der Kern für die
Leistung geeignet sein und die Sekundärwicklung mindestens Faktor 10
weniger Widerstand haben als Deine 5 Windungen Induktionsspule, schätze
ich mal, sonst heizt Du nur die Sekundärwicklung. Schon mal an die
nötige Drahtdicke und den erforderlichen Wickelraum gedacht?

Gruß

von Andreas Huck (Gast)


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hmm,

oder man schaltet einen Transformator (muss dann primär aber ein
"hochohmiger" sein, wegen den Verlusten im Transistor !?!?) 1:1 oder
1:10 und nimmt dort sekundär eine Umformung vor. Damit wird der
Oszillator nicht so sehr belastet (dürfte ja wohl dann ein
Spannungsteiler zwischen Emiter/Collektor und Trafospule sein...

Wie könnte man das sonst noch machen ? Den Transformator in den Zweig
zwischen +Ubb und Oszillator legen ?

Danke

von Andreas Huck (Gast)


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achso, mir fällt noch eine Frage ein:

Leider hab ich kein Oszi hier, aber eigentlich müsste doch am Ausgang
des Meißner-Oszi eine Wechselspannung von (fast) +/-Ubb (bezogen auf
Masse) rauskommen - oder ?

Danke

von Chris (Gast)


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Hallo,

mein Vorschlag: Du könntest erst mal so einen Oszillator als reinen
Signalgenerator aufbauen und dann schrittweise die Leistung beim
nachfolgenden Exemplar erhöhen. Dann merkst Du, was es zu beachten
gilt, was als erstes abraucht, welche Teile wie stark gekühlt werden
müssen, Beschaffenheit der Wicklungen, usw.

Gruß

von Andreas Huck (Gast)


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Hallo nochmal,

nach längeren Tests hab ich noch ein paar Fragen

Ich habe einen Meißner-Oszi aufgebaut. Parallel zum eigentlichen M-Oszi
liegt noch eine weitere Spule, welche einen Transformator darstellen
soll. Das Funktioniert auch soweit.
Auf der Sekundärseite des Transformators geht es wie im Anhang (linke
Seite) dargestellt weiter.
-> Ist die Diode eigentlich richtig dort ? (Überbrückung des
Transistors, wenn dieser sperrt zum Abbau der Spannungsspitzen aus der
Spule)
Ich bekomme bei 16V +Ub ca. 150mA durch meine Induktionsspule.
Bei +30V ca. 240mA...

Wenn ich jetzt noch einen npn-Mosfet (rechts im Bild) dazu schalte,
kann ich doch nahezu den gesamten Spannungshub (-Ub, 0, +Ub) ausnutzen
- bis auf die 0,7V je Mosfet Abfall - oder ?????????

Ausserdem hab ich noch Fragen zu der Schaltung in dem Link.

http://dave.golfbuddys.com/hvguy/new/induction.htm
-> 500W Schaltplan

Hinter den Mosfettreibern, der Kondensator und die Spule, die bilden
doch einen Reihenschwingkreis - oder ? Das wäre ja dann mit meinem
M-Oszi gleichzusetzten.

Der Primärteil des rechten Transformators bildet doch mit den 2
Kondensatoren einen Colpitz-Oszillator ? Damit ist das in dem Oszi ja
eine eigene Frequenzgeration, wozu brauch ich da den ersten Teil noch ?
Zumal dieser ja die gleiche Frequenz braucht, wie der C-Oszillator dann
selber hat.

Dann hab ich das mal so aufgebaut, wie in dem Schaltplan. Ohne die
Kapazitäten wird auch Strom induziert, aber bei weiten nicht soviel,
wie die linke Schaltung im Anhang.
Mit den Kondensatoren wird eigentlich nichts induziert.
Irgendwas mach ich doch falsch bzw. hab einen Denkfehler ?!

Bitte um Hilfe, ist wirklich wichtig, da ich nicht wirklich viel Ahnung
von Frequenzen und Spulen hab.

