Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Bachelor = Architekt unmöglich?


von Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten .. (Gast)


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Hallo zusammen,

ich bin zur Zeit gerade auf der Suche nache einem Architekten aus dem 
Raum Hamburg. Bei meiner Recherche bin ich bei der Hamburgischen 
Architektenkammer auf das oben angehängte PDF gestoßen. Ich war ziemlich 
erstaunt über dessen Inhalt. Es besagt das sich Bachelorabsolventen 
nicht mehr in die Architekten- und Stadtplanerliste eintragen lassen 
können, weil die Mindestbedingung ein Studium mit einer Regelstudienzeit 
von 4 Jahren ist. Meiner Frage an euch ist folgende: Ist dies nur in 
Hamburg so, oder in ganz Deutschland?

Gruß

Quelle:

http://www.akhh.de/fileadmin/download/Info/Info_Bachelor.pdf

von Paul (Gast)


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Es ist in ganz Dtl. so. Drum hat man beschlossen, in manchen Ländern 
(Thüringen) den Bachelor auf 4 Jahre festzulegen, wie das frühere 
FH-Diplom. Mit dem FH-Diplom kam man aufgrund des 4jährigen 
Hochschulabschlusses in die Kammer.
Es macht der 3 bzw. 3,5jährige Bachelor in Architektur also keinen Sinn, 
weil man keine Berufszulassung als Architekt bekommt. Halte Ausschau 
nach Hochschulen, die 4jährige Bachelorprogramme oder aber noch das gute 
alte (FH)-Diplom anbieten.

von MaWin (Gast)


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Ich denke, es will sich auch niemand ein Haus bauen lassen, von 
jemandem, der nur mal 3 Jahre wie ein Lehrling das Bauwesen studiert 
hat, und der nicht ohne Grund Bachelor = Junggeselle heisst.

Das ist ein Schmalspurstudium für schmale Geldbeutel, die wenigstens 
hinterher einen Teilbereich eines ordentlichen Berufs machen wollen.

Also z.B. als Angestellte in einem Architekturbüro.

von Paul (Gast)


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"Ich denke, es will sich auch niemand ein Haus bauen lassen, von
jemandem, der nur mal 3 Jahre wie ein Lehrling das Bauwesen studiert"

Bashing gelungen, mit dem einen Schönheitsfehler, daß ein Bachelor 
praktisch 5 Jahre Theorie hat (Abi + 3 Jahre HS). Der Geselle hatte 1/3 
seiner Ausbildung Theorie (1 Jahr)! Vom Niveauunterschied ganz zu 
schweigen.

von Klaus (Gast)


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ABI?!?  Wie kann man nur das Abi zum Studium zählen? Das ist doch 
völliger Blödsinn.
Gegen das, was man an der FH lernt ist das bisschen relevanter Stoff aus 
dem Abi nen Fliegenschiss...

von Delete M. (skywalker)


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MaWin schrieb:
> Ich denke, es will sich auch niemand ein Haus bauen lassen, von
> jemandem, der nur mal 3 Jahre wie ein Lehrling das Bauwesen studiert
> hat, und der nicht ohne Grund Bachelor = Junggeselle heisst.
Stimmt schon, nur ist eine dreijährige Berufsausbildung nicht das selbe 
wie ein dreijähriges Bachelorstudium.

Mir fällt passend zum Thema was Ähnliches ein: Und zwar hat hier in 
Sachsen der sächsische Landtag es vor kurzem versäumt das alte 
Ingenieursgesetz zu ändern/anzupassen. Momentan gibt es da rechtliche 
Bedenken wie mit dem Berufsbegriff "Ingenieur" umgegangen werden darf. 
Früher beim Diplom erhielt man mit Dipl.-Ing. (FH) nicht nur einen 
akademischen Titel, sondern auch die Berufsbezeichnung Ingenieur. Das 
ist mit Bachelor und Master hinfällig, denn laut alten und noch gültigen 
Sächs. Ingenieursgesetz muss man 4 Jahre studiert haben um sich 
Ingenieur nennen zu dürfen. Seitens der einzelnen Hochschulleitungen in 
Sachsen besteht große Unsicherheit ob sich denn überhaupt ein Master als 
Ingenieur bezeichnen dürfe. Bei strenger Auslegung des Gesetzes nicht; 
und das nach 5 Jahren Studium.
Ich persönlich finde das eine ganz große Schweinerei. Die Politik hat 
die Vorgabe zu Bachelor und Master gestellt, also muss sie auch in 
letzter Konsequenz die rechtlichen Rahmenbedingungen dafür 
bereitstellen.

