Forum: Offtopic Stromverbrauch beim Eierkochen


von Thomas (Gast)


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Das ist jetzt kein Witz!
Ich möchte mal rausbekommen,  wie man mit wenig Energie, Eier kocht.
Meine Frau kocht sich immer ein (Hühner-) Ei zum Frühstück.
Dabei ist mit aufgefallen das man mit dem kleinsten Topf ca. 1 Liter
Wasser zum Kochen bringen muss damit das Ei gerade mit Wasser bedeckt
ist. Das Wasser kann man dann auch nur noch wegschütten, da ich meinen
Kaffee damit echt nicht mehr aufkochen mochte ;-)
Jetzt gibt es im Handel auch Eierkocher. Die sind im allgemeinen
für 1-6/7 Eier ausgelegt und man muss dort eine (mir unbekannte Menge)
Wasser in Dampf umwandeln was ja auch wieder Energie braucht.
Nun könnte ich mir vorstellen das das bei 7 Eier besser (sparsamer pro 
Ei)
ist als bei nur einen Ei. Es gibt auch Eierkocher für nur 3 Eier aber
die sind zu teuer um auch nur einen Gedanken darüber zu verlieren.

Frage: Hat jemand so einen Eierkochen und hat mal den Energieverbrauch
gemessen (pro Ei) oder kann mal sagen wieviel Wasser da rein muss.
Dann könnte  ich das ja nachrechnen.


Danke

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Ich werf' mal noch dieses Produkt in die Runde:

http://www.amazon.de/Eierkocher-f%C3%BCr-die-Mikrowelle-COCO/dp/B001LEUUCC/ref=sr_1_13?ie=UTF8&s=kitchen&qid=1249387823&sr=1-13

Ob es (gut) funktioniert bzw. effizient ist weis ich aber nicht...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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So ein Eierkocher ist ganz erheblich sparsamer als die 
Wassertopfmethode.

Die erhitzte Wassermenge ist abhängig von der Anzahl der Eier, und zwar 
umgekehrt proportional.
Je mehr Eier gekocht werden, desto weniger Wasser wird benötigt.
Bereits beim ein-Ei-Betrieb liegt die Wassermenge sehr deutlich unter 
der Topfmenge. Das dürften um die 100 ml sein, wenn nicht sogar weniger.

Abgesehen von der geringeren benötigten Wärmemenge kann auch der 
Wirkungsgrad des Gesamtsystems höher sein. Ein klassischer Elektroherd 
mit Kochplatten muss diese und über einen Luftspalt den darauf stehenden 
Topf erhitzen. Ist der Topf kleiner als die Herdplatte, geht direkt 
Wärme verloren.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Ach so, ferner kostet diese "3-Ei-Variante" auch "nur" 27€ ... ist das 
sooo viel?

von Thomas (Gast)


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>Die erhitzte Wassermenge ist abhängig von der Anzahl der Eier, und zwar
>umgekehrt proportional.
>Je mehr Eier gekocht werden, desto weniger Wasser wird benötigt.
>Bereits beim ein-Ei-Betrieb liegt die Wassermenge sehr deutlich unter
>der Topfmenge. Das dürften um die 100 ml sein, wenn nicht sogar weniger.

Also dann 6 Gipseier mitkochen und das ist dann Sparsamer?
möchte das jetzt nicht anzweifeln aber klinkt schon etwas komisch.
Warum geben dann die Hersteller keine immer Gipseier dazu?

von Thomas (Gast)


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0,23 Cent/KW bei 27 Euro sind wohl 1172 Eier wenn man 0,1Kw/h pro Ei
rechnet.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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>1172 Eier
Dann rentiert sich das Gerät ja schon nach drei Jahren ;-)

Warum mehr Wasser (und demnach [vermutlich] mehr Energie) verbraucht 
wird, wenn man nur 1 Ei kocht:

Wenn 6 Eier im Kocher sind schlägt sich an Ihrer, relativ zur Luft im 
Kocher, kalten Oberfläche Wasserdampf nieder und kondensiert. Das so 
zurückgewonnene Wasser tropft erneut unten in die Heizschale und kann 
wieder verdampft werden.

