Wieso sehen wir vom Mond immer dieselbe Seite? Wenn der mal rotiert hat - was hat ihn ausgebremst?
Der dreht sich wohl - pro Runde um die Erde genau einmal um seine eigene Achse. Die Erde hat ihm mit der Zeit so viel Rotationsenergie entzogen, bis er ihr immer dieselbe Seite zeigte.
Die einst vorhandene Drehung des Mondes führte durch den wandernden Schwerkraft-Angriffspunkt der Erde zu sich ständig wiederholender Verformung des Mondes. Dieses Durchwalken bei jeder Umdrehung schluckte Drehenergie und irgendwann war Schluss.
>Dieses Durchwalken bei jeder Umdrehung schluckte >Drehenergie und irgendwann war Schluss. Schluß?? aus die Maus?? wie lange wird das dauern? stunden, tage, wochen, Jahre bis es soweit ist?
Im Übrigen ist noch gar nicht Schluss. Der Mond pendelt noch um seine Gleichgewichtslage, so wie ein Stehaufmännchen kurz bevor es zum Stillstand kommt. http://www.youtube.com/watch?v=l7pk2KLoJtk&feature=related
Karl heinz Buchegger schrieb: > http://www.youtube.com/watch?v=l7pk2KLoJtk&feature=related Danke, tolles Video! Und außerdem entfernt sich der Mond jährlich ein paar Zentimeter von der Erde, so daß er irgendwann davontreibt in die unendlichen Weiten...
Der Erde winkt übrigens dasselbe Schicksal: irgendwann wird sie dem Mond immer dieselbe Seite zeigen. Aber bis dahin gibbet noch ein paar Mal Ebbe und Flut :-) Oder der Mond verdrückt sich vorher, wie oben angedeutet. Was mir allerdings nicht ganz klar ist, ist die Oszillation des Mondes um das Gleichgewicht im Video. Eigentlich sollte das doch eine Art kriechender Vorgang bis zum Stillstand sein. Ich nehme mal an, dass ich irgendein Moment übersehen habe - bloß welches? :-) Chris D.
Chris D. schrieb: > ... Eigentlich sollte das doch eine Art > kriechender Vorgang bis zum Stillstand sein. > > Ich nehme mal an, dass ich irgendein Moment übersehen habe - bloß > welches? :-) > Das Video zeigt die Bewegung des Mondes im Verlauf eines Monats (Oktober 2007), nicht von heute bis zum Stillstand in ferner Zukunft.
Hallo ==(Gast), Dein Stichwort ist: "gebundene Rotation". Hier ein Link: http://de.wikipedia.org/wiki/Gebundene_Rotation Beachte bitte das Bild, gleich am Anfang, auf der rechten Seite! Eine einfache Übung zum Verständniss der gebundenen Rotation. ================================================================ Nimm ein Blatt Papier und male im Mittelpunkt die Erde auf. Oben (=12Uhr) ist der Nordpol und die Erde füllt ungefähr das halbe Batt aus. Nun nimmst Du eine 1-Euro-Münze und legst so, dass am Nordpol die "1" mit der Spitze zum Nordpol (=12 Uhr) zeigt. Sprich die Münze steht auf dem Kopf und zeigt zum Nordpol. Dann fixierst Du mit dem Finger die Münze --> keine Rotation und schiebst sie 90° entlang des Erd-Radius im Uhrzeigersinn (=3Uhr). Die Münze steht jetzt auf der Achse in östlicher Richtung: = Russland und Asien. Würden jetzt die Menschen in dieser Region Deine Münze ansehen, so schauen sie die "1" auf der Seite an, da die Münze = Mond nicht rotiert hat. Damit sie wieder die "1" auf dem Kopf sehen, musst Du die Münze um 90° drehen. Somit hat sich die Münze bzw. der Mond gedreht. Das gleiche Spiel kannst Du mit 6Uhr durchziehen usw. Du siehst: soll die Münze immer die gleiche Seite der Erde zuwenden, muss sie um ihre eigene Achse "rotieren" innerhalb der Umlaufbahn. Gruß Stevko
Eine Frage habe: wenn die Erde plötzlich verschwindet, bewegt sich der Mond dann auf einer tangentialen geraden Bahn und rotier weiter?