Dankeschön

von Benedikt (Gast)


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Mir scheint so, als wenn du noch nicht viel Erfahrung mit MOSFETs usw.
hast.
Ein MOSFET hat KEINEN Spannungsabfall von 0,7V, sondern stellt einen
Widerstand dar, dessen Wert im Datenblatt steht. Die Dioden parallel
zum MOSFET sind überflüssig, da in einem MOSFET Dioden eingebaut sind,
die genau Leistungsfähig sind wie der MOSFET.


Der Link funtkioniert irgendwie nicht...

von Andreas Huck (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hi,

naja, wegen der Diode dachte ich nicht, das die auch so leistungsfähig
sein soll/kann wie eine z.B. Gleichrichterdiode. Ich habe eher viel mit
Transistoren, Mikrocontrollern,... zu tun und deutlich weniger mit
Spulen und Schwingkreisen. Deshalb hoffe ich, dass mir hier geholfen
werden kann.

Der Schaltplan von dem Link ist im Anhang.

Danke

von Benedikt (Gast)


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Da ist nirgends ein Colpitsozillator oder sonstwas...
Die beiden Kondensatoren bilden einen Spannunsgteiler, damit an der
Spule eine echte Wechselspannung von +/-85V anliegt.

Dir ist aber klar, dass diese Schaltung einiges mehr an Leistung hat,
als deine Version ?

Wiso willst du eigentlich <30Khz und 12V verwenden ?

von Andreas Huck (Gast)


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Achso, für die Wechselspannung, aber dann ist es doch irgendwie ein
Schwingkreis.

Ja genau, ca. 25KHz und <50V.
Ich versuche das gerade mit einer (B-) Endstufe aufzubauen, klappt aber
irgendwie auch nicht...

von Benedikt (Gast)


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Eben nicht ! Das ist kein Schwingkreis, sondern nur ein Spannungsteiler,
der im Gegensatz zu Widerständen keine Leistung verheizt...

Die MOSFET Halbbrücke ist das einzige, was einfach, sicher und effektiv
ist. Diese Schaltung solltest du ausprobieren. Wenn es einfach sein
soll, bestell dir bei Reichelt ein oder zwei IR215x und BAT41 Dioden
(MOSFET Treiber mit internem Oszillator, und die Diode für den High
Side Treiber), ein paar IR540 und bau die Schaltung.
Somit hast du eine belastbare Rechteckspannung mit bis zu 100kHz. Damit
gehst du auf eine Spule, die so angepasst wird, dass der Strom im
Ruhezustand bei ein paar 100mA bis etwa 2A liegt. Wenn du da ein
Metallteil reinhälst, wird es schön warm.

Habe ich gerade mal ausprobiert: Eine Halbbrücke mit 250V betrieben,
150kHz und die Spule auf etwa 100mA Ruhestromaufnahme angepasst. Halte
ich einen 10cm langen 1cm dicken Eistenstab in die Spule, steigt die
Stromaufnahme auf 200mA und der Stab ist nach etwa 30s komplett über
50°C heiß.

Wiso soll die Spannung <50V liegen, und die Frequenz <25kHz ?

von Andreas Huck (Gast)


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Gut Überredet :-) ich bestell mir die Teile.

Nur noch zur Absicherung (ich nur Schwachstromindianer...)

Einen "Trenntransformator" hast du nicht noch verwendet ? Ist ja
eigentlich nur zur Entlastung der ersten (linken) Schaltung da...

Die Spule anpassen ? Meinst du damit die Windungszahl so verändern, das
der Ruhestrom (Schaltung schon aktiv, aber kein Material in der Spule ?)
besagte Grösse erreicht ? Oder die Verstärkung der Mosfets ?

Hast du die 250V gleichgerichtet (Einweggleichrichtung dürfte ja
reichen) ?

