Forum: Offtopic Krankenversicherung für alle US-Bürger? Republikaner stellen Obama als Hitler dar


von Gast (Gast)


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http://www.tagesschau.de/ausland/usagesundheit104.html

Wann hat man so eine Eskalation in USA schon mal gesehen? Die 
Republikaner stacheln ihre Landsleute auf und stellen Obama mit 
Hitler-Bärtchen dar. Hitzige Debatten allerorts und Sarah Palin warnt 
vor Obamas angeblichen "Todes-Gremium". Hier tobt mal wieder der 
Ur-Konservativ-Bürgerliche Geist, der die sozialen Unterschiede 
zementieren oder lieber weiter ausbauen will, statt endlich die ärgste 
Not der Leute zu lindern und mehr Menschen ein würdiges Leben zu 
ermöglichen.

Wenn man das mit ansieht kann man sich nur wundern, warum Obama nicht 
schon längst hingeschmissen hat und das Feld wieder den Dummköpfen und 
Traditionalisten überlässt.

von Gast (Gast)


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Jetzt kann die Parallele ziehen und sich vorstellen was bei uns 
passiert, wenn man mal an die Pfründe der hiesigen privaten 
Krankenversicherung ran geht ..

von ?? (Gast)


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Ist ja auch eine total ueberzogene Forderung ... Krankenversicherung 
fuer alle. Paahhhhh. Sonst noch was ?
Schon zu Bills Zeiten ist Hillary damit aufgelaufen.

von Gast (Gast)


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> Schon zu Bills Zeiten ist Hillary damit aufgelaufen.

Das stimmt, das haben die Republikaner wohl schon mal "erfolgreich" 
torpediert

die Ober-Hetzerin hat bereits die Giftspritze aufgezogen

"Ein solches System ist böse"

http://www.sueddeutsche.de/politik/61/483506/text/

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Hier tobt mal wieder der
> Ur-Konservativ-Bürgerliche Geist, der die sozialen Unterschiede
> zementieren oder lieber weiter ausbauen will,

Ach wo, das hat weniger mit solchen Inhalten zu tun, obwohl natürlich 
hauptsächlich diese laut rausgeblasen werden. Aber da läuft mehr ab.

Erstens ist das der ungebremste Charme der direkteren Demokratie ohne 
Fraktionszwang (*). Es reicht, ein paar Schlüsselpositionen im Senat 
über den Tisch zu ziehen, und die Sache platzt. Da die Versicherungen 
die klaren Verlierer wären, darfst du davon ausgehen, dass da 
mörderische Lobby-Aktivität läuft.

Zweitens sind die Republikaner als Folge der Bush-Ära und der Krise grad 
derart am Boden, dass die eine Politik des verbrannten Bodens betreiben. 
Deren einzige Chance, nächstens Jahr bei den Zwischenwahlen nicht ebenso 
rasiert zu werden, besteht darin, die Sache um jeden Preis an die Wand 
fahren zu lassen, egal was dabei nebenbei mit vor die Hunde geht (Rush 
Limbaughs Rethorik ist da recht eindeutig). So jedenfalls ist die 
Strategie.

Man muss andererseits auch berücksichtigen, das die Politik in den USA 
seit jeher weit bleihaltiger ist als hierzulande. Das sind die Bürger 
allerdings auch nicht anders gewohnt, kommt dort also weniger krass an 
als hier.

*: Oft mit Recht kritisiert hat der jedoch wie man sieht auch gute 
Seiten!

von Uhu U. (uhu)


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Gast schrieb:
>> Schon zu Bills Zeiten ist Hillary damit aufgelaufen.
>
> Das stimmt, das haben die Republikaner wohl schon mal "erfolgreich"
> torpediert
>
> die Ober-Hetzerin hat bereits die Giftspritze aufgezogen
>
> "Ein solches System ist böse"
>
> http://www.sueddeutsche.de/politik/61/483506/text/

Zitat:
Der Präsident wolle ein staatliches "Todes-Gremium" schaffen, das 
darüber entscheiden solle, wer es wert sei, in den Genuss von 
Gesundheitsfürsorge zu kommen, schrieb Palin.
Ende des Zitates

Die Argumentation ist super. Bisher braucht das US-Gesundheitssystem 
kein solches Gremium - der Job ist an die Kreditkarten-Gesellschaften 
delegiert.

