Forum: Offtopic Schiffsmodell bauen


von ... (Gast)


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Ich bin jetzt auf die Idee gekommen, mir ein Schiffsmodell zu bauen. Die 
Fernsteuerung soll mit dem RFM12 erfolgen, es soll einen GPS Empfänger 
drauf haben, um bei fehlender Funkverbindung allein zu den 
Ausgangskoordinaten zurück zu fahren und es soll elektrisch angetrieben 
werden. Ich dachte da an einen Katamaran mit ca. 40cm - 50cm Länge. Nun 
hab ich bei Pollin einen schönen Motor gefunden, der eigentlich von der 
Spannung und Leistung her ganz gut passen könnte:

- Betriebsspannung 3...12 V-
- Stromaufnahme Leerlauf/Nennlast: 0,22/1,3 A
- Nenn-/Maximalleistung 6,7/11 Watt
- Nenn-/Maximaldrehmoment 20/80 mNm
- Leerlauf-/Lastdrehzahl bei 12 V-: 4500/3350 U/min

Da das mein erstes Schiffsmodell wird, frag ich mich grad, ob die 
Drehzahl vielleicht zu hoch ist und ich ein Getriebe brauche 
(Motordrehzahl soll per PWM geregelt werden) und wie groß die 
Schiffsschraube für das Schiff und diesen Motor sein sollte. (so 3cm - 
4cm? 2 oder 3 Blätter?) 6 Watt müsste doch auch ausreichende Leistung 
für so ein kleines Boot sein, oder? Bei einem Katamaran würden es sich 
ja auch anbieten, zwei solche Motoren zu verbauen und über den 
Drehzahlunterschied das Schiff zu lenken, so wie bei den kleinen 
Flugzeugen von Silverlit. Ob das im Wasser gut funktioniert?

Wie baut man eigentlich am besten den Rumpf? Glasfaser + Epoxidharz? 
Oder Bauschaum, Form ausschneiden und lackieren? Oder Balsaholz, Form 
ausschneiden, lackieren?



PS: ich möchte mir kein Schiffsmodell kaufen, der Weg ist das Ziel

von Gast (Gast)


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Einen Rumpf bauen ist viel Arbeit und wenig kreative Freude. Egal ob 
Harz oder konservativ mit Holzspanten und Leisten. Den sollte man fertig 
kaufen.

Und mach das Boot lieber größer (80…100cm). Schon ein kleiner Tümpel hat 
Wellen die ein 40cm Boot überfordern.

von ?? (Gast)


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Die 11W werden dich nicht vom Stuhl reissen, aber das Schiff bewegen.

von blubb (Gast)


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zustimmung zur mindestens doppelten größe, und ich würde die zehnfache 
leistung einbauen. entsprechende akkus sind kein problem, dafür hast du 
massig platz. bissel gewicht im schwerpunkt schadet da eh nie.

von Kapitän (Gast)


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Bei der Rückfahrt wirst Du zwei Probleme haben:

1. Mit GPS wirst Du Deinen Ausgangspunkt nur sehr ungenau treffen.

2. Mögliche Hindernisse müssen bei der Rückfahrt ebenfalls 
berücksichtigt werden.

Einfache Lösung Deines Problems: Nimm eine Angel mit einem Tennisball 
mit. Damit kannst Du Dein Boot leicht wieder einfangen.

von Karl H. (kbuchegg)


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> PS: ich möchte mir kein Schiffsmodell kaufen, der Weg ist das Ziel

Mag sein.
Aber bei deinem ersten Schiffsmodell solltest du nach Möglichkeit 
fertige Ziele einkaufen. Wenn du dann damit Erfahrung gesammelt hast, 
kannst du dich auf den Weg machen.

Fernsteuerungen kauft man fertig und bastelt sie nicht aus RFM12 
Komponenten. Die kosten im Fachhandel einen Pappenstiel und 
funktionieren einfach, was man von einer RFM12 Lösung nicht sagen kann.