von MaWin (Gast)


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Aber wenn du dich nun schon nach eine geringeren Ausbildung Master of 
Engineering nennen darfst, ist das doch viel viel toller als das blöde 
schöde Ingenieur. Schon alleine bekommst du viel mehr Buchstaben 
zugesprochen, und dann noch in so einer coolen Werbesloagan-Sprache die 
hier niemand versteht, was besseres kannst du doch gar nicht haben 
wollen.

Vergiss den schnöden Ingenieur (und Rechtschreibfehler bei Ingenieur 
sind nun auch nicht mehr möglich).

von Delete M. (skywalker)


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Natürlich ist diese Problemstellung nebensächlich. Letztlich gehts nur 
um eine Bezeichnung. Man weiß ja was man studiert hat und was man 
nachher ist. Aber dennoch hat man das Gefühl, die Politik weiß nicht was 
sie will.

von Paul (Gast)


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"ABI?!?  Wie kann man nur das Abi zum Studium zählen? Das ist doch
völliger Blödsinn."
Na ich möchte mal den an die FH setzen, der keine 
Integral/Differentialrechnung, Vektorrechnung, komplexen Zahlen usw. 
kann. Das und noch viel mehr lernt man im Abi. Ohne diese Vorkenntnisse 
wäre an der FH zeimlich schnell der Rausschmiß vorprogrammiert. Ein 
Lehrking kann nicht mal diese Dinge des Abis nach seiner Ausbildung, die 
Dinge des Bachelors noch viel weniger. Hinter einem Bachelor stehen 12 
Jahre Schule und mindestens 3 Jahren Studium!

von yannik (Gast)


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aber das ist doch das problem!
wir haben 3jahre bachelor weil wir im abi sachen lehren die in anderen 
ländern erst im studium (sofern nötig) beigebracht werden!

es wäre also besser diese sachen raus zunehmen und zu uni zugeben!

den dadurch stimmt die vergleichbarkeit mittels ects nichts mehr!
einige länder machen probleme wenn man mit einen 3jährigen BA einen Ma 
mnachen will!
dh Bologna muss bereits in der HZB gereifen!

Übrigens an FOS in MV sind Vektorrechnung und komplexe Zahlen nicht im 
Stoff enthalten!

von Delete M. (skywalker)


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yannik schrieb:
> es wäre also besser diese sachen raus zunehmen und zu uni zugeben!
Ne, das wäre nicht besser. Das Abitur oder genauer die Allgemeine 
Hochschulreife soll eben, wie man dem Namen entnehmen kann, eine 
allgemeine Studierfähigkeit herstellen. Es spielt keine Rolle ob der 
Abiturient dann Elektrotechnik, BWL oder Museumspädagogik studieren 
möchte; rein vom Stoffangebot her wäre alles möglich. Und so sollte es 
auch bleiben. Hier Inhalte rauszunehmen und ins Studium zu verlagern 
wäre fatal, weil damit die allgemeine Studierfähigkeit des normalen 
Abiturs verloren gehen würde. Davon mal abgesehen sind die meisten 
Bachelorkurse eh schon überfrachtet. Es bleibt kaum noch Zeit für die 
wichtigen Sachen. Wie man da noch Abiturstoff nachholen soll ist mir ein 
Rätsel.

von MaWin (Gast)


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Nun, allgemein sind Lehrpläne wohl überfrachtet,
aber wenn man das Abi sinnvollerweise auf die international
üblichen 12 Jahre verkürzt,
muss ein Lehrer auch mal auf Lehrinhalte verzichten.

Dann bleibt der alte Schiller mal aussen vor,
der hat mit studierfähigkeit auch wenig zu tun.

Daß eine Uni ebenfalls an Überfrachtung mit sinnlosen
Inhalten leidet, ist auch klar, und die Quantität wird
oft gerade von den dümmlichen Professoren mit Qualität
verwechselt.

