Gelegentlich wird in Foren behauptet das ein schlechtes Signal bei DVB-S dazu führen kann das das Bild etwas schlechter wird. Ich bin eigentlich der Meinung das die FEC die Fehler immer zu 100% ausbügelt (keinerlei Qualitätsverlusst). Klappt das nicht mehr gibt es diese groben Blockfehler und Tonstörungen. Was ist richtig?
Jain. Neben (korrekt) korrigierten Fehlern und nicht korrigierten Fehlern gibt es noch falsch korrigierte Fehler. Also Fehlermuster die vom Dekoder in ein valides Bitmuster dekodiert werden was aber nicht dem originalen Bitmuster entspricht. Ich stecke im DVB-S FEC nicht tief genug drinn. Aber idR. gibt es in dem höheren Layer meist noch eine Prüfung via CRC o.ä. Spätestens dort fällt es dann auf. (Obwohl es natürlich sein könnte, dass .... Aber das ist wohl so wahrscheinlich wie meine Wahl als nächsten Bundespräsidenten - zumal man schon zwei FEC Systeme mineinander kombiniert und Faltungscodes bei Dekodierversagen noch ne ganze Menge mehr fehlerhafte Bits produzieren.) Viele Grüße, Martin L.
>Ich bin eigentlich der Meinung das die FEC die Fehler immer zu 100% >ausbügelt (keinerlei Qualitätsverlusst). Klappt das nicht mehr gibt es >diese groben Blockfehler und Tonstörungen. Genau so ist es.
Normales DVB-S hat zwei Mechanismen, zunächst Reed-Solomon auf ganzen Bytes gegen Burstfehler und dann noch einen Faltungscode auf Bitstream-Ebene. Der RS kann es merken, wenn es nicht mehr korrigierbare Fehler gibt. Die üblichen Channeldecoder (aka Tuner) geben diesen Wert auch aus ("uncorrectable"). Der eigentliche Content ist aber zumindest für Audio/Video nicht weiter mit CRC oder so geschützt. Es gibt nur einen Continuity Counter für die TS-Pakete (188 Bytes). Damit das Video aber Klötzchen bekommt, braucht es gar nicht viele Fehler. Da reicht schon ein kaputtes Byte alle 100KB, um sichtbare Effekte zu erzeugen. Bei DVB-S ist die Degradation aber durch den etwas schwachen Fehlerschutz nicht so stark. Da kann man über ein paar dB SNR hinweg eine Verschlechterung des Bilds recht deutlich beobachten. Von Klötzchen alle paar Sekunden bis zu Synchronisationsverlust kann man das mit einem Pegelsteller schon gut einstellen. Bei DVB-S2 ist es deutlich "digitaler". Wenn der Turbo-Code allein (S2 hat kein RS mehr) die Fehler nicht mehr ausbügeln kann, ist wirklich ganz schnell Schluss. Der Abstieg von ein Fehler pro Million Bits zu einem Fehler alle 10 Bits ist da so im Bereich 2dB.
Georg A. schrieb: > Bei DVB-S ist die Degradation aber durch den etwas schwachen > Fehlerschutz nicht so stark. Da kann man über ein paar dB SNR hinweg > eine Verschlechterung des Bilds recht deutlich beobachten. Von Klötzchen > alle paar Sekunden bis zu Synchronisationsverlust kann man das mit einem > Pegelsteller schon gut einstellen. Wenn ich das richtig deute, sind das aber alles nur Fehler die deutlich sichtbar (Klötzchen etc.) sind. D.h. eine Verschlechterung im Sinne von "Bild wird unscharf" oder "verrauscht" gibt es nicht?
> Wenn ich das richtig deute, sind das aber alles nur Fehler die deutlich > sichtbar (Klötzchen etc.) sind. D.h. eine Verschlechterung im Sinne von > "Bild wird unscharf" oder "verrauscht" gibt es nicht? Ja
> "Bild wird unscharf" oder "verrauscht" gibt es nicht?
Ich habe noch keinen Consumer-HW-MPEG/h264-Dekoder gesehen, der so ein
Error-Concealment schafft. In SW ist sowas aber möglich, der mplayer zB.
treibt so einiges, wenn er merkt, dass da was nicht aufgeht...
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