Auch bei einem gekauften Schiff, gibt es noch genügend Möglichkeiten, 
das Ding mit einem µC zu pimpen.

von Seppl (Gast)


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Bottslänge ca. 90cm bis 1m (für Anfänger sollte es noch in
Badewanne passen) kleiner nicht, wg. Wellen auch im kleinsten 
Tümpel/See.
Motor ruhig stärker wählen. Und Leerraum im Rumpf mit Styropor füllen!
Hat schon vielen geholfen.....

Der Vorschlag den Rump zu kaufen kann man nur unterstützen.
Zur Fernsteuerung:
Wenn Du ein Funkmodul wie vorgesehen verwendest kann es sehr
"lustige" Ergebnisse geben. Ich kenne das von regulären 
Modellfunksteuerungen her, wenn da einer ohne zu fragen auf der gleichen 
Frequenz loslegt........

Der Vorschlag mit der Angel ist gut, Aber eine Badehose tut es notfalls 
auch....

Gruß


Seppl

von Thilo M. (Gast)


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Guck' doch da mal vorbei, da wirst du sehr gut beraten und kannst die 
nötigen Teile gleich kaufen:
http://www.faszination-modellbau-messe.de/de/modellbausinsheim

Davon gibt's übers Jahr und Land verteilt noch mehr Messen. Einfach nach 
Modellbaumesse Googeln. ;)

von Conlost (Gast)


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Einfach nur ein Boot mit Motor bauen ist doch zu einfach.

Wenn der Weg das Ziel ist, dann empfehle ich dir einen Motorsegler.
Damit hast du etliche Möglichkeiten mehr und kannst am Anfang
erst einmal mit Motorkraft anfangen und später die Segel mitbedienen.

Oder bau dir einen nostalgischen Segler mit Dampfmaschine,
das ist wenigstens noch eine Herausforderung mehr.

von Thilo M. (Gast)


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>Einfach nur ein Boot mit Motor bauen ist doch zu einfach.

Kommt drauf an, was man draus macht. :)
Die Zeitspanne liegt so zwischen drei und dreitausend Stunden, die man 
in so ein Schiffchen investieren kann. Reine Phantasie- und Detailfrage.

von STK500-Besitzer (Gast)


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Mein Bruder hat einfach ein paar Styropor-Platten mit (wasserfestem) 
Holzleim aneinander geklebt. Das reichte zum Testen seines selbst 
entwickelten Fahrtreglers.

Zum Thema "Selbststeuerung" empfehle ich die Seite des Miniatur 
Wunderlandes.
Die haben auch schon sowas probiert...

von Gurkensalat (Gast)


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Am schwierigsten wird wohl sein das Ding in die Flasche zu bekommen.

von El Patron B. (bastihh)


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... schrieb:

> - Betriebsspannung 3...12 V-
> - Stromaufnahme Leerlauf/Nennlast: 0,22/1,3 A
> - Nenn-/Maximalleistung 6,7/11 Watt
> - Nenn-/Maximaldrehmoment 20/80 mNm
> - Leerlauf-/Lastdrehzahl bei 12 V-: 4500/3350 U/min

Klingt stark nach dem Mabuchi Motor von Pollin... ist im übrigen ein 
sehr laufruhiger Motor..

von ... (Gast)


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Ja genau. Das ist der Mabuchi Motor von Pollin. Der Preis ist super 
deshalb werde ich es mal mit dem probieren. Es soll ja kein Rennboot 
werden.

Ich hab noch ein bisschen gesucht und ein FAQ gefunden, in dem stand, 
das übliche Drehzahlen für Schiffsschrauben von Modellschiffen so 
8-9000Upm haben. Also würde die Drehzahl gut passen. Die Schraube sollte 
in etwa dem Durchmesser des Motors entsprechen. (So als grobe 
Richtlinie.) Also wären 3-4cm auch ok.

Für den Schiffsrumpf wurde empfholen, den aus Holz zu bauen und außen 
mit Glasfaser und Epoxidharz zu verstärken und noch mit Lack 
abzudichten.

