Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Überstunden und kein Urlaubsgeld.


von Frickel Heini (Gast)


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Hallo Ihr mitleidenden,

wie sieht es bei euch aus? Bei uns werden Überstunden in risigen Mengen 
verordnet - aber auf Grund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage kein 
Urlaubsgelt und Co bezahlt. Das macht bei mir auf das Jahr gesehen 1,5 
bis 2 Gehälter aus und ist schon ein herber schlag in das Geldsäckl. 
Wann die Überstunden abgefeiert werden sollen weiß auch noch keiner - 
aber die sammeln sich jetzt schon im mittleren Hunderterbereich.

Wie sieht das bei euch aus? Ähnlich? Was kann man da machen?

von Student auf Koffein (Gast)


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Überstunden abfeiern?

Also in einer Enwicklungsabteilung habe ich als Werksstudent mitbekommen 
dass es günstiger ist die Projekte absichtlich zeitlich sehr knapp 
anzusetzen damit die Ingenieure gezwungen sind unmengen an Überstunden 
zu sammeln. Diese Überstunden werden ausbezahlt und nicht "abgefeiert". 
So spart man sich das Einstellen weiterer Ingenieure, denn dass käme 
sehr viel teurer.

Kann mich ja gerne jemand korrigieren wenn ich da falsch liege.

von Schwups... (Gast)


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Was haben Überstunden mit Urlaubsgeld zu tun?
Überstunden dürfen nur ausnahmsweise verordnet werden und
nicht weil irgend so eine Lobby das anordnet. Gründe müssen
nachvollziehbar,wahr und juristisch prüfbar sein.
Urlaubsgeld sind an für sich freiwillig aber wenn die drei
Jahre in Folge gezahlt wurden ist das betriebliche Übung
und somit auch weiterhin zu zahlen. Für das Weihnachtsgeld gilt
vergleichbares. Kann natürlich ein Masche der Geschäftsleitung
sein die Gratifikation in die eigene Tasche zu stecken weil
die Mitarbeiter doof genug sind. Wie groß ist denn der Betrieb?
Hat der Arbeitgeber denn nachgewiesen das der Betrieb von der
Wirtschaftskriese überhaupt betroffen ist? Manche können einfach
nicht den Hals genug voll bekommen und lassen rücksichtslos die
Belegschaft bluten. Gibts bei euch keinen Betriebsrat den man
mal auf den Zahn fühlen kann. Wenn der das auch so sieht kann
der für die Beschäftigten mehr erreichen als jeder einzelne
Beschäftigte für sich allein. In anderen Betrieben erlauben sich
die Arbeitgeber sowas nicht. Wenn sich das nicht bessert sollte
man einen Wechsel in Kauf nehmen. Evtl. würde ich einen Fachanwalt
für Arbeitsrecht konsultieren. Über die Mitgliedschaft bei einer
Gewerkschaft hat man in der Regel Rechtsschutz oder wenn diese nicht
besteht und man wenig verdient kann man auch Rechtsberatungshilfe
beim zuständigen Amtsgericht beantragen und sich dann anwaltlich
beraten lassen.

von Gast (Gast)


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Nur wenige Ingenieure bekommen all ihre Überstunden ausbezahlt. Sie 
dürfen auch nur selten abfeiern. Da interessieren keine juristischen 
Fakten. Ingenieure haben keine Lobby und wer sich beschwert wird gemobbt 
oder aus einem anderen erfundenen Grund entlassen. Die Ingenieurschwemme 
gepaart mit der derzeitigen wirtschaftlichen Situation macht es dem 
Arbeitgeber leicht, seine Ingenieure auszubeuten.