Bei nur einem Ei ist die Oberfläche zum Kondensieren sehr klein und es 
muss erst viel mehr Wasser in Dampf übergegangen sein, bevor "neues" 
Wasser zurück in die Heizschale tropft...

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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Angenommen dieser Mikrowellen-Kocher braucht, wie der Hersteller es 
angibt, 3 Minuten für 1 Ei.

(Man könnte ja, wenn man mal mehrere Eier zubereiten möchte, einfach 3 
von den Teilen gleichzeitig in die Mikrowelle stellen)

Ich vermute, dass der Hersteller davon ausgeht, dass eine Mikrowelle 
maximal 1000W liefert.

3 Min. bei 1000W sind demnach 50Wh. Das kommt mir sehr sparsam vor... 
:-)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Also dann 6 Gipseier mitkochen und das ist dann Sparsamer?

Nein, das ist es natürlich nicht. Bedenke, daß die Eier selbst auch 
erhitzt werden und nicht nur das Wasser.

von Fungo (Gast)


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Der Coco-Kocher ist interessant. Was ich zu Mikrowelleneiern sagen kann 
ist, dass die Variante, bei der man das Ei aufschläft und in einen 
Becher gießt, das Ei zwar gart, aber dabei gibt es nach dem Garen öfter 
mal eine lustige Explosion, und die unangenehme Konsistenz des Eis lässt 
maximal eine Verwendung im Salat zu.

von Jürgen W. (lovos)


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Das ist jetzt auch kein Witz:
Vor etlichen Jahren machte kochte ich mir auch ein 1-2 Eier zum 
Fruehstueck. (z.Zt. bereite ich mir lieber Spiegeleier).
Ich ueberlegte mir, dass viel weniger Wasser reicht.
Das Ei braucht nicht komplett unter siedenden Wasser sein, es muss 
reichen, dass es vom Wasserdampf umgeben ist.
So fuellte ich den Topf nur mit 1cm Wasserstandshoehe (bei 18cm 
Topfdurchmesser 1/4 l).
Die 1-2 Eier lagen auf dem Boden auf:
Ergebnis: Bei gleicher Garzeit merkte ich keinen Unterschied.

Ich kann mir das nur erklaeren, dass der Dampf in unmittelbarer Umgebung 
zum siedenden Wasser ebenfalls 100 Grad Celsius hat.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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>Ich kann mir das nur erklaeren, dass der Dampf in unmittelbarer Umgebung
>zum siedenden Wasser ebenfalls 100 Grad Celsius hat.

Auf dem Prinzip basieren die elektr. Eierkocher ja auch...

Hattest du den Topfdeckel denn geschlossen, damit auch Kondensiertes 
Wasser dem Kreislauf zurückgeführt wurde?

von Jürgen W. (lovos)


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>Hattest du den Topfdeckel denn geschlossen, damit auch Kondensiertes
>Wasser dem Kreislauf zurückgeführt wurde?

Das war damals ein Alu-Topf fuer Gas-Herd. Der Deckel war zwar drauf, 
Dampf hat aber rausgezischt (bei kleinster Gasflammen-Stufe).

>Auf dem Prinzip basieren die elektr. Eierkocher ja auch...
Ja, so fragte ich mich, warum ich einen solche brauche ...


Mit dem gleichen Prinzip habe ich dann andere Dinge auch "gekocht": 
Kartoffeln, Broccoli, ...

Selbst bei Spaghetti/Reis tue ich nur soviel Wasser rein, damit es nach 
10/20 min gerade verschwunden ist und noch nichts anbrennt.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> Ja, so fragte ich mich, warum ich einen solche brauche ...