Die Fernsteuerung werde ich auf keinen Fall kaufen, weil ich da noch ein 
paar Sachen geplant habe, die man mit einer gekauften mit Sicherheit 
nicht machen kann. (z.B. Anzeige der aktuellen GPS Koordinaten auf einem 
Display, Abfrage Motortemperatur, Akkuspannung) Und wenn ich mich noch 
richtig an die Preise in Modellbauläden erinnere (ich war da schon eine 
Weile nicht mehr) dann waren die Fernsteuerungen mit dem ganzen nötigen 
Zubehör alles andere als günstig.

Bei der Länge habt ihr mich überzeut, ich werde das Schiff etwas länger 
bauen, aber nicht gleich 1m. Ich wollte das gern ohne großen Aufwand 
transportieren und auch lagern.



PS: das mit dem "der Weg ist das Ziel" war ernst gemeint. Die "Kauf dir 
das damit du nächstes Wochenende spielen kannst" Fraktion sollte das mal 
bei ihren Vorschlägen bedenken.

von Uhu U. (uhu)


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... schrieb:
> (z.B. Anzeige der aktuellen GPS Koordinaten auf einem

Du weißt, das normale GPS-Empfänger nicht mehr als ~10 m Genauigkeit 
bringen und die Position eines stehenden Empfängers innerhalb dieses 
Bereiches auch nicht konstant ist?

von Blackbird (Gast)


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Der "Schwerpunkt" der selbstgestellten Aufgabe scheint eher die 
Automatisierung des Rückkehrens zu sein, nicht so sehr das Modell 
selbst.
Für den Anfang würde ich dann lieber mit einem Landfahrzeug anfangen, 
das erspart ein Menge unnötiger Probleme, welche Wasser und Seen oder 
Tümpel so haben. Ein leerer Parkplatz für ein Drei- oder 
Vierrad-Fahrzeug ist einfacher zu erreichen, das Modell besser 
"einzufangen" und der Aufwand für die Hilfsmittel ist geringer.

Wenn es mal funktioniert mit dem GPS, dann kann man immer noch ein Boot 
bauen und fast alle Komponenten dafür aus dem Landfahrzeug übernehmen.


Und ja, die Reichweiten von RFM12-Lösungen sind nicht hoch genug.


Blackbird

von Karl H. (kbuchegg)


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... schrieb:

> Die Fernsteuerung werde ich auf keinen Fall kaufen, weil ich da noch ein
> paar Sachen geplant habe, die man mit einer gekauften mit Sicherheit
> nicht machen kann. (z.B. Anzeige der aktuellen GPS Koordinaten auf einem
> Display, Abfrage Motortemperatur, Akkuspannung)

Und?
Was hat das jetzt mit einer Fernsteuerung zu tun?

Die Fernsteuerung brauchst du um Befehle von dir zum Boot zu übertragen.
Du redest die ganze Zeit von Telemetriedaten, also einer Übertragung vom 
Boot zu dir.

> Und wenn ich mich noch
> richtig an die Preise in Modellbauläden erinnere (ich war da schon eine
> Weile nicht mehr) dann waren die Fernsteuerungen mit dem ganzen nötigen
> Zubehör alles andere als günstig.

Deine Erinnerung trügt.
Eine Steuerung wie du sie benötigst kriegst du locker unter 100 Euro. 
Mit ein bischen Glück sogar um die Hälfte.
Und die funktioniert. Auch dann, wenn dein Boot schon längst die 
Sichtgrenze verlassen hat.

> PS: das mit dem "der Weg ist das Ziel" war ernst gemeint. Die "Kauf dir
> das damit du nächstes Wochenende spielen kannst" Fraktion sollte das mal
> bei ihren Vorschlägen bedenken.

OK. Wenn du gleich mit dem Ziel "Ich will den New York Marathon 
gewinnen" antrittst, kann ja nichts mehr schief gehen. Eventuelle 
Einwände, dass es vernünftig wäre, erst mal 3000 Meter in einem Zug 
durchlaufen zu können werden beiseite gewischt.

von ... (Gast)


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@Uhu
Ja ich weiß. Die absolute Genauigeit ist hier auch nicht entscheidend 
und bei den Experimenten, die ich mit meinem GPS Empfänger gemacht habe, 
lag die Drift über eine Stunde im Bereich von +-3m.

