Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Aufgesaugt werden, wegen Ingenieurmangel!


von Aufsauger (Gast)


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Wurdet Ihr eigentlich schon mal von suchenden Unternehmen "aufgesaugt"?
Irgendwie witzig :-) Hihihi.

http://www.gate4engineers.de/ingenieurmangel.html

"Der Ingenieurarbeitsmarkt ist leergefegt! Etwa 69.600 Ingenieure und 
Ingenieurinnen fehlten der deutschen Wirtschaft bereits im Jahr 2007 und 
die wirtschaftlichen Konsequenzen dieses Phänomens spüren bereits viele 
Unternehmen. Ironie des Schicksals: Laut den jüngsten Zahlen hat sich 
der allgemeine Arbeitsmarkt entspannt, aber der Ingenieur- bzw. 
Fachkräftemangel deutlich verschärft. Doch es soll noch schlimmer 
werden: Laut vielen Studien, beispielsweise von der OECD Organisation 
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, wird sich der 
„wahre“ Ingenieurmangel erst in vier bis acht Jahren bemerkbar machen. 
Junge Menschen, die bis dahin ein Studium der Ingenieurwissenschaften 
erfolgreich absolviert haben, sind prädestiniert in einem bereits 
leergefegten Ingenieurarbeitsmarkt von dringend suchenden Unternehmen 
schnell „aufgesaugt“ zu werden."

von Rudi Rüssel (Gast)


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> Während Unternehmen und Verbände den steigenden Ingenieurmangel beklagen,
> berichtet die Bundesagentur für Arbeit über 65.000 arbeitlose
> Ingenieure./innen. Die Gründe: Mangelnde Branchenkenntnisse, geringe
> Berufserfahrung, fehlende Zusatzqualifikationen und ein Alter von über 50
> Jahren.

unglaublicher schwachsinn!
wenn man schon liest "geringe Berufserfahrung"...ja woher soll denn 
diese kommen, wenn man nicht einstellt?
muss man denn jedem BWLer oder personaler das ursache-wirkungs-prinzip 
erklären?
jemand hat es auf den punkt gebracht: es herrscht porsche-mangel, denn 
ich finde für 10k€ einfach keinen neuen porsche!

ist doch echt nur noch lachhaft was unsere lobbys zustandebringen.

von Paul (Gast)


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Also bei mir in der Firma hat sich schon mal ein Headhunter gemeldet. 
Allerdings waren seine Gehaltsvorstellungen so, daß sich für mich kein 
Wechsel gelohnt hätte. So eng scheint der Markt also auch wieder nicht 
zu sein.

von Klaus (Gast)


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Also vor Beginn der Krise, wurde ich tatsächlich von mehreren Firmen 
angesaugt, obwohl ich noch am Studieren bin. Ich hab mehrere Reisen quer 
durch Deutschland, incl. Verpflegung, Unterkunft, Entertainmentprogramm 
etc., bezahlt bekommen, nur damit sich die Firma bei einer Führung mal 
kurz vorstellen konnte.

von Tomas (Gast)


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> Also vor Beginn der Krise, wurde ich tatsächlich von mehreren Firmen
> angesaugt, obwohl ich noch am Studieren bin.

Wo hatten die deine Adresse her und wieso haben die ausgerechnet dich 
angesprochen? Das klingt doch absolut unglaubwürdig, wo doch 
interessierte Studenten schon seit über 10 Jahren auf den Bewerbermessen 
an den Hochschulen regelmäßig abgewimmelt wurden. Diese Messen dienten 
schon damals nur dazu, der dummen Öffentlichkeit einen Fachkräftemangel 
vorzutäuschen und somit mehr Ahnungslose für ein Studium zu gewinnen. 
Die Industrie wünscht sich natürlich viele Absolventen, um sich dann die 
vermeintlich besten herauspicken zu können. Dass die Mehrheit der 
Absolventen dann einen fachfremden Job mit miserabler Bezahlung machen 
müssen und viele unfreiwillig nach Hartz-IV abdriften, wird in den 
Medien natürlich verschwiegen.

von Klaus (Gast)


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Die hatten meine Adresse unter anderem von Wettbewerben, an denen ich 
mit einem Team von meiner Hochschule mitgemacht hab, und von einem 
Professor (der meine Daten natürlich auch nur mit meiner Erlaubnis 
weitergegeben hat).

von Paul (Gast)


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Oder man hat auf der Embedded world die Eintrittskarte pflichtgemaß 
ausgefüllt...

von Tommi H. (drmota)


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http://whois.domaintools.com/gate4engineers.de

Bohlken Consulting Personalberater stehen dahinter

was die suchen sind auf jedenfall keine Absolventen sondern leitende 
Personen. Von 60000 Arbeitsplätze für Ingenieure ist dort auch nichts zu 
sehen.

http://www.bohlkenconsulting.de/profil/stellenangebote.html

Nicht einmal einer ist zu erkennen. Die paar Stellen die angeboten 
werden scheinen auch nur Fake zu sein da nur ein Link angedeutet ist 
ohne Zusatzinformation.



Scheint ein reiner Handlanger der Lobbyisten zu sein mit einer miesen 
Homepage.

Ja so werdet ihr getäuscht liebe Ingenieursanfänger von dubiosen 
Hintermänner, die sich nicht einmal bemühen ihre verbrecherischen Lügen 
und Betrugsversuche gut umzusetzen.

von Fachkräfteüberhang (Gast)


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Ich denke nach der Bundestagswahl wird nicht aufgesaugt sondern 
abgesaugt und zwar ins Arbeitslosenbecken. Dann beginnt auch dort das 
große Entlassen, wo die Angestellten bis jetzt verschont geblieben sind.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:Jobabbau-Kahlschlag-kommt-nach-der-Wahl/557336.html
Hoffnung ist halt, dass durch diesen Pakt Schwarz und Geld an die Macht 
kommen und man den neoliberalen Kurs verschärfen kann. Die USA zeigen 
unsere zukünftige Richtung an.
Ein bisschen Schadenfreude kann ich mir nicht verkneifen, wenn es auch 
endlich den Festangestellten ans Leder geht. Bis jetzt mussten nur die 
Zeitarbeiter und Absolventen die Krise spüren, die Anderen wurden 
finanziell vom Staat und den Unternehmen mit Samthandschuhen angefasst. 
Deshalb merken die meisten Leute auch noch nichts von der Krise, wie 
Umfragen im Juni zeigten. Freuen sich lieber über die Abwrackprämie und 
ach so billiges Benzin.

In dieser Liste werden die Unternehmen geführt, die keinen 
Fachkräftemangel mehr haben werden:
http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/12700cFrame-SetAlmanach.html

von Dipl Ing FH (Gast)


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http://www.gate4engineers.de/

Ingenieurmangel und auf der selben Seite :

http://www.gate4engineers.de/ingenieurkarriere/news/newsdetails/datum/2009/08/14/durststrecke-fuer-deutsche-werkzeugmaschinen-dauert-an.html

" 05.08.2009 - Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie sieht auch zur 
Jahresmitte kein Ende der tiefen Nachfragekrise. Im zweiten Quartal 2009 
sanken die Bestellungen abermals um 65 Prozent im Vergleich zum 
Vorjahresquartal. Die Inlandsnachfrage ging um 71 Prozent zurück; die 
Auslandsorders gaben um 61 Prozent nach. "

Irgendwie ist die Seite nicht ganz schlüssig , sorry sagen zu müssen 
aber ich weiss ja nicht wer diese  schwachsinnige  Meinungen ( Meldungen 
)  über den angeblichen Ingenieurmangel BEZAHLT  !!!!

von Frager (Gast)


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>Also bei mir in der Firma hat sich schon mal ein Headhunter gemeldet.