Nicht jeder hat einen Gasherd. Wobei die vom Herd abgegebene Wärmemenge 
größer sein dürfte als die vom elektrischen Eierkocher abgegebene - auch 
beim Gasherd geht etliches an erhitzter Luft/Abgasen am Topf vorbei. Der 
metallische Topf selbst strahlt ebenfalls Wärme ab, da ist ein 
Eierkocher aus Kunststoff sicherlich besser isolierend.

Mehr Kenntnisgewinn bringt der Einsatz eines Leistungsmessgerätes, was 
aber mit einem herkömmlichen E-Herd nicht verwendbar ist, und mit einem 
Gasherd erst recht nicht.

Ich habe mal, um etwas vom Thema abzukommen, die Stromaufnahme eines 
Brotbackautomaten gemessen. Für ein 750g-Brot benötigte der etwas unter 
400 Wh (0.4 kWh). Damit kann ein herkömmlicher elektrischer Backofen 
kein Brot backen, das dürfte gerade mal für eine Tiefkühlpizza 
ausreichen.

von mario (Gast)


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Es ist in der Tat nur das Ei, welches erhitzt werden muß, da Eiweiß 
gerinnt bei Hitze gerinnt. Das Wasser (-dampf) wird nur als 
umschließendes Medium zur Wärmeübertragung benötigt. Es wäre also 
möglich, einen Eierkocher ohne Wasser zu bauen, wenn man es schafft, dem 
Ei flächig Wärme zuzufügen (angepaßte Form oder so). Wäre mal eine 
Herausforderung.

von Dr. G. Reed (Gast)


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z.B. Ei mit Wärmeleitpaste einschmieren und Heizdraht drumwickeln...

Oder vielleicht mit Superhellen Infrarot-Leuchtdioden anstrahlen....

von mhh (Gast)


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Draufsetzen und garbrüten? (dauert bissel länger, ok^^)

von Karl H. (kbuchegg)


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mario schrieb:

> Ei flächig Wärme zuzufügen (angepaßte Form oder so). Wäre mal eine
> Herausforderung.


Geil. Eine Heitzdecke für Eier.

von Dr. G. Reed (Gast)


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Ich denke, ein Ei wird auch bei wesentlich weniger als 100 Grad hart,
so dass man z.B. heisses Wasser (60-70 Grad) über die Oberfläche pumpen 
könnte, damit hat man nicht die Wärmeverluste durch den Dampf wie bei 
üblichen Eierkochern...

Vielleicht kann man ja direkt Wirbelströme im Ei induzieren, ohne dass 
es wie bei der Mikrowelle gleich platzt....

von blumi (Gast)


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Wirbelströme im Ei würden aber elektrolytische Prozesse in Gang setzen, 
welche das Ei vergiften würden.

von brause (Gast)


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Gibts denn vielleicht eine Temperatur, bei der das Eiweiß hart wird, das 
Gelbe aber noch nicht?
Das wäre doch dann ne gute Methode das perfekte Ei zu erhalten. Weil die 
Zeit dann nicht mehr wichtig ist.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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brause schrieb:
> Gibts denn vielleicht eine Temperatur, bei der das Eiweiß hart wird, das
> Gelbe aber noch nicht?
> Das wäre doch dann ne gute Methode das perfekte Ei zu erhalten. Weil die
> Zeit dann nicht mehr wichtig ist.

Eigelb besteht größtenteils aus Eiweiß... und ich meine das der 
Umwandlungsproßes so bei 42°C los geht deshlab zu hohes Fieber --> doof 
;)

von Uhu U. (uhu)


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brause schrieb:
> Gibts denn vielleicht eine Temperatur, bei der das Eiweiß hart wird, das
> Gelbe aber noch nicht?
> Das wäre doch dann ne gute Methode das perfekte Ei zu erhalten. Weil die
> Zeit dann nicht mehr wichtig ist.