@Blackbird
Es soll ein Schiff werden. Die Steuerung eines Schiffes ist nach meiner 
Meinung einfacher zu bauen, da ich nur die Drehzahl von zwei Motoren 
regeln muss und keinen Servo für die Lenkung brauche. (Nur vorsorglich: 
ein Kettenfahrzeug will ich nicht bauen.) Und Teiche gibt es in meiner 
Umgebung aufgrund des jahrhundertelangen Bergbaus mehr als genug. (Die 
wurden als Wasserspeicher für die Wasserräder angelegt.)

@Karl Heinz
Ich hatte dich nie gefragt, ob ich lieber ein RFM12 Modul oder eine 
gekaufte Funkfernsteuerung verwenden soll. Da ich von Anfang an auch 
Daten vom Schiff übertragen wollte, hab ich mich entschieden, das RFM12 
auch für die Fernsteuerung zu verwenden. Die 150m, die man mit den 
Modulen erreichen können soll, würden mir reichen. Ich will ja auch mal 
austesten, ob es wirklich soweit geht und ob man mit geschickter 
Codierung der Daten noch weiter kommt. Es soll eben auch zum 
experimentieren dienen und nicht primär zum Boot fahren. Du wirst mir 
sicherlich zustimmen, das unter den Gesichtspunkten die Verwendung des 
RFM12 als Fernsteuerung Sinn macht.

Mein Ziel mit einem Marathon zu vergleichen ist ja wohl auch ein 
bisschen übertrieben. Der elektrische/regelungstechnische/Software Teil 
ist nicht besonders anspruchsvoll. (Ich bau sowas nicht zum ersten Mal. 
Es ist nur das erste Mal, das ich das in ein Schiff einbaue.) Und wie 
schon angedeutet, es geht mir nicht darum, nächstes Wochenende an einer 
Modellboot Regatta teilzunehmen oder am Teich spielen zu gehen.

Im ersten Beitrag habe ich hauptsächlich nach der Drehzahl und Leistung 
der Motoren und der Größe der Schiffschraube gefragt, weil ich mit sowas 
noch keine Erfahrung habe. Nach dem was ich jetzt in anderen Foren 
gelesen habe, scheint das aber zu passen.

von .... (Gast)


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@... (Gast)
Ja, gibs den Miesmachern und bastel und lerne.

von Conlost (Gast)


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>Da ich von Anfang an auch
>Daten vom Schiff übertragen wollte, hab ich mich entschieden, das RFM12
>auch für die Fernsteuerung zu verwenden. Die 150m, die man mit den
>Modulen erreichen können soll, würden mir reichen. Ich will ja auch mal
>austesten, ob es wirklich soweit geht und ob man mit geschickter
>Codierung der Daten noch weiter kommt.

Für 150m Reichweite eine GPS Positionsanzeige?

Ich dachte du wolltest ernsthaft Modellbau betreiben,
da habe ich mich dann wohl geirrt.   :-)

von ... (Gast)


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Also erstens hatte ich gehofft, das ich auf dem Wasser 200m weit komme, 
wenn bei den Modulen steht "Reichweite im Freien >150m" und zweitens 
dachte ich daran, das Schiff auch mal Wegpunkte abfahren zu lassen, die 
außerhalb der Reichweite sind. :-)

von Thilo M. (Gast)


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>Und ja, die Reichweiten von RFM12-Lösungen sind nicht hoch genug.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass nicht die Reichweite das Problem 
ist, sondern die Reflektionen auf der Wasseroberfläche. Da sind viele 
Fehler in der Übertragung, schöne Programmieraufgabe. ;)

von Matthias S. (da_user)


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Die Fernbedienung über RFM12 klingt ja sehr interessant! Ich persönlich 
würde allerdings trotzdem noch eine klassische FB als Havarie-System 
einbauen, dürfte einiges an Ärger ersparen...

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