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Ein wenig verwundert bin ich über die falschen Inhalte. Überstunden 
müssen nicht mit wichtigen Gründen belegt werden, solange das 
Arbeitszeitengesetz nicht betroffen ist. Des weiteren werdet ihr wohl 
eure Vertäge lesen können, die letztlich unterschrieben werden. Da mag 
es unterschiedlich sein bei Bindung an den Tarifvertrag oder nicht. Des 
weiteren spielt da doch die Höhe der Gehälter eine Rolle und was der 
Arbeitgeber dafür verlangt. Normalerweise ist irgendwo eine 
Regelarbeitszeit festgelegt, die zur Zusammensetzung eines Gehaltes als 
Grundlage dient. Wenn ihr Verträge unterschreibt, die das nicht - oder 
bei einem Stundenlohn einer Hilfskraft - beinhalten, dann habt ihr im 
Studium nicht wirklich was gelernt.
So, genug geschimpft....
Natürlich ist es nicht leicht, einen Arbeitsplatz zu bekommen, der 
interessant, angenehm im Umgangston und letztlich auch noch gut bezahlt 
wird. Ich glaub hier spricht einfach nur der Frust über die immer härter 
werdenen Randbedingungen. Aber ihr tut euch keinen Gefallen, hier zu 
heulen und beim Chef zu kriechen. Wenn ihr was drauf habt, dann stellt 
euch auf und zeigt es euren Bossen. Sprecht da auch mal Klartext. Einen 
guten Mitarbeiter mobbt man nicht oder kündigt. Wenn er dazu auch noch 
Rückgrad hat, dann ist dies nicht von jede negativ bewertet. Solltet ihr 
aber trotzdem ein A.... zum Chef haben, den das alles nicht interessiert 
und der meint 100000 Ings warten nur auf sein so tolles Angebot, dann 
kehrt ihm den Rücken. Ein solches Arbeitsverhältnis wird nicht besser 
und je mehr ihr glaubt, mit noch mehr Leistung euren ach so beliebten 
Arbeitgeber  zu überzeugen, um so mehr wird dieser euch ausbeuten.
Dieses Unternehmen hat aber keine Zukunft, weil fehlende Motivation auch 
keine Glanzleistung bringt. Jeder, der sich seines Könnens bewußt ist, 
wird bei der ersten Gelegenheit gehen.
Gruß oldmax

von Paul (Gast)


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Arbeitest Du im Osten? -> völlig normal!
Im Westen? -> von den Ostchefs gut gelernt!

von Martin V. (oldmax)


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@Paul
Ach, von gestern ? Na, dann ge weiter deinen Weg. Wer heut noch immer 
von Ost und West in dieser Art redet, der wird nicht wirklich seinen Weg 
gehen.

von oszi40 (Gast)


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-Ob Überstunden auszahlen lassen oder abfeiern ist auch eine steuerliche 
Angelegenheit.
-Ein paar Überstunden auf Lager zu haben kann bei Flaute durchaus 
nützlich sein.
-Tragisch ist, wer bei Kunkurs noch einen Berg Überstunden hat. Die sind 
dann Masse und das heißt fast weg.


-Wenn die Firma zu wenig Leute hat und immer auf dem letzten Loch fährt, 
wird sich das Krankheit oder Auftragseingang plötzlich rächen, weil das 
gute Anlernen eines Nachfolgers oft teurer wird und lange dauert.

von Paul (Gast)


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>Ach, von gestern ? Na, dann ge weiter deinen Weg. Wer heut noch immer
>von Ost und West in dieser Art redet, der wird nicht wirklich seinen Weg
>gehen.

Das ist der Alltag im Osten. Willkommen, versuch's doch selber mal.

von Gast (Gast)


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Urlaubsgeld gibt es heute eh nicht mehr. Nur sehr wenige Firmen zahlen 
es. Überstunden werden bei uns überhaupt nichts ausgezahlt: so etwas 
wäre schon Luxus. Zum Abbauen der Überstunden gibt uns der Arbeitgeber 
auch keine Möglichkeit (z.B. mal früher gehen) da er die Kernzeit von 
etwa 6 Stunden vorgeschrieben hat. Wir arbeiten etwa 9 Stunden am Tag 
durchschnittlich: würde einer nach 8 Stunden pünktlich gehen, würde der 
Chef auf verwundert machen, warum man denn immer so früh geht. Am 
Jahresende gibt es, nur bei Erfolg und Gewinn, und beim Einverständnis 
seine Überstunden verfallen zu lassen, so etwas wie Weihnachtsgeld. Die 
Höhe ist von der Menge der Überstunden abhängig und wenn man nachrechnet 
was man da kriegt, sind es etwa 5€ pro Überstunde.

