Hallo, ich bin zufällig beim Googlen auf diese Seite gestossen: http://www.astroscience-berlin.org/index.php?option=com_content&task=view&id=18&Itemid=32 Dieses "BECOME" - Experiment sieht interessant aus; ich habe mir dann das PDF da runter geladen. Unter anderem sind da auch ein paar Pläne für einen Mikrowellendetektor drin. Den haben die Typen da anscheinend selber gebaut, und - ja ihr habt es erfasst - ich will jetzt auch sowas versuchen. Eins vorne weg - ich hab einige Erfahrung mit Elektronik. Allerdings mehr auf dem Analogtechnik- und uC-Segment; mit Mikrowellen hatte ich bisher noch nicht so viel am Hut. Was ich mich jetzt Frage ist - kann ich selber eine solche Leiterplatte machen, halt mit gewöhnlichem FR4-Material? Ätzanlage und alles ist bereits vorhanden. Ich meine aber mal hier gelesen zu haben, dass man für solche Dinge besser Leiterplatten aus Teflon (?) verwendet. Ist da was dran? Dann weiter - wenn man sich nun diesen Detektor aufbaut. Könnt ihr mir erklären, was da am Output denn raus kommen soll? Kommt da eine Frequenz oder eine Spannung oder was raus? Spectrum Analyzer und Oszi sind vorhanden, wenn ihr das meint. Geht zwar beides "nur" bis 1 GHz, aber mal für ein Experiment reicht das doch hoffe ich. Na, könnt ihr mir dazu ein paar Tipps geben? Hier noch das Datasheet vom verwendeten Detektor-IC: http://www.analog.com/static/imported-files/data_sheets/AD8313.pdf
Hi, Gerd, schon vor mehr als einem halben Jahrhundert wurde das galaktische Rauschen gemessen. Damals mit einer Einrichtung namens "Dicke-Switch", auch "Dicke Radiometer", der den Detektor periodisch umschaltet zwischen einer Referenzquelle und der Richtantenne. Nähere Informationen: Johnson, Jasik: "Antenna Engineering Handbook". Am Ausgang des Detektors bekommst Du dann einen Rechteck mit der Umschaltfrequenz - und der Amplitudenunterschied entspricht dem Unterschied zwischen Referenz und dem, was in die Antenne strahlt. So etwas ist mit Hobbymitteln nachzubauen. Ich vermute, die eigentlichen Schwierigkeiten der Suche nach der Reststrahlung vom Urknall liegen nicht im Nachbau des Radiometers - sondern eher in der Kalibrierung und der Strahlung von Quellen, die vor dem Hintergrund liegen. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, Danke erstmal für deine Auskunft. Wie das mit dem AD8313 aber genauer funktioniert, kannst du mir auch nicht sagen?
Vergiss das Ganze. Was man bauen kann ist ein Mikrowellendetektor mit einer Mikrowellendiode. Es gibt Detektordioden die koennen bis -55dBm detektieren. Vorausgesetzt sie sind richtig in einem Hohlleiter montiert. Dieser Hohlleiter sollte in eine Antenne muenden und kann dann zB das Mikrowellensignal einer Radarueberwachung detektieren. Falls man das Ganze Leiterplattenbasiert baut, so geht der Messbereich bis DC hinunter, was auch immer DC hier meint. Dh der Detektor wird bei 1GHz und drueber mit Mobiltelephonen und WLAN zugesifft. Falls amn wirklicj empfindlich im (zum hohlleiter) passenden Band empfangen will, so bemoetigt man eine passende Antenne, ueblicherweise Parabol. Und das geht in die Quadratmeter. Aeh ja. Und ein rauscharmer Empfaenger ist natuerlich gekuehlt.
