Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tonkopf zweckentfremden


von µLuxx (Gast)


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Hallo,
ich habe hier ein altes Dictaphone, und ich würde auf dessen Band mit 
dem vorhandenen Tonkopf gerne eigene Sachen schreiben(Dictaphone ist 
kaputt, Tonkopf scheint ok). Allerdings hat das Dictaphone nur einen 
Kopf, der sowohl für Aufnahme als auch Wiedergabe zu sein scheint.
Aus diesem führen 4 Anschlüsse heraus. Gibt es ein Blockschaltbild wie 
es in einem solchen Kopf innen aussieht bzw. kann mir wer erklären wie 
die Lösch, Aufnahme und Wiedergabefunktion in einem Kopf realisiert ist?
Und kann ich irengwie rausmessen/-finden, welcher der vier Anschlüsse 
für welchen Zweck gut ist?
Die Theorie zu Magnetköpfen habe ich bereits durchgelesen, kenn mich 
also schon etwas aus.

Danke schonmal,
µLuxx

von Gast4 (Gast)


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Was fuer "eigene Sachen" willst Du denn schreiben?

Die Loeschfunktion ist da wahrscheinlich durch einen schwenkbaren 
Dauermagneten realisiert. Ob nun geschrieben oder gelesen werden soll, 
ist dem Kopf egal, der Schaltung hilft es dass nicht gleichzeitig 
geschrieben und gelesen wird.

Gast4

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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innen drinnen sind nu 1 oder 2 Spulen.
Wiedergabe ist einfach, erzeugte Wechselspannung verstärken, fertig.
Aufnahme ist aufwändiger, da du zus. eine sog. Vormagnetisierung 
(Wechselspannung >20kHz) brauchst, da sonst aufgrund der Remanenzeffekte 
des Bandmaterials kleine Amplituden gar nicht aufgezeichnet würde, 
entsprechend riesiger Klirr...
Da es bei höheren Frequenzen zu einem Amplitudenabfall kommt, wurden 
auch mehr oder weder aufwändige Frequenzgangentzerrungen eingebaut.

Löschen: ebtweder mit HF (besser) oder plump mit einem Permanentmagnet.

An sich lohnt es nicht, sich damit noch zu beschäftigen.

von µLuxx (Gast)


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Hallo, zweck ist unwichtig, ich will im Prinzip eine digitale 
Aufzeichnugn machen, am besten FSK, oder OOK, es geht aber mehr ums 
lernen, also fragt nicht nach dem Sinn.
Aber wie ist das mit der Vormagnetisierung, und vor allem wie bekomme 
ich raus, welche Anschlüsse für was gut sind, denn es gehen ja 4 hinein, 
und eine Spule benötigt ja nur 2.

uLuxx

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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µLuxx schrieb:
> Hallo, zweck ist unwichtig, ich will im Prinzip eine digitale
> Aufzeichnugn machen, am besten FSK, oder OOK, es geht aber mehr ums
> lernen, also fragt nicht nach dem Sinn.

Ganz früher[tm] wurde sowas auch gemacht.  Du brauchst eine Codierung,
die gleichspannungsfrei ist.

Aber: warum zum Geier willst du dafür die existierende Elektronik
rausreißen?  Alles vom/zum Tonkopf ist ohnehin Analogtechnik.  Schmeiss
dein Digitalsignal an den Analogeingang (eventuell kannst du dessen
Verstärkung etwas zurück nehmen), und nimm den eingebauten Wiedergabe-
verstärker, um dir das dünne Signal vom Tonkopf auf ein ansehnliches
Niveau anheben zu lassen, bevor du das dann digital (mit Komparator)
weiter verarbeitest.

von Andrew T. (marsufant)


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Ggfs. das Digitalsignal vorher per V/f wandler analogisieren, dann hat 
man sogar eine recht wirkungsvoll im Störabstand verbesserte 
Echt-Erkennung von L/H Übergängen.

von µLuxx (Gast)


