Vorhin kam die Meldung, dass bei einem Taxi-Unternehmen hier am Ort saemtliche Computer abgeraucht sind. Ich sitze hier und browse, aber das Gewitter ist weitergezogen. Wie soll man reagieren? Ausstecken waere das beste. Reichen auch Steckdosenleisten mit Ein-Aus-Schalter und diesen auf Aus Stellen? Der Stromkreis ist jedenfalls unterbrochen. Aber er kann durch einen Lichtbogen wieder geschlossen werden, wenn die Kontakte nah genug beieinander sind(?) Oder kann auch ohne geschlossenen Stromkreis Schaedigung entstehen? (Mich erinnert das an die Fragestellung im Thread "Lehrer erzaehlt Unsinn - wie soll ich reagieren": Bekommt ein Fallschirmspringer beim Beruehren einer Hochspannungsleitung einen Schlag.)
Es müßten abgezogen werden: Stromkabel (auch vom Monitor), Netzwerkkabel Für alle anderen möglichen Maßnahmen hängt es davon ab, wie weit der Blitzeinschlag entfernt ist.
>Es müßten abgezogen werden: Stromkabel (auch vom Monitor), Netzwerkkabel
Netzwerkkabel ist klar.
Heisst "Stromkabel abgezogen", dass Steckdosenleiste ausschalten NICHT
reicht?
Nein, reicht nicht. Wenn es im Schalter "überschlägt", ist ja noch der Schutzleiter angeschlossen, welcher mit der Computermasse verbunden ist.
denke mal nicht... über die paar mm kommen schon ein paar KV drüber. das ist dann nur noch glückssache. ich stecke mein zeugs GRUNDSÄTZLICH komplett ab bei gewittern oder längerer abwesenheit. deshalb gabs bei mir im gegensatz zu den nachbarn auch bisher keine schäden.
Beim Ausstecken, wie bereits gesagt, auch an Netzwerk und z.B. Drucker denken, es sei denn natürlich, der wird auch komplett isoliert :-) Ansonsten: - Blitzfang - Grobschutz in der Zählertafel - Feinschutz vor den Geräten
Soweit wie ich das in Erinnerung habe, gibt es keinen 100%igen Blitzschutz. Wenn der Blitz nah genug einschlägt, dann kann über die entstehenden Magnetfelder direkt auf der Leiterplatte ein "tödlicher" Strom bzw. eine Spannung induziert werden. So können auch Geräte zerstört werden, die mit nichts verbunden waren... Natürlich ist ein Grobschutz (hinter Hauptanschlusskasten) + Feinschutz (an den Geräten) in der Elektoinstallation sicherer als gar nix. Sowas schützt aber nur vor Überspannung, nicht vor Magnetfeldern. Gruß Marco
Marco B. schrieb: > Wenn der Blitz nah genug einschlägt, dann kann über die entstehenden > Magnetfelder direkt auf der Leiterplatte ein "tödlicher" Strom bzw. eine > Spannung induziert werden. So können auch Geräte zerstört werden, die > mit nichts verbunden waren... Ein defekter PC dürfte bei einem Direkteinschlag ins oder sehr nahe dem Haus aber das geringste Problem sein: Die komplette Elektroinstallation ist dann meist hinüber, Steckdosen werden aus der Wand gesprengt usw. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Blitzschaden_Maibaum.JPG&filetimestamp=20090504163328
Bei Gewitter ist ALLES was an Erde hängt gefährdet. Auch wenn kein Blitz einschlägt, die Luft ist aufgeladen. Wenn der PE lang genug ist und die Luft feucht genug, dann genügt die Überspannung, diverse Geräte zu zerstören. Dagegen hilft nur ausstecken und den Stecker weit genug von der nächsten Erde ablegen. Wenn der Blitz einschlägt ist eh' der Arsch mitsamt der Lederhose kaputt! ;)
Thilo M. schrieb: > Auch wenn kein Blitz einschlägt, die Luft ist aufgeladen. Wenn der PE > lang genug ist und die Luft feucht genug, dann genügt die Überspannung, > diverse Geräte zu zerstören. Kannst du dazu irgendwelche Quellen angeben? Das kann ich nämlich nicht so ganz glauben, denn dabei handelt es sich um ein statisches Feld, das kaum Energie besitzt. Da dürfte jede Person durch Reibung beim Laufen mehr Energie gespeichert haben.
