Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Elko oder nicht Elko: das ist die Frage


von Mücke (Gast)


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Hallo,

ich bastle grad an meiner ersten selbst entworfenen Schaltung. Dabei ist 
jetzt öffters das selbe Problem aufgetreten.
In der empfohlenen Zusatzbeschaltung von Bauteilen tauchen des öfteren 
relativ große Kondensatoren auf, bei denen ich dann nicht weiß, ob ich 
dafür Elkos verwenden soll oder nach anderen Kondensatoren suchen soll.
Denn normalerweise müssten Elkos doch speziell gekennzeichnet sein (z.B. 
mit einem Plus, einem ausgemalten und nicht ausgemalten Balken, oder mit 
einem geraden und einem gebogenen Balken), richtig?
Aber was verwendet man z.B. für einen 10µF Kondensator, wenn dieser als 
ganz normaler Kondensator gekennzeichnet ist? In der Größe find ich 
keinen "Nicht-Elko".

Kann mir z.B. jemand sagen, welche Art von Kondensatoren hier verwendet 
werden sollten?:
siehe Schaltung auf S.18
http://docs-europe.electrocomponents.com/webdocs/077f/0900766b8077ff69.pdf

Mir ist nur der Tantal-Elko klar. Aber was verwendet man für den Rest???

Danke euch!

von jochen64 (Gast)


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Scheinbar haben es die Datenblattzeichner da nicht so genau genommen mit 
den Kondensatorsymbolen - denen scheint es nur wichtig zu sein, das es 
überhaupt ein Kondensator ist. Die Schaltungen sind auch nicht als 
Bauanleitung zu verstehen, sondern eben nur als Grundschaltung die 
sinnvoll zu ergänzen ist, und die Bauteileauswahl wird auch Dir 
überlassen.

Generell kannst du bei kondensatoren, die irgendwie von ein 
"Plus"-Leitung nach Masse gehen, davon ausgehen das es 
Glättungskondensatoren sind, die liegen meist im uF Bereich und da 
kannst du Elkos nehmen. Wenn parallel dazu noch ein kleiner Kondensator 
ist, 100nF oder so, dann nimm den als Folie oder keramisch. Der ist 
deshalb da weil Elkos alleine keine so guten HF Eigenschaften haben. 
Wichtig: Bei Elkos auch auf die max. Spannung achten.

Wenn es ein Kondesator ist, wo ein Signal durchgeht, dann solltest du 
idR keinen Elko nehmen. Die haben meist auch kleinere Werte.

von Jean P. (fubu1000)


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Hi,
ich zitiere mal direkt aus dem von dir geposteten Datenblatt( 1 min 
gesucht).

...a 1 μF capacitor is sufficient to guarantee rated
performance. The addition of a 0.1 μF ceramic capacitor in parallel
with the bypass capacitor will improve load current transient
performance. For best line voltage transient performance, it is
recommended that the voltage inputs of these devices be bypassed
with a 10 μF electrolytic capacitor in parallel with a 0.1 μF
ceramic capacitor.

Also Elko und Keramik und der 1µF Tantal.
Wer lesen kann iss klar im Vorteil.

von Alex B. (Firma: Ucore Fotografie www.ucore.de) (alex22) Benutzerseite


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>Mir ist nur der Tantal-Elko klar. Aber was verwendet man für den Rest???

"Der Rest" sind in diesem Fall ja nur drei weitere Kondensatoren, davon

2x 100nF
1x 10µF

Zu den 100nF: Das sind so gut wie immer Keramik-Typen. Steht auch so im 
Datenblatt (Abschnitt "Output Voltage Bypassing"):

>"The addition of a 0.1 μF ceramic capacitor in parallel
>with the bypass capacitor will improve load current transient
>performance."

Der "bypass capacitor" ist in diesem Fall ja der 1µF Tantal-Elko.

Ferner steht in diesem Abschnitt etwas zu dem 10µF:
>"For best line voltage transient performance, it is
>recommended that the voltage inputs of these devices be bypassed
>with a 10 μF electrolytic capacitor in parallel with a 0.1 μF
>ceramic capacitor."

Also ein Elko deiner Wahl (Aluminium/Tantal), sowie ein 
Keramik-Kondensator, wie der am Ausgang.

Schöne Grüße,
Alex

von Mücke (Gast)


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ok, danke für die Tipps. Werd in zukunft also immer noch brav im 
Datenblatt nachlesen welcher Kondensator gemeint ist.
Ich bleib trotzdem bei meiner Meinung, dass man sowas auch gleich in der 
Schaltung kenntlich machen sollte. Naja, who's perfect.

von HildeK (Gast)


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Naja, immerhin gibt es heutzutage Keramik-Cs für kleinere Spannungen bis 
ca. 100µF in SMD. Die würde ich auch ungepolt in den Schaltplan 
einzeichnen ...

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