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Bei mir haben sich auch die Headhunter gemeldet!
-------------------------------------------------------------

Das war aber vor 10 Jahren, als ich 30 war, gerade 3 Jahre im Beruf, 
perfekte Zeitnahe Ausbildung, gut eingearbeitet und komme aus eine gut 
funktionierenden Abteilung.

Und: Ich hatte damals gerade 85.000 Brutto! Da waren die Herren schnell 
dabei, mich wo hin zu veritteln. Bosch in Marktheidenfeld gab 90.000, 
Siemens in München gar 95.000.

Habe mich ganz toll gefühlt, wie sehr ich doch gebraucht werde.

Ein Jahr später wurde unsere Abteilung reduziert und ich musste mir echt 
was Neues suchen. Habe ich auch gemacht: Eine KMU um die Ecke zahlte mit 
8000,- im Monat -> weit über 100.000 im Jahr.

Letztlich musste ich einsehen, dass Bosch und Siemens nicht besser 
zahlen und die headhunter sogar eher die Billigheimer im Gepack haben.

Den KMU-Job hatte ich mir selber gesucht.

Alles, was später über headhunter kam, war immer eher tendenziell 
billiger, als ich wert war. Diese Leute suchen nur nach unterbezahlen, 
um sie in eine mittelmässig bezahlte Position zu lotsen!

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Gut zahlende Firmen haben genug Bewerbungen und brauchen keine 
headhunter
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von Gast (Gast)


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Was ich zur Zeit ein bißchen mitbekomme ist folgendes,

viele Firmen melden Kurzarbeit an, sagen wir z.b für 2 Tage.

Aber die anderen 3Tage arbeiten deren Leute 45Std, also mehr als die 
Wochenstundenzeit(40).

Und das finde ich eine Frechheit. Die Kohle vom Staat abzweigen,obwohl 
sie genügend Arbeit haben und keine Neuen einstellen.

Dieses Verhalten wird wie ein Bumerrang zurück kommen.

Des Weiteren wird es zu mehr Entlassungen kommen, sobald die Kurzarbeit 
nicht mehr vom Staat gedeckt wird, also ausläuft.

Weiß nicht ob man dann wirklich noch aufgesaugt wird.

Sicher gibs immer Ausnahmen für gute/besondere Positionen, aber im 
Allgemeinen denke ich das nicht.

von Normalität (Gast)


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http://www.goslarsche.de/Home/harz/oberharz_arid,92222.html

Schon schlimm mit diesem Ingenieurmangel. :)
Da wird alles mobilisiert, was bis 3 nicht auf den Bäumen ist. Wie wirkt 
sich das wohl auf die Gehälter aus?

von Sepp (Gast)


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Jawoll!

Endlich können die Gehälter wieder mal sinken!!! Aus Sicht der 
Peronalchefs ist das doch eine gute Sache, wenn billige Migranten - 
Ingenieure auf den jetzt schon übersättigten Markt drängen!
Wie hat mein EX - MLP Berater auf meine Frage zu den 
Scientology-Vorwürfen  gesagt: Man muss nur auf der richtigen Seite 
stehen!
Das war schon immer so und ist jetzt auch nicht anders. Als Fürst im 
Mittelalter oder als Manager heute. Es kann einem Einzelnen doch nur 
sehr gut gehen, wenn für ihn viele Leute arbeiten. Früher wurde Futter 
beschafft, heute Kohle.

Cool!

von Mark B. (markbrandis)


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Und, wer von Euch schreibt der Goslarschen Zeitung eine Mail und 
protestiert gegen die einseitige Darstellung des "Ingenieurmangels"? 
Wahrscheinlich ich als Einziger, könnt ich mir vorstellen. :-(

von gast (Gast)


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@brandis

selbst wenn hundert hinschreiben, die sind alle beratungsrestistent.

Sowas "kommt" gut .. Wirkliche Probleme weden seit xx Jahren nicht
angepackt.

ich habe früher VDI VDMA , sonstige "Berater"etc , diverse
Regierungstellung angeschieben ....

Die tun so, als ob sie sowas noch nie gehört hätten , daß zb
60-80% einer Fakultät im technischen Bereich keine Jobangebote
hatten ,  oder daß trotz passender Berufserfahrung diese
jammerer nicht mal zum Vorstellungsgespräch einladen , von
Anstellung ganz zu schweigen

Es hat schon seinen Grund warum kaum Akademiker noch Kinder
haben . Dazu barucht man erst mal eine mittelfristig gesicherte
Arbeitsstelle ....

Man jammert und sitzt aus ....  oder seht ihr beim Paradebeispiel
von heute mal Macher am Werken . ich nicht und genau das projiziert
sich auch das sonstige Gebaren

Fähigkeit , ja Intelligenz  ist eine Gefahr für die Gesellschaft
geworden.

von A. F. (chefdesigner)


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> Fähigkeit , ja Intelligenz  ist eine Gefahr für die Gesellschaft
> geworden.

Für die Gesellschaft als Gesamtes nicht, jedoch sehr wohl für die, 
welche die Macht haben.

von hahaha (Gast)


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> Und, wer von Euch schreibt der Goslarschen Zeitung eine Mail und
> protestiert gegen die einseitige Darstellung des "Ingenieurmangels"?
> Wahrscheinlich ich als Einziger, könnt ich mir vorstellen. :-(

Bringt alles nichts, ich habe mal eine Mail an "Think-Ing" wegen den 
irreführenden Gehaltstabellen da geschickt, kam nicht mal eine 
Eingangsbestätigung oder sowas.
Die hören die Stimmen der kleinen Leute nicht, für die zählt die Meinung 
ihrer Auftraggeber, die Meinung der Regierung und irgendwelcher 
Institute.

von Falk B. (falk)


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@  hahaha (Gast)

>irreführenden Gehaltstabellen da geschickt, kam nicht mal eine
>Eingangsbestätigung oder sowas.

Idealist.

>Die hören die Stimmen der kleinen Leute nicht,

Warum sollte sich die Propagandamaschine für die Wahrheit interessieren?

MFG
Falk

von Mark B. (markbrandis)


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Falk Brunner schrieb:
> Warum sollte sich die Propagandamaschine für die Wahrheit interessieren?

Dann gib mal einen Tipp, wie man der Propagandamaschine den Stecker 
ziehen kann :-)

von huibu (Gast)


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Ganz einfach: Du kaufst den Laden und lässt fortan die Wahrheit 
berichten ;-P

von Arno Nym (Gast)


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"Dann gib mal einen Tipp, wie man der Propagandamaschine den Stecker
ziehen kann :-)"

Wenn wir Ingenieure uns nicht immer alles gefallen lassen und unserer 
Empörung taten folgen würden, dann sähe es so aus:

Es gäbe dann eine echte Interessenvertretung (im Gegensatz zum 
industrienahen VDI), analog dem Marburger Bund der Ärtzte oder der 
Lokführergewerkschaft. Eine solche Interessenvertretung würde im Rahmen 
Ihrer Öffenlichkeitsarbeit dafür sorgen, daß die Leute über 
entsprechende Berichte in den Medien oder auch ab und an mal durch eine 
medienwirksam angelegte Demonstration die Zustände auf dem Arbeitsmarkt 
bzw. die schlechten Arbeitsbedingungen in unserer Branche kennen würden.

Solange viele Ingenieure nur rumjammern und Ihren Beruf in erster Linie 
als Selbstverwirklichung statt als Broterwerb sehen, wird sich nicht 
viel an unserer Situation ändern!

