Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verstehe Hochpass nicht


von Markus M. (Gast)


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Hallo Leute,


ich glaube ich verstehe etwas ganz falsches unter einem Hochpass wie er 
eigentlich sein soll.


Ich habe die angehängte Schaltung aufgebaut.
Ich kann zwei verschiedene Frequenzen mit den Wechslern 
aufeinanderlegen.
(2V / 300Hz) und (2V / 1000Hz)
Das ganze gibt dann ein ziemlich wirres Signal.

Das signal wird um den Faktor 10 verstärkt.

Am Ausgang habe ich ein Hochpass angehängt (RC) , der sollte so 
berechnet sein, das die Grenzfrequenz bei ca.600Hz liegt.

Ich hätte jetzt folgendes erwartet :
Das (2V / 300Hz) StörSignal wird komplett geblockt, und übrig bleiben 
würde nur mein (2V/1000Hz) Signal. Ich hätte somit wieder das Zweite 
Störende Signal "entfernt". Wie ihr euch aber denken könnt is das NICHT 
der Fall.

Wenn ich jetz die Grenzfrequenz verschiebe , in dem ich den Kondensator 
wert verkleinere (d.h. die grenzfrequenz wird höher) , verändert sich 
nicht die Signalfrequenz, sondern nur die Amplitude.
Soweit zu dem was ich beobachte.

Jetzt meine Frage : Ist das die richtige Funktion eines Tiefpasses ? 
Oder kann ich Sehr wohl die StörFrequenz von dem Mischsignal blocken ?


Danke schonmal für das lesen,

Gruss Maggus ;)

von Dominik A. (domschl)


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Dein Problem ist folgendes: Deine 2 Frequenzen liegen sehr nah zusammen. 
Du hast aber nur einen Hochpass 1. Ordnung aufgebaut. Dieser schwächt 
Signale unter der Grenzfrequenz mit 20db/Dekade. Bei einer Grenzfrequenz 
von 600Hz sollte also ein Signal mit 60Hz auf ein Zehntel seiner 
Amplitude geschwächt werden. Dein "Störsignal" liegt aber bei 300Hz. 
Also musst du ein Filter höherer Ordnung bauen. Genauere Infos kann/will 
ich jetzt nicht zum Besten geben. Besorg dir ein entsprechendes Buch und 
lagweile dich mit dem Kapitel Filter zu Tode.

Eines noch:
Das von dir beschriebene Filter ("...StörSignal wird komplett 
geblockt..." ) ist auf analogem Weg nicht machbar.

von Markus M. (Gast)


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Ah, ok


das reicht aber schon zusammen mit dem was ich bisher gelesen habe für 
ne Antwort.

Muss mich einfach intensiver damit weiterbeschäftigen. Danke trotzdem ;)

von Michael (Gast)


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wenn du die additiv überlagern willst, solltest du sie allerdings in 
reihe schalten und nicht parallel ;)

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Dominik,

>Das von dir beschriebene Filter ("...StörSignal wird komplett
>geblockt..." ) ist auf analogem Weg nicht machbar.

Mit einem aktiven Doppel-T-Filter kann man einzelne Frequenzen fast 
"komplett" unterdrücken.

Kai

von Markus M. (Gast)


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Wollte nochmal danke sagen.


Mag zwar dem Leser nicht deutlich werden, aber die Antwort hat mich auf 
den richtigen Weg gebracht.

Mein Ziel war es das Störsignal einer OPV Elekret-Mikro 
Verstärkerrschaltung wegzubekommen, sodass ich das Signal besser am µC 
Auswerten kann.

Mir war nur nicht klar gewesen, das das Signal durch einen Hochpass ja 
nur abgeschwächt wird unter der Grenzfrequenz. War immer der meinung das 
signal würde geblockt werden.
Sehr anschaulich wurde das ganze als ich mir auf dieser Website

http://www.elektrotechnik-fachwissen.de/wechselstrom/rchp.php

die Durchlasskurve zeichnen liess. Ich musste in meinem Fall nämlich 
eine viel höhere Grenzfrequenz verwenden, um auch genug Signal "glatt 
gebügelt" zu bekommen.


vielleicht hilft der Thread und der Link ja auch jemand anderem weiter. 
;)

von HildeK (Gast)


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>Ich musste in meinem Fall nämlich
>eine viel höhere Grenzfrequenz verwenden, um auch genug Signal "glatt
>gebügelt" zu bekommen.

Vermutlich hast du es noch immer nicht verstanden: du wirst mit einer 
viel höheren Grenzfrequenz alle deine Signale stärker dämpfen - ohne 
Nutzen.

Nein - du brauchst ein Filter mit der Grenzfrequenz bei knapp 1000Hz, 
allerdings ein Filter mit höherem Grad, also steilerem Verlauf im 
Übergang vom Durchlass- zum Sperrbereich.

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Markus,

>Ich musste in meinem Fall nämlich eine viel höhere Grenzfrequenz
>verwenden, um auch genug Signal "glatt gebügelt" zu bekommen.

Schau mal hier:

http://www.emg.tu-bs.de/pdf/MEL/MEL07_Filter.pdf

>Mein Ziel war es das Störsignal einer OPV Elekret-Mikro
>Verstärkerrschaltung wegzubekommen, sodass ich das Signal besser am µC
>Auswerten kann.

Hhm, vielleicht versuchst du ja dein Problem an der falschen Stelle zu 
lösen? Wo kommen denn die 300Hz Störsignal her? Vielleicht kannst du die 
300Hz ja daran hindern, überhaupt erst in deine Schaltung einzudringen?

Kai Klaas

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