Hallo, ich möchte meine elektrischen Fensterheber über einen Mikrocontroller ansteuern. Dazu möchte ich gerne einen H-Brücken-IC verwenden. Ins Auge gefasst habe ich einen L2602 (DIP) oder L2603 (TO220). Beide gibt's bei Reichelt und halten sich gerade so in meinen Preisrahmen. Weiß jemand, wieviel Strom so ein Fensterheber Motor i.d.R. fließen lässt, insbesondere beim Blockieren? Im Blockschaltbild meines Fensterhebermotors ist ein Widerstand in Reihe zum Motor geschaltet. Die KFZ-Sicherung fliegt ja auch nicht beim Blockieren, so dass der Strom hoffentlich nicht so groß ist (wenn doch, welche alternative H-Brücken-Treiber könnt ihr empfehlen? Bitte kein SMD!) Ich könnte die Ansteuerung zwar auch über jeweils zwei Relais mit Wechslerkontakte machen, aber dann hätte ich ja eine kurze Anzugsverzögerung der Relais beim Bedienen. Außerdem brauchen die 2 Relais mehr Platz und ich würde die Steuerung, wenn möglich, gerne direkt unter den Schaltern unterbringen. Hintergrund ist, dass sich bei meinem KFZ (Toyota Aygo) die Fensterheber nur auf der jeweiligen Seite bedienen lassen. Als Fahrer kann ich also nicht das Beifahrerfenster bedienen. Ich möchte auch keine Zusatzschalter einbauen, sondern per schnellen Doppelklick einfach die Seite wechseln können. Zudem möchte ich Realisieren, dass bei einem kurzen Anklicken die Fenster automatisch weiter zu oder auffahren (ohne das ich den Taster halten muss, wie es momentan der Fall ist). Auch möchte ich, dass beim Verriegeln der Zentralverriegelung automatisch die Fenster zufahren. Eventuell dann auch eine Automatik, die beim Entriegeln der Zentralverriegelung wieder in die letzte Stellung auffahren lässt (indem beim Zufahren die Zeit gemessen wurde bis zum Blockieren). Das automatische Wiederauffahren könnte ich dann noch so realisieren, dass dies nur erfolgt, wenn das Verschließen der Zentralverriegelung in weniger als 1Stunde erfolgt ist (am nächsten kalten morgen, möchte ich nicht, dass die Fenster wieder automatisch auffahren). Ich könnte ggf. auch noch einen Temperatursensor am ADC anschließen, der bei >30Grad Innenraumtemperatur jedes mal beim Entriegeln automatisch die Fenster ganz öffnet und vieles mehr... All das ist softwaretechnisch mit einem Mikrocontroller sicher kein großes Problem für mich. Mein Problem ist eben nur die Ansteuerung der Motoren, die bisher stupid direkt über die Schalter gesteuert werden.
...sowas wird mit wechsler relais gemacht, zb von omron. wahlweise dann auchnoch mit nem mosfet in reihe für pwm. blockiererkennung ist verdammt tricky, nurmal so vorweg. über die rechtliche komponete schweige ich mich mal aus, aber das ist ja wohl kein "kleiner eingriff" mehr. tip: 3-5A im normalbetrieb, schätzungsweise 15-25A im block. Klaus.
> Ins Auge gefasst habe ich einen L2602 (DIP) oder L2603 (TO220)
Die sind dafür ein bissel zu schwach. Eingesetzt wird z.B. der VNH3SP30
(30A, aber SMD).
> Ins Auge gefasst habe ich einen L2602 (DIP) oder L2603 (TO220). Gnadenlos unterdimensioniert. > Weiß jemand, wieviel Strom so ein Fensterheber Motor i.d.R. fließen lässt, insbesondere beim Blockieren? Über 10A, meist unter 20A. > Beide gibt's bei Reichelt und halten sich gerade so in meinen Preisrahmen. Dann wirst du wohl doch richtige MOSFETs nehmen muessen. Pollin BTS7741G wird nicht reichen.
nochmals - in bosch steuergeräten nutzt man ua wechslerrelais von omron. die kosten vielleicht 1.20 und + mosfet ist das ganze dann auch pwm fähig (wenn man das braucht). Klaus.