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das problem mit der vorhandenen elektronik ist, dass sie in gewissem 
umfang defekt ist, sonst würde ich sie gerne hernehmen.
Defekt meint dass das Gerät sowohl bei Aufnahme, als auch bei der 
Wiedegabe nach etwa 3-4 sekunden das band nicht mehr spult und einen 
Warnton ausgibt, da ich aber leider keine bedienungsanleitung habe und 
auch nirgends eine auftreibe(www), weiß ich nicht ganu, nach was ich 
suchen soll. es handelt sich übrigens um ein dictaphone 1243.
Intern gibt es ein codierradmit spiegeln dass auf eine einfache 
lichtschranke geht, dieses dreht sich allerdings nur im aufnahmemodus 
mit, und das intervall spiegel/kein spiegel könnte in etwa der zeit 
entsprechen, nach der das gerät immer stehen bleibt, da das problem 
allerdings auch im wiedergabe modus auftritt, bei dem dieser spiegel 
nicht mitdreht, da mechanisch ausgekoppelt, habe ich ein problem bei der 
lichtschranke ausgeschlossen.

angenommen, ich bekomme das ding wieder zum laufen, und und willdann 
über den mikrofon eingang ein sinussignal einspeisen, wie läuft das dann 
da mit der beschaltung, denn auf dem mikrofon ist doch eine Biasspannung 
drauf?

Danke!

µluxx

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Nichtakademische Frage: Warum willst Du ein so unzuverlässiges, 
langsames und niederkapazitives Medium zur Speicherung "eigener Daten" 
verwenden? Daß die "Datasette" aus dem allgemeinen Gebrauch verschwunden 
ist, hat doch sein gutes ...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ich würde auch zu einer kleinen Controllerschaltung mit (externem) ADC 
und Speicherkarte raten.

von µLuxx (Gast)


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ich sagte doch schon oben dass es ums lernen geht, 
Datenrate/-sicherheit/-speichermenge ist absolut unwichtig, und wenn ich 
nur 100 Asciizeichen unterbring, dann hab ich mein ziel schon erreicht.

@rufus: Ich stelle mir das system so vor: Kleiner uC der direkt noch in 
dem dictiergerät untergebracht ist, er gibt über PWM und 
nachgeschlatetem RC-Glied zur "Sinuswandlung" ein Signal auf den 
Mikroanschluss, je nach Digitalem STatus entweder 2kHz oder 4kHz(ich 
weiß ja nicht wie gut die Dynamik bei einem für Sprachaufzeichnung 
gedachten Gerät ist), und die für die Wiedergabe richte ich den 
Audioausgang vor dem Verstärker gleich, und messe die Frequenz am besten 
über einen AnalogComparator, die Kommunikation  über UART der die 
Verbindung nach draußen aufbaut, dazu könnte ich zB den Ladestecker 
umbauen. Der uC hat einen internen Buffer über den er empfangene 
Datenzwischenspeichert. Über XonXoff Flusskontrolle kann man das gnaze 
an das langsame Band anpassen. Seine Versorgung bekommt er direkt aus 
den Dictaphonebatterien. Evtl bekommt er noch einen kleinen 
Pegelwandler, damit er TTL-Pegel annehmen kann.

Ich habe inzwischen den fehler des Geräts weiter eingrenzen können, der 
Warnton entsteht entweder bei nicht eingelegtem band oder bei Bandende.
"Band vorhanden " wird über einen simplen Schalter realisiert, und 
bandende denke ich über die Lichtschranke.
Lege ich kein band ein, läuft das Gerät gar nicht erst an, also muss es 
wohl an der Lichschranke liegen.

Grüße, µLuxx

von µLuxx (Gast)


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edit:
nicht an rufus sondern an travelrec!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Für ein Aufzeichnungsverfahren könntest Du Dir mal "Supertape" ansehen:

http://tlienhard.com/zx81/supertape.pdf

von µLuxx (Gast)


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@rufus: vielen dank!

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