Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Grosses Problem mit Dienstleister


von kein Name angegeben (Gast)


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Ich arbeite seit einiger Zeit für einen Dienstleister (Neuvertrag), der 
mich bei einer Firma weit zuhause weg einsetzt. (täglich nicht fahrbar).

Weil dort eine gewisse Wohnungsproblematik herrscht, sind kaum 
Unterkünfte zu bekommen und diese sind daher recht teuer. Ich habe den 
Dienstleister vorher darauf aufmerksam gemacht und daher ein 
vergleichsweise hohes Brutto ausgehandelt, was es für mich möglich 
macht, mir eine teure Unterkunft direkt bei der Firma zu leisten, 
wodurch sich das so rechnet, dass ich nur die wöchentliche Anfahrt habe 
und ansonsten zu Fuss gehe. Das Gesamtpaket aus Zeit und Aufwand rechnet 
sich für mich und macht es überhaupt erst sinnig, dort zu arbeiten und 
nicht hier. Das daraus resultierende (sicher auch höhere) Angebot an den 
Endkunden wurde beiderseitig akzeptiert.

Bei der Gehaltsverhandlung sicherte man mir zu, das Hotel zu übernehmen 
und ich kam der Firma passend preislich entgegen, sodass weniger Brutto 
entsteht, für die Sozialleistungen, was es für die billger macht und für 
mich gleich bleibt.

Jetzt haben sie aber die Katze aus dem Sack gelassen und wollen mich in 
der Vorstadt / Nachbarstadt plazieren, weil es da billiger ist. Die 
Stadt möchte ich nicht nennen, aber es ist etwa so wie Ottobrunn statt 
München. Wenn ich das mache, verliere ich alle Vorteile, weil ich mehr 
fahren muss und in der Stadt im Stau stehe. Das kostet mich am Tag fast 
1h Mehraufwand. Ausserdem wollen die mir die Kosten nicht erstatten, 
weil sie es als tägliche Anfahrt zum Arbeitsplatz ansehen.

Dürfen die das? Bis zu welcher Distanz können die mich von Kunden 
wegplatzieren?

Welche Möglichkeiten habe ich, aus dem Vertrag zu kommen?

Laut Manteltarifvertrag gilt 1Tag Kündigungsfrist in den ersten 2 
Wochen, laut dem abgeschlossenen Vertrag gilt 2 Wochen KF in der 
Probezeit (6M) - von der 1Tagesregelung steht da nichts. Gilt die 
trotzdem?

Aus sicher verständlichen Gründen habe ich meinen realen Namen nicht 
angegeben

von Tim (Gast)


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In der Probezeit kommste da sehr schnell raus

alledings wirste dann in eine zentralen Datenbank gespeichert

und danach findest du nix mehr

von Peter (Gast)


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@Tim
> alledings wirste dann in eine zentralen Datenbank gespeichert
> und danach findest du nix mehr
Was sollte denn das für eine Datenbank sein? Und selbst wenn es soetwas 
gibt hat man jederzeit das recht sich dort löschen zu lassen. Die 
Probezeit ist doch genau aus dem Grund da, festzustellen ob beide 
zusammen passen.

von Panzer H. (panzer1)


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Tim schrieb:
> alledings wirste dann in eine zentralen Datenbank gespeichert
>
> und danach findest du nix mehr

;-)) Klar beim BfA oder BND?? :-)))

von kein Name angegeben (Gast)


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Was gilt denn nun: Der Mantertarifvertrag oder der Einzelvertrag?

Das mit der Datenbank ist ein Unsinn, bitte sinnvolle Kommentare.

von tex (Gast)