Okay. Ihr habt recht! Ich habe gerade mal nachgemessen: Fenster auf -> 3A Fenster zu -> 4,5-5A Blockade (=ganz auf oder zu): >10A (Messbereichsende meines MM) Von den hohen Strömen bin ich schon ein wenig überrascht. Also muss ich wohl oder übel doch auf Relais zurückgreifen. Bevor ich 4 Mosfets aufwendig einzeln verschalte, nehme ich lieber zwei Wechslerrelais. Der Platz wird sich da kaum unterschieden. Von welchen Hersteller die Relais sind, ist eigentlich irrelevant, sie müssen dann eben nur ~20A abschalten können. Da habe ich glaub ich schon das passende bei Pollin gefunden - direkt zwei in einem Gehäuse: http://www.pollin.de/shop/shop.php?cf=detail.php&pg=NQ==&a=Njk1OTU2OTk= Zum Rechtlichen: Inwiefern stellt das ein Problem da? Ich will die Platine nur zwischen den Fensterheberschalter und den Stecker des Schalters klemmen. Das sind 4 Anschlüsse: +/- und die beiden Leitungen zum Motor. Die Fensterheber sind von Hause aus absolut dumm: Da gibt es keinerlei Elektronik drin, die bei Blockade (=Fenster im Anschlag) abschaltet. Vielen Dank für die Tipps, Kermit
Vergessen: Zusätzlich will ich später mal einen Impuls von den ZV-Stellmotoren abgreifen und mit dem uC auswerten. Auch die Leitung liegt ja schon in der Tür. Das alles sind doch keine sicherheitsrelevanten System: Kann das rechtlich wirklich ein Problem darstellen?
> Das alles sind doch keine sicherheitsrelevanten System:
Nee klar- ausser wenn jemand dadurch zu Schaden kommt. Und das passiert
bei Fensterhebern schnell, insbesondere bei Kindern.
Die Relais müssen dabei einiges aushalten und machen auch mächtig Störungen. Ich hab sowas auch gebaut und hatte anfangs da einige Probleme beim Abschalten. Der blockierende Motor wird dabei dann ja kurzgeschlossen bei der 2 Relais Variante. Von daher vielleicht doch lieber einen FET rein, auch wenn man kein PWM braucht.
In den meißten Türsteuergeräten befindet sich dieses Relais: http://www.taiko-device.de/Auto-Relays-Product-Information/TAIKO-Auto-Relay-TE2-Datasheet.html Die Abschaltung erfolgt über Blockstromerfassung. Otto
Hi Zur Abschaltung gibt es 2 AppNotes von Atmel: AVR191 und AVR480. MfG Spess
Ja, der blockierende Motor wird kurzgeschlossen. Aber das wird er beim normalen Fensterheberschalter auch. Darum sehe ich da eigentlich kein Problem.
Bei mir wurde er mit dem normalen Schalter nicht kurzgeschlossen, das ging allein wegen der Doppelbedienung des Beifahrerfensters auch gar nicht.
Eben, darum ist die Doppelbedienung (die es bei mir ja nicht gibt) nicht einfach mit Parallelschalten getan, weil man sonst ein Kurzschluss produziert. Das haben wohl einige, die sich einfach einen zweiten Schalter einbauen wollten, bei diesem Fahrzeug schon leidlich erfahren ;) Hier hat mal jemand die Originalschaltung vom Aygo eingestellt: http://img441.imageshack.us/img441/1932/powerwindowaygo3dz6.jpg
Hm, jetzt stellt sich mir das nächste Problem: Welchen Widerstand kann ich als Shunt nehmen, um denn Blockierstrom zu messen, bzw. mit einem Analog-Komperator auszuwerten: Wenn ich einen 0,1 Ohm 5W Hochlastwiderstand vor Ground schalte, dann ist der Widerstand hoffnungslos überlastet: Mal (optimistisch und zum besseren rechnen) angenommen, der Blockierstrom ist 10A (größer als 15A kann er eigentlich nicht sein, weil die Fensterheber zusammen mit 30A abgesichert sind): Dann hätte die Hebermotorspule in dem Moment einen Widerstand von 12V/10A = 1,2 Ohm. Über einem 0,1Ohm Widerstand würden dann 12V*0,1/(1,2+0,1)=0,92V abfallen, was ich gut via Mikrocontroller auswerten könnte (0,6-0,7V als Schwelle) bei 5V Vref. Den Blockierstrom würde ich dann noch rund 0,5sek halten wollen, damit der Motor nicht bei jeden kleinsten Widerstand sofort stehen bleibt, bzw. überhaupt erst mal anlaufen kann. Soweit so gut. Wenn ich aber die Leistung im Widerstand berechne: 0,92V * 10A = 9,2W, so ist der Widerstand schon rund um das doppelte überlastet (und das nur mit 10A gerechnet! 15A sind wohl realistischer). Hält ein Hochlastwiderstand kurzzeitig für 0,5sek auch die doppelte bis dreifache Leistung aus? Sonst würde ich welche parallel schalten müssen, was wegen den Toleranzen der Widerstände natürlich auch nicht ganz so optimal ist. Vor allem sind solche Widerstände ja nicht gerade klein und unter dem Fensterheber-Schalter, wo ja schon das fette Twin-Relais rein soll, ist nicht sehr viel Platz.