"Wiso soll die Spannung <50V liegen, und die Frequenz <25kHz ?"
Wie oben beschrieben: Schwachstromindianer. Alles was jenseits der 20V
liegt ist unerforscht :-)

Danke für die Hilfe !

von Chris (Gast)


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"Alles was jenseits der 20V liegt ist unerforscht :-)"

Hallo,

bei Experimenten mit 250V bitte einen Trenntrafo benutzen, aus der
Ferne Einschalten, Schutzbrille aufziehen! Bauteile können bei
plötzlicher Überlast explodieren. Das ist überhaupt nicht ungefährlich
und wenn man wenig/keine Erfahrung damit hat, ist eher davon
abzuraten.

"dass der Strom im Ruhezustand bei ein paar 100mA bis etwa 2A liegt"

Was ist damit denn genau gemeint? Bei Gleichspannung oder nur ohne
Metall innen drinnen? 2A bei 250V sind locker mal 500 Watt. Fette Spule
oder schon ein Heizstab?

Was ist eigentlich mit dem "Senden", das hier immer wieder heftig
kritisiert wird? So ein Teil Strahlt doch ohne Ende! Und direkt am Netz
dürfte sich über die Leitung auch noch einiges ausbreiten. Nicht umsonst
gibt es hochfrequenzfeste Netzteile. Teslatrafos kann man ohne diese
Filter niemals betreiben. Bin gespannt, wie das Experiment aus geht.

Gruß

von Chris (Gast)


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außerdem: wenn man Netzspannung gleichrichtet, sind das am Ladeelko 326
V.

von Andreas Huck (Gast)


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hmm, der Beitrag ist auch sehr interessant.
Eigentlich fühle ich mich auch wohler, wenn das ganze mit 40/50V
funktioniert (womit ich auch anfangen werde). Mit dem
Ruhestromeinstellen bin ich ja auch noch nicht ganz schlau, ich denke
mal ohne Metall in der Spule.

Ich werde dazu erstmal 1,5mm² Kupferdrath nehmen ?!

An den Elkos: 230V * 2^0,5 (Wurzel) = 326V ? Warum war das gleich
nochmal so - Peak-Peak-Spannung ??
(Ist schon länger her :-(((

Danke

von Tobi (Gast)


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jep, peak spannung. 230V ist der effektivwert (hiess doch so, oder)
peakspannung= 230V* (wurzel 2) = ~326V

von Benedikt (Gast)


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1. Ich habe nie geschrieben, dass die 250V aus der Netzspannung kommen,
die stammen aus einer Art Trenntrafo. (Zwei Sekundärseitig verbundene
Trafos.)
Meine MOSFET Endstufe ist für max. 400V ausgelegt, daher erhalte ich so
den besten Wirkungsgrad. Mit 40V geht es auch, dauert eben etwas
länger.

2. Nochmal zum Strom:
Ich habe die Spule so angepasst (Windungszahl verändert), dass im
Ruhezustand rund 1-20W fließen, je nach gewünschter Heizleistung.

Mit 20kHz habe ich es nocht nicht probier, aber es könnte auch
funktionieren (dauert eben etwas länger...)
Je geringer die Frequenz, desto mehr Windungen braucht man, und umso
höher auch der Spulenwiderstand.

Ich würde dee höchste, mögliche Frequenz wählen. Wenn die Schaltung im
Dauerbetrieb läuft, eventuell einen kleinen Abschirmkäfig drumrum, aber
solange du unter etwa 50kHz bleibst, dürfte es nicht so stark senden.
Bei einem Zeilentrafo oder der Horizontalablenkung hat man ja auch eine
relativ hohe Leistung und die stört auch keinen...

von Chris (Gast)


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"Ich habe nie geschrieben, dass die 250V aus der Netzspannung kommen,
 die stammen aus einer Art Trenntrafo. (Zwei Sekundärseitig verbundene
Trafos.)"

