Wer oder was sind diese 90 Bünde?
Frag lieber, wer oder was sie w a r e n. Sozusagen Phantomschmerzen aus der untergegangen DDR.
B90 hat sich aus so ollen Ostparteien gebildet... Eine hieß neues Forum und die andere ka... war vor meiner Zeit :D
"So olle Ostparteien" Nein! Das waren andere. Das Bündnis 90 ist der Zusammschluß verschiedener Bürgerbewegungen, die sich erst in der Wendezeit gegründet haben, um bei der ersten (und letzten) freien Volkskammerwahl der DDR anzutreten. Im einzelnen waren das das "Neue Forum" die "Initiative Frieden und Menschenrechte" und "Demokratie Jetzt" Manche sollten mal eine Minimalrecherche (http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnis_90) durchführen, bevor sie ihr Halbwissen in Foren verbreiten.
Die Grünen nannten sich Bündnis 90 / Die Grünen, als sie sich das Bündnis 90 per feindlicher Übernahme einverleibten, um den Ossis vorzugaukeln, sie seien jetzt mindestens gleichberechtigter Teil der "vereinigten" Partei.
Ich würde mal sagen, auch wenn sie sich erst kurz vor der Wiedervereinigung gegründet haben, waren es immernoch Ostparteien - oder etwa nicht?
> waren es immernoch Ostparteien
Es waren keine Parteien, sondern Bürgerbewegungen. Aus Sicht der
Herrschenden waren es sogar illegale Zusammenrottungen von
Staatsfeinden. Es waren also die, die zur Wende ihren Arsch riskiert
hatten und denen die Westwirtschaft 17 Millionen neue Konsumenten zu
verdanken hat.
...
Hannes Lux schrieb: > und denen die Westwirtschaft 17 Millionen neue Konsumenten zu > verdanken hat. Dafür war doch ein mit einer Illusion verziertes Platzchen am Katzentisch der Grünen eine schöne Belohnung - findest du nicht?
Es ist wie im normalen Leben: Das Pferd, das den Hafer verdient, bekommt ihn sowiso nicht. ...
Als einer (von vielen) der in Leipzig am Zusammenschluss mit dem Bündnis90 gearbeitet hat muss ich die " feindliche Übernahme" zurückweisen. Das war auch keine Idee der 'West'Grünen sondern ein auf Grund der 'Wiedervereinigung' (die schon eher nach feindlicher Übernahne aussah) notwendiger Prozess da zu den Wahlen die Bürgerbewegungen, da keine Partei, nicht mehr hätten antreten können und als zusätzliche neue Partei nicht auf Dauer hätten bestehen können. Da das politische Spektrum in Bürgerbewegung und Grünen sehr weit gefächert war das ein sehr anstrengender Prozess. Einige der 'Urgrünen' bildeten im laufe dieses Prozesses dann im Osten die ÖDP. Und nochmal, alte 'Ostparteien waren, neben der SED, die CDU, LDPD, NDPD, Bauernbund etc. die in die 'west'CDU und FDP übernommen wurden (stichwort Wendehälse) SPD und Grüne in der damals noch bestehenden DDR haben sich Ende 89 gegründet, die Bürgerbewegungen bestanden da schon lange.
DerWarze schrieb: > Als einer (von vielen) der in Leipzig am Zusammenschluss mit dem > Bündnis90 gearbeitet hat muss ich die " feindliche Übernahme" > zurückweisen. Dann kannst du ja kompetent erklären, wo das Bündnis90 bei den heutigen Grünen Spuren hinterlassen hat. Mir scheint, daß die sich das Bündnis90 wie eine fremde Feder angesteckt haben, um in den besetzten Gebieten bessere Chancen zu haben - was aber auch ein Trugschluß war...
