Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik NE555 Berechnungen stimmen nicht


von Peter (Gast)


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Hallo,

ich bastel gerade zum ersten Mal mit einem NE555... Ich habe einen 
astabilen Multivibrator aufgebaut, aber funktionieren tut das Ding nicht 
so, wie ich es will. Die Schaltung ist folgende:

http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/schalt/03101311.gif

Momentan habe ich die folgende Bauteilwerte im Betrieb:
R1 = 22 kOhm
R2 = 330 kOhm
C1 = 100 µF
Folglich wären eigentlich folgende Berechnungen für die Impulsdauer 
korrekt (oder?):
tPause = ln(2)  R2  C1 = 22,9 s
tImpuls = ln(2)  R1  C1 = 1,5 s
Grob gemessen, ist die Pausenzeit ganz zufriedenstellend, aber die 
Impulsdauer ist in der Praxis gut doppelt so lang, wie sie sein dürfte. 
Und auf die kommt es mir gerade an!

Wieso ist das so? Normal ist das doch wohl nicht...

Kann mir da jemand helfen?

Dankeschön,
Peter

von Helmut L. (helmi1)


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>Impulsdauer ist in der Praxis gut doppelt so lang, wie sie sein dürfte.

Welche Diode hast du darin ? und welche Versorgungsspannung.

Je kleiner die Versorgungsspannung um so meher faellt prozentual an der 
Diode ab.

Versuch mal eine Schottkydiode an der Stelle einzusetzen

Gruss Helmi

von Ledy (Gast)


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hm, für den NE555 find ich folgendes:

tPause  = ln(2)  R2  C1
tImpuls = ln(2) * (R1 + R2) * C1

Gruß
Ledy

von Sebastian (Gast)


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Peter du hast die falsche Formel. Die Pulsdauer wird mit R1 + R2 
berechnet.
Siehe hierzu einfach den Artikel zu dem Bild: 
http://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0310131.htm

von Sebastian (Gast)


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Ach sorry, hab ich mich doch selbst verlesen. Du nutzt ja die Diode. Da 
stimmt es mit R1 beim Impuls.

Vieleicht ist die Schaltzeit deiner Diode nicht schnell genug. Welche 
nutzt du den?

von Peter (Gast)


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Ich arbeite mit 5V. Was das für eine Diode ist, kann ich nicht genau 
sagen, aber ich vermute mal ganz stark, dass es eine 1N4148 ist, dieses 
Standardteil.

Eine Schottkydiode habe ich gerade leider nicht griffbereit. Kann man 
den Spannungsabfall der Diode nicht irgendwie mit einberechnen?
Allerdings ist das ja wahrscheinlich nicht so gut, da der Ladestrom 
zeitabhängig ist und damit ist es der Widerstand ja auch nicht 
konstant... Das passt mir aber auch nicht...

Da die Pause länger als das Signal sein muss, schmeiß ich Diode dann 
einfach raus und invertiere das Ausgangssignal. Dann gilt halt wieder 
die andere Formel:
1
tPause  = ln(2) * R2 * C1
2
tImpuls = ln(2) * (R1 + R2) * C1

Dazu muss ich doch nur einen PNP-Transistor (BC557) mit der Basis über 
einen 10 kOhm-Transistor an den Ausgang hängen und den Emitter an die 
Versorgungsspannungen anschließen, oder?^^

Dankeschön!

von oszi40 (Gast)


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Selbst wenn die Formel total richtig ist, könnte der aufgedruckte Wert 
auf dem Elko eine Lüge sein. Toleranz der Kapazität: +/- 20% sind 
normal.

http://www.radiomuseum.org/forum/ueberkapazitaet_von_kondensatoren_schdlich.html

von Helmut L. (helmi1)


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>Kann man den Spannungsabfall der Diode nicht irgendwie mit einberechnen?

Doch kann man.

                          3 x (UB-0.7)-UB
timpuls = R1 x C1 * ln( -------------------- )
                        3 x (UB-0.7)- UB x 2

UB = Betriebsspannung
0.7 = Diodeflussspannung

Ich hoffe ich habe mich nicht verrechnet.

Gruss Helmi

von beckmesser (Gast)


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Multivibrator=Kippstufe

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