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Es könnte sein, dass Du krank wirst. Sommergrippe grassiert gerade ganz 
böse.
Während der Krankheit kann Dich der Arbeitgeber erst mal nicht kündigen, 
Du kannst das aber schon.
Ob das gut ist oder ob man sich arrangiert muss man selber wissen.
Ich kenne Dein Problem genau kann Dir aber nicht mehr oder weniger 
raten, als dass es Deine Entscheidung sein muss.
Ggf ist es sinnvoll die Firma von den Unterbringungskosten frei zu 
halten und satt dessen den vollen Auslösungssatz mitzunehmen. Dann musst 
Du Dich um die Unterbringung selber kümmern, kannst sie aber als Kosten 
der doppelten Haushaltsführung in der Steuererklärung geltend machen.
Richtig lohnen tut es sich, wenn Du die Heimreisen als Arbeitsweg 
steuerlich geltend machst, allerdings muss man diese Fahrerei mit dem 
eigenen PKW nachweisen, zB. durch die Tankquittungen.
Es lohnt sich, das Gelesene erst mal ganz langsam sacken zu lassen und 
im Kopf durchzugehen. Durchaus Lukrativ wird diese Arbeitssituation, 
wenn man 3 Kreditkarten zum selben Kartenkonto unterhält. ;-)

von horst (Gast)


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Was genau wurde denn unterschrieben?

Dass die Firma sich um die Unterkunft kümmert? Das tut sie ja.
Wurde die Unterkunft genauer spezifiziert? Ist sie unangemessen?

Ich würde mal recherchieren, ob ich irgendwie als Pendler durchgehen 
könnte. Das würde ich dann nicht als gewöhnlichen Arbeitsweg durchgehen 
lassen.

von Rick (Gast)


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Es gibt rechtlich den BGB §670 "Ersatz von Aufwendungen"
Das ganze muss im Arbeitsvertrag geregelt sein.
zB: Fahrtkosten ab Wohnort oder Einstelungsort, Höhe des 
Mehrverpflegungsaufwand, Unterkunft (pauschal oder nach Aufwand) etc.

1h Mehraufwand bei der Fahrzeit bei welchem Gesamtaufwand ?

von Sperrfist (Gast)


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Es gibt aber auch Leute, die immer zu spät kommen, wenn die Autobahn so 
verstopft ist. Ist da nicht ärgerlich?

Wenn man schon was besseres hat, sollte man dort anfangen. Nur einfach 
selbst kündigen, könnte auch 3-monatige Sperre beim AA einbringen ? Wenn 
man keine andere Arbeit findet...

von Peder (Gast)


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Interessant! Gibt es eine gesetzliche Regelung, wie weit die 
Unterbringung an dem Einsatzort zu erfolgen hat? Weil theoretisch kann 
der Arbeitgeber ja auch irgendeine Absteige im Hinterwald benennen, die 
50km weit weg ist.

Wenn ich auf Dienstreise länger bin, habe ich ein Hotel nahe dran, damit 
möglichst viel Zeit beim Kunden verbracht wird, besonders, wenn es in 
München ist, sonst steht man 20% des Tages im Stau.

von Rick (Gast)


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Der Arbeitgeber hat mir die Kosten, die ich zur Ausführung des Auftrages 
den Umständen für erforderlich halte ersetzen.(sinngemäß)

Aber - 5-Sterne-Hotels darf ich sicher nicht so einfach für erforderlich 
halten.
Es ist also ein Gummiparagraph.

Wie weit darf / muss ich täglich weiterfahren, damit ich statt 70€ nur 
35€ für ein Zimmer zahle
Welche tägliche Fahrzeit ist zumutbar
Heimfahrten bei auswärtigem Einsatz
etc.
das ist alles Verhandlungssache.

Große Firmen wie Siemens haben genaue Reiseregelungen, die meisten 
Dienstleister haben nur grobe Rahmenbedingungen.

von Ratgeber (Gast)


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> Wie weit muss ich täglich weiterfahren, damit ich statt 70€ nur
> 35€ für ein Zimmer zahle Welche tägliche Fahrzeit ist zumutbar

Jede Minute, die unterwegs bist, kostet Deine! Zeit und Dein! Geld, 
deshalb wird Dich der AG immer dort platzieren, wo es am billigsten ist 
und Dir die Zeit aufbrummen.

Da hat es der Selbständige besser: Er handelt einen Stundensatz aus und 
hat sofort mehr Potenzial für höhere Einnahmen, wenn er sich 
entscheidet, nahe an die Firma ranzugehen. Somit ist die Fahrzeit 
sozusagen bezahlt.

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