Auch wenn der Vergleich nicht ganz passt: Selbst die Bauern haben eine 
starke Lobby, die in Verbindung mit gelegentlichen Demonstrationen dafür 
sorgt, daß die Subventionsmilliarden fließen!

von frustriertering (Gast)


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> ...daß die Subventionsmilliarden fließen!

na woher die wohl urspruenglich kommen? ;)

von frustriertering (Gast)


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> gib mal einen Tipp, wie man der Propagandamaschine den Stecker
> ziehen kann :-)

Mit Foren wie diesen! Hier werden sicher auch mal Leute reinlesen, die 
sich gerade überlegen, was sie mal studieren wollen.

von fran (Gast)


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Naja, überlegt mal: Würdet ihr wirklich wollen, dass es nach euch keine 
Elektrotechnikstudenten mehr gibt? Man wird im Berufleben ja älter und 
möchter irgendwann eine Führungspostion übernehmen. Da muss es jüngere 
Befufsanfänger geben, die die frei gewordenen Posten besetzen.

von Ratgeber (Gast)


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Es wird genug Leute geben, keine Angst. Aber es darf eben nicht zu viele 
geben.

DIE GUTEN BITTE, UND NICHT VIELE!

> Mit Foren wie diesen! Hier werden sicher auch mal Leute reinlesen,
> die sich gerade überlegen, was sie mal studieren wollen.

Sehr richtig, aber daher is es wichtig, die alten Hasen zu Wort kommen 
zu lassen und nicht die , die noch jung und gefragt sind, keine Familie 
zu versorgen haben und daher wenig akzeptieren.

Als jemand, der den Markt kennt, folgender Ratschlag:

NICHT ELEKTROTECHNIK STUDIEREN!

Programmieren von FPGAs und MCUs machen demnächst nur noch die Asiaten.
Die haben immer mehr solche Studiengänge, sprechen immer häufiger 
Deutsch.
Die Software machen dann die Inder.

Wenn E-Technik, dann nur, wenn man SUPER gut ist und dann bitte auch BWL 
dazu nehmen.

Chinesisch lernen wäre ein wichtiger Punkt, oder Rumänisch.

Ich würde heute eher Bio studieren. GEN-Technik hat langfristig mehr 
Zukunft. Auch OLEDS, Organische Rechner und Pharma sind immer gute 
Gebiete, wo viel Kapital dahinter steckt.

Dort in die Forschung und man hat einen sicheren Job. Zwar gibt es auch 
dort viele Plagiatoren und Nachbaar, aber die Zykluszeiten sind für 
"Ingenieure" günstiger.

von Florian *. (haribohunter)


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Der Dreck liegt am Boden und muss aufgesaugt werden. :p

von lutscher (Gast)


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@ratgeber:

ich kann das ewige geseier von den gigantomatisch überschwemmenden 
chinesen, der indischen software und den bald milliarden arbeitslosen 
deutschen ingenieuren nichtmehr hören. dieses gerede steht auf einer 
stufe mit der "ingenieurmangel"-propaganda, nur auf der anderen seite.

haltet doch mal die bälle flach leute. wer wirklich schonmal "real" mit 
chinesen gesarbeitet hat, macht sich oft weniger gedanken um seine 
zukunft. ;)

von Ratgeber (Gast)


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> wer wirklich schonmal "real" mit chinesen gesarbeitet hat, macht
> sich oft weniger gedanken um seine zukunft

Nun steckst Du aber im arroganzgesteureten Muster und Klischee fest:
Es kommt SEHR darauf an, WAS es für ein Chinese ist. Die billigen 
Leihtypen, die unterbezahlte Aushilfsprogrammierereien machen, sind 
sicher keine Gefahr. Gut Ausgebildete aber sehr wohl.

Wir Deutsche haben MOMENTAN noch den Vorteil, dass die erst seit 20 
Jahren auf dem Bildungsniveau sind, nicht alle English können und die 
wenigsten Deutsch. Viele Projektleiter wollen gute Kommunikation, können 
selber nur schlecht Englisch und wollen keine Chinesen.

Das wirs sich ändern, wenn die Jungens Deutsch können. Ich abe selber 
welche kennengelertn, die in 3 Jahren perfekt Deutsch gelernt haben, so 
nebenbei. Sehr erstaunlich. Nun ist das ganz klar die Ausnahmeeleti, nur 
bei 1,3Mia Chinesen gibt es Ausnahmekönner im großen Massstab. Faktor 20 
gegenüber Deutschland!!!

Im Übrigen bezog ich mich beim Programmieren der MCs auf die Taiwanesen: 
Die haben dort spezielle Studiengänge, die es hier nicht einmal gibt!!

Und, die sind solche typischen Fachidioten, wie sie die Wirtschaft will: 
Gut von BWLlern kontrollierbare Programmierroboter.

Mal so ein kleiner Ausblick:

Vor 10 Jahren gabe es bei meinem Arbeitgeber genau 3 echte Ausländer in 
den beiden Entwicklungsabteilung. 3 Leute von 62 Entwicklern. Von denen 
kamen gut die Hälfte aus der Region, später waren es schon 7 Leute, 
davon 3 Deutsche mit Migrationshintergrund. Heute sind es 9 Asiaten, die 
hier fest sitzen, 3 Osteuropäer, 12 Deutsche mit M-Hintergrund, 8 
ehemalige Ostdeutsche. Insgesamt sind es nur noch 45 Entwickler, davon 
keine 10 aus der Region , der Rest aus ganz Deutschland per Zeitarbeit 
drinnen.

Gleichzeitg wurde zusätzlich die Entwicklungskapazität in Asien von 
anfänglich unter 10 Leuten (ein office) auf fast 50 ausgebaut!

Langfristig sitzen hier nur noch die, die sehr gut English können, Dinge 
planen und verteilen. Alle ECHTEN Entwicklungsthemen werden nach Asien 
gehen.

von huibu (Gast)


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Eben - es gibt 1.3 Milliarden Chinesen. Also wenn 1.3 Milliaren minus 1 
Mio nix können und nur die 1 Mio. was drauf hätten, würde das ja auch 
schon reichen um Konkurrenz zu machen.

Wieviele von den 80 Mio in DE haben was drauf?


Schau Dir nur mal an wieviele Chinesen momentan an Unis sind.
(weltweit, nicht nur an deutschen)
Die Zahl wissenschaftlicher Paper (allgemein auf allen Gebieten) nimmt 
auch sehr stark zu.

Und dann diese ganzen Unternehmen die F&E nach China verlagern...

von M. S. (bugles)


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Stimmt genau. Die Chinesen haben es geschafft innerhalb von wenigen 
Jahen; an die Weltspitze. Wenn die schon 1970 bemerkt hätten wie toll 
Geld ist würde es hier etliche Arbeitslose mehr geben.

Außerdem will ich erstmal die deutschen sehen die nach China gehen um 
Chinesich zu lernen und parallel zu studieren <ggg>. Aber für uns Götter 
kein Problem.

von chinesische Einbahnstraße (Gast)


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Freut Euch nicht zu früh.