Quellen habe ich auf 'die Husche' nicht. Ich habe 15 Jahre das Blitzschutzsystem bei uns betreut, dort waren die Phoenix 'Plugtrab' Überspannungsableiter verbaut. Die hatten unter Anderem eine Gasentladungsstrecke drin, die öfter mal niederohmig war, komplett ohne Blitzaktivität. Das lag an der aufgeladenen Gewitterluft. Nach einiger Zeit haben sich die Strecken wieder normalisiert und haben die Prüfung bestanden. Die statische Aufladung der Luft während eines Gewitters ist nicht zu unterschätzen. Das gilt auch für nicht geerdete Satschüsseln. Wenn du den Stecker bei Gewitter von Receiver abschraubst, kannst du dir schön eine einfangen!
Thilo M. schrieb: > Die statische Aufladung der Luft während eines Gewitters ist nicht zu > unterschätzen. Das gilt auch für nicht geerdete Satschüsseln. Wenn du > den Stecker bei Gewitter von Receiver abschraubst, kannst du dir schön > eine einfangen! Das kann ich mir gut vorstellen, denn die ist hoch oben und es gibt daher eine entsprechende Potentialdifferenz. Nur bei normalen Geräten im Haushalt dürfte das meiner Meinung nach aber nicht so sehr eine Rolle spielen, denn die meisten freiliegenden Anschlüsse sind meist ausreichend niederohmig, um Ströme im µA Bereich gefahrlos abzuleiten (ich denke jetzt vor allem an einen PC, der ja komplett geschirmt ist, bzw. alle Verbindungen nach draußen Masse mitführen.) Da dürfte es doch eigentlich gefährlicher sein, den PC nicht anzuschließen, den dadurch kann sich dieser aufladen, oder sehe ich das falsch?
Hi, also vom Standpunkt des Elektrikers: für Dich am Sichersten ist zweifelsohne ausstecken! Aber sowohl Netzsteckdose als auch Kommunikationsleitungen! (Netzwerk, DSL oder was auch immer) Beides KANN eine Gefahr darstellen. (auch wenn eine Warscheinlichkeit nicht hoch sein muss) Letztlich ist es auch immer eine Frage des Aufwands und der Werte, die durch einen Blitzschlag verloren gehen können. Ausstecken kann für Dich auch die einzigste Möglichkeit sein, wenn Du Dich sichern willst, weil alles andere (Schalter, Stechdosenleisten mit Überspannungsschutz) nicht wirklich hilft! Schalter oder Überspannungsschutz sind nicht in der Lage, größere Energiemengen, wie bei einem Blitzschlag zu filtern. Für kleinere Events, wie z.B. Überspannungen durch Abschaltungen sieht das schon anders aus. Ein reales funktionierendes Konzept fängt bereits an der Hauseinspeisung an und ist mehrstufig. Aber das will ich jetzt nicht anfangen zu erläutern ... ;-) Siehe Internet oder Elektriker! Schönen Tag noch, Thomas
Thilo M. schrieb: > Ich habe 15 Jahre das Blitzschutzsystem bei uns betreut, dort waren die > Phoenix 'Plugtrab' Überspannungsableiter verbaut. Die hatten unter > Anderem eine Gasentladungsstrecke drin, die öfter mal niederohmig war, > komplett ohne Blitzaktivität. Das lag an der aufgeladenen Gewitterluft. Und ich dachte, diese Gasableiter wären prinzipbedingt luftdicht versiegelt...
