Hi, ich baue gerade diese Kuhschwanzschaltung http://sound.westhost.com/project97.htm nach und sehe gerade, dass ich keine 10Ohm in Metall für die R111/211 mehr habe. Kann ich die nicht auch einfach weglassen?? Oder kann ich da auch mit Kohleschicht auskommen, auch wenn der Rest der Schaltung in Metall ausgeführt ist? Gruß Tom
Die kannst du auch weglassen. Schau mal was dahinter haengt. 4.7KOhm , 10KOhm , 22KOhm. Da sollten die 10 Ohm keine Rolle mehr spielen (Fehler < 1%). Was anderes waere es wenn der OP eine Kapazitive Last treiben wuerde aber das ist hier nicht der Fall. Gruss Helmi
Kohleschicht sollen mehr rauschen als Metallschicht. Aber ob man das bei den Pegeln hört, ist zweifelhaft. Zumal der 072 auch nicht gerade für Rauschwunder sorgt - ist also egal. Ansonsten kannste den auch weglassen - ist wahrscheinlich ein "Angst-R", oder vielleicht aufgrund super-exakter Berechnungen noch mit angefallen.
Vielen Dank! Hab jetzt einen Kohle genommen. Die 072 war in der Schaltung eben verwendet. Mal sehen, ob das Rauchen mich nervt. Gruß Tom
Ich hoffe doch, dass da nichts raucht, sonst hättes du einen Fehler gemacht ;)
Mir erschließt sich der Sinn dieser Widerstände auch nicht: Was wird mit diesen Widerständen denn wohl bezweckt?
>Was wird mit diesen Widerständen denn wohl bezweckt?
s.o. Kapazitive Lasten
> s.o. Kapazitive Lasten
Ja, das habe ich gelesen und nicht verstanden ;-)
Will man evtl. Instabilitäten der Eingangsstufe dämpfen, falls diese
kapazitiv belastet würde?
Sorry, ist vllt. ein wenig off-topic, da Tom seine Antwort ja schon hat
...
Die meisten OPs sind intern so Frequenzkompensiert das sie bei einer Verstaerkungseinstellung von 1 nicht schwingen. Wenn du nun einen Kondensator am Ausgang gegen GND schaltest bildest du mit dem Ausgangswiderstand einen Tiefpass der deine Phase weiter dreht. Bei einer bestimmten Frequenz faengt dann dein OP trotz Gegenkopplung an zu schwingen an. Aus deiner Gegenkopplung ist dann eine Mitkopplung geworden. Wenn du nun zwischen dieser Kapazitiven Last und dem OP Ausgang einen Widerstand einfuegst und die Gegenkopplung vor diesem Widerstand abnimmst faellt diese Phasendrehung weit weniger schlimm aus. Dieser Widerstand sollte so in etwa die Groessenordnung des Ausgangswiderstandes haben. Neben diesen Trennwiderstand gibt es allerdings auch noch andere Methoden groessere Kapazitive Lasten zu zulassen. Man kann ueber den Gegenkopplungswiderstand vom Ausgang zum (-) Eingang einen kleinen Kondensator schalten. Gruss Helmi
>statt TL072 lieber NE5532 nehmen der rauscharme Typ NE5532 wird aber in der Schaltung etwas mehr oder genauso rauschen wie der billige TL072 (habe das jetzt nur über den Daumen geschätzt und nicht nachgerechnet) Man muß zwischen Rauschspannung und Rausstrom unterscheiden. Einfach mal googlen.