Wer mehr Leute hat, kann auch mehr gute daraus rekrutieren. Die jungen 
Chinesen, die mir persönlich bekannt sind, haben neuere Notebooks als 
ich und sprechen fast akzentfrei deutsch! Leider kenne ich noch nicht so 
viele Deutsche, die so fließend CHINESISCH können, um auch deren 
Erfindungen zu kopieren...

von lutscher (Gast)


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lasst mich doch mit euren "ausblicken" in frieden.
mittelständische firmen die ich kennengelernt habe (im bereich 
messtechnik) haben exakt 0 dinge ausgelagert, bis auf die putzkraft fürs 
büro. sogar die komplette fertigung findet bei vielen hier in D statt.

vielleicht sollte der ein oder andere mal von der "idee" abkommen, die 
einzig wahre ingenieursstelle fände sich bei irgendwelchen unbeweglichen 
branchenriesen. bei denen sind die oberen abteilung voll von kurzfristig 
denkenden BWLern, die für ein halbes prozent rendite ihre seele an die 
chinesen verkaufen würden.

vielen kleine unternehmen, welche in deutschland geringe margen sehr 
spezieller geräte fertigen, geht es auch in diesen zeiten sauwohl.

was wollt ihr eigentlich? glaubt ihr von eurem gejammer und euren 
"ausblicken" verbessert sich was? ihr redet doch selbst immer von 
unaufhaltsamen globalisierungsmonster, also was nützt euer prophetisches 
wehleiden? sattelt halt um auf taxi-fahrer oder frisöse, die kann man 
wenigstens nicht auslagern.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Natürlich werden die Chinesen besser - aber auch die kochen nur mit 
Wasser. Und die guten Leute dort werden schnell bemerken, dass ihnen in 
anderen Teilen der Welt mehr gezahlt wird.

Das Aufholen geschieht nicht nur bildungstechnisch sondern eben auch 
beim Lohnbeutel.

Bei anderem muss man dem Lutscher durchaus Recht geben:

Insbesondere wir Kleinen können doch mit Dingen Punkten, die 
ausländische Firmen nur sehr schwer erfüllen können: richtig guten 
Service.

Sei es die technische Unterstützung vor Ort oder schnelle Hilfe bei 
Problemen - und zwar in derselben Zeitzone.

Die Hemmschwelle, zu Produkten zu greifen, die irgendwo zusammengebaut 
werden und für die es hier niemanden gibt, der im Notfall greifbar (und 
auch haftbar) ist, wird umso größer, je teurer die Dinge werden.

Ich sehe das bei uns erfreulicherweise immer öfter: die Kunden sind 
durchaus bereit, deutlich mehr zu zahlen, wenn man guten und schnellen 
Service bieten kann, denn das einmal gesparte Geld kann man über die 
Lebenszeit des Produktes vielfach drauflegen, wenn es Probleme gibt.

Und guter Service spricht sich rum.

Chris D.

von MaWin (Gast)


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> Vor 10 Jahren gabe es bei meinem Arbeitgeber genau 3 echte Ausländer in
> den beiden Entwicklungsabteilung. 3 Leute von 62 Entwicklern. Von denen
> kamen gut die Hälfte aus der Region, später waren es schon 7 Leute,
> davon 3 Deutsche mit Migrationshintergrund. Heute sind es 9 Asiaten, die
> hier fest sitzen, 3 Osteuropäer, 12 Deutsche mit M-Hintergrund, 8
> ehemalige Ostdeutsche. Insgesamt sind es nur noch 45 Entwickler, davon
> keine 10 aus der Region , der Rest aus ganz Deutschland per Zeitarbeit
> drinnen.

Und was heisst das?
Dass nun die 45 Besten (nach Firmenmeinung) dort arbeiten,
und eben nicht die 45, die zufällig schon in der Region wohnten und die 
man nehmen musste, weil vor der Globalisierung keine Besseren 
auftreibbar waren.

Denn viel billiger werden die Arbeitskräfte Dank Zeitarbeit nicht sein, 
siehe Thread Beitrag "Was bezahlen Dienstleister?"

Nicht billiger, aber besser. Und wer schlechter war? Tja, was jammert 
ihr.

von Zeus (Gast)


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Man muß in Deutschland endlich akzeptieren, dass in Zeiten der 
Globalisierung der Ingenieursektor von der Gehaltsstruktur her ebenfalls 
der Globalisierung unterliegt. Die Industrie sucht eher ausgezeichnete 
Facharbeiter oder Meister als Ingenieure, bei denen auf eine 
ausgeschriebene Position bis zu 150 Bewerbungen eingehen. In Deutschland 
besteht ein Überangebot an Ingenieuren, das in den folgenden Jahren sich 
weiter aufbauen wird. Ingenieurdienstleistung läßt sich sehr leicht zu 
einem niedrigen Honorar international einkaufen. Lediglich die 
Qualitätssicherung und die betriebswirschaftliche Kontrolle muß in 
Deutschland erledigt werden. Dazu wird aber kein großer Mitarbeiterstab 
benötigt. Um in der Globalisierung bestehen zu können muß logischerweise 
die Kostenstruktur optimiert werden.

von Falk B. (falk)


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Damit geht dann der Traum eines jeden Bürokraten in Erfüllung. 
Deutschland hat dann nur noch Verwalter und Einkäufer.

Brave new world (Oder so ähnlich)

von IGBT (Gast)


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@lutscher
> ... die für ein halbes prozent rendite ihre seele an die
>chinesen verkaufen würden. ...
Es sind recht viele "unbewegliche branchenriesen" die massenhaft 
know-how nach China exportieren.

Du unterschätzt die Macht der großen?

von Unlöschbar (Gast)


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Das US Verteidigungsministerium macht sich schon Sorgen das zuviel nach 
Asien "exportiert" wird.
Also die Halbleiterfertigung und andere kritische Bereiche die auch fürs 
moderne Militär essentiell sind... :->

von Wilhelm F. (Gast)


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>Das US Verteidigungsministerium macht sich schon Sorgen das zuviel
>nach Asien "exportiert" wird.
>Also die Halbleiterfertigung und andere kritische Bereiche die auch
>fürs moderne Militär essentiell sind... :->

Hattest du Wohnungsentrümplung, und bist auf historische Nachrichten von 
1976 gestoßen?

von Roland (Gast)


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@MaWin
>Denn viel billiger werden die Arbeitskräfte Dank Zeitarbeit nicht sein,
Die Ingenieursdientleister haben ja alle Möglichkeiten, die Bewerber 
auszuspielen. Sieh Dir doch mal an, wie sich die GEhälter entwickelt 
haben in den letzten 10 Jahren:

Ich hatte wie viele meiner Kollegen vor 10 Jahren zwischen 35k-40k 
Einstiegsgehalt. Das ist kaum gestiegen. Viele haben sogar weniger. Und 
wenn man zum Dienstleister gehen muss, hat man nicht die Jobgarantie, 
wie als fester in der Endfirma. Beim DL bist Du ab 40 komplett 
abgemeldet und musst weniger Gehalt akzeptieren, sonst gibt es 
garnichts!!!

von MaWin (Gast)


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> Ich hatte wie viele meiner Kollegen vor 10 Jahren zwischen 35k-40k
> Einstiegsgehalt.


Euro oder DM?
Das gerät beim Vergleich leicht in Vergessnheit,
da vor 10 Jahren in DM bezahlt wurde (und 4000 DM/Monat ein sauberes 
Einstiegsgehalt war) waren es nur 18k-20k EUR, = 21 bis 23,5 
inflationsbereinigt,
und heute jammern die Leute, wenn sie nicht miindestens 70k auf dem 
Konto sehen (auch da muss man brutto und netto auseinanderhalten :-) 
damit haben hier viele auch ihre Schwierigkeiten, meienn aber sie 
könnten sich zu hochbezahlten Fachkräften rechnen.

von Kabelmaxe (Gast)


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Wir müssen uns damit abfinden, daß wir als Ingenieure Facharbeiter mit 
einer längeren Ausbildungszeit sind und vom Einstiegsgehalt mit 
Facharbeitern gleichgestellt werden.

Wenn wir ohne Praxis im Ingenieurberuf beginnen, kann uns jeder 
langgediente Facharbeiter oder Meister etwas vormachen.