Das sind eindeutige Sklavengehälter. Das Ganze ist nur eine Verarsche. 
Das ist alles. Was dabei ankotzt ist die Tatsache dass der Chef selbst 
ein Ingenieur ist und ganz genau weiß wie Ingenieure ausgebeutet werden 
und er macht die Ausbeutung mit.
So wird er heute wohl schnell zum Millionär. Auf Kosten der Anderen.

von Stefan H. (Firma: dm2sh) (stefan_helmert)


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Wie ist denn das, wenn da einfach mal das Personal streikt? Ein paar 
Ersatzingenieure bräuchten ja Einarbeitungszeit und ein Streik genau 
dann, wenn es richtig heiß wird (Kundentermine, Projektabschluss) - das 
würde ja mal jemanden wachrütteln?

von Schwups... (Gast)


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Streik ohne Rückendeckung durch die Gewerkschaft ist
doch gar nicht möglich, weil es dann ja kein Streikgeld
gibt. So gäbe man der Firma nur Anlass zur berechtigten
Kündigung. Meiner Ansicht gibts da nur ein legales Mittel.
Die Arbeitsleistung stark reduzieren und wenn der Chef
mault auf bestehende Verträge(die ja auch nicht nur
nachteilig für Arbeitnehmer sind) und deren Einhaltung
fair bestehen. Eine Kündigung kommt dem Chef bei
entsprechend großem Betrieb teuer zu stehen, aber man
muß auch den Mut haben das vor dem Arbeitsgericht
durchzuboxen. In solchen Läden hab ich auch schon
gearbeitet und ohne goldenen Handschlag sind die mich
nicht losgeworden.

von Aufklärer (Gast)


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> Meiner Ansicht gibts da nur ein legales Mittel.
> Die Arbeitsleistung stark reduzieren

Das ist doch der Normalzustand bei Angestellten. Deshalb nehmen ja alle 
die Freelancer rein, weil die noch heiss sind ...

von Martin V. (oldmax)


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Hi
Lang ist’s her und Menschen, die vor der Grenzöffnung und anschließender 
Wiedervereinigung im Westen wohnten, kannten das Nord-Süd Gefälle *, 
längst bevor die Heulsusen aus dem Osten über ihre 5-10% Benachteiligung 
maulten. Bei der Vergabe der Feiertage, ja, da waren sie sich einig. 
Nun, mir widerstrebt die Diskussion um 50 Cent mehr oder weniger. Wer 
gute Arbeit leistet, der soll auch gutes Geld verdienen, ob im Süden, 
Osten Westen oder Norden. Letztlich leben die Chefs nicht von ihrer 
eigenen Arbeitsleistung, sondern von ihrem Unternehmen. Und je besser 
und motivierter die Mitarbeiter sind, um so einfacher gestaltet sich der 
Job „Chef“ und um so besser sind die Ergebnisse.
Das ändert ich nicht in Zeiten einer Wirtschaftskrise. Nur 
Schulterschluß und solide Basis sichern das Überleben. Kommen wir mal 
wieder zur Ausgangsdiskussion, die armen Ingeniere werden ausgebeutet. 
Oh ja, ... und die Ärzte .. und Fachleute ... und .... und die 
Klofrauen….
Besinnt euch doch endlich auf den Kern. Lest eure Verträge und fordert 
ihre Einhaltung. Habt ihr einen Knebelvertrag unterschrieben, dann heult 
nicht sinnlos rum. Hier kann euch keiner helfen und Mitgefühl bringt 
auch keine Lösung. Ich hab hier ganz gute Ansätze gelesen und denke, der 
Weg zu einer guten und begeisternden Arbeit geht nicht über ein Jammern 
und Klagen in den Foren. Es zieht euch nur runter. Oder täusch ich mich 
und ihr geilt euch daran auf, das es noch  mehr gibt, deren Studium grad 
man ausreicht, hier im Forum fehlerfrei Klagetexte zu verfassen.
•  zur Erklärung, für die, die es nicht wissen:
•  Die Löhne im Süden, München, Stuttgard, Bamberg etc. waren bis zu 20% 
hoher wie die Löhne in Kiehl, Hamburg Bremen usw. Und…. Wer’s halt 
wollte, der ist abgewandert.
Gruß oldmax

von Paul (Gast)


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@Martin Vogel:

Gehe Du mal in den Osten und versuche einen Entwicklerjob zu bekommen, 
der unabhängig von der BE mehr als 40000€ p.a. bringt. Urlaubsgeld, 
Weihnachtsgeld ist hier ein Fremdwort. Überstunden mit dem Gehalt 
abgegolten. Und 40-h-Woche steht auf dem Papier. All das normiert, 
bekommt der Ostdeutsche höchstens 70% des Westdeutschen. Steigerungen 
nicht in Sicht. Da nützen auch Deine heroischen und patriotischen 
Denkweisen nichts.

von Axel (Gast)


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Paul,

du hast Martins Beitrag nicht verstanden.

Ich würde Dir vorschlagen, den nochmal zu lesen.