Nee, beide bestehen zu einem großen Teil aus Proteinen - also Eiweißen - 
und die denaturieren bei ~60°.

Um das Ei zu garen braucht man aus zwei Gründen eine höhere Temperatur:

- das Ei muß durch und durch erwärmt werden. Das geht bei höherem
  Tempeaturgefälle schneller
- Evtl. im Ei vorhandene Keime (z.B. Salmonellen) müssen sicher
  abgetötet werden.

Also 100°.

von Thomas (Gast)


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Uhu, dann ist das Ei aber Steinhart und das gibt Ärger.
http://www.youtube.com/watch?v=bHR_aU1TKZ8

von Bernd G. (Gast)


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Messergebnisse von gestern abend:

Typ des Eierkochers - Krups für drei Eier
Anzahl der gekochten Eier - 2
Leistungsaufnahme laut Typenschild - 300 W
gewünschte Härte - hartgekocht, dementsprechende Wassermenge eingefüllt
Gesamtprozesszeit bis zum Schnarren - 9 min

Energieverbrauch errechnet - 45 Wh
Energiekosten pro Ei  - ca. 0,8 ct.

Das geht doch :-)

von Thomas (Gast)


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@ Bernd G. DANKE !!

Jetzt währe mal das mit nur einen (und drei) Ei(er) interessant.
Aber bitte achte auf deinen Cholesterinspiegel ;-)



Ps.
Bist du dir "sicher" das die ganze Zeit die Heizung an war?

von Bernd G. (Gast)


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> Bist du dir "sicher" das die ganze Zeit die Heizung an war?

Warum sollte sie nicht angewesen sein? Die Heizung heizt bei diesem 
Primitivgerät so lange, bis das Wasser komplett verdampft ist. Danach 
schnarrt es so widerwärtig, dass niemand die Nerven hat, das Gerät nicht 
abzuschalten!

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Ja, die Heizung ist so lange an, bis der Wasserdampf komplett aus dem 
Gerät entwichen und so der Wärmeentzug aus der Heizung abnimmt.
Dadurch wird die Heizung etwas wärmer, was wiederum einen 
Temperaturschalter aktiviert, der die Heizung abschaltet (?) und das 
"wohltönende Geräusch" auslöst.

von Bernd G. (Gast)


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Anmerkung: bei drei Eiern muss für denselben Härtegrad weniger Wasser 
eingefüllt werden - wie Rufus schon bemerkt hat.
Also immer drei Eier kochen, eines sofort essen, den Überhang 
systematisch sammeln und zu Eiersalat verarbeiten. :-)

von Beobachter (Gast)


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Eierkochen geht einigermassen im Mikrowellen-Gerät, kann jeder leicht 
ausprobieren:

1 Hühner-Ei, ausgeschlagen und gerührt, abgedeckt in kleiner 
Porzellan-Schüssel, in Mikrowelle ca. 90 Sekunden bei 700 W kochen,
=> fertig.

( Ggf. auf Brot mit Schinken, dann etwas länger = Strammer Max )

Sind's mehrere Eier, dauert's logischerweise länger
( Energieabsorption der Schüssel geht natürlich mit ein ! )

[ Soll auch mit 1-2 Spiegelei(ern) funktionieren, werde ich noch 
ausprobieren. ]

Ist zweifelsohne die energiesparendste Möglichkeit.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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> 1 Hühner-Ei, ausgeschlagen und gerührt

Das hat mit Eierkochen nicht mehr viel zu tun. Das ist Rührei.

von Beobachter (Gast)


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"Das hat mit Eierkochen nicht mehr viel zu tun. Das ist Rührei."

Ist dem Ei wahrscheinlich völlig egal, ob's vor dem Kochen auch noch 
gerührt wurde ...

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Dem Ei schon. Aber nicht dem, der es nachher essen soll.

von Beobachter (Gast)


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Nicht jedes Ei geniesst das Privileg, von einem Gourmet 
gegessen/gefressen zu werden !

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