Dabei ist die Kontrolle ganz leicht: In welcher Uni
findet sich ein Vorlesungsskript, den man bedenkenlos
auch als Lehrbuch veröffentlichen könnte? Also, meine
Herren Professoren, 6, setzen.

Wir müssen die Lehrinhalte in Schule und Uni regelmässig
entrümpeln und inhaltlich verbessern. Leider fehlt es da
in Deutschland schon am Verständnis. Lehrmaterial wird
nicht als möglichst optimales Ergebnis aus möglichst vielen
Quellen gesehen, sondern als möglichst kompliziertes Werk
eines einzelnen Durchgeknallten.

Wenn die vorgegebenen Lehrinhalte auf 50% der verfügbaren
Zeit zusammengetrichen wurden, wäre das in Ordnung, damit
die verbleibenden 50% für die vom Dozenten als sinnvoll,
modern, neu, dem Interesse der Studenten angepassten,
Lehrnhalt verwendet werden können.

Leider wird es da einen Professor (aus München) geben, der
lieber die 50% der vorgegebenen Stoffe noch mal wiederholt,
denn nur die werden abgeprüft. Und der lieber Studenten hat
mit guten Noten, als solche mit breitem Wissen.

von Paul (Gast)


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"Dann bleibt der alte Schiller mal aussen vor,
der hat mit studierfähigkeit auch wenig zu tun."

Und was ist mit dem, der Literaturwissenschaften studieren will? Ich 
finde es schon richtig, daß man im Abi möglichst weit und breit geht. 
Traurig, daß an der FOS keine Vektorrechnung kommt. Wie will man dann 
Koordinatentrafo und Vektoranalysis an der FH verstehen?
Ein Ausweg wäre ein gleiches Abi in ganz Dtl. Dann könnten sich die 
Hochschulen im 1. Semester die Wiederholungen des Abistoffes sparen und 
gleich voll einsteigen. So war es in der "bösen" DDR. Die Profs. wußten 
ganz genau, wo das Abi aufhört und wo man anfangen konnte. Ganauso lief 
es kurz nach der Wende auch noch an der neugegründeten FH (vormals TH). 
Man konnte noch den einheitlichen EOS-Pool ausnutzen. Heute wird an 
dieser FH im Bachelor mindestens 1/4 Jahr der Abistoff wiederholt, um 
die Studenten mit unterschiedlichen Vorkenntnissen anzugleichen. 
Zeitverschwendung.

von MaWin (Gast)


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"Dann bleibt der alte Schiller mal aussen vor,
der hat mit studierfähigkeit auch wenig zu tun."

Und was ist mit dem, der Literaturwissenschaften studieren will? Ich
finde es schon richtig, daß man im Abi möglichst weit und breit geht.
Traurig, daß an der FOS keine Vektorrechnung kommt. Wie will man dann
Koordinatentrafo und Vektoranalysis an der FH verstehen?

> Ein Ausweg wäre ein gleiches Abi in ganz Dtl.

Ja. Nennt man Zentralabitur.

Da aber jedes Land seine eigenen Lehrinhalte will,
wäre das so vollgestopft mit Lehrinhalten,
dass die Schüler es nicht mehr lernen können.
Immerhin will man es versuchen.

Den Level der DDR sollte man auch leicht erreichen können,
scliesslich hatten die auch nur 12 Jahre, und jede Menge
Ideologieunterricht, den man nicht menr braucht.

Aber das wird mit unseren arroganten Kultusministern nichts.
Die glauben ja immer noch,
das 3-gliedrige Schulsystem. bei dem Kinder im Alter von
10 Jahren in 3 Schubladen "Genie", "geht so", "Ausschuss"
gesteckt werden, wäre NICHT menschenverachtend.

Und das bloss, weil das von fast der ganzen Welt verwendete
Gesamtschulsystem, bei dem jemand, der gut in Mathe ist
einen Leistungskurs Mathe bekommt, wenn er aber schlecht in
Bio ist, eben der Förderkurs Bio für ihn reicht,
als "von der SPD erfunden" und damit "böse" gilt.


