Das Prinzip und einige Sonden wurde hier ja schon öfters diskutiert. Ein solider Aufbau ist auf http://njhurst.com/electronics/watersensor/ zu sehen. Die Frage ist, welcher Durchmesser des Rohres zu wählen ist, wenn der innere Leiter ein PTFE ummantelter Draht mit 0.2 mm Durchmesser ist, der wieder nach oben geführt und verdrillt ist. Die Sonde ist 1,5 m lang. Bei 1 cm Rohr komme ich für Luft (leerer Tank) auf ca. 25 pF, mit Wasser das 80-fache. Mit 1 MOhm komme ich auf eine Zeitkonstante 25 µs, nach 5*tau sei er voll, also 0.125 ms (10 ms mit Wasser). Das müsste ja eigentlich problemlos zu messen sein, oder habe ich einen Fehler im Konzept? Was für ein Sondenmaterial ist besser für Regenwasser geeignet, Edelstahl oder Aluminium?
>Was für ein Sondenmaterial ist besser für Regenwasser geeignet,
Edelstahl oder Aluminium?
Ich wuerd jetzt sagen : Weder noch. Regenwasser ist nicht destiliertes
Wasser sondern kann irgendwas beinhalten. Rostfrei verliert den
schuetzenden Oxidfilm mit Chlor, Alu leider auch. Dh dann kann man
gleich Eisen nehmen.
Ein weiteres Problem besteht, nach meiner Erfahrung, in der Benetzung der Sonde. Wenn das Material nach längerer Zeit mit Algen, Bakterien oder dergleichen beschichtet ist, ergibt es zunehmend falsche Kapazität und zeigt "zuviel" an. (eigentlich trocken sein sollenden Teile der Sonde sind noch benetzt) Die Verunreinigung des Wassers spielt ebenfalls eine Rolle. Bei 2m Messlänge habe ich zwischen recht reinem Regenwasser und Leitungswasser mittlerer Härte fünf Prozent Unterschied in der Anzeige, da sich die Leitfähigkeit des Wassers ändert.
Das mit der Korrosion kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso habe ich Chlor im Regenwasser? Wie ist das Problem mit der Verschmutzung zu lösen (ggf. polierte Edelstahl-Oberfläche besser als Al-Oxid?)? Wie im Link, ein offener Sensor anstelle eines schwer zu reinigenden Rohrs?
grauer Herr schrieb: > Das mit der Korrosion kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso habe ich > Chlor im Regenwasser? Wegen der Umweltverschmutzung. Oder stehst Du jedes mal 10 Mintuen draußen bis der Regen Dein Hausdach saubergewaschen hat und leitest erst ab dann des Regenwasser in Deinen Speicher? Und wohnst in einem Reinstluftgebiet? Außer Chlor findest Du noch jede Menge andere Verschmutzungen. > > Wie ist das Problem mit der Verschmutzung zu lösen (ggf. polierte > Edelstahl-Oberfläche besser als Al-Oxid?)? V4A und einmal je Quartal reinigen. Alles andere ist Pfusch > > Wie im Link, ein offener Sensor anstelle eines schwer zu reinigenden > Rohrs? Rohrbürste kennst Du?
>Das mit der Korrosion kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso habe ich >Chlor im Regenwasser? Chlor ist normalerweise nicht im Regenwasser. Aber der saure Regen und die diversen Stoffe die im Regenwasser sind, sind für Alu und Niro nicht besonders gut. Aber dein größtes Problem wird sein dass sich Algen und andere Stoffe sich ablagern und den Messwert extrem verfälschen. Da müsste man täglich den Sensor reinigen um ein brauchbares Ergebnis zu erhalten. Wenn auch digitale Messwerte gehen, würde ich es wie bei den Kaffeeautomaten (Saeko) machen. Man steckt einfach einen Kunststoff-Schwimmer mit einem Magneten in ein Rohr und dieses wird dann in den zu messenden Behälter gesteckt. Von außen wird dann einfach der Magnet detektiert. Die Auflösung hängt dann von der Anzahl der verwendeten Sensoren ab. Wenn der Schwimmer gut zum Rohr passt, hat man auch kein Problem mit Algen oder diversen Insekten und anderem Krabbelgetier.
Wir haben solche kapazitiven Sonden in der Anlage verbaut. Die Benetzung der Innenseite, sowie aggressive Medien stören die Sonden seit Jahrzehnten nicht die Bohne. Entscheidend ist die Leitfähigkeit des Mediums und der Grad der Verschmutzung (große 'Brocken' im Inneren lassen den Messbereich unlinear werden). Reinigung selbst im Schmutzwasser ca. alle 6..8 Monate. Material: V4A-Rohr (41mm Durchmesser) und V4A-Stab (10mm Durchmesser, mit Teflonmantel). Alles in Allem ein sehr langlebiges und wartungsfreies System, gerade für Regenwasser.