Vergesst den AD8313. Der zeigt immer was. Hat auch immer was zu messen. Solche Teile sind ausserordentlich schwierig einzusetzen. Die Schwierigkeit besteht daring dessen Eingang zu entsiffen, speziell wenn man nicht den staerksten Sender messen will. Ein Handy macht 1W, also +30dBm, und der 8313 detektiert bis zu -65dBm runter, das waere dann einen Faktor von ueber 90dB, eine Miliarde in der Leistung....
danke ::: für deine Ausführungen. Das mit der Detektordiode werde ich mir überlegen. Aber kannst du mir nicht doch noch kurz erklären, was am Output des AD8313 raus kommen soll? Ich werde aus dem DB grade nicht so schlau.
Steht doch im ersten Satz des DB bzw im ersten Bild. Ein DC abhängig von der gemessenen Frequenz. mfg
Ah ja. Danke! Ich versuch das jetzt einfach mal. Mal schauen, obs funktioniert...
>Aber kannst du mir nicht doch noch kurz erklären, was am Output des AD8313 raus kommen soll? Die Frequenzen bleiben weg. Dieser Chip misst von der Frequenz unabhaengig die Amplitude und logarithmiert die.
Hallo :::, und was ist denn, wenn mehrere Frequenzen gleichzeitig rein kommen? So wie ich das verstanden habe, kommt eine Spannung raus, die Proportional ist zur Eingangsleistung. Ist das korrekt? Somit fallen die Frequenzen raus, das ist klar, aber was für eine Spannung kommt raus, wenn ich am Eingang ein Frequenzgemisch aus 500 MHz, 1 Volt und 250 MHz, 2 Volt habe? Dann muss ich (das ist jetzt nur geraten) die beiden Leistungen ausrechnen an 50 Ohm: P1 = (2 Volt)^2 / 50 Ohm und P2 = (1 Volt)^2 / 50 Ohm und dann die beiden Leistungen (quadratisch?) addieren: Pin = P1 + P2 und dann kommt am AD8313 Vout = VSlope * (Pin + 100 dBm) raus. Richtig? Oder wenigstens Ansatzweise?
Hey :::, danke, das ist super. Muss ich die beiden Leistungen quadratisch addieren? also Pin = sqrt(P1 ^ 2 + P2 ^ 2) oder normal Pin = P1 + P2 ?
Der AD8313 kann auf einer Normalen FR4 Leiterplatte betrieben werden. Es gab vor einigen Jahren im Elektor eine Schaltung zum Detektieren von Handy Strahlung, die erstaulicherweise recht gut funktioniert. Das Layout ist recht einfach, kritisch ist die Anpassung der Antenne an den Eingang und die Bauform des AD8313 MSOP8.
Ich habe die Leiterplatte damals von Elektor gekauft, die Anpassung war im Layout verhanden. Im Artikel wurde aber beschrieben wie man die Anpassung ändern muss um den Frequenzbereich zu verschieben. Die Empfindlichkeit des AD8313 ist für Mikrowellen sehr hoch, je nachdem wie nahe man an den Rand der Tür kommt übersteuert die Anzeige.
Danke, das ist sehr interessant. Ich möchte eine Handelsübliche Satellitenschüssel und einen LNB verwenden. Dieser hat intern ja 75 Ohm, also muss ich da ja auch eine Anpassung auf 50 Ohm machen. Wie ich das Layout machen muss, dass die Leiterbahn 50 Ohm Impedanz hat, ist mir klar (mein Layoutprogramm rechnet das automatisch aus), aber die Frage ist noch, wie ich den LNB mit der Leiterplatte verbinde. Einfach einen F-Stecker an die Leiterplatte pappen, das wird wohl nicht so gut funktionieren oder? Wie du halt sagst, denke ich mir, muss da eine Anpassung rein.