Ansonsten wüsste ich schon, warum Du 20% weniger bekommst.

Es wird im Osten keine besser bezahlten entwicklerjobs geben solange es 
Ings gibt, die die annehmen und sich ausbeuten lassen. Die letzten Jahre 
waren die Chance, das zu ändern, wurde nicht genutzt.

Gruss
Axel

von Paul (Gast)


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Ich habe das schon verstanden, drum habe ich "patriotische" geschrieben. 
Das sind klassische Sozialtheorien nach dem Motto" Stelle Dir vor es 
wäre Krieg und es ginge niemand hin". So funktioniert das reale Leben 
nicht. Wenn man einen Job nicht annimmt, bekommt man beispielsweise eine 
Sperre vom Arbeitsamt. Weiterhin gibt es genug Leute, die an ihrem 
Heimatort verwurzelt sind, der Hauskredit im Nacken sitzt oder man 
einfach "zu alt" für den Arbeitsmarkt sei. Diese Leute nehmen mit 
Kußhand den Strohhalm, den man ihnen reicht und versauen den Markt. Habe 
auch etliche Frischabsolventen erlebt, die dem AG fast die Füße geküßt 
habe, weil sie genommen worden sind. Die machen noch Wettbewerbe, wer 
mehr Überstunden hat. Krank nicht wahr, aber das ist die Realität. 
Weiterhin haben Ostfirmen aus den "Fehlern" der Westfirmen gelernt. 
Betriebsratsgründungen werden mit Mitteln nah an der Illegalität 
verhindert, gewerkschaftliche Bindungen vermieden. Hinzu kommen 
Absprachen der Unternehmen untereinander, welcher Lohn gezahlt wird. Und 
wie der Versuch zur EInführung der 35-h-Woche auch im Osten ausgegangen 
ist, weiß wohl jeder noch: Frau Merkel stellte sich hin und sagte: "Es 
darf nicht darüber nachgedacht werden, im Osten 35 h einzuführen, 
sondern im Westen wieder zur 40-h-Woche zurückzukehren. So long...

von Axel (Gast)


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>Weiterhin gibt es genug Leute, die an ihrem Heimatort verwurzelt sind, der 
>Hauskredit im Nacken sitzt

Das ist das einzige in Deinem Beitrag, was ich als Argument bezeichnen 
würde. Das andere erklärt lediglich, warum es so ist, wie es ist.

Aber letztlich ist das eine Entscheidung, die die Leute so getroffen 
haben. Die ist kein Stück anders als die Entscheidungen der Ings aus 
Nordeutschland, nicht in den Süden zu gehen. Als diese Entscheidungen 
getroffen wurden, waren die Parameter alle bekannt, wer ein Haus gebaut 
hat, wusste im Osten über die Gehaltslage. Er wusste vermutlich auch 
über die Hauspreislage Bescheid, denn die Hauspreise im Osten sind nur 
Bruchteile der Westpreise (was sich eben auch in den Gehältern 
widerspiegelt).

Da soll man sich dann nicht beschweren, wenn man die falsche 
Entscheidung getroffen hat.

Übrigends, was die Einstellung der Unternehmer zu ihren MA angeht, sehe 
ich das im Osten als wesentlich schlimmer an als im Westen. Die Ostler 
haben eher Manieren angenommen, von denen sie glauben, dass das im 
Westen so ist. Aber die werden sich erst um ihre MA kümmern, wenn sie 
keine mehr bekommen, weil die doch lieber im Westen arbeiten. Aber, wie 
ich schon schrieb, die Chance dafür war bis vor einem Jahr.

Gruss
Axel

von Paul (Gast)


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Mal eine kleine Zwischenfrage: Wenn die Ostdeutschen das machen, was ihr 
empfehlt, nämlich in den Westen kommen,  weil im Osten sittenwidrige 
Löhne gezahlt werden. Wie gefällt Euch das? Da werden die Ostdeutschen 
dumm angemacht, weil sie angeblich die Arbeit im Westen wegnehmen. In 
Wahrheit werden sie hier wiederum für niedrigere Löhne eingestellt und 
deshalb bevorzugt genommen. Sie kommen vom Regen in die Traufe. Übrigens 
ist bei der jetztigen Lage auch im Westen (Opel) sehr erstaunlich, wie 
dem Ossi ähnlich doch der Wessi jammert, wenn er nach 25 oder mehr 
Jahren in Gefahr läuft, seinen Arbeitsplatz zu verlieren. Der 
Unterschied: Bei großen Firmen im Westen gibt es Transfergesellschaften, 
das gab's nach der Wende nie. Die Leute wurden fallen gelassen und man 
beschwerte sich, daß sie darüber jammern. Jetzt jammert man bei besserer 
Ausgangslage genauso.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Urlaubsgeld? Weihnachtsgeld? Hab ich nicht, bzw. das wäre ja ein schöner 
Punkt wo der AG kürzen könnte (Sondergratifikationen).