Dirk J. schrieb: > Chris D. schrieb: >> ... Eigentlich sollte das doch eine Art >> kriechender Vorgang bis zum Stillstand sein. >> >> Ich nehme mal an, dass ich irgendein Moment übersehen habe - bloß >> welches? :-) >> > Das Video zeigt die Bewegung des Mondes im Verlauf eines Monats (Oktober > 2007), nicht von heute bis zum Stillstand in ferner Zukunft. Ja, das ist klar. Was mir nicht klar ist, ist, warum der Mond um diesen energieärmsten Zustand herum schwingt. Am Anfang hat der Mond sich ja in einer Richtung gedreht. Durch die Walkbewegungen entstand Wärme, die abgestrahlt wurde. Diese Energie stammt aus der Rotation, die Rotationsperiode wurde somit immer größer ... bis eben zur Synchronität. Jetzt ist die Frage, warum der Mond über diesen energieärmsten Zustand hinaus noch langsamer werden sollte, eben dieses angesprochene "Überschwingen", das offenbar heute noch abläuft (Rotationsperiode größer als Umlaufperiode). In schwingungsfähigen Systemen muss diese Energie ja irgendwo herkommen. Chris D.
> Und außerdem entfernt sich der Mond jährlich ein > paar Zentimeter von der Erde, so daß er irgendwann davontreibt in die > unendlichen Weiten Nein es gibt einen Maximalabstand, der vermutlich in 5 Milliarden Jahren erreicht ist. Aber das wird Erde und Mond vermutlich nicht mehr überleben, weil sich dann auch die Sonne ausgedehnt hat.
>Eine Frage habe: wenn die Erde plötzlich verschwindet, bewegt sich der >Mond dann auf einer tangentialen geraden Bahn und rotier weiter? Schätz mal es passiert gar nichts weil er die Sonne umkreist.
>Aber das wird Erde und Mond vermutlich nicht mehr >überleben, weil sich dann auch die Sonne ausgedehnt hat. Wenn sich die Sonne ausdehnt (das macht dann ja in alle Richtungen) wird ihre Masse im Zentrum geringer, also auch die anziehende" Wirkung auf die Erde. Folglich müßte dann doch auch die Erdbahn in größerem Abstand zu Sonne verlaufen, oder ist das ein Irrtum?
Bogumil schrieb:
> Schätz mal es passiert gar nichts weil er die Sonne umkreist.
Nicht so simpel. Der Bahn des Erde/Mondsystems um die Sonne (30km/s) ist
die Bahn des Mondes um die Erde (1km/s) überlagert. Somit bestimmt der
Zeitpunkt wie es danach erstmal weiter geht.
Das mündet also in jedem Fall in eine anderen Bahn als die des
Erde/Mondsystems vorher. Welche genau ist abhängig vom Zeitpunkt des
Verschwindens. Und bei weiterer Betrachtung könnte es dann u.U. aufgrund
von Interferenzen mit den Nachbarplaneten etwas kompliziert werden.
noch ein gedanke zum thema pendeln. stell dir eine überschlag-schaukel vor, die du durch entsprechenden antrieb ( starkes aufschaukeln ) in rotation versetzt hast .nun treibst du sie sie nicht mehr an.was passiert? oder: versezte ein unwuchtiges ,gut gelagertes rad in drehbewegung und schau zu , was passiert, ehe es stehen bleibt.
> Wenn sich die Sonne ausdehnt (das macht dann ja in alle Richtungen) wird > ihre Masse im Zentrum geringer, also auch die anziehende" Wirkung auf > die Erde. Wenn die Masse gleich bleibt, ändert sich auch nichts an der anziehenden Wirkung. > Folglich müßte dann doch auch die Erdbahn in größerem Abstand zu Sonne > verlaufen, oder ist das ein Irrtum? Die Sonne dehnt sich soweit aus, dass Erde und Mond verbrennen. So in etwa 5Mrd Jahren.
Chris D. schrieb: > Dirk J. schrieb: >> Chris D. schrieb: >>> ... Eigentlich sollte das doch eine Art >>> kriechender Vorgang bis zum Stillstand sein. >>> >>> Ich nehme mal an, dass ich irgendein Moment übersehen habe - bloß >>> welches? :-) >>> >> Das Video zeigt die Bewegung des Mondes im Verlauf eines Monats (Oktober >> 2007), nicht von heute bis zum Stillstand in ferner Zukunft. > > Ja, das ist klar. > Was mir nicht klar ist, ist, warum der Mond um diesen energieärmsten > Zustand herum schwingt. Weil der Mond, so wie die meisten realen Körper keine völlig gleichmässige Masseverteilung hat. Sein Rotationszentrum und sein Schwerpunkt fallen nicht zusammen. Es ist diese Achse Rotationszentrum-Schwerpunkt, die sich wie ein Pendel zur Erde hin ausrichtet. Noch ist sie nicht perfekt ausgerichtet. Dazu kommt natürlich auch, dass der Mond ja auch auf einer Ellipse und nicht in einem perfekten Kreis um die Erde läuft. Der Mond müsste seine gebunde Eigenrotation in jedem Umlauf beschleunigen und wieder abbremsen, damit er tatsächlich ständig exakt dieselbe Seite der Erde zuwendet.
