Forum: Offtopic Private Krankenversicherung


von Alex (Gast)


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Hallo,

ich stehe vor der Frage, ob eine private Krankenversicherung nicht mehr 
Sinn für mich macht. Ich habe vor ein paar Wochen mein Informatikstudium 
beendet und habe jetzt einige Vorstellungsgespräche.

Das Gehaltsniveau scheint bei ca 44.000 € zu liegen. Das wären 3666 € / 
Monat. Laut Gehaltsrechnern müsste ich ca 300 € an die 
Krankenversicherung abdrücken. Private Versicherungen scheinen günstiger 
zu sein.

Frage:
Wenn ich mich privat versichere und den Job verlieren sollte - besteht 
die Möglichkeit zurück zu gesetzlichen Versicherern zu wechseln, oder 
was macht man dann?

Danke

von Bogumil (Gast)


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Eine PKV scheint am Anfang günstig.

Ich habe meine (dem Himmel sei Dank) in all den Jahren nie in Anspruch 
nehmen müssen, die Beiträge haben sich dennoch von DM 150 auf Euro 360 
gestiegen.

Kinder und Ehefrauen sind ausgeschlossen, wenn du Familie planst kannst 
du deine PKV gleich mit 3 multiplizieren.

Das sog. Chefarztprivileg läuft darauf hinaus das du von jemandem 
operiert wirst der ansonsten mit Verwaltungsaufgaben beschäftigt ist und 
Krankenhäuser sind so oder so mörderisch (extreme Infektionsgefahr) egal 
ob die Visite die Keime in dein Einzel- oder Doppelzimmer schleppt.

Das Geschäftsmodell der PKV sieht vor das Altersrisiken und 
Arbeitslosigkeit von der Allgemeinheit bezahlt werden, wenn dir so etwas 
passiert bis du schnell wieder draußen.

Es gibt aber auch einige Vorteile bei Medikamenten und Wartezeiten. 
Einen Arzt der P-Patienten besser behandelt als Gesetzliche (habe lange 
in dem Bereich gearbeitet) kenne ich nicht. Da gibt es nur gute und 
schlechte Mediziner.

von Uhu U. (uhu)


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Bogumil schrieb:
> Ich habe meine (dem Himmel sei Dank) in all den Jahren nie in Anspruch
> nehmen müssen, die Beiträge haben sich dennoch von DM 150 auf Euro 360
> gestiegen.

Und wenn man so in die Gegend von 60 Lenzen geht kann man schon mal ~500 
Euronen monatlich reservieren für Kranken- und Pflegeversichererung mit 
Zweibettzimmer und Chefarzt.

Dazu kommt erschwerend, daß die PKVen Altersrücklagen bilden (müssen), 
die man bei einem Kassenwechsel mittlerweile zu ca. 1/3 zur neuen Kasse 
mitnehmen kann. Früher haben sie die zu 100% eingesackt.

Ich denke, das Familienargument, das Bogumil nannte, ist das 
Gewichtigste.

von Gast (Gast)


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Mit 44.000€ Jahresbrutton ist man als Angestellter noch gezwungenermaßen 
gesetzlich versichert.

http://de.wikipedia.org/wiki/Versicherungspflichtgrenze

Und das mindestens 3 Jahre lang. Als Berufsanfänger ist man also auf 
jeden Fall der Dumme.

von Schwups... (Gast)


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mit 44000 im Jahr ist man der Dumme? Da wäre ich gern dumm.

von Uhu U. (uhu)


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Das mit der Mitnahme der teilweisen Altersrückstellungen beim Wechsel 
der PKV ist befristet.

Es ändert sich also nichts daran, daß man als PKV-Versicherter einen 
Knebelvertrag unterschrieben hat...

http://www.die-topnews.de/private-krankenversicherung-pkv-wechsel-noch-bis-3006-moeglich-357162

von !!! (Gast)


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Wenn ich noch mal die Wahl hätte, dann wäre ich privat versichert und
zwar so: Zu Anfang das eingesparte Geld für später ansparen, wenn die 
Beiträge steigen!

Dann dürfte man ein Nullsummenspiel haben aber mit dem Vorteilen einer
Privatversicherung.

von Flexi (Gast)


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ich bevorzuge die gesetzliche kombiniert mit einer privaten 
Zusatzversicherung

von !!! (Gast)


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>ich bevorzuge die gesetzliche kombiniert mit einer privaten
>Zusatzversicherung
Verkürzt sich damit auch die Wartezeit beim Arzt?

von Uhu U. (uhu)


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!!! schrieb:
> Wenn ich noch mal die Wahl hätte, dann wäre ich privat versichert und
> zwar so: Zu Anfang das eingesparte Geld für später ansparen, wenn die
> Beiträge steigen!
>
> Dann dürfte man ein Nullsummenspiel haben aber mit dem Vorteilen einer
> Privatversicherung.

So einfach ist das nicht. Wenn du Familie hast/haben wirst, dann 
wahrscheinlich nicht.

von oszi40 (Gast)


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Bevor man irgendwas unterschreibt, sollte man genauer wissen wie man 
kündigen kann: Suchmaschine: kündigung private krankenversicherung

Dann wäre noch wie bei jeder Versicherung zu klären: welche Risiken man 
mitbringt und ob zufällig diese (evtl. aus Kostengründen) irgendwo 
ausgeschlossen werden. Das wäre ungünstig.

von Uhu U. (uhu)


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oszi40 schrieb:
> Bevor man irgendwas unterschreibt, sollte man genauer wissen wie man
> kündigen kann: Suchmaschine: kündigung private krankenversicherung

Kündigen? Kein Problem. Bloß schweineteuer wirds, weil die Drecksäcke 
dann die Altersrückstellung ersatzlos einsacken und du bei der nächsten 
PKV wieder bei Null anfängst. Gesetzliche ist nämlich dann nicht mehr.

von Regenschauer (Gast)


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Über eines sollte man sich ganz klar sein:

Das primäre Ziel einer privaten Krankenkasse ist Geld zu verdienen.

Und das machen sie recht effizient. Dazu werden junge, gesunde Menschen 
in die PKV gelockt, mit attraktiven, niedrigen Beiträgen, getreu dem 
Motto: Mit Speck fängt man Mäuse.

Die PKV können warten. Der junge Mensch wird älter und dann schnappt die 
Falle zu. Denn es gilt (zwar nicht mehr unumstößlich): Einmal PKV, immer 
PKV. Und das wird spätestens ab der 4 vorne drann teuer. Pervers wird es 
aber ab der 5 oder gar 6.

Meine Eltern z.B.: Selbstständig seit über 20 Jahren, geben inzwischen 
zu: Die PKV war toll solange sie jung waren. Doch nun ist sie 
schweineteuer. Oder ein andere Bekannter, auch mit der 5 vorne drann, 
Abteilungschef von ca. 100 Angestellten, ist den (sehr teuren) Weg 
gegangen und wieder zurück in die GKV.

Das sind alles keine Einzelfälle.

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