Welchen Inhalt der Lehrplan hätte, sollen sieh kluge leute
ausdenken, mir ist es egal, aber HALB SO VIEL bitteschön,
und bittesehr nicht nur auswendiglern-Abfragewissen,
sondern auch Sozialkompetenz, Mitfühlungsvermögen, bittere
Wahrheiten (wo kommt unser Fleisch beim Schlachter her...)
und "warum lügt der Finanzberater".

von yannik (Gast)


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Martin F.:hast du dir meinen poster überhaupt durchgelesen?

Mann bei Bologna einen schritt weiter gehen und europaweit gleichlange 
bachelor einführen!(sonst gibst probleme wenn man ma im ausland erwerben 
will)
außerdem muss festgelegt werden was an der schule an wissen vermittelt 
worden sein um die HZB zuerhalten!

Es ist doch nicht vergleichbar wenn man in einen Land wissen in 
Differential/Intergral./Vektor vorraussetzt (zumindest in Grundzügen) 
und im anderen land mit Schulstoff startet und daFÜR ects ehält!

sprich in allen ländern die an bologna teilnehmen muss eine 
vereinheitlichung der HZB anforderungen staatfinden!
http://www.bachelor-studium.net/bachelor-international.html

(zB in Russland sollen die ersten Jahre Studium sehr verschuldet 
ablaufen)

=> nur am ende muss der Abschluss aus Russland mit den aus Albanien, 
Aserbaidschan und der Schweiz genauso vergleichbar sein wie mit einen 
aus der BRD! (das ist ja der Sinn von Bologna - aber wirklich sinn würde 
es nur machen wenn man mit der hzb aus den ländern die an bologna 
teilnehmen auch mit den studium beh´ginnen könnte)

von Paul (Gast)


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>Den Level der DDR sollte man auch leicht erreichen können,
>scliesslich hatten die auch nur 12 Jahre, und jede Menge
>Ideologieunterricht, den man nicht menr braucht.

In der DDR ging man 12 Jahre lang auch 4 Stunden Samstags zur Schule. 
Wenn man die Gesamtstundenzahl gegen das Westabi mit 13 Jahren 
gegenrechnet, wird es im Gegenteil für das Westabi zeitlich recht knapp.
Außerdem konnte man in der DDR keine Fächer abwählen. Für eine 
allgemeine Hochschulreife mußte man an der EOS alle Fächer belegen 
(außer Wahl Kunst/Musik).
Natürlich mussen Dinge wie Wehrerziehung rausfliegen. Die Zeit für Stabü 
kann man aber nicht ganz abziehen, schließlich gibt es auch heute Fächer 
wie Gesellschaftskunde, die das kapitalistische Pendant zu Stabü 
darstellt. Es werden dort linientreue Kapitalisten ausgebildet, so wie 
die DDR linientreu Sozialisten ranzog.

Die Frage, warum Deutschland kein einheitliches Schulsystem aller Länder 
besitzt ist u. a. dadurch zu erklären, daß man dann nicht mehr für jedes 
Land ein Kultusministerium bräuchte. Und diese Leute wollen schließlich 
auch gut versorgt sein. Also bleibt alles beim Alten.

von yannik (Gast)


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Wie kommst du darauf das man in Sk oder GK zum guten Staatsbürger od. 
Kapitalisten erzogen wird?

theoretisch kannst da labern was du willst und solange du im kreative 
teil der arbeiten alles vernünftig darlegst kannst auch Pol Pots 
Staatsidee als Idealbild typisieren;)

von P. S. (Gast)


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Paul schrieb:

> In der DDR ging man 12 Jahre lang auch 4 Stunden Samstags zur Schule.

Ich (und viele meiner Kollegen auch) hatten im Westen zumindest jeden 2 
Samstag auch Schule.

> Es werden dort linientreue Kapitalisten ausgebildet, so wie
> die DDR linientreu Sozialisten ranzog.

Bisher dachte ich, man kann sich mit dir ernsthaft unterhalten - aber 
offensichtlich bist du nicht ganz dicht.

von MaWin (Gast)


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> > Es werden dort linientreue Kapitalisten ausgebildet, so wie
> > die DDR linientreu Sozialisten ranzog.
> Bisher dachte ich, man kann sich mit dir ernsthaft unterhalten
> - aber offensichtlich bist du nicht ganz dicht.