Hallo,

hier befindet sich eine bisher noch nicht erwähnete Strombegrenzung zur
Versorgung der Halbbrücke, die vermutlich stark zur Erhöhung der
Betriebssicherheit der Schaltung beiträgt. Die maximale Stromstärke
resultiert aus der Belastbarkeit der beiden Trafos. Bei kleinem
Ladeelko besteht also keine Gefahr für die FETs. Wie wird verhindert,
daß beide FETs der Halbbrücke gleichzeitig leiten können? Machen das
die oben genannten Mosfet-Treiber?

Ganz oben war mal von gleichgerichteter Netzspannung die Rede, deshalb
mein Warnhinweis.

Da hat ein gewisser Harald Chmela einen 30W Mittelwellensender mit
einer gut bekannten dicken Röhre in der Endstufe aufgebaut und betreibt
daran einen Induktionsofen, bestehend aus einem Schwingkreis bei 1MHz.
Die Spule hat 5 Windungen mit 4mm² Cu-Draht und 12mm Innendurchmesser.

http:/www.hcrs.htl-hl.ac.at

Gruß

von Stefan Helmert (Gast)


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Hallo,

der neu Link ist aber http://www.hcrs.at

von Benedikt (Gast)


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Die Spule ist aber
a) für 1MHz ausgelegt,
b) in einem Schwingkreis (da fließen >50A, wenn alles richtig
abgestimmt ist. Mir ist beim selbern versuch die Spule in Flammen
aufgegangen (der Lack ist verbrannt) !!!

Genau, der MOSFET Treiber verhindert, dass beide MOSFETs gleichzeitig
leitend sind. Zwischen Treiber und Gate sollte man einen Widerstand
4-30 Ohm einbauen, und parallel dazu eine Diode, die den MOSFET
schneller abschaltet (Anode an Gate, Kathode an Treiber). Dann ist es
ganz sicher.

Überstromsicherung ist eigentlich unnötig, wenn die Spule nicht zu
klein ist, fließt kein zu hoher Strom. Bei den ersten Versuchen die
Spannung langsam erhöhen und den Strom Überwachen.
PS: Direkt an den MOSFETs einen fetten Low ESR Elko (so 1000uF sollten
es schon sein) an die Betriebsspannung, oder besser: einen keinen
Folienkondensator (ein paar uF) und daneben den Elko.

von Andreas Huck (Gast)


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Danke für die Antworten.

Ich muss nun leider erstmal warten bis die Teile da sind :-(

Mal sehen ob es mit all den Anregungen klappt - ich meld mich
wieder...

MfG,
Andreas Huck

von Andreas Huck (Gast)


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Hi nochmal,

ich hab alle Teile bekommen und so aufgebaut wie im Datenblatt von dem
IR2153 die Schaltung ist (Schaltplan siehe Anhang).

Entweder bin ich zu dumm dafür oder ich hab die Woche immer nur falsche
Tage erwischt...

Das Ampermeter zeigt zwar Pulsierenden Strom an (die Schwankungsbreite
nimmt mit zunehmender Frequenz ab...) aber immerhin sind das nur ca.
6mA. Das kann doch nicht sein - oder ? Die Spule ist nicht so fett/lang
und bei 60V könnte es ja doch mehr sein ?

Ich hatte am Anfang der Tests mit der Schaltung schon mal 1,5A
irgendwie angezeigt bekommen. Dann ging was in Rauch auf (Vcc
Widerstand leider nur 1/4W :-( ). Aber ich habe soweit alles
durchgemessen und auch ausgetauscht. Ich kann mir nicht vorstellen, das
wirklich nur so wenig Strom geschalten wird.

Bitte helft mir, ich komm echt nicht mehr weiter. Ich meine, das sind
doch nur ein paar diskrete Bauteile ??!!!!

Danke

von Benedikt (Gast)


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Lass erstmal das PC Netzteil weg, das ist für den Anfang unnötig, und
hat keine Strombegrenzung...

Ist das Amperemeter wirklich für AC ausgelegt ? Besser in die
Betriebsspannungsleitung.