Wer keine KK hat, darf im Zweifelsfall auf der Straße vor dem 
Krankenhaus verrecken.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Wer keine KK hat, darf im Zweifelsfall auf der Straße vor dem
> Krankenhaus verrecken.

Nein, das tut man ggf. im Warteraum der Notaufnahme. Die müssen dann 
nämlich ran, ob sie wollen oder nicht, ob sie Geld kriegen oder keins.

Dass es gesellschaftlich nicht unbedingt klug ist, es so oft bis zum 
Äussersten eskalieren zu lassen, dürfte klar sein.

Aber auch hierzulande sollte man die Notaufnahme besser horizontal als 
vertikal betreten. Wer laufen oder sitzen kann ist nicht eilig. Notfalls 
geht man halt wieder vor die Tür und ruft von dort den Krankenwagen an.

von the boogieman (Gast)


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A. K. schrieb:
> Notfalls geht man halt wieder vor die Tür und ruft von dort den
> Krankenwagen an.

Genaustens. Die 10€ Praxisgebühr muss man eh abdrücken. Aber man kann 
sich trotzdem nicht sicher sein, dass man dann direkt dran kommt - nach 
einem Elektrounfall musste ich trotzdem eine halbe Stunde warten.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Uhu Uhuhu schrieb:
>
>> Wer keine KK hat, darf im Zweifelsfall auf der Straße vor dem
>> Krankenhaus verrecken.
>
> Nein, das tut man ggf. im Warteraum der Notaufnahme. Die müssen dann
> nämlich ran, ob sie wollen oder nicht, ob sie Geld kriegen oder keins.

Vor einiger Zeit war auf spiegel.de ein Video über eine Frau, die nach 
24 Stunden in dieser "Notaufnahme" tot vom Stuhl gefallen war. Das 
Personal lief einfach um die Leiche herum, ohne sich darum zu kümmern.

von Gast (Gast)


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Uhu Uhuhu (uhu) wrote:

> Vor einiger Zeit war auf spiegel.de ein Video über eine Frau, die nach
> 24 Stunden in dieser "Notaufnahme" tot vom Stuhl gefallen war. Das
> Personal lief einfach um die Leiche herum, ohne sich darum zu kümmern.

Ja, wurde mehrfach gezeigt. Da die Videoanlage alles aufgezeichnet hatte 
wurde der Fall öffentlich.

Solche Sätze wie "Die müssen dann
nämlich ran, ob sie wollen oder nicht, ob sie Geld kriegen oder keins." 
aus dem Posting oben drüber sind sehr gewagt. Schließlich geht es in den 
allermeisten Fällen nicht ums pure Überleben, sondern um auftretende 
akute Erkrankungen, die abgeklärt und behandelt werden müssen. Was mutzt 
es da wenn man lediglich geholfen bekommt, wenn die Bewusstlosigkeit 
eintritt und er Patient vom Stuhl kippt?

von (prx) A. K. (prx)


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Das war doch eine Antwort auf Uhus Aussage, sie stürben vor dem 
Krankenhaus. Und ich antwortete darauf, dass sie eher darin stürben. 
Subtext: Weil sie diese Leute wenn es ernst wirkt nicht gleich wieder 
rausschmeissen dürfen. Drin versauern lassen zwar auch nicht, aber das 
fällt weniger auf (meistens).

Meines Wissens sind sie verpflichtet, Notfälle zu behandeln. Inwieweit 
das passiert, gut passiert, oder grad so eben, oder vielleicht nicht 
passiert weil überlastet, oder ..., ist eine andere Frage. Dort, wie 
aber auch hier.

Dass diese Methode eher zweifelhaft ist, allenfalls dann zu behandeln 
wenn der Patient reif für die Notaufnahme ist, um dann ihn so schnell 
wie möglich wieder an die Luft zu setzen, das hatte ich im folgenden 
Absatz selber schon angesprochen.

von Gast (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> Das war doch eine Antwort auf Uhus Aussage, sie stürben vor dem
> Krankenhaus. Und ich antwortete darauf, ..