Muss man nicht auch USB-Geräte(Drucker, Scanner, etc.) vom Computer Trennen? Heutige Kommunikations-Leitungen sind zudem auch fast alle geschirmt und somit sind die Geräte wohl irgendwie galvanisch verbunden... Worin genau besteht denn nun die Gefahr? Dass der Blitz in das SNT vom Drucker haut, von dort aus über die Stromversorgungsleitungen in den Drucker gelangt, von dort aus über die Elektronik auf der Leiterplatte durch die Signalleitungen im Verbindungskabel in den Computer und somit auf das Mainboard? Oder geht der Strom über den Schutzleiter und schafft es von dort aus irgendwie in die Elektronik? Bei Druckern hat man ja häufig noch SchuKo-Stecker, wobei ich nicht weiß, welche Funktion der Schutzleiter dort erfüllt. Die Teile sind heutzutage doch Plastik pur... Gibt es da irgendwelche Erfahrungswerte, in welchem Umkreis ein Blitz einschlagen muss, damit die Gefahr real ist? Ich meine, reden wir hier von einigen Metern oder einigen hundert Metern? Ich habe mir vor einiger Zeit eine SECURE TEC MS (Brennenstuhl) bei Reichelt bestellt. Ist die jetzt total fürn Eimer, oder kann es je nach Entfernung des Gewitters durchaus sein, dass mein Nachbar ohne Leiste einen defekten Computer hat und ich dank der Leiste verschont bleibe?
KeinPlan schrieb: > Ich habe mir vor einiger Zeit eine SECURE TEC MS (Brennenstuhl) bei > Reichelt bestellt. Ist die jetzt total fürn Eimer, oder kann es je nach > Entfernung des Gewitters durchaus sein, dass mein Nachbar ohne Leiste > einen defekten Computer hat und ich dank der Leiste verschont bleibe? Sowas macht vor allem Sinn, wenn man nicht jedesmal alle Kabel abzieht und die Überspannung übers Strom/Telefonnetz kommt: Ich hatte mal einen Fall, da hat ein Blitz etwa 300m entfernt in einem Baum eingeschlagen und ist dann auf das Haus daneben übergesprungen. In dem Haus war so ziemlich alles hinüber. Von dort aus gings weiter über die Telefonleitung. Bei allen Leuten im Umkreis von etwa 500m waren die NTBAs kaputt (ich glaube so zwischen 30 und 50 Stück waren das), bei mir hats sogar noch den COM Port auf dem Mainboard zerstört, an dem das Modem hing. Jetzt hängt ein Überspannungsableiter an der Telefonleitung, und seitdem hatte ich keine Probleme mehr. Wichtig ist halt, dass zwischen allen angeschlossenen Geräten keine Potentialdifferenzen entstehen können. Und genau dafür sind die Überspannungsableiter gut. Wenn also schon einen Überspannungsableiter, dann einen für jedes Kabel das vom PC wegführt, vor allem für die, die das Haus verlassen. Demnach was ich bisher so gesehen habe, ist die Telefonleitung eindeutig die häufigste Überspannungsquelle, denn die ist (im Gegensatz zum Stromkabel) nirgends im Haus geerdet.
Mal so eine Frage zwischendurch: Diese Steckdosenleisten mit Überspannungs- und Blitzschutz (die sind zum Teil so betitelt), bringen die eigentlich etwas? Überspannungsschutz bei Schaltvorgängen usw. ok. Aber was taugt der Blitzschutz wirklich?
[spass] Diese Steckdosenleisten mit Überspannungs- und Blitzschutz habe ja Geld-zurueck-Garantie: Schlaegt der Blitz ein und zerstoert Computer und andere wertvolle elektronische Geraete, bekommt man das Geld fuer die nicht-funktionierende Steckdosenleisten zurueck. [/spass]
Kommt auf die Energie an: Meist sind Varistoren und/oder gasgefüllte Ableiter verbaut. Diese verkraften eine bestimmte Menge an Energie (ein paar 10 bis ein paar 100Joule). Wenn die überschritten wird, dann hilft auch der Überspannungsableiter nicht mehr, denn der verteilt sich dann im Raum. Für Überspannung die infolge eines etwas weiter entfernten Blitzeinschlags über die Stromleitung kommt, reichen die Ableiter aber meist aus und helfen, solange diese in allen Zuleitungen installiert werden, denn die Ableiter reagieren ja nur auf Spannungen zwischen den Leitungen, nicht aber auf eine Überspannung gegen Erde. Von daher sind solche Mehrfachableiter die neben einer Steckdosenleiste auch Anschlüsse für Telefon haben, sinnvoll.