Wir können uns nicht mit der Technischen Elíte vom Einkommen her auf 
eine Stufe stellen.

von Gast (Gast)


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>Euro oder DM?
>Das gerät beim Vergleich leicht in Vergessnheit,
>da vor 10 Jahren in DM bezahlt wurde (und 4000 DM/Monat ein sauberes
>Einstiegsgehalt war) waren es nur 18k-20k EUR, = 21 bis 23,5
>inflationsbereinigt,
>und heute jammern die Leute, wenn sie nicht miindestens 70k auf dem
>Konto sehen (auch da muss man brutto und netto auseinanderhalten :-)
>damit haben hier viele auch ihre Schwierigkeiten, meienn aber sie
>könnten sich zu hochbezahlten Fachkräften rechnen.


Wir rekapitulieren: 4k  12  0.51 = 18k

Oder aus Spaß an der Freude mal in die andere Richtung:
18k brutto im Jahr entspricht gut 1k netto im Monat.

Aber andere sollen zu blöd sein? Bei der Zahlenbeherrschung bist du seit 
geschätzten 18 Jahren auf HIV Niveau.

von MaWin (Gast)


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> Aber andere sollen zu blöd sein?

Jupp.

Du z.B.

Du meinst, "und 4000 DM/Monat ein sauberes Einstiegsgehalt" wäre Basis 
der Berechnung. Nein, es war ein Vergleichswert. Basis der Berechung 
war, leicht nachzuvollziehen wenn man die Beiträge gelesen hätte (hast 
du wohl nicht, hol's nach), "35k-40k Einstiegsgehalt".

Und das * 0.51 (ich hab * 0.5 gerechnet und gerundet) sind 18k-20k.

Bei 4k * 12 kommt man auf 48k (heyo, ich kann's! Oder 52, damals gab's 
oft eine 13.) und somit 24k (oder 24,48, wenn man mit deinen 0.51 
rechnet). Das ist mehr als Roland bekam, und demnach bekam der nicht ein 
"sauberes Einstiegsgehlat", war aber auch nicht so weit weg davon.

Also lehn dich zurück, im Guten Wissen, daß du diesmal der Blöde bist.

von franz (Gast)


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>Wir müssen uns damit abfinden, daß wir als Ingenieure Facharbeiter mit
>einer längeren Ausbildungszeit sind ....
>Wir können uns nicht mit der Technischen Elíte vom Einkommen her auf
>eine Stufe stellen.

Oh, wir haben eine technische Elíte, was ist denn das?
Dir sollte man auf jeden Fall wenig bezahlen, weil du dich bestimmt 
nicht wehrst und man dich als günstig Arbeitskraft benutzen kann.

von Gast (Gast)


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>Jupp.
>
>Du z.B.
>
>Du meinst, "und 4000 DM/Monat ein sauberes Einstiegsgehalt" wäre Basis
>der Berechnung. Nein, es war ein Vergleichswert. Basis der Berechung
>war, leicht nachzuvollziehen wenn man die Beiträge gelesen hätte (hast
>du wohl nicht, hol's nach), "35k-40k Einstiegsgehalt".

Den Schwampf das 4000DM ein ganz tolles Gehalt sind hast du behauptet. 
Und plötzlich sollen es doch lieber Euro sein? Dröhnt es langsam in den 
leeren Hallen über deinem Hals?

>Und das * 0.51 (ich hab * 0.5 gerechnet und gerundet) sind 18k-20k.
>
>Bei 4k * 12 kommt man auf 48k (heyo, ich kann's! Oder 52, damals gab's
>oft eine 13.) und somit 24k (oder 24,48, wenn man mit deinen 0.51

Offensichtlich ist bei dir nicht angekommen das ich mich über deine 
Rechenkünste lustig gemacht habe. Die 18k hast du ursprünglich in den 
Raum gestellt, also nochmal für die Langsamen: HA-HA

> Das ist mehr als Roland bekam, und demnach bekam der nicht ein
>"sauberes Einstiegsgehlat", war aber auch nicht so weit weg davon.
>

Im Gegensatz zu dir weiß ich folgende Dinge:
- 48k DM ist lächerlich wenig für einen Ing, auch vor 10 Jahren
- Du denkst 48k DM ist ein gutes Gehalt, damit wärst du heute Aufstocker

Und ich würde sogar vermuten das Roland mit aller Wahrscheinlichkeit 
sein Gehalt in Euro angegeben hat. Kann es eigentlich sein das noch ein 
Schüler bist der noch keine eigene Mark selbst verdient hat oder woher 
kommt diese realitätsferne?

>Also lehn dich zurück, im Guten Wissen, daß du diesmal der Blöde bist.

Ich könnte lachen wenn es nicht so traurig wäre.

von MaWin (Gast)


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> Und plötzlich sollen es doch lieber Euro sein?

Das steht wo ? Hast nur mal rumphantasiert ?

> Dröhnt es langsam in den leeren Hallen über deinem Hals?

Wenn du schon beleidigen willst, dann nicht von dir auf andere 
schliessen.

von herbert (Gast)


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Damals im Kindergarten:
Du bist blöd!
Nein Du!
Nein Du!
Nein Du!
....

von Ulli (Gast)


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Hey,

ihr streitet euch über die Höhe von Anfangsgehältern!!!

Welche Anfangsgehälter?  Glaubt ihr noch an viele Möglichkeiten um 
überhaupt eine Anfangsstelle zu erhalten?

So wie ihr redet glaubt ihr auch das Märchen vom Ingenieurmangel.

So wie uns alle wird dieses Märchen auch die nächste Ingenieurgeneration 
an die Hochschulen und danach in die Arbeitslosigkeit locken.

Ein Hoch auf die Industrie und die ihr zuarbeitenden Politiker und 
(Ingenieur-)Verbände.

von Defiance (Gast)


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> Glaubt ihr noch an viele Möglichkeiten um
> überhaupt eine Anfangsstelle zu erhalten?

Nein. Die guten Leute haben Chancen. Für die Durchschnitllichen und 
darunter sieht es sehr mager aus. Die Nachfrage nach diesen war schon 
immer geringer als das Angebot.

Jedoch sind die Einstiegsgehälter auch ein sehr deutlicher Indikator für 
die tatsächliche Lage, welche weitaus dramatischer ist, als VDI, 
Institute, superstudium ecetera propagieren.

von Ulli (Gast)


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@Herausforderung:

Wenn die Lage so ernüchternd ist, warum müssen wir dann noch Scharen von 
Studenten in die Ingenieurfalle locken, wenn danach 50% nicht benötigt 
werden. Die Lobby sollte diese Stimmungsmache für den Ingenieurberuf 
unterlassen, damit nur noch die Personen Ingenieurwissenschaften 
Studieren, die sich wahrhaft dafür interessieren.

von Ben (Gast)


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Na ja, ganz einfach:

Die Wahrscheinlichkeit als Ingenieur arbeitslos zu werden ist immer noch 
sehr viel geringer als als z.B. Musikwissenschaftler arbeitslos zu 
werden.

Von daher ist der Slogan "Studiert Elektrontechnik/ 
Ingenieurwissenschaften" schon nicht ganz falsch, es bietet relativ 
gesehen die besten Karrierechancen.

Ben

von M. S. (bugles)


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Warum sollten die Lobbys auch was anderes erzählen. Dann wäre es ja 
keine Lobby mehr. Die haben halt die Auswahl...

von Falk B. (falk)


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@  Kabelmaxe (Gast)

>Wir müssen uns damit abfinden, daß wir als Ingenieure Facharbeiter mit
>einer längeren Ausbildungszeit sind und vom Einstiegsgehalt mit
>Facharbeitern gleichgestellt werden.

Sprich mal besser in der 1. Person Einzahl.