> Rohrbürste kennst Du?
Kenne ich. Aber du hast nicht daran gedacht, dass im Inneren der andere
Leiter ist und dann eine Demontage erforderlich wäre..
Wie kann man den Teflonmantel herstellen? Habt ihr das beschichten lassen? Oder als Komplettlösung bezogen?
Vielleicht kann man "KONTAFLON 85" benutzen?
Barny schrieb: >>Das mit der Korrosion kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso habe ich >>Chlor im Regenwasser? > Chlor ist normalerweise nicht im Regenwasser. > Aber der saure Regen und die diversen Stoffe die im Regenwasser sind, > sind für Alu und Niro nicht besonders gut. Wie beschrieben: Es kommt darauf wo man wohnt und was das Regenwasser aus der Umgebung mitbringt. Dazu schreibt der TE nix. > > Aber dein größtes Problem wird sein dass sich Algen und andere Stoffe > sich ablagern und den Messwert extrem verfälschen. > Da müsste man täglich den Sensor reinigen um ein brauchbares Ergebnis zu > erhalten. Täglich defintiv nicht. Siehe dazu auch: Thilo M. schrieb: > Wir haben solche kapazitiven Sonden in der Anlage verbaut. > ...Reinigung selbst im Schmutzwasser ca. alle 6..8 > Monate. > D'Accord > Material: V4A-Rohr (41mm Durchmesser) und V4A-Stab (10mm Durchmesser, > mit Teflonmantel). Genau so. > > Alles in Allem ein sehr langlebiges und wartungsfreies System, gerade > für Regenwasser. Exakt . Allerdings schon etwas anspruchsvoller im Aufbau als die "Regenwasser zisterne Füllstansmesser" der diversen anderen, tw. zeitgleichen Threads. Grauer Herr schrieb: > Wie kann man den Teflonmantel herstellen? Habt ihr das beschichten > lassen? Oder als Komplettlösung bezogen? Beschichten lassen ist sehr gut. Wenn's Budget knapp ist: Es gibt Teflonschlauch (Laborhandel aufsuchen), da aus dem Angebot passend kaufen und entsprechend V4A Stäbe/Rohr. Damit dann selber bauen ;-) Kontaflon85: Bleibt eigentlich zu wenig mechanisch stabil auf Flächen... Da würde ich die Teflonschlauchmethode als langlebiger bevorzugen.
> Es gibt Teflonschlauch
Wie schließt man den?
Hier mal zum Anregungen holen (die Dinger gibt's glaub' ich schon lange nicht mehr): https://portal.endress.com/wa001/dla/50000001262/000/00/TI271FDE.PDF Über den Stab in der Mitte wird ein Teflon-'Schlauch' mit 1mm Wandstärke geschoben und vorne mit einem Teflon-'Korken' verschlossen. Der Teflonschlauch geht bis in den Sondenkopf (mit Federpaket verspannt).
grauer Herr schrieb: >> Es gibt Teflonschlauch > Wie schließt man den? Quetschklemme Stopfen etc. Such Dir was aus. NACHTRAG: Thilo war schneller ;-)) >> Rohrbürste kennst Du? > Kenne ich. Aber du hast nicht daran gedacht, dass im Inneren der andere > Leiter ist und dann eine Demontage erforderlich wäre.. Das hatte ich sehr wohl bedacht und war stillschweigend. davon ausgegangen das Du das so gut mechanisch konstruierst das die Demontage leicht machbar ist ,-)
Weshalb einen Draht in Teflonschauch wuergen und muehsam abdichtn, wenn es doch Silikonkabel gibt ??
Aahh schrieb: > Weshalb einen Draht in Teflonschauch wuergen und muehsam abdichtn, wenn > es doch Silikonkabel gibt ?? Geht auch. Habe ich mal aus einem alten Alurohr gebaut. Unten eine Umlenkrolle 'rein und oben verdrillen und spannen.
Ich habe das anders gelöst: Einfach zwei U-förmige isolierte Adern durch kleine Quadrate aus Kunststoff (30x30x2) mit 4 Löchern in den Ecken gefädelt. Das sieht dann ungefähr aus wie eine Strickleiter. Damit ist man alle Abdichtprobleme los! Es werden nur noch 4 kleine Verschraubungen oder Durchführungen in's Gehäuse benötigt.
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