Mir ist auch nicht klar wofür das gut sein sollte. Laut Wikipedia zu 
Weihnachtsgeld z.B. "Die Zahlung sollte ursprünglich zum Kauf von 
Geschenken und einem besseren Gelingen des Festes beitragen."

Na super, dann hätte ich gerne auch noch Geburtstagsgeld, 
Sommerfest-Geld, Nürburgring-Geld und Baggersee-Geld. Da wären 
Geldspritzen zum besseren Gelingen des Festes auch nicht schlecht....

Ich hab bei meinem Arbeitgeber "damals" gesagt, was ich als Jahresgehalt 
haben möchte, das wuirde dann durch 12 geteilt, und fertig ist.

Das wäre vermutlich heutztutage auch eine sinnvolle Sache, daß ein 
"Urlaubsgeld-Kandidat" zu seinem AG geht, und sich sein Gehalt umstellen 
läßt von 12+0,5+0,5 oder 12+2 Gehälter auf 12 Gehälter. Dann kann man 
nix kürzen, und wenn man arbeitslos wird, gibts auch mehr Kohle vom 
Arbeitsamt (AA oder HArz-Urlaubsgeld gibts nämlich nicht)

von Paul (Gast)


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Was hat der AG davon? Er kann das Urlaubs- und Weihnachtsgeld sofort 
streihen, wenn er im Arbeitsvertrag eine "betriebliche Übung" 
ausgeschlossen hat. Weiterhin hat er das Recht, Sondergratifikationen 
zurückzuverlangen, wenn der AN innerhalb eines halben Jahres danach 
kündigt. Schließlich ist die Versteuerung eine andere für ihn. Für einen 
AG sind (einmalige) Sonderzahlungen immer besser, als Dauerzahlungen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Paul

genau, deswegen meine ich ja auch: als AN steht man besser da, ein 
Jahresgehalt/12 zu bekommen.

Ich hab keine Ahnung wieviel das an Mehr-Kosten für den AG ausmacht, 
aber es kann ja eigentlich nicht mehr sein als die Differenz zwischen 
Pauschalversteuerung (20%?) zu regulärer Versteuerung etc für 1-2 
Monatsgehälter. LAss das mal für alle Gratifikationen (W und U geld) 
zusammen 300-500 EUR sein ...

--> Wenn man aktuell irgendwie in Gehaltsverhandlungen mit seinem AG 
steht (und der eh nicht mehr viel draufgeben kann), dann wäre es 
sinnvoller, auf Wandlung von 12+0,5+0,5 auf 12 zu bitten, als um eine 
Erhöhung um 5% Gehalt.

Ich unterstelle dabei mal daß das mit der Rückzahlung eher seltener ist, 
aber die Kürzung / STreichung von U und W nicht so ganz unwahrscheinlich 
ist ...

von Paul (Gast)


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Nur kann er die Zahlung von U und W einfach mal einstellen 
(Lockangebot), Dein Gehalt aber nicht so einfach kürzen. Und die 
Möglichkeit wird sich keine AG nehmen lassen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Und die Möglichkeit wird sich keine AG nehmen lassen.

Wie gesagt, MEIN AG zahlt kein U und W, und ich würde auch bei einem 
neuen AG kein U und W haben wollen (grade wegen der Kürzungsoption für 
den AG)

von Paul (Gast)


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> und ich würde auch bei einem neuen AG kein U und W haben wollen

Nur leider wird man häufig nicht gefragt, was man will oder nicht, 
sondern kann annehmen oder aber gehen.

von Axel (Gast)


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>Wenn die Ostdeutschen das machen, was ihr
>empfehlt, nämlich in den Westen kommen,  weil im Osten sittenwidrige
>Löhne gezahlt werden. Wie gefällt Euch das? Da werden die Ostdeutschen
>dumm angemacht, weil sie angeblich die Arbeit im Westen wegnehmen.