Nun, wenn man liest, wie viele Leute hier Karriere über Nachwuchs
stellen, dann sind das schon alles linientreue Kapitalisten.
Die Erhaltung der eigenen Art als unwichtiger anzusehen, als
ein üppiges Einkommen anzustreben, ist schon krankhaft, denn
es ist offensichtlich destruktiv.

ABER: Bei 12 Jahren sollte man eh Ganztagsschulen anstreben,
verlässliche Ganztagsschulen von 8 bis 16 Uhr, schon alleine
damit die Eltern arbeiten gehen können, ohne sich gleich der
vernachlässigten Aufsichtspflicht schuldig machen zu müssen.

Sicher kann kein Kind länger als 6 Stunden Fontalunterricht
ertragen so dass man nachmittags Sport und Spiel und sonstige
Sozialkompetenz erlernenden Fächer unterbringen müsste,
aber in der Summe ist das sicher genug Unterricht.

von Paul (Gast)


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>Bisher dachte ich, man kann sich mit dir ernsthaft unterhalten - aber
>offensichtlich bist du nicht ganz dicht.

Wie das Bild der DDR und des Sozialismus allgemein an die (westdeutsche) 
Frau oder den Mann gebracht werden soll, wird doch selbst durch H. 
Köhler deutlich gemacht. An der DDR war nichts gut, die Kinder sollen 
eher den Erzählungen eines Lehrers, der selber die DDR nie erlebt hat, 
glauben, als den eigenen ostdeutschen Eltern. Auch ein Herr Dohnanyi, 
selbsternannter Ostexperte, sowie ein Herr Pfeiffer wissen genau, wie 
man das letzte Quentchen Gutes an der DDR kaputtreden kann. Von 
unsozialisiertem, verwahrlostem Volk, das man an die Kirche wieder 
heranführen müßte, laberte auch ein Herr Schönbohm. Das klingt stark 
nach Bekehrungsgedanken in einer Kolonie.

Auch sollten Politiker gezwungen werden, sich in Fernsehsendungen zur 
pauschalen Aussage die DDR als ganzes sei ein Unrechtstaat gewesen, zu 
äußern. Wie kann man nur eine komplexes Gebilde, das über 40 Jahre 
bestand, auf eine Aussage reduzieren? Auch in der BRD (dieser Begriff 
ist für manche Westler diskriminierend, sie verlangen von Deutschland 
vor 1989 zu reden, obwohl die DDR dabei ausgeklammert ist) gab es 
Unrecht. Keiner verlangt jedoch einen Staat pauschal zum Unrechtsstaat 
zu verurteilen. All das sind Manipulationsversuche für das Volk, dem 
Motto "Lieber tot, als rot" anzuhängen.

Dasselbe in Fernsehesendungen: Gestern kam eine Buchvorstellung mit 
Heiner Geisler, der meinte der Sozialismus sei so falsch, wie der 
Kapitalismus. Daraufhin kriegte sich der Moderator kaum noch ein, wie 
man den Kapitalismus so negativ darstellen kann. Der hat sich als 
eigentlich zur Neutralität verpflichteter Moderator als Oberlehrer für 
das kapitalistische, einzig richtige Weltbild entpuppt und mußte Herrn 
Geisler erst mal "geraderücken". All das ist "Gehirnwäsche" für's Volk. 
Denselben Bildungsauftrag haben Lehrer.

Nimm es mir nicht übel, ich habe 18 Jahre in der DDR gelebt und weiß 
genau, was an diesem Staat gut war und was nicht. Da brauche ich die o. 
g. Herren und die Lehrer an den Westschulen nicht, die ein 
vorgezeichnetes Bild an den Schüler bringen müssen.

PS.: Auch Deine Beschimpfung zeigt, daß die Vetreidigungsmechanismen für 
das kapitalistische System bei Dir ganz gut fruchten.

von P. S. (Gast)


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Paul schrieb:

> Nimm es mir nicht übel, ich habe 18 Jahre in der DDR gelebt und weiß
> genau, was an diesem Staat gut war und was nicht.
> PS.: Auch Deine Beschimpfung zeigt, daß die Vetreidigungsmechanismen für
> das kapitalistische System bei Dir ganz gut fruchten.