Schon klar ;)

von Gast (Gast)


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Tom Buhrow berichtet übrigens gerade in der ARD darüber.

von Gast (Gast)


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"Wie heißt es dort gerade so schön, die Kritiker Obama's wollen 
weiterhin das Gesundheitssystem in kommerzieller Hand sehen."

Und der Zusatzkommentar lautet, ".. aber genau das funktioniert seit 
Jahren in USA nicht".

Und dann die Bilder Obama und drunter steht "Sozialist". Da kann man 
sich echt nur an den Kopp greifen ..

Sch.. Republikaner ..

von schon (Gast)


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>"Ein solches System ist böse"

Uiuiui, da wird wieder ganz geschickt und komplex argumentiert. Ich 
hoffe damit ist die republikanische Dummbatzklientel nicht überfordert.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Und dann die Bilder Obama und drunter steht "Sozialist". Da kann man
> sich echt nur an den Kopp greifen ..

Der Witz daran ist, dass die Rentner dort schon lange in diesem 
"Sozialismus" leben. Über Medicare nämlich.

von Uhu U. (uhu)


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Diese Palin ist doch echt ein Phänomen. Wie kriegt die so viel Scheiße 
in so einen kleinen Kopf - oder hat sie noch einen Rucksack?

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Und der Zusatzkommentar lautet, ".. aber genau das funktioniert seit
> Jahren in USA nicht".

Wenn ich mir mal kurz den Schwarzen Hut aufsetzen darf: Für die deutsche 
Wirtschaft ist das doch garnicht so dumm. Immerhin hat Deutschland eine 
leidlich gut funktionierende Pharmabranche, die von den exorbitanten 
Preisen durchaus profitiert. Ein System wie Obama vorschwebt würde 
darauf erheblichen Druck ausüben.

Ausserdem werden die grösseren US-Firmen dadurch erheblich belastet, da 
sie die ganze Last der Versicherung tragen, während das in D 
mittlerweile gedeckelt ist. Verbessert somit die Konkurrenzfähigkeit der 
deutschen Wirtschaft.

Also was wollt ihr?

*** Achtung: Satire.

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Diese Palin ist doch echt ein Phänomen. Wie kriegt die so viel Scheiße
> in so einen kleinen Kopf - oder hat sie noch einen Rucksack?

Irgendwo gibt es ein wunderschönes Filmchen, wo William Shatner ihre 
Rücktrittsrede als poetischen Sprechgesang rezitiert. Das ist zum 
brüllen komisch, wegen ihrer eher gedankenstromartigen Rethorik in der 
sie kaum einen Satz sauber zu Ende bringt.

von Gast (Gast)


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> Immerhin hat Deutschland eineleidlich gut funktionierende Pharmabranche,
> die von den exorbitanten Preisen durchaus profitiert.

Du glaubst ja nicht wirklich, dass du von den hohen Verdiensten der 
Unternehmen mehr profitierst, als dir die höheren Kosten für 
Medikamente, und damit die Krankenversicherung, wieder wegnimmt? (Kosten 
auf Verbraucherseite und Verdienst auf Unternehmerseite sind ja 
gewissermassen ein Nullsummenspiel, wobei die Besitzer noch ordentlich 
abschöpfen.)

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Du glaubst ja nicht wirklich, dass du von den hohen Verdiensten der
> Unternehmen mehr profitierst,

Aber vielleicht der Staat in Form von Steuereinnahmen (mindestens von 
den Mitarbeitern), Wirtschaftsumsatz, usw. Bissel was bleibt schon 
hängen. Davon kann man dann wieder schöne neue Flugzeuge finanzieren um 
nach Afghanistan fliegen zu können ohne dauernd Amerikaner oder Russen 
dafür zu bezahlen. Und da haben wir doch schliesslich alle was davon, 
denn immerhin wird dort unsere Sicherheit verteidigt, oder?

von Gast (Gast)


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A. K. (prx), deine Satire wirf mehr Fragen auf als sie Antworten 
verschleiert ;)

PS: Ich stell mir gerade vor, wie auf jemand in Staaten mit "ohne 
Krankenversicherung" so eine Satire wirkt?! ;)

von (prx) A. K. (prx)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Diese Palin ist doch echt ein Phänomen. Wie kriegt die so viel Scheiße
> in so einen kleinen Kopf - oder hat sie noch einen Rucksack?