Ehrlich gesagt, habe ich von den meisten Kollegen nicht den leisesten 
Schimmer, wo die mal hergekommen sind. Schon gar nicht würde ich die 
deswegen anmachen. Mit Ausnahme des Holländers hier, der sich während 
der Sommerferien üble Zoten über die Fahrweise holländischer 
Wohngespannfahrer anhören muss, sich aber durchaus entsprechend 
revanchiert und was auf beiden Seiten nicht Ernst gemeint ist.

>In Wahrheit werden sie hier wiederum für niedrigere Löhne eingestellt und
>deshalb bevorzugt genommen.

Wie gesagt, hier wird darüber nicht Buch geführt. Ich halte das für 
ziemlichen Quatsch.

>Die Leute wurden fallen gelassen und man
>beschwerte sich, daß sie darüber jammern.
Nein, zu der Zeit hat sich da niemand drüber beklagt. Es beklagt sich 
auch jetzt keiner darüber. Aber das ändert nichts daran, dass das 
Jammern sinnlos ist.

Noch was, wo wir schon an die Grundsatzdiskussion kommen: Meine Eltern 
leben in der Nähe von Frankfurt/Oder, mein Vater ist in dem Ort im 
Gemeinderat, von daher habe ich ein bischen Einblick, was da abgeht. 
Wenn Du willst, dass Ostdeutschland aus dem Sumpf rauskommt, sorge 
dafür, dass die PDS aus den Ortsverwaltungen rauskommt. Was da abgeht, 
dürfte eine der Hauptursachen für die Löhne im Osten sein. Ich würde 
jedenfalls niemals eine Firma im Osten aufmachen, so niedrig können die 
Löhne gar nicht werden, dass ich mir das antun würde.

Gruss
Axel

von Paul (Gast)


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>Wenn Du willst, dass Ostdeutschland aus dem Sumpf rauskommt, sorge
>dafür, dass die PDS aus den Ortsverwaltungen rauskommt.

Wie soll man denn Parteien wegbekommen, die demokratisch legitimiert 
gewählt worden sind? Im Gegenteil glaube ich, würde es im Osten noch 
viel schlimmer aussehen, wenn z. B. die FDP in den Ortsverwaltungen 
sitzen würde. Aus Angst vor der PDS sind die Westfirmen dem Osten nicht 
ferngeblieben, sondern vielmehr aus dem Wissen heraus, daß die EU vor 
der Tür stand, und dann der Gang ins Ausland viel lukrativer ist, als 
die Zwischenstation ex-DDR, in der die Gefahr der Lohnangleichung 
bestand. Ausnahme: Es gab kräftig Fördergeld.

von Delete M. (skywalker)


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> Ausnahme: Es gab kräftig Fördergeld.
Das ist das erste wonach westdeutsche Investoren in Ostdeutschland 
fragen. Aus Angst davor entgültig ins wirtschaftliche Nirvana 
abzurutschen bemühen sich die meisten Kommunen den "Bedingungen" der 
Investoren entgegen zu kommen. BMW-Werk in Leipzig ist ein gutes 
Beispiel.

von Paul (Gast)


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Na BMW hatte das wohl nicht nur aus Angst dankend mitgenommen. Porsche 
war das wesentlich "unvorsichtiger" und hat bei seinem Werk in Leipzig 
vollständig auf Fördergelder verzichtet. PS: Das Porschewerk steht auch.

von Delete M. (skywalker)


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Stimmt, Porsche ist da wirklich ein Positives Beispiel.

von Armin D. (waybeach95)


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Frickel Heini schrieb:
> Hallo Ihr mitleidenden,
>
> wie sieht es bei euch aus? Bei uns werden Überstunden in risigen Mengen
> verordnet - aber auf Grund der allgemeinen wirtschaftlichen Lage kein
> Urlaubsgelt und Co bezahlt.
Was haben Ueberstunden und Urlaubsgeld gemeinsam ?
Was ist Co ?
> Das macht bei mir auf das Jahr gesehen 1,5
> bis 2 Gehälter aus und ist schon ein herber schlag in das Geldsäckl.
Warum, Du bekommst es doch nicht sondern bekommst weiter Deinen Lohn/ 
oder Dein Gehalt.

> Wann die Überstunden abgefeiert werden sollen weiß auch noch keiner -
> aber die sammeln sich jetzt schon im mittleren Hunderterbereich.
Bei mir auch.

> Wie sieht das bei euch aus? Ähnlich?
Nein. Ich feier kraeftig ab bis auf Null. Ich muss sogar.

> Was kann man da machen?
Kunedigen oder bleiben.

Gruss, beachway95

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