>Wenn wir ohne Praxis im Ingenieurberuf beginnen, kann uns jeder
>langgediente Facharbeiter oder Meister etwas vormachen.

In einigen Dingen ja, in anderen nein.

>Wir können uns nicht mit der Technischen Elíte vom Einkommen her auf
>eine Stufe stellen.

Wäre auch rein definitionsgemäßs reichlich Unsinn. Elite direkt von der 
Uni? Das gilt bestenfalls für das oberste 1%. Uns selbst dem fehlt meist 
Erfahrung. Von einigen gaaaaaanz wenigen Superüberfliegern und Self Made 
Mans abgesehen.

Also komm von deinem hohen Ross runter und verdien dir erstmal deine 
Sporen. Die Eintrittskarte dazu heisst Studium. Eine Chance muss dir 
dann jemand geben.

MfG
Falk

von Beschäftigt (Gast)


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>Die Lobby sollte diese Stimmungsmache für den Ingenieurberuf
>unterlassen, damit nur noch die Personen Ingenieurwissenschaften
>Studieren, die sich wahrhaft dafür interessieren.
Na, man will halt ein reichhaltiges Bewerberangebot haben. Zudem will 
man halt auch Talentierte locken, die vielleicht sonst Physik oder 
Mathematik studiert hätten.
Der Kanon wird aber nicht nur von der Wirtschaft eingestimmt, sondern 
auch seitens der Politik.
Dazu sind die Studierenden für ca. 3 1/2 Jahre keine Arbeitslosen, wenn 
sie in den Hörsälen sitzen. Das ist wichtig für die Statistik und das 
Volksempfinden. Außerdem spart es Kohle und es gibt dadurch auf dem 
Markt viele Mini-Jobber.
Deshalb der immer wiederkehrende Ruf nach mehr Bildung.
Bildung nicht als Chance für den späteren Broterwerb, sondern als 
Beschäftigung - und warum dann nicht technische Fächer?

von Defiance (Gast)


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> Ich würde heute eher Bio studieren.

Ratgeber, ich bin zwar erst 3 Jahre in der Branche aber bin im Zuge zu 
dem selben Punkt gekommen. Die Indikatoren in der weltweiten Entwicklung 
sind einfach überdeutlich und ich denke auch von euch spürt jeder 
irgendwie, dass da was Unschönes auf uns zumarschiert.

Die einzige Hoffnung auf eine glückliche berufliche Zukunft sehe ich für 
mich noch in den folgenden Optionen.

1. Medizinstudium (sehr schwierig weil man das irgendwie finanzieren 
muss)

2. als Fernstudium für weniger Geld nen MBA machen, mit etwas Wirtschaft 
in der Tasche kann man vllt. noch länger gut überleben, wenn die 
Entwicklung hier vollkommen zusammenbricht

von Defiance (Gast)


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> @Herausforderung:

> Wenn die Lage so ernüchternd ist, warum müssen wir dann noch Scharen von
> Studenten in die Ingenieurfalle locken, wenn danach 50% nicht benötigt
> werden.

Die Antwort ist einfach und besteht aus zwei Teilen.

1. Überangebot an Fachkräften drückt die Preise
2. Aussortieren der 10%, die für die Industrie momentan noch wichtig 
sind

Aus Sicht der Politik und der Industrie und wahrscheinlich auch der 
Volkswirtschaft macht diese ganze Kampange durchaus Sinn und ich denke 
ich würde es auch nicht anders machen, wenn ich die Verantwortung hätte.

Nur für die Betroffenen (MINT-Leute) ist die Sache ernst, im Grunde 
existenzbedrohend.

von Defiance (Gast)


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>@  Kabelmaxe (Gast)

>>Wir müssen uns damit abfinden, daß wir als Ingenieure Facharbeiter mit
>>einer längeren Ausbildungszeit sind und vom Einstiegsgehalt mit
>>Facharbeitern gleichgestellt werden.

>Sprich mal besser in der 1. Person Einzahl.

Im Grunde hat er aber Recht. Die Gesellschaft transformiert sich zu 
einer Gesellschaft der hochqualifizierten Arbeit. Klassische 
Facharbeiterberufe werden immer mehr zurückgedrängt und durch 
Akademikerstellen ersetzt.
Wie weit kommen die Meisten denn heute ohne Studium noch?
Klar das der Lohn sich da auch anpasst. Die Akademiker sind heute nicht 
mehr sowas Elitätes wie vor 20 Jahren, es gibt einfach zuviele und zu 
wenig Arbeit
(die hohe Rendite produzuiert).

von Defiance (Gast)


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> Deshalb der immer wiederkehrende Ruf nach mehr Bildung.
> Bildung nicht als Chance für den späteren Broterwerb, sondern als
> Beschäftigung - und warum dann nicht technische Fächer?

Absolut korrekt erkannt. Dazu kommt, das der Ruf nach Bildung einen 
Ausweg aus der systemischen Kriese zeigen soll. Man kann nicht zugeben 
und dem Volk sagen, dass das System am Ende ist. Was würde dann 
passieren? Die Folgen wären für uns alle fatal. Ausserdem braucht der 
Mensch Hoffnung, 5 Jahre Universität machen viel Hoffnung auf ein gutes 
Leben später. Und im Job hat man dann die Hoffnung das der nächste Job 
besser wird als der letzte.
Eins steht für mich fest, der Ausweg wird nicht durch Rekordzahlen an 
Ingenieursabsolventen sondern nur durch systemimmanente Reformen 
entstehen.

von Falk B. (falk)


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@  Defiance (Gast)

>> Ich würde heute eher Bio studieren.

Wer Interesse dafür hat, OK. Aber aus rein ökonomischen gesichtspunkten, 
keineswegs!

>sind einfach überdeutlich und ich denke auch von euch spürt jeder
>irgendwie, dass da was Unschönes auf uns zumarschiert.

Das gilt aber allgemein und brachenunspezifisch.

>Die einzige Hoffnung auf eine glückliche berufliche Zukunft sehe ich für
>mich noch in den folgenden Optionen.

>1. Medizinstudium (sehr schwierig weil man das irgendwie finanzieren
>muss)

Käse. Schau dir mal die Realität an. Und das ist NICHT die 
Schwarzwaldklinik!
Klinikärzte etc. haben kein Zuckerschlecken, bezogen auf Stress und 
Verantwortung haben so ziemlich alle Ings ein laues Leben und einen 
deutlich besseren Stundenlohn!
Und wenn diesen "tollen Geheimtipp" ein paar umsetzen, ist es Essig mit 
dem Geheimtipp.
Ist genauso ein Unsinn wie der "Geheimtipp", als Arzt oder Handwerker 
nach Norwegen zu gehen.
Klar, für ein paar ist es eine sehr gute Entscheidung und das große Los.
Also Empfehlung oder gar Lösung für grössere Mengen an Leuten schlicht 
Unsinn.

>2. als Fernstudium für weniger Geld nen MBA machen, mit etwas Wirtschaft
>in der Tasche kann man vllt. noch länger gut überleben, wenn die
>Entwicklung hier vollkommen zusammenbricht

Klar, es gibt ja auch keine brechend vollen Hörsääle mit BWLern. Und 
diese Abermillionen BWLer managen dann genau was?

Merke. Monokulur ist mittelfristig immer tödlich. Egal ob nur Industrie, 
nur Dienstleistung oder was auch immer.

>1. Überangebot an Fachkräften drückt die Preise
>2. Aussortieren der 10%, die für die Industrie momentan noch wichtig
>sind

Richtig.

>Aus Sicht der Politik und der Industrie und wahrscheinlich auch der
>Volkswirtschaft macht diese ganze Kampange durchaus Sinn und ich denke
>ich würde es auch nicht anders machen, wenn ich die Verantwortung hätte.