Hi, Gerd, Du: "Wie das mit dem AD8313 aber genauer funktioniert, kannst du mir auch nicht sagen?" Seufz :-). Logarithmische Detektoren bestehen meist aus einer Kette von Diferenzverstärkern. Bei jedem beliebigen Pegel sind mehr oder weniger Verstärker übersteuert, dann verstärken sie nicht nur weniger, sondern richten auch gleich. Diese Gleichspannungen - oder besser Gleichströme - werden addiert, das ergibt eine sehr hübsche logarithmische Kennlinie. Dieser Detektor verstärkt immer das stärkste Signal. Wenn Du breitbandig mißt, dann eher die Handys in der Nachbarschaft, Signale der Flugzeuge und die Satellitensignale als den Hintergrund, und vielleicht sogar Rundfunk und Fernsehen und deren Mischprodukte in der Dachrinne. Du mußt alles andere ausblenden. Am Besten platzierst Du Deinen Emnpfänger auf der Rückseite des Mondes. Für hiesige Messungen - gibt es nicht Frequenzbänder für die Radioastronomie, die von allen anderen frei gehalten werden müssen? Der Standort ist auch ein Gesichtspunkt. Nicht umsonst hat die Bundespost ihre Satellitenschüsseln in Senken aufgebaut. Aber wozu all die Einwände - probiere es einfach aus. Ich habe eine gute Schaltung eines Amateuers gesehen: * Antenne auf dem Erdboden, gegen Zenith gerichtet, * Dicke-Switch. * Damals eine Art Pegelschreiber zur Aufzeichnung des Ausgangssignals. * Schön zu sehen waren die Durchgänge von strahlenden Sternen und Sterngruppen, während die Erde die Antenne weiter drehte. Wie Du die Hintergrundstrahlung von der Strahlung der Sterne und interstellaren Neben trennst, das muß ein anderer Dir sagen. Zur Anwendung zur Detektion der HF-Leistung an einer Antenne. Temperatureinflüsse dürften deutlich stärker auf das Ausgangssignal wirken als das, was Du messen möchtest. Deswegen der Dicke-Switch, seine Umschaltungen zwischen Referenz und Meßsignal betonen die Differenz zwischen den beiden. Egal, wie warm der Chip ist. Ciao Wolfgang Horn
Hallo Wolfgang, vielen Dank für deine Erläuterungen. Ich mache mich jetzt an eine kleine LP mit einem AD8313 drauf, und versuche es einfach mal. Die einzige Unklarheit ist dann einfach noch, wie ich die Anpassung vom LNB auf den AD8313 mache (also von 75 auf 50 Ohm). Aber das wird sicher irgendwie gehen, denke ich....
Aeh, der 8313 hat keine 50 Ohm, so nebenbei. Siehe Datenblatt. Also ist die Anpassung auch weg.
Hi Gerd, Du: "wie ich die Anpassung vom LNB auf den AD8313 mache (also von 75 auf 50 Ohm)." Die Eingangsimpedanz ist wohl 900 Ohm, 1 pF. Von 50 Ohm auf 900, breitbandig, das ist kein Pappenstiel. Da drohen etliche dB Verlust. Da recherchiere mal noch nach Vorschlägen. Ciao Wolfgang Horn
Die Anpassung für 50 Ohm ist doch im Datenblatt. 52.x Ohm parallel und 680pF vor den Eingängen (aus dem Kopf)
Hi Andy, danke ja. Das Problem ist aber, dass der LNB, den ich einsetzen möchte, eine Impedanz von 75 Ohm besitzt...
Hi, Amdy, Du: "Die Anpassung für 50 Ohm ist doch im Datenblatt. 52.x Ohm parallel und 680pF vor den Eingängen (aus dem Kopf)" Impedanzanpassung von 900 Ohm auf 50 Ohm ist äußerst simpel, wenn es keine Randbedingungen zu beachten gäbe. Die sind aber zu beachten, wenn Gerd damit die galaktische Hintergrundstrahlung messen will, wohl etwa 170 Kelvin unter der Temperatur seines Detektors. Da wird er eine rauscharme Anpassung benötigen. Da kommen mir Begriffe in den Sinn wie "rauschangepaßt statt leistungsangepaßt". Außerdem will er das breitbandig - und da versagt die Anpassung nach dem Collins-Filter. Ich will mich in diese hohe Kunst nicht weiter hin vertiefen, käme nur Arbeit bei raus. Ciao Wolfgang Horn
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