Solche Leute gibt es zu Millionen, überall. Frag dich eher, wie man mit 
soviel "Talent" so weit kommt, einen Bundesstaat zu regieren. Und fast 
noch "einen Herzschlag von der Präsidentschaft entfernt" zu sein.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Frag dich eher, wie man mit
> soviel "Talent" so weit kommt, einen Bundesstaat zu regieren.

Was glaubst du wohl, warum ich mir über ihr Schädelvolumen Gedanken 
mache...

von (prx) A. K. (prx)


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Nu, kann man über Merkel doch direkt glücklich sein, oder? ;-)

von Gast (Gast)


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A. K. (prx) wrote:

> Nu, kann man über Merkel doch direkt glücklich sein, oder? ;-)

Wenn Merkel das Richtige beschließt und das Falsche unterlässt ist sie 
eher auszuhalten als andere Figuren ihrer Partei.

von Troll (Gast)


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>Solche Leute gibt es zu Millionen, überall.
In Deutschland heißen solche Leute CDU-Wähler :-D

von Gast (Gast)


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http://www.ftd.de/politik/international/:Proteste-gegen-Gesundheitsreform-US-Republikaner-stecken-in-der-Wut-Falle/552330.html

".. bezeichnend für die Wut der Republikaner, besonders ihrer 
konservativen Frontkämpfer an der Basis. Kommentator Glenn Beck nannte 
im Fernsehsender Fox News Obama einen "Rassisten", der einen 
"tiefsitzenden Hass auf weiße Menschen und die weiße Kultur" hege. Aus 
dieser Szene stammen auch die Zweifel, dass Obama rechtmäßiger Präsident 
sei, schließlich sei er ja nicht in den USA geboren.

Solche Argumente machen deutlich, wie sehr die Republikaner nach dem 
Wahlsieg in die Krise gerieten. Die Ideologie der Bush-Regierung hatte 
sich als nicht mehr mehrheitsfähig erwiesen, nun muss eine neue gefunden 
werden. In den Vordergrund tritt dabei das Wertesystem des ländlichen 
und religiösen Südens, wo die Partei bis heute am stärksten ist. Angst 
vor Einwanderern und die Furcht vor einem übermächtigen Staat prägen 
dort die Denkmuster."

Was der Fernsehsender Fox News hier versucht ist einen Keil zwischen 
Weißen und Schwarzen zu treiben - übelster Rassismus und hundsgemein 
gefährlich, wenn man an die rechte Szene in USA denkt. Das die 
Republikaner so etwas hinnehmen und nicht sofort widersprechen finde ich 
ungeheuerlich, aber da sieht man mal wie verkommen dieses 
Bush-Wahlverein war und noch immer ist.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Das die Republikaner so etwas hinnehmen und nicht sofort
> widersprechen finde ich ungeheuerlich, aber da sieht man mal wie
> verkommen dieses Bush-Wahlverein war und noch immer ist.

Diese hart rechten Ideologen hat es darin immer gegeben, das ist an sich 
nicht neu. Erstaunlich ist, dass sich die übrigen Republikaner derart 
und so dauerhaft von ihnen dominieren lassen. Sich kaum trauen den Mund 
aufzumachen, weil sie sofort von Limbaugh&Co verprügelt werden und 
anschliessend öffentlich zu Kreuze kriechen müssen (ist so geschehen). 
Man kann nur hoffen, dass es in absehbarer Zeit eine "Revolution" 
innerhalb der GOP gibt, die wieder zu zivilisiertem Umgang miteinander 
führt.

von (prx) A. K. (prx)


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Gast schrieb:

> Was der Fernsehsender Fox News hier versucht ist einen Keil zwischen
> Weißen und Schwarzen zu treiben - übelster Rassismus und hundsgemein
> gefährlich, wenn man an die rechte Szene in USA denkt.

Wobei dieser Hass in seinem Ursprung garnicht rassistisch ist. Es ist 
der gleiche Hass, der auch Clinton entgegen schlug (schon vor Monica). 
Weil Obama schwarz ist wirkt das nun rassistisch und bedient jetzt 
natürlich auch rassistische Elemente.

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