Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Warum brummt ein Schütz ?


von Jürgen H. (Gast)


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Wir haben in der Arbeit eine Härteanlage. In deren Schaltschrank 
arbeitet u.a. ein Schütz ' Moeller Dil-1M 'mit 230V AC Steuerspannung. 
Es schaltet ca. 2x pro Minute (24/7) eine rein ohmsche Last. Es hat 
etliche Jahre klaglos seinen Dienst verrichtet, bis es plötzlich anfing 
im eingeschalteten Zustand ganz erschreckend zu brummen. Die eigentliche 
Funktion ist nach wie vor gegeben. Natürlich haben wir es kurzfristig 
durch ein neues ersetzt.
Mich hat natürlich die Ursache dieses Brummens interessiert. Vom 
Geräuschpegel her, kommt nur der Eisenkern in Frage. Die Spule scheint 
ok. Das Schütz zieht nach wie vor kräftig an. Die Schatkontakte sind 
noch top. An den Flächen auf denen die Eisenkernhälften aufeinander 
treffen sind nur geringste Abnutzungsspuren zu erkennen.
Also, warum brummt das Ding? Kann mir jemand von Euch einen Fingerzeig 
geben?

Jürgen

von Sven P. (Gast)


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Brummen tut der wegen Wirbelströmen in den Blechpaketen.

Vermutlich ist über die Jahre der Kurzschlussring gelockert worden, nun 
klappern die Blechscheiben halt. Ist an sich nicht weiter tragisch, ist 
bissl lauter und wird bissl wärmer.

von Nichtwähler (Gast)


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> Warum brummt ein Schütz ?

Hab du mal 50 Perioden in der Sekunde...

von W. B. (wb1)


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Plötzliches Brummen ist meist Schmutz
Warscheinlich hat sich zwischen Kern und Joch Schmutz abgelagert oder 
ist etwas hineingefallen.
Dann liegen die beiden Hälften nicht mehr plan aufeinander und es kommt 
zum Brummen.
Reinige die Kernflächen, also die Flächen an denen Joch und Kern 
zusammenstoßen.

Eine andere Möglichkeit, aber hier steigt das Brummen über die Zeit 
langsam an, ist, das sich Joch oder Kern durch das Aufeinderschlagen 
deformiert haben.
Dann mußt du Kern und Joch tauschen, oder du versuchst die Hälften plan 
zu schleifen.

von Jürgen H. (Gast)


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Einer der Kurzschlussringe ist gebrochen. Man hat es gar nicht gleich 
gesehen, doch beim Kratzen mit dem Schraubendreher fiel ein Stück 
heraus. Die Bleche der Kernpakete sind mehrfach vernietet. So kann ich 
mir eigentlich nicht vorstellen, daß die in den Paketen unter sich 
klappern. Kann es sein, daß durch den gebrochenen Kurzschlussring das 
Joch (im angezogenen Zustand) nicht sicher an den Kern angezogen wird 
und sozusagen 'arbeitet'?
Die Kernflächen waren wirklich nur ganz gering verunreinigt. Unser 
Werkzeugmacher hat sie auch bereits einmal ganz vorsichtig 
überschliffen.
Kann ich den gebrochenen Kurzschlussring, provisorisch, durch einen 
Kupferdraht ersetzen um dessen Funktion zu übernehmen? Wohl gemerkt, das 
Schütz soll nicht wieder in Betrieb genommen werden. Die Aktion dient 
nur meiner Neugier.

Jürgen

von Sven P. (Gast)


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Ohne Kurzschlussring breiten sich die Wirbelströme im ganzen Blechpaket 
aus und die haben durchaus eine nicht zu vernachlässigende Kraft.

Klar kannste versuchshalber mal nen Kupferdraht drumrumbiegen.

von Ulrich (Gast)


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Der Kruzschlußring sorg dafür, das das Magnetfeld in einem Teil des 
Kerns pahsenverschoben (verzögert) ist. Dadurch hat man auch bei den 
Nullduchgängen des Stromes in der Hauptwicklung noch eine Magnetische 
Anziehung.

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