Der 25k Widerstand zwischen Vcc und der Betriebsspannung ist etwas
hochohmig.
Ich würde für die ersten Versuche ein eigenes 12V Netzteil für das IC
nehmen (stabilisiert). Dann kann man die Spulenspannung lansgam von
Null an hochregeln.

von Chris (Gast)


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Hallo,

da wehren sich die paar lächerlichen diskreten Bauteile doch zu
heftig...

Was Du prüfen könntest:
Wieviel Volt liegen an VCC an?
Schwingt der Oszillator überhaupt? Frequenz?
Wieviel Volt Gleichspannung liegen zwischen Vb und Vs an?
Wie sehen die Signale an HO (Bezug zu Vs) und Lo (Bezug zu GND) aus?

Den 100nF-Kondensator am Ausgang würde ich vergrößern, z.B. 5µF
MP-Kondensator oder Folie. Er wurde im Datenblatt nicht dimensioniert
und Du willst da die ganze Leistung drüber jagen.
Die Diode muß später die mehreren hundert Volt aushalten, sofern die
Experimente dort ankommen.

Gruß

von Andreas Huck (Gast)


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Hi,

danke für die Tipps. Ich habe leider kein Oszi hier, werde mich aber
kümmern um eins.

@ Benedikt:
Die 25KOhm sind schon geändert. Ist ja die Strombegrenzung für die
interne Z-Diode - leider muss man den R immerwieder anpassen, wenn man
die Spannung verändert (und auf die Verlustleistung aufpassen :-(((

@Chris:
- Vcc ist unterschiedlich. Hatte das einemal 88V anliegen und an dem IC
15V (mit 700Ohm Vorwiderstand).
- Oszillator schwingt, zumindest kann ich das an dem Ausschlag des
Ampermeters folgen...
- Gleichspannung an Vb = war auch ziemlich hoch, aber nicht ganz so
hoch wie Vcc (hab das grad wieder abgebaut, könnte ne Zeit dauern bis
das alles wieder steht)
- Signale - ohne Oszi schwer zu sagen - bei 88V liegt an Lo / Ho ca.
4V(DC) (Diverenzspannung) an.

Ich versuch es mal mit einem grösseren Kondensator...

Danke

von Chris (Gast)


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Hallo,

" Ist ja die Strombegrenzung für die interne Z-Diode - leider muss man
den R immerwieder anpassen, wenn man die Spannung verändert (und auf die
Verlustleistung aufpassen :-(((

Korrekt!


"- Vcc ist unterschiedlich. Hatte das einemal 88V anliegen und an dem
IC 15V"

auch korrekt! Sollte immer 15V sein bei richtig angepaßtem
Vorwiderstand.

Viel Erfolg!

von Andreas Huck (Gast)


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Hallo,

Es hat nun endlich funktioniert mit der Schaltung !

also, nachdem ich die gesamte Schaltung in einem Labor auseinander
genommen und einzeln untersucht habe, fand ich heraus, das man den
aufgedruckten Werten der Kondensatoren nicht trauen darf.
Zum Hintergrund:
Der Kondensator und die Spule bilden natürliche einen
Reihenresonanzkreis ! Die Resonanzfrequenz lag leider bei ca. 270KHz
und somit weit ab von der zu erreichenden Frequenz. Mit einem grösseren
(1uF) Kondensator lag die Resonanzfrequenz bei ca. 80KHz und der
Schraubenzieher wurde schon bei 40V zum Verbrennen heiss (das ganze in
weniger als einer Minute). Weitere Tests brachten ca. 60°C zu stande
innerhalb von 5 Minuten. Leider ging mir dabei der Kondensator ziemlich
in Rauch auf (> 3A Resonanzstrom...)

Nun hab ich noch eine Frage: ich müsste deshalb den Eingangsstrom
begrenzen auf ca. 1A. Ein Widerstand schliesst sich von alleine aus (1A
* 40V = 40W -> ziemlich teuer wenn es den gibt). Gängige
Strombegrenzerchips (ON-Semiconduktors) haben eine max.
Eingangsspannung von 40V - das ist schlecht, da die Spannung im Bereich
von 30 - 50 V variiert werden soll. Auch einstellbare Spannungsregler
scheiden wohl aus wegen der Hitze.