>Dann kannst du ja kompetent erklären, wo das Bündnis90 bei den heutigen >Grünen Spuren hinterlassen hat. Die heutigen Grünen haben mit den Grünen der Nachwendezeit nicht mehr viel zu tun. Die Leute verändern sich schnell wenn sie in der Parteihierarchiemühle die Bodenhaftung verlieren. Und eine Partei ändert sich in 20Jahren ja auch, so ist die Frage also nicht zu beantworten. Personell jedenfalls sind noch etliche auch in 'höheren' Positionen dabei. Da ich mich aber schon Mitte der 90ervon den Grünen verabschiedet habe kenne ich den heutigen Stand auch nur aus den Medien. Im Übrigen sind auch viele aus dem Bündnis90 in andere Parteien gewechselt, und das hatte nichts mit dem Zusammenschluss zu tun. Zum Bleistift der Tiefensee der 90 noch im neuen Forum war und in Leipzig damals im gleichen Bezirk wie ich zur Wahl stand. Im übrigen sah es auf dem Parteitag nach der Vereinigung in Sachsen eher danach aus als ob die B90 Leute die Grünen übernehmen würden. Die waren damals besser rhetorisch geschult und schon mehr 'Politprofis' als wir 'Ostgrüne'. Und es gab eine ganze Reihe (Bürgerbewegte und Grüne) die mehr Probleme mit dem Anschluss an die 'west'Grünen hatten als mit dem (wie ich immer noch meine, richtigen) Zusammenschluss mit B90. >Mir scheint, dass die sich das Bündnis90 wie eine fremde Feder angesteckt >haben, um in den besetzten Gebieten bessere Chancen zu haben Der Schein trügt Dich. Schließlich haben wir im Osten ja eigenständig gearbeitet, auch beim Bundesparteitag gab es keinen 'Ostkatzentisch', da wurde auch nicht hineindirigiert. Das Bürgerbewegung und Grüne im Osten 90 nicht richtig Punkten konnten lag schließlich auch an der Massenindoktrinierung durch D-Mark und 'blühende Landschaften' (die es ja nun anders auch gibt indem sich die Natur die verlassenen Dörfer im Meck-Pom und anderswo zurückholt). Was denkst Du hätten die Bürgerbewegungen denn machen sollen? Sich als Verein anmelden, eine eigene Partei gründen? In beiden Fällen wären sie schnell weg vom Fenster gewesen. Ich nehme mal an Du kommst aus dem Westen und kennst somit weder Situation noch Verhältnisse damals. Da die (unverfälschte) Infobasis in Schulen und Medien über diese Zeit sehr zu wünschen übrig lässt verzeihlich. Offenbar ist auch von offiziellen Stellen kein großes Interesse an Infos aus erster Hand über diese Zeiten vorhanden, hab mich schon paar mal den Schulen als Zeitzeuge zur Verfügung gestellt aber außer Anfangs geheuchelten Interesse nie wieder was von denen gehört, schade.
DerWarze schrieb: > Im übrigen sah es auf dem Parteitag nach der Vereinigung in Sachsen eher > danach aus als ob die B90 Leute die Grünen übernehmen würden. Die waren > damals besser rhetorisch geschult und schon mehr 'Politprofis' als wir > 'Ostgrüne'. Tja, aber dann wars doch die perfekte Illusion, daß die B90-Leute in dem Glauben heim gingen, die Grünen fast übernommen zu haben... Mit rhetorischer Schulung und politischer Praxis ist eben gegen Intriganten vom Schlag eines Fischer nichts auszurichten. Das haben sie leider zu spätbemerkt. > Der Schein trügt Dich. Schließlich haben wir im Osten ja eigenständig > gearbeitet, auch beim Bundesparteitag gab es keinen 'Ostkatzentisch', da > wurde auch nicht hineindirigiert. > Das Bürgerbewegung und Grüne im Osten 90 nicht richtig Punkten konnten > lag schließlich auch an der Massenindoktrinierung durch D-Mark und > 'blühende Landschaften' (die es ja nun anders auch gibt indem sich die > Natur die verlassenen Dörfer im Meck-Pom und anderswo zurückholt). Aber das sind doch ganz klar die Argumente der Westgrünen, warum sie unbedingt mit B90 zusammengehen wollten: Ohne die hatten sie noch weniger Chancen im Osten. > Ich nehme mal an Du kommst aus dem Westen und kennst somit weder > Situation noch Verhältnisse damals. Da die (unverfälschte) Infobasis in > Schulen und Medien über diese Zeit sehr zu wünschen übrig lässt > verzeihlich. Ja, aber ich weiß, wie dieses grüne Retorten-Baby der Presse in die Welt kam: Man hat einen schlägernden frankfurter Sponti, der dafür bekannt war, vor keiner Sauerei zurückzuschrecken, gegen die Bunt-Alternativen instrumentalisiert und kräftig in den Vordergrund geredet und geschrieben - höchst erfolgreich. > Offenbar ist auch von offiziellen Stellen kein großes Interesse an Infos > aus erster Hand über diese Zeiten vorhanden, hab mich schon paar mal den > Schulen als Zeitzeuge zur Verfügung gestellt aber außer Anfangs > geheuchelten Interesse nie wieder was von denen gehört, schade. Wundert dich das?
