Forum: Offtopic Petition gegen ein Verbot von Action-Computerspielen


von Robin T. (rotoe) Benutzerseite


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Hallo,

ich bin kein Tag-und-Nacht-Dauerzocker aber ich spiele gerne mal einen 
Ego-Shooter oder ein anderes Actionspiel. Ich finde es unmöglich einen

1. so großen Wirtschaftszweig
und
2. so großen Spaßfaktor

zu verbieten.
Deshalb bitte ich euch mal einen Blick auf den folgenden Link zu werfen 
und vieleicht auch mitzuzeichnen.

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=4958

Danke!

von juppi (Gast)


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Mit den 2 Argumenten muesste man eine Menge Verbote streichen, von 
harten Drogen bis Geschwindigkeitsbeschraenkungen auf allen Strassen.

von Zivildiener aus Überzeugung (Gast)


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>ich spiele gerne mal einen Ego-Shooter

>so großen Spaßfaktor

Wenn du virtuelles Leuteabschlachten als "großen Spaßfaktor" siehst, 
gehörst du eigentlich in eine geschlossene Anstalt.

von Bernhard (Gast)


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Ja, besonders sauber begründet hat er es nicht, trotzdem hat er in der 
Sache Recht. Denn im Gegensatz zu Drogen und Raserei geht von 
Computerspielen erstmal keine unmittelbare Gefahr aus.

von Rick (Gast)


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Wenn man diese Ballerspiele verbietet, können natürlich keine weiteren 
Amokläufe stattfinden, so ähnlich ist wohl die Denkweise.

Schach wird dann wohl auch bald verboten, als strategisches Killerspiel.

Schaut ich mir die CDU, die solche Verbote vorantreibt, an stelle ich 
fest:

Quelle: http://www.kas.de/wf/doc/kas_12166-544-1-30.pdf

Über 68% der Mitglieder der CDU sind über 50 Jahre alt, 23% sogar über 
70, nur ca. 5% unter 30 Jahre, der Hauptballerspielergruppe.

Es gibt also praktisch niemanden in der Partei, der öffentlich sagen 
kann oder will, was für'n Schwachsinn so ein Verbot ist.

Die SPD unterscheidet sich statistisch kaum von der CDU, was die 
Altersstruktur angeht.

Schützenvereine sind derzeit noch nicht in Gefahr verboten zu werden, 
woran das wohl liegen mag.
Diese zu verbieten wäre fast genauso schwachsinnig, wie diverse 
Ballerspielchen.

Die Piraten, Retter der Ballerspiele und Zensurgegner müssen aufpassen, 
das sie nicht zur Spiel- und Spasspartei verkommen, das zu Punkt 2 dem 
Spassfaktor.

von Bernhard (Gast)


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>gehörst du eigentlich in eine geschlossene Anstalt.

Dann würde ich da auch hingehören, ich spiele diese Spiele auch sehr 
gern. Findest du deine Denkweise in Ordnung, oder nicht vielleicht etwas 
intolerant?

von Gästlicher Gast (Gast)


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gänzlich unrecht hat er aber nicht!

Ich selbst bin aus dem Alter mit Computerspielen heraus, neulich hat 
sich aber folgendes bei uns abgespielt:
http://www.computerbase.de/news/wirtschaft/recht_gesetz/2009/juli/lan-party_killerspielverbot/

Ein LAN-Party für Erwachsene wird von der Gemeinde "verboten" während 
dessen zwei Wochen davor das Schützenfest stattfinden darf
Wohlgemerkt: bei der LAN-Party ist der Eintritt erst ab 18 Jahre (auch 
für Zuschauer), währendessen bei Schützenfest die jüngsten Schützen 14 
Jahre alt sind!

Soetwas finde ich absolut naiv, wie kann man nur behaupten dass 
Computerspiele gewalttätig machen und gleichzeitig zulassen, dass 14 
Jährige den Umgang mit einer scharfen Waffe in der Öffentlichkeit üben!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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> Soetwas finde ich absolut naiv, wie kann man nur behaupten dass
> Computerspiele gewalttätig machen und gleichzeitig zulassen, dass 14
> Jährige den Umgang mit einer scharfen Waffe in der Öffentlichkeit üben!

Ganz einfach: Beim "Üben mit schrafer Waffe in der Öffentlichkeit" ist 
es NIEMALS Ziel oder gar geduldet, daß man mit dem Schießprügel (selbst 
mit einem nicht geladenen Luftgewehr) auf andere PERSONEN deutet. Sofwas 
ist ein absolutes Tabu, und wird auch entsprechend restriktiv 
gehandhabt.

Diese Hemmschwelle habe ich auch "natürlicherweise" (ich bin weder in 
einem Schützenverein, noch speile ich Ballerspiele). Es ist für mich 
einfach ein absolutes NoNo, mit einer Waffe auf eine andere Person zu 
deuten. Auch "Cowboy und Indianer spielen" ("wir schießen heute mal 
einen Indianer ab") war imemr fern vonn alledem was mich wirklich 
interessiert hat.

Bei einem Ballerspiel (ego-shooter) ist es aber grade ZIEL des Spiels, 
jegliche Hemmschwelle zu verlieren, und bewust (virtuelle) Monster und 
Menschen zu töten. Der Schritt zwichen Fiktion und Realität ist nur noch 
minimal, eine Waffe gegen eine reale Person zu richten und sich so 
"stark" zu fühlen wie im Spiel.