Billige Polemik eines ewig gestrigen. Du hast die DDR doch gar nicht 
mehr als muendiger Buerger erlebt, geschweige denn hast du eine Ahnung 
von westlichen Schulinhalten. Es ist eine Schande und eine Beleidigung 
fuer alle Opfer dieses Regimes, das du offensichtlich nur aus einer 
gluecklichen Kindheit kennst.

von yannik (Gast)


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zeit zeugen sind für Historiker keine verlässliche quelle;)

und fakt ist die ddr war genauso verbrecherisch wie die brd mit ihren 
ganzen nsdap mitgliedern in hohen ämtern als richter, minister, kanzler 
und präsidenten die praktisch auch in der brd ihre faschistoide politik 
weiter gemacht haben! ( zB wurde das gesetz gegen homosexuallität erst 
'94 aufgehoben! - dt. soldaten die in der wehrmacht desertiert sind 
gelten bis heute als Straftäter!, die partei die den stärksten 
widerstand gegen die hitlerfadchisten geleistet hat wurde in der brd 
verboten wohingegen die ex-leite aus nazi polizei, gestapo usw wieder in 
lohn und brot kamen (siehe einfach aufklärung fremde heere ost und BND 
;D (oder organisation gehlen!))


-> also das in der BRD kein unrecht egschehen ist und bis heute 
geschieht kann man nicht sagen!


"Der Kommunismus ist das Mittlere (Bertolt Brecht)

Zum Umsturz aller bestehenden Ordnung aufzurufen
Scheint furchtbar.
Aber das Bestehende ist keine Ordnung.

Zur Gewalt seine Zuflucht zu nehmen
Scheint böse.
Aber da, was ständig geübt wird, Gewalt ist
Ist es nichts Besonderes.

Der Kommunismus ist nicht das Äußerste
Was nur zu einem kleinen Teil verwirklicht werden kann,
       sondern
Vor er nicht ganz und gar verwirklicht ist
Gibt es keinen Zustand, der
Selbst von einem Unempfindlichen ertragbar wäre.

Der Kommunismus ist wirklich die geringste Forderung
Das Allernächstliegende, Mittlere, Vernünftige.
Wer sich gegen ihn stellt, ist nicht ein Andersdenkender
Sondern ein Nichtdenkender oder ein nur Ansichdenkender
Ein Feind des Menschengeschlechtes
Furchtbar
Böse
Unempfindlich
Besonders
Das Äußerste wollend, was selbst zum kleinsten Teil
        verwirklicht
Die ganze Menschheit ins Verderben stürzte.
"

von MaWin (Gast)


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> Nimm es mir nicht übel, ich habe 18 Jahre in der DDR gelebt und weiß
> genau, was an diesem Staat gut war und was nicht.

Aber es muß doch alles schlecht gewesen sein,
sonst hätten wir doch gute Kinderversorgung
und preiswerte Polikliniken,
und niemand könnte als Arzt fett und reich werden,
und viel zu viele Frauen würden den Männern den Job wegnehmen,

schau doch, welches die Hauptsorgen in diesem Forum sind,
daß Leute einem 'den Job wegnehmen'
oder man E-Technisck schmeisst und nochaml studieren will
weil der Nachbar als Arzt schon den dritten Sportwagen kauft.

von Paul (Gast)


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Warum fragt man keinen US-Politiker, ob die USA ein Unrechtsstaat ist? 
Die USA hat im Gegensatz zur DDR an Kriegen teilgenommen bzw. sie 
begonnen. Meistens ohne UN-Mandat und/oder ohne Kriegserklärung. Die USA 
hält ohne Verurteilung Leute fest, sie foltert, wie die DDR auch. Die 
USA hat Teile der Genfer Konvention nicht unterschrieben. Kein Mensch 
kommt auf die Idee, an die große USA gleiche Maßstäbe anzulegen, wie an 
die kleine DDR.
Auch wenn ich vor Gestz noch minderjährig war, habe ich die DDR real 
erlebt, anders als die o. g. mündigen Politheinis, die keinen Tag in der 
DDR lebten, aber angeblich wußten, wie das Leben dort war.

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