Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik 7912 "bricht durch" ab -20V?


von Atze vom Bau (Gast)


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Hi!

Ich habe eben hinter einen Trafo + Gleichichter + Siebung einen 7912 
nach Datenblatt eingebaut (ist nicht mein erster ;-) )

Wenn der Trafo ohne Last läuft, liegen hinter dem Gleichrichter 20V DC 
mit nem bisschen Ripple an. Soweit alles OK, das Problem ist nur, dass 
der 7912 am Ausgang +18V zeigt!!!

Wenn ich ein Last anlege (so 10mA) sind die -12V OK. Testweise habe ich 
das ganze mal mit "reinem" DC hinter einem Labornetzteil getestet; auch 
hier: der 7912 regelt nur im Bereich von -14 bis -19V zuverlässig. Ab 
-20V wird die Ausgangsspannung im Fall niedriger Lasten zu groß! Im 
Datenblatt steht eine maximale Eingangsspannung weit über 20V.

Woran liegt das bzw. wie kann ich das verhindern?

Viele Grüße,
Atze

von Dieter W. (dds5)


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Lies das Datenblatt mal etwas genauer, da steht ganz bestimmt auch was 
von einer Mindestlast drin.

von MaWin (Gast)


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> Woran liegt das

Transistoren sperren nicht total, sondern lassen uA durch.

> bzw. wie kann ich das verhindern?

Mindestlast, NS sagt 1mA

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Atze,

>Wenn ich ein Last anlege (so 10mA) sind die -12V OK

Das ist mir auch schon passiert, als ich es noch nicht wußte.

Die Regler benötigen eine Mindestlast, um richtig zu arbeiten. Man sieht 
das versteckt in den Datenblättern, wenn beispielsweise die 
Regeleigenschaften für einen Ausgangsstrom von 5mA...1A angegeben 
werden.

Also, Grundlast am Ausgang vorsehen, sodaß mindestens 5mA fließen, am 
besten mit einem 2,2kOhm Widerstand. Normalerweise zieht eine Schaltung 
eigentlich immer genug Strom, sodaß man das nie merkt.

Kai Klaas

von Michael_ (Gast)


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Kann es auch ein Bauteilfehler sein? Ich hatte mal einen 7805 an Ue=12V, 
es war alles i.O. An 24V hat er nicht mehr stabilisiert. IC war defekt!

von MaWin (Gast)


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Ein Bauteilfehler ist es nur, wenn er in dem Bereich, den das
Datenblatt als ok angibt, trotzdem ein Problem hat.

Atze vom Bau hat aber einfach das Datenblatt ignoriert.



Ein Auto hat auch keinen Konstruktionsfehler, wenn es, nach
dem du es an einen Baum gelenkt hast, kaputt ist.

von Kai Klaas (Gast)


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>Ein Bauteilfehler ist es nur, wenn er in dem Bereich, den das
>Datenblatt als ok angibt, trotzdem ein Problem hat.

Genau! Das, was Atze beobachtet hat, ist für die 79XX-Regler vollkommen 
normal. Das haben viele andere auch schon beobachtet.

Kai Klaas

von Atze vom Bau (Gast)


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alles klar, vielen Dank!

Ich habe mich nur gewundert, da ich solch ein Verhalten bei den 7805 die 
ich sehr häufig benutze noch nie bemerkt habe. Hinter dem 7912 hängt ne 
Schaltung für x-tausend Euro (die hat intern zum Glück noch ein 
Überspannungsschutz) und ich wollt mich da mal vergewissern bevor ich 
gefeuert werde...

Gruß, Atze

von Anja (Gast)


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Hallo,

die Negativ-Regler benötigen relativ große Abblock-Cs (mindestens ca 1uF 
an Ein- und Ausgang) um Schwingneigung zu verhindern. Positiv-Regler 
sind da wesentlich genügsamer.
Frage: ist die Ausgangsspannung Stabil (spricht für Mindestlast) oder 
Schwingt der Regler?

von Kai Klaas (Gast)


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Halo Anja,

>die Negativ-Regler benötigen relativ große Abblock-Cs (mindestens ca 1uF
>an Ein- und Ausgang) um Schwingneigung zu verhindern.

Ja, das stimmt! Mit nur 100nF kann man beim 7915 oft eine 150kHz 
Schwingung beobachten. Ich habe daher immer einen 47µF/25V Elko parallel 
zum 100nF Kondensator am Ausgang.

Kai Klaas

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