Lieber Uhu Du hast leider nicht ganz verstanden das es nicht die
'West'Grünen waren die zum B90 sagten "kommt zu uns sonst geht ihr
unter". Das haben die 'Ossies' weitgehend unter sich ausgemach und viele
Grüne (besonders vom linken Flügel) waren alles andere als Begeistert
von einem Zusammenschluss. Auch hatte vom B90 keiner die Absicht die
Grünen zu 'übernehmen' (Und Intiganten hat es und wird es in
hirarchischen Systemen immer geben und hat mit der Sache wenig zu tun,
das gibt es in alle Parteien) damals ging es noch weitestgehend um
programmatische und nicht Machtfragen. Zusammenarbeit und gegenseitige
Hilfe war auch über Parteigenezen möglich, sogar mit einigen der CDU.
(nur mit der PDS und den rechten Gesocks wollte keiner was zu tun haben)
Nicht zu vergessen das B90 ja auch schon ein Zusamenschluss von
einzelnen eigenständigen Bürgerbewegungen war, der sich auch nicht ganz
friktionslos gestaltet hatte. Könnte man nun auch fragen was ist zB. von
'Demokratie jetzt' noch in den Grünen übrig.
Will sagen, man muss den Zusammenschluss in seiner Zeit und den damals
herrschenden Verhältnissen sehen, die heutigen Grünen haben nur noch
wenig mit den Grünen damals zu tun (das gilt für Ost und West).
Zu Joska Fischer ist, abgesehen von jeder berechtigten Kritik, zu sagen
das den im Osten jeder kannte und viele auch wegen Ihm die Grünen/B90
gewählt haben, das hat also eher den Grünen im Osten was gebracht. Viele
kluge Köpfe gab (und gibt es noch immer) auch bei den 'Ostlern' bein B90
und Günen aber damals keinen der annährend diese Popularität gehabt
hätte.
Ohne solche Figuren ist das beste Programm wenig Wert, denn das lesen
nur wenige und die reichen nicht für mehr als 5%. Damals wären Grüne und
B90 getrennt im Osten beide an der 5% Hürde gescheitert nachdem die
'Sonderregelungen' ausgelaufen waren. Warum also die Kräfte im
Kleinkrieg zersplittern, besser gemeinsam arbeiten. Wenn sich die Kräfte
'Links' Zersplittern hat nur die 'Rechte' was davon. (Die PDS zähle ich
hier mal nicht mit da die mit dem Denken, von einige seltenen Ausnahmen
abgesen, im alten Klassenkampfschema steckengeblieben ist)
[Immer daran denken ich rede hier von Anfang 90er Jahre]
Lustigerweise sah ich bei einem Leipzigbesuch vor den Kommunalwahlen
neben vielen von früher bekannten Gesichtern auf den Plakaten die sich
gegenseitig mit Versprechungen wie "Kita frei für alle" (der war von der
CDU! die SPD versprach nur 'fei ab drei'))auch kleine Plakate mit dem
89'er Originallogo des 'Neuen Forum' die da zur Wahl desselnen warben.
Leider konnte mir keiner sagen wer dahinter stand und was die alten
Kämpen um Jochen Lässig usw. dazu sagen da sich kaum noch einer für die
Wahl interresierte.
>Wundert dich das?
Eigentlich nicht! leider. Trotzdem, Aufgeben und verspiessern kommt
nicht in Frage.
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