Wie kann ich nun relativ einfach eine Strombegrenzung herstellen ?
Eigenlich doch über einen Transistor in Reihe liegend - oder ? Über den
kann ich mittels Basisstrom die Verstärkung einstellen (aber da werden
die Widerstände doch auch wider warm ?!)...Gibt es da schon eine
Schaltung / Prinzip ???? Wer hat von soetwas Ahnung oder gar schon
einmal selber gebaut ?

Danke für die erweiterte Hilfe :-)

von Benedikt (Gast)


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Beim Resonanzkreis ist immer das Problem, dass sich die Induktivität
verändert, wenn man einen Gegenstand reinhält.

Für was eine Strombegrenzung ?
Wähl doch die Betriebsspannung geringer oder verstimm die Schaltung so,
dass sie im Ruhezustand wenig Strom braucht. Hält man einen Gegenstand
in die Spule, steigt der Strom bis auf 1A an.

Die Strombegrenzung per Widerstand kannst du auch in Reihe zum
Schwingkreis oder parallel zum Kondensator legen. So wird auch der
Schwingkreis etwas breitbandiger.

von Hannes Hering (Gast)


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@Benedikt

> Mit 500kHz und etwa 100-200W schwebt dann auch problemlos eine
> 10x10cm
> große Alufolie weißglühend etwa 5-10cm über der Spule...

Wie soll eine Schaltung die des macht genau aussehen? Schmilzt Alu net
schon weit bevor es überhaupt glüht?

MFG

Hannes

von Benedikt (Gast)


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Nach dem Versuch hatte es ich auch ziemlich verformt (war etwas
zusammengeschmolzen). Das ganze ging auch nur ein paar Sekunden, denn
als ich die Leistung noch ein kleinwenig erhöht habe, wars dann doch
zuviel für die MOSFETs.

Die MOSFET ENdstufe erzeugt 300Vss mit einigen 100kHz. Diese werden
über eine geringe Koppling in den Schwingkreis eingespeist. Eine
direkte Verbindung ist nicht möglich, da die Enstufe Rechteck liefert,
der Schwingkreis aber Sinus braucht.
Im Prinzip war das ganze ein Parallelschwingkreis, um ein starkes
Magnetfeld mit geringer Leistung aufzubauen, das von einem
Serienschwingkreis gespeist wurde, um eine Spannung von mehreren kV im
Schwingkreis zu erzeugen, ohne einen Trafo verwenden zu müssen.
Ist schon ein paar Jahre her...

von Chris (Gast)


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Hallo,

Glückwunsch, daß es nun doch geklappt hat!

Wegen dem zu schwachen Kondensator könntest Du meherere parallel
schalten, z.B. zehn Stück zu 100 nF, oder einen der oben erwähnten
MP-Kondensatoren probieren. Diese sind für Leistungsanwendungen (meist
nur 50 Hz) ausgelegt und entsprechend voluminös. Wegen den
aufgedruckten Werten, denen man nicht trauen kann: Mit steigender
Frequenz ändert sich oft die wirksame Kapazität eines Kondensators.

" Über den kann ich mittels Basisstrom die Verstärkung einstellen
(aber da werden die Widerstände doch auch wider warm ?!)..."
Bei richtiger Dimensionierung sollte nur der Transistor warm werden.

Die 40W Verlustleistung lassen sich mit einem gut gekühlten Transistor
z.B. 2N3055, BDV65 verbraten. Einfache Strombegrenzung mit 2
Transistoren: Falls am 0,7 Ohm-Widerstand mehr als 0,7V abfallen bei
>1A, beginnt der kleinere Transistor zu leiten und nimmt dem größeren
den Basisstrom weg. Sowas ist ein Zweipol und paßt in jede
Betriebsspannungsleitung weitgehend unabhängig von der
Betriebsspannung.

Gruß

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