"Petition für ein Verbot von Action-Computerspielen" --> bin ich gerne 
dabei, wo kann ich unterschreiben?

von Gast (Gast)


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Wegstaben Verbuchsler (wegstabenverbuchsler) wrote:

> Bei einem Ballerspiel (ego-shooter) ist es aber grade ZIEL des Spiels,
> jegliche Hemmschwelle zu verlieren, und bewust (virtuelle) Monster und
> Menschen zu töten. Der Schritt zwichen Fiktion und Realität ist nur noch
> minimal, eine Waffe gegen eine reale Person zu richten und sich so
> "stark" zu fühlen wie im Spiel.

Du meintest eine Pixelwaffe gegen einen realen Menschen zu richten? Das 
hat bisher nur in Tron funktioniert. Oder meintest du eine reale Waffe 
gegen einen realen Menschen zu richten? Nun, da sind wir wieder bei den 
Schützenvereinen, denn dort werden die Waffen hauptsächlich gehortet und 
dort werden Menschen ausgebildet reale Ziele zu treffen. Nach meiner 
Ansicht müsste man deshalb vor einem Verbot von Computerspielen erst 
einmal Schützenvereine verbieten und den privaten Waffenbesitz sowieso. 
Es gibt keinen Grund in Deutschland warum Privatleute Waffen besitzen 
sollten, außer man glaubt das Recht zu haben zur Selbstjustiz greifen zu 
können.

von Bernhard (Gast)


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>"Petition für ein Verbot von Action-Computerspielen" --> bin ich gerne
>dabei, wo kann ich unterschreiben?

Es ist immer leicht ein Verbot zu fordern, welches einen selber nicht 
betrifft.

>Der Schritt zwichen Fiktion und Realität ist nur noch minimal

Eben nicht. Für einen Computerspieler ist es normal, Zombies oder 
Menschen auf dem PC zu töten, aber das Töten von Menschen kommt 
eigentlich keinem in den Sinn.

von zwieblum (Gast)


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stimmt, ist eine viel zu große sauerei. außerdem, was nutzt der bestens 
konditionierte (virtuelle) schießreflex, wenn man nicht weiß wie das 
(reale) magazin zu füllen ist?

von Hippo (Gast)


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>Es gibt keinen Grund in Deutschland warum Privatleute Waffen besitzen
>sollten, außer man glaubt das Recht zu haben zur Selbstjustiz greifen zu
>können.
Doch den gibt es. Der Staat kann dich nämlich nicht überall beschützen, 
auch wenn er das gerne suggeriert. Die Polizei ist leider nicht da, wo 
das Verbrechen stattfindet und kann am Ende häufig nur den Dreck 
wegkehren. (Das wird aber nicht gerne zugegeben.)
http://www.abgeordnetenwatch.de/dr_wolfgang_schaeuble-650-5664--f198486.html#q198486

von Marius S. (lupin) Benutzerseite


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Was für interessante Spielinhalte für junge erwachsene stellen sich denn 
die gegner von Killerspielen vor?

Sollen alle leute Fussballmanager-, Ponnyhof- und Golf- Spiele spielen?

Ich glaube ohne ein bischen Action (was i.d.R Gewalt beinhaltet) geht es 
einfach nicht ein ansprechendes Spiel zu machen.

von Sachich N. (dude) Benutzerseite


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Herrlich, diese Diskussion... :) Ich selber habe mal aktiv 
"Action-Spiele" gespielt und ein paar Freunde, die sehr gut darin sind. 
Im Spiel zuckt die Hand mit der Maus reflexartig ein paar Zentimeter auf 
dem Mauspad und der Zeigefinger haemmert auf der linken Maustaste.
Wenn ich mir das in echt vorstelle, die 2 Kilogramm schwere Desert Eagle 
haltend, zitternd versuchen ueber Kimme und Korn zu schielen und dabei 
den Abzug zu betaetigen, um dann mit voller Wucht den Lauf an die Stirn 
geklatscht zu bekommen... http://www.youtube.com/watch?v=dFJjaj7pXsA 
Hahaha, bevor ein "Actionspiel-Spieler" irgendjemanden erschiesst, 
bringt er sich selber um. Und damit haben wir noch nicht erwaehnt, dass 
man im echten Leben keine Waffen mit Druck auf die Taste 'B' kaufen 
kann, dass das Nachladen nicht auf Tastendruck geschieht, dass 
getroffene Leute zwischen krankenhausreif und tot sind und nicht 
respawnen, dass es sich (von der Polizei etc) angeschossen beschissen 
weiterlaeuft, dass kein Disconnect moeglich ist, wenn die "Stats" nicht 
stimmen usw.
Was ich damit sagen will: Niemals bringt ein Computerspiel einen 
Menschen in die Lage, andere Menschen zu erschiessen. Ergo: Niemals kann 
ein Verbot von "Killerspielen" die Anzahl Erschossener verringern.
Genausowenig bin ich uebrigens fuer ein Verbot von Schuetzenvereinen, 
auch wenn die Argumentation hier anders laeuft. Das Problem liegt an 
anderer Stelle, in den Familien, Schulen, der Gesellschaft... Naja, ich 
koennte hier Stunden weiterschreiben ;)

von Ich (Gast)


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Das nennt man Nagel auf den Kopf treffen.

Wobei echte Waffen im Gegensatz zu Pixelhaufen tödlicher sind.

von Steffen O. (derelektroniker) Benutzerseite


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@ Robin: Danke für den Link, habe ich mitgezeichnet.

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