Hallo Helmi, vielen Dank für Deine wirklich ausführliche Antwort - wieder was gelernt. Ich wäre nicht darauf gekommen, dass dieser Widerstand so der Frequenzgangkompensation dient. Viele Grüße Daniel
So wie die Schaltung hier ist, sind hinter dem 10 Ohm Widerstand 3 weitere Widerstände von deutlich mehr als 10 Ohm. Da ist also keine nennenswerte kapazitive Last zu treiben. Das einzige wäre wenn da einer messen will und einen 1:1 Tastkopf dranhält. Die 10 Ohm könnten auch ein Drahtbrücke ersetzen. Wegen der relativ kleinen Wertes hält sich auch das zusätzliche Rauschen in Grenzen wenn man da Kohle nimmt. Die Widerstände R110 und R210 (100 Ohm) sind ähnlich sinnvoll. Die 10 Ohm (besser 100 Ohm) wären besser ganz am Ausgang aufgehoben, denn da könnte ein Kabel mit Kapatzität folgen. Wenn man das Geringere Rauschen eine NE5532 oder so ausnutzen will, müßte man die Widerstände etwas kleiner machen (und die Kondensatoren entsprechend größer).
@Helmut Lenzen (helmi1) ist zwar komplett richtig, nur wo sind in der Schaltung die Kapazitäten? Wenn schon, dann nur parasitäre, welche sicherlich auch bei längeren Leiterbahnen nur paar (10) pF haben. Eigentlich komplett unkritisch beim 072, weshalb ich meinte, das ist ein Angst-Widerstand.
Nochwas zum Widerstandsrauschen: Das thermische Rauschen ist physikalisch per Prinzip bedingt und unabhängig vom Widerstandsmaterial. Bei 10 Ohm wird es ohnehin vernachlässigbar gering gegenüber üblichen Audiopegeln sein. Kritisch sind Kohleschichtwiderstände nur, wenn sie mit einem Strom beaufschlagt werden (z.B. Spannungsteiler für Basisvorspannung der Eingangsszufe). Bei Widerständen, die nur mit der AC-Signalspannung betrieben werden, reichen auch Kohleschichtwiderstände. Jörg
@Jörg: Da macht die höhere Ungenauigkeit auch keine Probleme?? Gruß Tom
Also bei 10Ohm (selbst wenn der 20% haben sollte) fällt im Vergleich zur sonst umliegenden Schaltung, die demgegenüber also hochohmig anzusehen ist, nicht mehr auf (das läßt sich noch nicht mal in Promille ausdrücken). Wie Helmi schon schrieb, das ist einfach ein (Angst-) R zur Schwingneigingsunterdrückung bei evtl-er C-Belastung. Allerdings muß man sich wiederum fragen, wieso dieser dann ausgerechnet rechts an den Ausgängen fehlt, wo je nach angeschlossenen Leitungen mit undefiniert hohen C-Werten gerechnet werden muß - je nach Anwendungsfall. Die Gedankengänge des Entwicklers sind also nicht so recht nachvollziehbar.
>@Helmut Lenzen (helmi1) >ist zwar komplett richtig, nur wo sind in der Schaltung die Kapazitäten? Das ist zwar richtig das dort keine Kapazitaeten sind. Meine Antwort bezog sich aber auf die Frage wozu so ein Widerstand in einer Schaltung gut sei unabhaengig jetzt von dieser konkreten Schaltung. Und genau darauf bezog sich jetzt meine Antwort das wenn man am Ausgang der Schaltung grosse Kapazitive Lasten hat man sie durch einen Widerstand entkoppeln kann um eine eventuelle Schwingneigung zu unterdruecken. Also ist meine Antwort allgemein gehalten und nicht speziell fuer diese Schaltung. Ansonsten ist dieser Widerstand eigentlich komplett ueberfluessig. /Ironie an Vielleicht sind das auch nur Verlegenheitswiderstaende wo sie im Layout eine Drahtbruecke ersetzen und der Entwickler der Schaltung somit eine komplexere Schaltung vortaeuschen wollte /Ironie aus Gruss Helmi
@ Helmi: Fast richtig vermutet. Korrekt ist: Widerstände sind einfacher im/mit Automaten zu bestücken als Drahtbrücken.
Nur hat das PCB von dem Kollegen sogar echte Drahtbrücken drauf - er scheint sich als nicht vor echten Brücken zu scheuen bzw. macht ihn wohl doch nicht verlegen ;-)
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