Hallo, ich bin NTler im letzten FH Theorie-Semester auf Diplom, also im 7. Semester. Unser Studiengang ist recht auf "klassiche NT" ausgerichtet, mit einem sehr hohen Anteil an Mikrowelle/Hf-Kommunikationstechnik (Antennen), HF Schaltungen (Filter,Resonatoren....) und Mobilfunk mit mehr als 16 SWS in den Vertiefungsrichtungen plus viele "kleine" Fächer mit Ü-Verfahren, Analogtechnik (Modulationen..). Es ist ein reinrassiger NT Studiengang und keine Vertiefungsrichtung. Habe dort einen Schnitt, der < 2.0 sein wird. Meine FH hat ein Abkommen für einen Master Msc in England. Meine Frage wäre ist das lohnenswert? Es sieht schon verdammt interessant aus und ich denke diese Kombination FH Diplom + Master in diesem Fach wäre eigentlich unschlagbar? -> http://www.reading.ac.uk/sse/pg-taught/sse-pgtmscdigitalsignalprocessingandcommunications.aspx Damit wäre ein Master in nur einem Zusatsemester drin (2 Trimester), da die Diplom=Masterarbeit wäre. Beide verteidigt man dann hier in Dtl und in Reading. Da ich schonmal im Ausland war, würde ich einen FH Diplom+Master (Msc) in 5 Jahren erreichen. Was denkt ihr? mfg
ausland schrieb: > Damit wäre ein Master in nur einem Zusatsemester drin (2 Trimester), da > die Diplom=Masterarbeit wäre. Es sind zwei Studienabschlüsse, also gehören sich meiner Meinung nach auch zwei Abschlussarbeiten. Wenn man Bachelor+Master macht, muss man ja auch eine Bachelor Thesis und eine Master Thesis verfassen.
Mark Brandis schrieb: > Es sind zwei Studienabschlüsse, also gehören sich meiner Meinung nach > auch zwei Abschlussarbeiten. Wenn man Bachelor+Master macht, muss man ja > auch eine Bachelor Thesis und eine Master Thesis verfassen. Nicht unbedingt. Das hängt von den Verträgen zwischen den Universitäten und den jeweiligen Prüfungsordnungen ab. Ich mache selber momentan ein Doppeldiplom in E-Technik in Frankreich, bekomme danach also das deutsche und französische Diplom. Auch wenn es zwei Abschlüsse sind, schreibe ich nur eine Diplomarbeit. Hier würde ich die zuständigen Leute an der Uni fragen bzw. die Prüfungsordnungen lesen. Ansonsten kann ich jedem nur dazu raten, einen Auslandsaufenthalt zu machen. Insbesondere die ganzen Programme für zwei Abschlüsse sind sehr interessant, da man nur ein bis zwei Semester dran hängt und am Ende neben der Auslandserfahrung zwei Abschlüsse hat. Auch lernt man die Partneruniversität als "richtiger" Student wesentlich besser kennen als bei vielen Erasmus-Austauschen. Finanziell werden die meisten Programme zudem auch gut unterstützt.
Solche Konstellationen gab es schon an der TU Dresden. Wenn man an der benachbarten HTW eine von der TUD kontrollierte Abschlußarbeit schrieb, konnte man beim "Update" auf das Unidiplom die DA an der TUD verrechnen lassen. Ob das fair ist, wage ich zu bezweifeln, auf der andren Seite braucht rein nach ECTS ein FH-Diplomer nur 1 Jahr bis zum Master und wenn 1/2 davon für die Masterthesis draufgeht, fragt man sich schon, welcher Stoff noch rüberkommt. In den 90er Jahren gab es an meiner FH die Möglichkeit ein Jahr in England an einer Partneruni zu verbringen. Dort schrieb man nach dem 6. Semester die Bachelorthesis und war Bachelor, nach 2 weiteren Semestern in Dtl. erhielt man nach Schreiben der DA das FH-Diplom.
Christoph Budelmann schrieb: > Nicht unbedingt. Das hängt von den Verträgen zwischen den Universitäten > und den jeweiligen Prüfungsordnungen ab. Mag sein. Wenn Du Personaler wärst und würdest sehen, dass jemand ein "Auslandsstudium" von gerade mal 8 Monaten gemacht hat und sich danach Master schimpft, ohne tatsächlich eine Master-Arbeit geschrieben zu haben - würdest Du dann denken "Wow, der hat sich mal richtig ins Zeug gelegt für seinen Master?" ;-) Beim deutsch-französichen Doppeldiplom liegt der Fall noch ein bisschen anders. Da ist es nicht so, dass man von der einen Hochschule ein Diplom bekäme und von der anderen einen Master (oder von der einen den Bachelor und von der anderen den Master).
