Wozu dient diese Zusatzbezeichnung (z.B. bei NJM4580) - habe die eine spezielle Charakteristik oder andere Normen? Ist doch eigentlich unerheblich, wo sie hergestellt werden..
Nach meinem Wissen sind dies ICs, die in Japan verbreiteter sind als in Europa / USA. Deshalb sind sie bei uns oft schwerer erhältlich. Darunter fallen z.B. viele ICs aus der Unterhaltungselektronik. Dadurch wird eine Reparatur der entsprechenden Geräte aufwändiger. Bezüglich der Characteristik gibt es sicher nichts besonderes. Die müssen auch Ihre Vorgaben aus dem Datenblatt einhalten. Gruss JensM.
> (z.B. bei NJM4580) Gerade der stammt doch von New Japan Radio. :-) Es war frueher mal so das hier in Deutschland nur deutsche Bauteile benutzt wuerden. (BC547), in den USA halt irgendeinen 2Nxxxx, und in Japan 2SAxxxx. Bei ICs war es auch so. Es gab z.B mal am Anfang zu den MCS51 von Valvo/Philips die Datenbuecher in Deutsch. Heute undenkbar. Als dann der Markt von den Japanern aufgerollt wurde gab es fuer viele Leute das Problem japanische Bauelemente zu beschaffen wenn sie was reparieren wollten. Transistoren konnte man ja meistens einfach durch was europaeisches ersetzen, aber bei ICs geht das schlecht. Reichelt hatte damals eine eigene Seite (der Firmenkatalog bestand aus 3-5 DIN A4 Seiten :-) und bezeichnete die gesondert als JapanICs. Es lohnt sich uebrigens oft mal ueber den eigenen Tellerrand zu schauen und zu kucken was es da gibt. Ein Beispiel das mich immer wieder erstaunt, in japanischen Geraeten, aber auch bei japanischen Bastlern und in Elektronikgeschaeften sind dort die Digitaltransistoren sehr verbreitet. Das sind Transistoren die den Basiswiderstand und manchmal auch noch einen nach Masse enthalten. Die kann man dann direkt so an einen Microcontroller anschliessen. Benutzt bei uns kein Mensch! Ein anderes Beispiel, frueher hat der gemeine Bastler bei uns UAA170/180 genutzt. Spaeter dann verdraengt durch LM3914, aber die japanischen Gegenstuecke von Rohm (nummer faellt mir gerade nicht ein) benutzt hier keiner, obwohl es die auch bei Reichelt gibt. Aehnliches gilt auch fuer Leistungstreiber von Toshiba. Schlagt mal den Katalog von Reichelt auf werft dann mal einen Blick in die Datenblaetter der dort verfuegbaren ICs. Da kann man so manche Perle finden. Olaf
Olaf schrieb: > Schlagt mal den Katalog von Reichelt auf werft dann mal einen Blick in > die Datenblaetter der dort verfuegbaren ICs. Da kann man so manche Perle > finden. Und vor allem oft deutlich günstiger, denn bei den Japan ICs sind die Funktionen auf das beschränkt, was man wirklich braucht. Um mal bei dem Beispiel LM3914 zu bleiben: All die Spielereien mit Dot/Bar Mode, Rhi, Rlo, einstellbarer Stromquelle usw. In >90% aller Fälle benötigt man die nicht, sondern möchte nur einen Balken zwischen 0V und xV. Als Vergleich dazu der LB1403: Bei diesem ist der Funktionsumfang deutlich geringer, aber ausreichend. Man kann ihn aber sogar direkt mit einem AC Signal ansteuern, denn er ist direkt für Audioanwendungen zugeschnitten. Viele der Japan ICs sind halt sehr spezialisiert auf eine bestimmte Anwendung, aber wenn der Verwendungszweck passt, sind diese ICs Preis/Leistungsmäßig kaum zu schlagen, eben aufgrund der Massenproduktion. Ein LM3914 habe ich zumindest noch nie in einem Consumer Gerät gesehen, die ganzen Japan ICs wurden aber massenhaft verbaut.
>Ein LM3914 habe ich zumindest noch nie in einem Consumer Gerät gesehen, >die ganzen Japan ICs wurden aber massenhaft verbaut. logisch - die Consumer Geräte (meistens Radiorecorder), die solche Anzeigen eingebaut bekommen (haben), sind doch meistens auch nur von Japan - oder?
Ja, das könnte auch der Grund sein. OT: Kennt jemand irgendein Gerät, das nicht nur in Kleinststückzahlen produziert wurde, in dem ein LM3914 verbaut wurde? Das interessiert mich jetzt, denn es gibt etliche ICs von Philips, NS und Co die ich noch nie außerhalb einer Bastler oder ähnlichen Schaltungen gesehen habe.
> Transistoren konnte man ja meistens einfach durch > was europaeisches ersetzen, aber bei ICs geht das schlecht. Erstaunlich viele der ICs mit merkwürdig japanischen/koreanischen/taiwanesischen Typennummern sind aber 1:1 Replikate der in den USA (oder manchmal auch Europa) erfundenen Teile, bloss eben mit so anderer Typennummer, daß man es nicht ahnt. Ähnlich wie die osteuropäischen Chips sehr oft Replikate waren.
Olaf schrieb: > Es lohnt sich uebrigens oft mal ueber den eigenen Tellerrand zu schauen > und zu kucken was es da gibt. Ein Beispiel das mich immer wieder > erstaunt, in japanischen Geraeten, aber auch bei japanischen Bastlern > und in Elektronikgeschaeften sind dort die Digitaltransistoren sehr > verbreitet. Das sind Transistoren die den Basiswiderstand und manchmal > auch noch einen nach Masse enthalten. Die kann man dann direkt so an > einen Microcontroller anschliessen. Benutzt bei uns kein Mensch! Hier an der Arbeit verwenden wir haufenweise die BCRxxx Transistoren :)
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