Wohl leider wahr.

>Im Grunde hat er aber Recht. Die Gesellschaft transformiert sich zu
>einer Gesellschaft der hochqualifizierten Arbeit.

Jain.

> Klassische
>Facharbeiterberufe werden immer mehr zurückgedrängt und durch
>Akademikerstellen ersetzt.

Auch jain. Ein Facharbeiter wird heute halt mental mehr gefordert. 
Einfach an der Maschine stehen reicht nicht. CNC, EDV etc. muss man 
heute auch als Facharbeiter können.

>Wie weit kommen die Meisten denn heute ohne Studium noch?

Weit. Nun übertreib mal nicht.

>Klar das der Lohn sich da auch anpasst. Die Akademiker sind heute nicht
>mehr sowas Elitätes wie vor 20 Jahren, es gibt einfach zuviele und zu
>wenig Arbeit

Das schon eher.

>(die hohe Rendite produzuiert).

Was ist hohe Rendite? Der Wahnsinn der Deutschen Bank, die alles unter 
25% Rendite als "Verlustgeschäft" betrachtet?

MFG
Falk

von Falk B. (falk)


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@  Defiance (Gast)

>Absolut korrekt erkannt. Dazu kommt, das der Ruf nach Bildung einen
>Ausweg aus der systemischen Kriese zeigen soll. Man kann nicht zugeben
>und dem Volk sagen, dass das System am Ende ist.

100% ACK!

>Was würde dann
>passieren? Die Folgen wären für uns alle fatal. Ausserdem braucht der
>Mensch Hoffnung,

Er braucht vor allem Illusionen.

>Eins steht für mich fest, der Ausweg wird nicht durch Rekordzahlen an
>Ingenieursabsolventen sondern nur durch systemimmanente Reformen
>entstehen.

Ach was . . . ;-)

von Onkel Kapott (Gast)


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Klinikärzte sind wirklich arme Schweine und haben jeden Cent verdient. 
Die niedergelassenen Fachärzte sollen aber nicht herumjammern. Die 
bekommen so viel und niemand hat so eine unkritische Kundschaft. Das 
große Problem ist, dass man marktwirtschaftliche Prinzipien im deutschen 
Gesundheitssystem nicht haben will. Aldi, Lidl, Rewe, Karstadt und Co. 
müssen sich mit kritischen Kunden herumplagen, die Fachärzte nicht, weil 
die Patienten nicht wissen, dass sie Kunden sind.

Eine Berufsgruppe ist auch stark unterbezahlt. Die der Informatiker und 
Softwareentwickler, weil die nicht nur Überstunden haben ohne Ende, 
sondern auch noch zu Hause herumsitzen und Fachliteratur studieren. Die 
müssen am Ball bleiben.

von Realist (Gast)


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>Informatiker, die Fachliteratur ....
Na wer muss denn keine FAchliteratur lesen? Das muessen Ingenieure auch.

>Facharztausbildung
Die machen das alles auf Kredit und können die Kosten im Nachinein von 
der Steuer abziehen. So teuer ist das auch wieder nicht.

von Defiance (Gast)


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> Käse. Schau dir mal die Realität an

Was ich momentan sehe ist das 10.000 Ärzte auf dem Land fehlen, aber 
sehr viele Ingenieure auf der Strasse landen.

von collection (Gast)


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Eine Facharztausbildung und Ausübung ist kein Spaziergang. Mediziner 
werden auch nicht "auf Halde" ausgebildet. Von den Zugangs- und 
Abschlußzahlen besteht ein gravierender Unterschied. Hier bleibt schon 
der Teil in der Ausbildung auf der Strecke, der später im Dienst keine 
Chance hat. Bei anderen Berufsgruppen wird eben erst nach Abschuß 
aussortiert mit den entsprechenden Konsequenzen.

von Realist (Gast)


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Ich sehe zur zeit massenweise Ärzte, die als Organisator in der 
Pharmabranche, Projektleiter von medizinischen Geräteentwicklungen, 
Leiter von klinischen Studien und medizinsche Berater gesúcht werden. Da 
die dort fürstlich entlohnt werden, gegen nicht wenige Ihre Praxis auf 
oder fangen erst gar keine an.

Mal ein paar Beispiele von der Roche:

Pharmarefernt Tamiflu, Post.Doc, Allgemeinmediziner, 34 , kriegt 68.000
Leiter, klinische Studien, 44, ehemaliger Arzt, mir Promotion, 94.000
Projektleiter, Pharmatest, 51, ehemaliger Arzt ohne Promo, 104.000

Da gibt es als Erfahrener auch jenseits der 50 noch einen Job für 
Umsteiger.

Suche mal eine Stelle für einen Ingenieur um die 50!!!!!

Viele Ingenieure werden in Zukunft um die 50 arbeitslos sein, weil immer 
mehr über Dienstleister dirn sind, die dann keine Anstellung mehr 
bekommen, weil es viel zu viele junge gibt,

von collection (Gast)


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Wenn man als junger Ingenieur weis, dass man mit 45 schon keine Chance 
mehr auf dem fachbezogenen Arbeitsmarkt hat, muß man eben rechtzeitig 
Rücklagen bilden oder sich rechtzeitig eine fachfremde Tätigkeit für die 
Zeit nach 50 schaffen.

von Falk B. (falk)


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@Realist (Gast)

>Viele Ingenieure werden in Zukunft um die 50 arbeitslos sein,

Hmm, schwer zu sagen. Jain.

>weil immer
>mehr über Dienstleister dirn sind, die dann keine Anstellung mehr
>bekommen, weil es viel zu viele junge gibt,

Hiess es nicht bis vor kurzen, der demographische Wandel lässt die 
Gesellschaft überaltern, die Kinderzahlen nehmen ab. Wie passt das dann 
zusammen?

von EinIng (Gast)


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> Wenn man als junger Ingenieur weis, dass man mit 45 schon keine Chance
> mehr auf dem fachbezogenen Arbeitsmarkt hat, muß man eben rechtzeitig
> Rücklagen bilden oder sich rechtzeitig eine fachfremde Tätigkeit für die
> Zeit nach 50 schaffen.

Würde ich ja gerne!!! Aber wovon nehmen, wenn man knapp 1500netto 
verdient!
Ich könnte verrückt werden in dieser Situation ich wünschte ich hätte 
mehr gemacht aus meinem Leben als diese Ingenieurskrankheit.

von Beschäftigt (Gast)


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>Würde ich ja gerne!!! Aber wovon nehmen, wenn man knapp 1500netto
>verdient!
>Ich könnte verrückt werden in dieser Situation ich wünschte ich hätte
>mehr gemacht aus meinem Leben als diese Ingenieurskrankheit.
Das sind doch ca. 2300 € brutto bei SK1, oder? Nicht viel, aber besser 
als Nichts! Ich sitze schon seit März 09 im Hartz-Loch und empfange 
Absagem per E-Mail und postalisch.
Selbst Minijobs sind durch meine "hohe" Qualifikation und wohl auch 
durch den Hartz-Papierkram unmöglich zu bekommen.
Da muss man schon hart im Nehmen sein, dass man nicht in ein 
Motivationsloch oder gar in Depressionen verfällt und schlimmstenfalls 
einen Zug nehmen muss.

von User (Gast)


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An die Lokführer denkt mal wieder niemand...

von Onkel Kapott (Gast)


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Die Ansprüche sind einfach abenteuerlich. Selbst der mickrigste Verein 
verlangt ("zwingend erforderlich") Sachen, die ein Entwickler von 20000 
mitbringt. Wenn man sehr heterogene IT-Strukturen sich hat aufschwatzen 
lassen, z. B. zwei verschiedene Datenbanksysteme wie Oracle und DB/2, 
dann sind die selbst schuld, wenn die keine Leute finden und IT-Stellen 
unbesetzt bleiben. Im Prinzip ist es doch das, was viele ITler wollen: 
Entwickeln, nicht reisen, wenig quatschen und was lernen. Aber nein: Man 
sucht den Spezialisten für Oracle und(!) DB/2 und will den mit einem 
Minigehalt abspeisen. Ich hätte nichts dagegen, erste Erfahrungen mit 
Oracle zu sammeln.

