Merkwürdiger Zeitachsen-Fehler eines Tek-2465B Hallo und guten Abend! Vielleicht ist ja hier im Forum jemandem folgendes Problem(chen) eines Tektronix 2465B-Scopes bekannt: In den Ablenkstufen ab und unterhalb 50ns/div ist die Zeitlinie am linken Rand noch nicht richtig hellgetastet. In der schnellsten Ablenkstufe, 5ns/div, "fehlen" dort etwa 5 bis 10ns. Irgendwelche Signal- oder Bauteile-Abweichungen zum Service-Manual vermag ich nicht festzustellen - aber viel Lust, jetzt anzufangen, auf gut Glück die in Frage kommenden Hybrids (Sweep, Z-Amp oder Horizontal Output, oder die berühmt-berüchtigte U800) auszuwechseln verspüre ich nicht wirklich. Immerhin "übersteht" das Gerät die komplette Kalibrierung abgesehen vom oben genannten Symptom problemlos. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, ein anderes Tek 2465B für einen Vergleich heranzuziehen, ob dieses Verhalten vieleicht typisch für dieses Scope ist. Vorstellen, daß Tektronix damals Geräte mit derartigen "Schönheitsfehlern" produziert hat, kann ich mir aber auch nicht so recht... Vergleiche ich direkt an der Röhre das Helltastungs-Signal mit dem Sägezahn, ist klar erkennbar, daß der Auftastimpuls um die oben genannten paar ns zu spät anliegt... ...oder umgekehrt, daß der Sägezahn entsprechend zu früh startet. Diesem Gedanken folgend waren schnell Möglichkeiten für eine Behelfs-Reparatur gefunden, entweder: 1) ein Kondensator, ca. 27 pF zwischen den beiden Horizontal-Signal-Leitungen zur Röhre oder: 2) ein Kondensator, ca. 120 pF am Sweep-Eingang der U800 (Pin 16, B+) Die zweite Lösung gefällt mir besser - der Ausgang der U800 wird nicht unnötig belastet. Darüber hinaus wird nur der Ablenk-Sägezahn verzögert - nicht aber die Bandbreite, beispielsweise im XY-Betrieb reduziert. Bandbreite - ach ja: Eigentlich hatte ich erwartet, daß meine oben beschriebene primitive Verzögerung durch die Verringerung der Bandbreite den Sägezahn deutlich deformiert - in der Praxis kann ich aber NICHTS derartiges feststellen - der Sägezahn wird um ein paar ns verschoben, aber nicht erkennbar verzerrt. Zumindest im Rahmen der Ablesemöglichkeit: Ich habe dazu mit dem Zeit-Cursor Perioden eines Signals links, mittig und rechts auf dem Display vermessen, ohne systematische Unterschiede zu erkennen. Eine zusätzliche Möglichkeit, Auftastung und Sägezahn in zeitliche Deckung zu bringen besteht noch im DC-Restorer (unter dem High-Voltage-Regulator-Deckel): Dort durchläuft das Z-Signal bei meinem Scope einen 100 Ohm und darauf folgend einen 330 Ohm Widerstand, die (zusammen mit den parasitären Kapazitäten bis zur Röhre) der Anstiegs- und Abfallflanke des Helltast-Signals "sichtbaren Schaden zufügen", indem sie sie um ca. 7 ns verlangsamen. Ein 82 pF Kondensator quer über beiden Widerstände korrigiert dies. Wendet man dies zusätzlich an, können die oben bei Punkt 1 und 2 genannten Kondensatoren etwas kleiner ausfallen, da der Sägezahn nur noch weniger verzögert werden muß. "So ganz" gefällt mir dieser Eingriff im DC-Restorer aber nicht - die beiden Widerstände dürften wohl auch dazu dienen den Z-Axis-Output bei einem Überschlag in der Röhre zu schützen. Interessanterweise habe ich mittlerweile in einem anderen Service-Manual für das 2465B entdeckt, daß Tek auch eine 2465B-Variante gebaut hat, wo der 330 Ohm Widerstand fehlt. Anfangs dachte ich dies wäre nur beim 2467B der Fall, aber in einem Service-Manual ist dies auch explizit für das 2465B aufgeführt. Unveränderte parasitäre Kapazitäten vorrausgesetzt, reduziert dies an dieser Stelle die Verzögerung von ca. 7 ns auf knapp 2 ns - das wäre fast schon die "halbe Miete" beim hier vorliegenden Problem. Eine sauberere Behelfslösung wäre gewiß eine Verzögerungsleitung vor dem Sweep-Eingang der U800 (Pin 16, B+) - probieren werde ich das sicher auch noch... ...es sei denn, daß es hier im Forum einen "alten Hasen" gibt, der die tatsächliche Fehlerursache kennt und jetzt zurecht über meine "Bastel-Reparaturen" lauthals lacht... ;-) Und: Vielen Dank für jede weiterführende Erleuchtung! MfG
Ich habe diesen Fehler bei meinem 2465B ebenfalls. Das Gerät besitzt ein ROM mit Datum aus dem Jahr 1992. Gibt es hier inzwischen weitere Erkenntnisse? Ich habe zudem festgestellt, daß die Dämpfung im Bereich oberhalb 300 MHz so stark ist, daß nur noch ca. 1/3 der eingespeisten Amplitude tatsächlich angzeigt wird. Gibt es hierzu im Forum Knowhow zu Ursache und Behebung? Viele Grüße von der Nordseeküste.
Ulrich schrieb: > Ich habe diesen Fehler bei meinem 2465B ebenfalls. Das Gerät besitzt ein > ROM mit Datum aus dem Jahr 1992. Gibt es hier inzwischen weitere > Erkenntnisse? Aber sicher gibt es diese: HV-Modul komplett tauschen. > > Ich habe zudem festgestellt, daß die Dämpfung im Bereich oberhalb 300 > MHz so stark ist, daß nur noch ca. 1/3 der eingespeisten Amplitude > tatsächlich angzeigt wird. Gibt es hierzu im Forum Knowhow zu Ursache > und Behebung? Y-Verstärker ist "degrading". Tauschen. Gesamtkosten für beides: ca. 168 euro. > > Viele Grüße von der Nordseeküste. Gruß zurück. Melde Dich einfach im Forum an, dann kann man die Details die zur Lösung Deines Problems führen, diskutieren.
Hallo, habe das gerade zufällig gelesen; und glaube mich zu erinnern; das es was mit der Holdoff zu tun hatte. hatte da auch mal so einen Fehler, das beim Einstellen der holdoff ab dem 100ns Bereich dieser Fehler auftrat. Und in dieser Schaltung war auch mein Fehler. ( Q155 ? ) Grüsse
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