Ein Master in England ist nicht zu vergleichem wie ein Master in Dtl, der ja das UNI Diplom ersetzen soll. Es ist eine andere Idee, sicherlich ist ein Master in England nicht so wissenschaftlich wie ein Master an der TU/Uni. Aber das soll er ja auch gar nicht sein. Dafür gibt es dann die Phd. Das macht ihn ja nicht schlechter, ganz im Gegenteil. Ein System das auf Bach/Master setzt (welches aus dem Angelsächsischem kommt und bei uns Verbreitung findet) wurde bei uns ja nur so umgesetzt wie es umgesetzt wurde, damit die Unis eine Berechtigung haben. Was ich sagen will, ist das ein Master an der Uni recht theoretischer Natur ist. Was der Master ja eigentlich gar nicht ist im angelsächsischem. Sondern eher eine Verbreiterung seines Wissens dienen soll! Habe mich mit dem Master hier in Dtl beschäftigen düfen, sowie Masterkurse bereits im angelsächsischem Vergleichen können. Folgendes ist mir aufgefallen: im a-sächsichem: Verbreiterung des prakt. Wissen mit Zusatztheorie in Dtl an der UNI: Vertiefung des theoretischem Wissen in Dtl an der FH: Verbreiterung des prakt. Wissen Die Unis hier im Lande wollen natürlich (was nicht schlecht ist) ihre Stellung im Wissen behalten. Daher ist deren Master recht theorielastig und beruht eher auf Grundlagenforschung. Ein Master an der FH/Ausland ist da eher dem prakt. Part zugeordnet mit verbreitertem Wissen. Somit ist die Idee des Masters in den FHs besser umgesetzt worden. Das was mich da natürlich noch zusätlich reizt, ist das der Master im Ausland akkreditiert ist -> Anerkennung im öff Dienst, mind Gehaltsstufe 13 sowie Promotionsberechtigung! mfg
Ja gut, wenn man unbedingt in den Öffentlichen Dienst will... viele Stellen, die ich so ausgeschrieben sehe, sind für eine bestimmten TV-L oder TVÖD Stufe ausgeschrieben. Da bekämst Du auch mit Master nicht unbedingt mehr als "nur" mit Diplom(FH).
Mark Brandis schrieb: > Mag sein. Wenn Du Personaler wärst und würdest sehen, dass jemand ein > "Auslandsstudium" von gerade mal 8 Monaten gemacht hat und sich danach > Master schimpft, ohne tatsächlich eine Master-Arbeit geschrieben zu > haben - würdest Du dann denken "Wow, der hat sich mal richtig ins Zeug > gelegt für seinen Master?" ;-) Eventuell schon. Man kann nämlich auch die Zeit bis zum Abschluss durch entsprechende Mehrleistung verkürzen, nicht nur durch scheinbar günstige Studienbedingungen. Ich finde es auch grundsätzlich fair, Leistungen anderer Universitäten an der Heimat-Uni anzuerkennen oder umgekehrt, auch wenn sie damit quasi doppelt zählen. Man macht in fast jedem Auslandsstudium auch viele Sachen, die nicht direkt irgendwo für zählen und abgesehen davon ist jedes Auslandsstudium mit einem Mehraufwand verbunden, nicht nur wegen dem Unterricht in einer anderen Sprache. Wenn mir jemand ein stimmiges Gesamtkonzept seines Studiums vorlegt und ich das Gefühl habe, er hat inhaltlich auch was davon mitgenommen, habe ich bei der Einstellung jedenfalls keine Bedenken. > Beim deutsch-französichen Doppeldiplom liegt der Fall noch ein bisschen > anders. Da ist es nicht so, dass man von der einen Hochschule ein Diplom > bekäme und von der anderen einen Master (oder von der einen den Bachelor > und von der anderen den Master). Hätte ich in Deutschland nicht auf Diplom angefangen, würde ich nächstes Jahr im Sommer höchstwahrscheinlich einen deutschen Master und ein französisches Diplom haben. Das ist daher egal.
Ein Personaler kann nicht denken ! Generell ist es ein Problem die Wertigkeit der Masters etc beurteilen zu können . Wenn man hierzulande schon nicht mal die Wertigkeit gewisser Diploma heimischer Unis nicht einzuschätzen weis , reduziert sich IMHO alles aufs wesentliche also daß man mit 21 Jahren ein vollwertiges Diplom vorweisen kann.
Irgendwie scheint sich hier immer mehr die Einstellung einzuschleichen, Abschluesse gaebe es fuer Fleis und nur dafuer. Anders kann ich mir die Debatte darum, ob es "fair" ist, wenn die Diplomarbeit auch als Masterarbeit gilt, nicht erklaeren. Eigentlich sollte jeder Schein und jede Arbeit ein Nachweis fuer Wissen und Fertigkeiten sein. Wenn so ein Nachweis einmal ordentlich erbracht ist, gibt es ueberhaupt keinen Grund ihn nicht anderweitig anzuerkennen, wenn er die entsprechenden Kriterien erfuellt. Andersrum gilt das genauso, ich kenne genuegend Faelle, wo Vorlesungen mit gleichem Namen und gleichem Grundthema dennoch nicht anerkannt wurden, weil schlicht die Tiefe fehlte. Da war es auch herzlich irrelevant, dass dafuer die gleiche Stundenzahl aufgewendet worden war.
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