Stattdessen wird ein externer Dienstleister beauftragt, der eine Lösung 
entwickelt, die aber dem Gesamtsytem ein zusätzliches Datenbanksystem 
aufzwingt. Man hat den Eindruck, dass da nur Dilletanten sitzen und 
entscheiden.

von gast33 (Gast)


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unternehmen: süddeutscher automobilhersteller /  bereich F&E

zwischen 2006/7 und 2008 wurde massiv personal eingestellt, da vorher 
jahrelang nahezu einstellungsstopp herschte. besonders stark wurde im 
bereich nachwuchskräfte recruititert.
der arbeitsmarkt war sehr hart umkämpft, so dass diplomanden schon 
deutlich vor beendigung ihrer tätigkeit gleich reihenweise angebote von 
namenhaften firmen in der tasche hatten; trotz mäßiger noten und 
arbeitsleistung.
aufgrund der arbeitsmarktsituation wurden dann auch MA´s eingestellt, 
die man vorher nicht einmal zum vorstellungsgespräch eingeladen hätte.

nun befinden wir uns in einer ähnlich schlechten situation wie 
anfang/mitte der 2000er jahren. einstellungsstopp, planstellen 
eingefroren oder gestrichen. einstellung sind nur in absoluten 
ausnahmefällen möglich und es bedarf einer genehmigung des 
entwicklungsvorstandes.
somit haben selbst potenzialträger, die man z.b. durch praktia oder DA 
kennt, nahezu keine chance ins unternehmen zu gelangen, auch wenn der 
entsprechende fachbereich den kandiaten gerne hätte.

von J. S. (Gast)


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Ich kann das bestätigen! Habe mich letzte Woche mal mit einer Bekannten 
aus der PA unterhalten:

Im April 2008, als echter Ingenieurmangel herrschte, da kamen Anfänger 
von der FH mit satten 48k brutto rein - fuer 35h! Ich habe es echt nicht 
glauben können und total geärgert, weil ich - obwohl schon 2 Jahre drin 
und auch mehr Berufserfahrung nicht so viel mehr hatte.

Ab September 2008 haben sie keinen einzigen neuen mehr eingestellt und 
die neuen so langsam aber sicher in andere Abteilungen versetzt, wo 
welche aus Altersgründen weg sind.

In 2009 ist seither ist glaube ich einer eingestellt worden und der ist 
ein Erfahrener. Da bekam ein fürstliches Gehalt! Bin dann selber mal hin 
und habe nachverhandelt.

Wer als Anfänger eingestiegen wäre, hätte um die 35.000 erwarten können, 
was aber keiner gemacht hat.

Jetzt suchen sie wieder, bieten aber noch nicht genug. Es meldet sich 
keiner.

von smoerre (Gast)


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das nennt man Wellenbewegungen und scheinen im Ingenieurbereich üblich 
zu sein.
Genauso wie aufgesaugt wird, wird auch liegengelassen.
Selbst wenn sich die Situation noch extrem verschärfen sollte (wobei das 
alles Propaganda ist, der Pool ist ja noch voll!), behaupte ich mal 2 
Jahre raus, dann wars das.
Im übrigen, wer nichts zahlen will und als 0815-Bude auch noch die Creme 
de la Creme sucht, kann ja weiter heulen wie ein dummes Kind.

von Klein Sarrazin (Gast)


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@ Jürgen S


ja ,das ist schon erstaunlich für eine Firma die Topleuten
ernsthaft in Absageschreiben diktierte

Guten Leuten muß man absagen

jetzt sind 2/3 der Belegschaft "kurz" und u.a. deshalb ,weil man
vor 13 oder 8 Jahren überhaupt nicht auf relevante Macher
reagierte.

Das gleiche gilt auch für das B.A.M. Autotrio die ähnlich
"nachhaltig" die fähigsten Köpfe nicht mal zum Gespräch
eingeladen hat ...

man sieht es ja deutlich an der fossilen Technik, die typischer-
weise in Premiumautos verbaut wird....

von plus (Gast)


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Guten Leuten muss man absagen, wenn man die Besten sucht!

von gast (Gast)


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Schon soetwas zu schreiben wie Guten muß man absagen
ist doch offensichtlich hochtendenziös.

Es ist etwas spitzfindig zu erwarten, daß man hätte schreiben sollen
Auch sehr Guten muß man absagen  oder so ...  daß sich dies mit
solchen vollmundigen Marketingsprüchen deckt.

Ich hatte mal mit einer B-Tochter zu tun und was verschlafeneres
hab ich kaum zu sehen bekommen . Also nix mit Besten der Besten

Insofern ist solche Kritik schon angemessen , wenn man als Macher
sich dort präsentiert .

Der gleiche Autor hat einen gewissen Verlauf an anderer Stelle
geschildert - also es scheinen dort nach gänzlich anderen
Kriterien an Schlüsselstellen gewisse Leute zu sitzen, für die
Drittklassig noch ein hohes Lob darstellt.

Fazit, wenn Firmen sich so supertoll darstellen bzw entsprechend
"fordern" scheint recht wenig Substanz auf gewissen Ebenen vorzu-
liegen.

Und wenn wir zB von B reden - Die Zukunft ist das E-Bike und das
E-car .... wo sind die relevanten Zulieferprodukte ?

Es ist doch offensichtlich ,daß wer kann sich baldmöglichst vom
Auto dieser Prägung verabschiedet.

Btw ich kann mich noch gut erinnern an eine Absage vor 10 Jahren,
da schrieb DC Ingenieuren , daß man sie nachhaltig nicht benötigt.

Also solche coolen Sprüche scheinen System zu haben und korrelieren
überhaupt nicht mit dem FKM

von Sophie la Girafe (Gast)


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Hoffentlich gibt's mal sowas wie einen Big Bang und die tauschen die 
Personalabteilungen aus. Ich kenne einen Fall, da hatte eine 
Elektrikerfirma zwei Chefs (Vater + Sohn, keine Elektriker), eine 
Sekretärin und einen Elektriker. Der Elektriker erkannte, dass das nicht 
lange gut gehen kann, ist dann auch pleite gegangen und diese Firma 
gibt's schon lange nicht mehr.

Schließlich ist der Elektriker der einzige dort gewesen, der das 
Kerngeschäft betrieben hat. Die anderen haben nur Anträge rangeholt und 
verwaltet. Und genauso ist es doch in den Ingenieurbüros. Jenen wird vor 
den Kopf gestoßen, die zum Kerngeschäft beitragen. Ob das nun 
Softwareentwickler sind, Hardwareentwickler oder Maschinenbauer, ist 
gleichrangig.

Man muss wohl BWL studiert haben, um nicht zu erkennen, wie ein 
Unternehmen funktioniert. Der Elektriker aus dem Beispiel hat sofort 
erkannt, was da falsch läuft. Der Elektriker hat natürlich kein Abitur, 
hat keinen MBA, keine Auslandserfahrung, hatte keine 
Personalverantwortung, ist wirklich nicht der hellste, aber das bisschen 
gesunden Menschenverstand brachte er mit, um zu erkennen, was da in 
seinem Betrieb falsch gelaufen war.

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