Sicher das die Teile bei Reichelt unter der Bezeichnung L2602 und L2603 drinstehen, finde diese dort nämlich nicht.
>Hm, jetzt stellt sich mir das nächste Problem: Welchen Widerstand kann >ich als Shunt nehmen, Die Zuleitung ansich bietet sich an, oder?
Zuleitung geht nicht, weil ich ja ein Potential gegen Masse brauche. Und die "Ableitung" geht vermutlich irgendwo direkt an die Karosserie. Aber da schaue ich noch mal genau nach. @Thomas: Sorrt, war ein Zahlendreher: L6202 und L6203 meinte ich ursprünglich.
Ich habe die Keramik-Drahtwiderstände von Reichelt verwendet mit 0,1 Ohm. Bei mir fließt bei bewegtem Fenster ein Strom von 3-5A (wären dann ja max. 2,5W) und beim blockieren bis zu 20A, aber da ich dann innerhalb von 100ms abschalte gab es noch nie Probleme.
Kurzzeitig vertragen 5W Widerstaende mehr als 5W, es gibt Diagramme in den Datenblaetter der Hersteller. schliesslich ist es ein Waermeproblem. Ich wuerde keine Zuleitungen nehmen, Kupfer hat eine Temperaturabhaengigkeit. Man koennte aber Hallsensoren (magnetfeldabhaengige Widerstanede, Magnetfeldschalter) nehmen und neben die Zuleitung kleben. In der Tuer gibt es keine Stoerfelder. Aber gute MOSFET-Treiber (Stichwort ProFET, gibt auch andere) signalisieren von selbst Uebertrom.
Vergiss bitte nicht die noch viel höheren Ströme, wenn das Fenster im Winter etwas vereist ist. Da gehts leicht auf 30A Anruckstrom, bis die Scheibe sich losgerissen hat. Bei Opel wird der Strom gemessen und über Magnetsensor direkt am Motor die Umdrehungen gezählt. Muss man nach Batterie abklemmen einmalig Synchronisieren, und dann klappt die Abschaltung schmerzfrei, wenn man die Hand dazwischen hält.
Toyota Aygo, also Baujahr so ab 2007.... Und der hat kein Bussystem mit Multiplex.....?????? Schwer zu glauben. Gast4
Der Aygo wurde ab Julie 05 verkauft und hat mit sicherheit ein Onboard-Diagnosesystem. Da denke ich aber nicht an das assbach uralte Lampen-Blink-System aus meinem 90iger MR2, sondern an das OBD2-ähnliche, was Toyota seit ca. 98 standartmässig in die neuen Modelle einbaut. Aber was hat das mit den Fensterhebern zu tun? Ich werde mir auch noch so eine Schaltung für meinen MR2 basteln. Dabei will ich aber auf alle Relais verzichten und nur FETs verwenden. Eine H-Brücke über einen MC mit den originalen schaltern angesteuert. Sieht dann aus wie original, die Funktion ist aber besser. Von mechanischen Kontakten heutzutage halte ich nicht viel, jedenfalls bei solchen Anwndungen nicht. Selbst auf Arbeit ziehen die Halbleiterrelais ein, weil sie an bestimmten Stellen einfach länger halten und zuverlässiger sind, besonders bei hohen Strömen. Gruss Stefan
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