Hallo! Bei einem ärgeren Gewitter fliegt bei mir fast immer der RCD. Zugegebenermaßen, er ist sehr empfindlich (0.1). Ich hab mich zwar damit abgefunden, mehr als nervig ist es aber trotzdem. Potentialausgleich sollte es eigentlich einen ordentlichen über den PE geben, soweit ich weiss kommt aber das Telefonkabel "einfach so" rein. Nachdem hier geschrieben wurde dass das die häufigste Quelle für Überspannungen ist: Lohnt es sich dieses Telefonkabel irgendwie mit dem Potentialausgleich zu verbinden? Und wenn ja wie mache ich das am besten/einfachsten? Zum Hausbau (1984) gab es eigentlich nur stinknormale Telefone, da wurde genau ein Telefon nur an den Telefonanschluss angeschlossen. Dadurch ist - so meine These - der Potentialausgleich gar nicht so notwendig. Durch DSL & Co ist die Leitung nun aber über Modem, Splitter & Co mit mehr verbunden so könnte eine Erdung hilfreich sein. Stimmt diese These oder ist das egal? Noch eine Frage zum Überspannungsschutz, weil hier von den Steckdosenleisten die Rede war: Bietet eine USV (APC SmartUPS) zumindest einen gleichwertigen Schutz oder lohnt es sich zusätzlich vor die USV noch so eine Steckdosenleiste zu hängen? Gibt es sonst noch was zu beachten? Im Keller hab ich einen 42HE 19'' Schrank stehen. Dieser ist indirekt (über die Gehäuse der Geräte) natürlich mit dem PE und damit dem Potentialausgleich verbunden. Lohnt es sich, diesen zusätzlich zu erden? Ich könnte einen dicken PE separat verlegen (wie dick müsste dieser sein?), dieser ist vom Potentialausgleich allerdings sicher 50m entfernt... lg divB
P. N. schrieb: > Bei einem ärgeren Gewitter fliegt bei mir fast immer der RCD. > Zugegebenermaßen, er ist sehr empfindlich (0.1). Ich hab mich zwar damit > abgefunden, mehr als nervig ist es aber trotzdem. 0,1A ist eigentlich eher unempfindlich. Heute sind 0,03A üblich. > Lohnt es sich dieses Telefonkabel irgendwie mit dem > Potentialausgleich zu verbinden? Und wenn ja wie mache ich das am > besten/einfachsten? Afaik ist das nicht erlaubt. Man kann aber über 3 Überspannungsableiter (je einer zwischen den Leitungen und einer gegen Masse) das ganze ausreichend schützen. > Zum Hausbau (1984) gab es eigentlich nur stinknormale Telefone, da wurde > genau ein Telefon nur an den Telefonanschluss angeschlossen. Dadurch > ist - so meine These - der Potentialausgleich gar nicht so notwendig. Ja. > Durch DSL & Co ist die Leitung nun aber über Modem, Splitter & Co mit > mehr verbunden so könnte eine Erdung hilfreich sein. Stimmt diese These > oder ist das egal? Ja, in einem Modem ist zwar eine galvanische Trennung vorhanden, aber nur bis ein paar kV. Das reicht bei einem Gewitter nicht wirklich aus.
Sorry, ich meinte glaub ich 0.01 :-) Zu den Überspannungsableitern: Gibt es da bereits fertige Module/Geräte die ich einfach vor den Splitter hänge? Ist das für einen Privathaushalt erschwinglich/wieviel kostet es?
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.