In der Nacht zu gestern gab es eine partielle Mondfinsternis!
apropos mondfinsternis, was ist so besonderes daran? gibt es doch jedesmal wenn neumond ist, oder?
FRAGENSTELLER schrieb: > apropos mondfinsternis, was ist so besonderes daran? > gibt es doch jedesmal wenn neumond ist, oder? Leider verkehrt, siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Neumond MfG Dirk
FRAGENSTELLER schrieb: > apropos mondfinsternis, was ist so besonderes daran? > gibt es doch jedesmal wenn neumond ist, oder? Fast. Bei Vollmond. Aber auch da nicht bei jedem Umlauf. Die Ebene der Mondbahnist nicht identisch mit der Ebene in der die Erde um die Sonne läuft. Der Mond passiert in seiner Vollmondstellung (wenn Sonne, Erde und Mond von oben gesehen eine Linie bilden), den Erdschatten einmal darüber und einmal darunter. Nur 2 mal im Jahr geht es sich aus, dass der Mond genau dann seine Vollmondstellung erreicht, wenn gleichzeitig die Verbindungslinie Erde-Mond auch die Erdbahnebene (die Ekliptik) passiert. Mondfinsternisse sind klarerweise immer nur bei Vollmond möglich, weil ja logischerweise die Erde zwischen Sonne und Mond stehen muss, damit die Erde einen Schatten auf den Mond werfen kann. Damit becheint die Sonne aber auch logischerweise genau die Mondhälfte, die von der Erde aus sichtbar ist. Bei Neumond, wenn der Mond zwischen Sonne und Erde steht, kann höchstens der Mond einen Schatten auf die Erde werfen. Ist man in diesem Schattengebiet, dann sieht man dort eine Sonnenfinsternis. Übrigens gibt es mehr Sonnenfinsternisse als Mondfinsternisse. Nur ist eine Mondfinsternis immer von der halben Erdkugel aus beobachtbar, während man für eine Sonnenfinsternis im relativ kleinen Mondschatten sein muss. Drum haben die meisten von uns schon eine Mondfinsternis beobachtet, aber selten mehr als eine Sonnenfinsternis (wenn überhaupt, grrrrrr)
>während man für eine Sonnenfinsternis im relativ kleinen Mondschatten >sein muss. Und dort sieht es dann vor der Finsternis so aus..
und so, der geneigte Leser ahnt es schon, kurz nach der Totalität... Was soll man dazu sagen ;-)
Die Bilder erinnern mich an meine 1999-Sofi Erlebnisse, nur: Strahlender Sonnenschein vom frühen Morgen weg. Nach dem ersten Kontakt immer noch strahlender Sonnenschein. Je näher die Phase der Totalität kommt -> desto mehr Wolken Dein 2.tes Bild beschreibt ziemlich gut den Zustand des Himmels während der Totalität. Nachdem die interessante Phase vorbei ist -> der Himmel klart auf, bis hin zu völlig-wolkenfrei. Den Rest des Tages: strahlender Sonnenschein.
>Den Rest des Tages: strahlender Sonnenschein.
Das ist dann gottseidank nicht pasiert. Das wäre Hohn gewesen.
Der Monsum blieb uns den ganzen Tag erhalten..
Naja, die nächste Sofi naht...
Matthias Lipinsky schrieb: >>Den Rest des Tages: strahlender Sonnenschein. > > Das ist dann gottseidank nicht pasiert. Das wäre Hohn gewesen. Ooooh jaaaaa. Genau so habe ich mich gefühlt. > Naja, die nächste Sofi naht... Für mich nicht mehr. Da muss schon ich zur SoFi fahren. Die nächste in unserer Gegend werde ich nicht mehr erleben.
>>ie nächste in unserer Gegend werde ich nicht mehr erleben. Ja, der 03.09.2081 ist noch etwas hin... >Für mich nicht mehr. Da muss schon ich zur SoFi fahren. Das werd ich definitiv auch wieder tun. Das ist wunderbar geeignet, um die Welt zu sehen...
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