Forum: Platinen woran merkt man, dass man das Eisen3Chlorid erneuern muss?


von schoen (Gast)


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Klingt banal, ist aber ernst gemeint: Nach einigen Ätzbädern bildet sich 
ja so ein Schlamm im Ätzbad. Es ätzt aber noch. Wenn man das Ätzbad 
erwärmt (soll man das bei Eisen3Chlorid)? ätzt es etwas schneller, aber 
trotzdem immer langsamer.

Wie warm macht Ihr das?

Wann wechselt Ihr das Ätzbad? Wie stellt Ihr fest, wann es soweit ist? 
Strichliste für jede Platine? Andere Methoden?

von Klaus Bönicke (Gast)


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schoen schrieb:
>Wie warm macht Ihr das?

Zimmertemperatur. Das es schon bei Zimmertemperatur ätzt ist ja gerade 
der große Vorteil gegenüber Natriumpersulfat. Meiner Erfahrung nach 
kommt es weniger auf die Temperatur an als auf die Benetzungstechnik. 
Ich verwende ein Schaumätzgerät und erreiche bei Zimmertemperatur 
Ätzzeiten von unter 5 Minuten. Da wäre zusätzliches Erwärmen 
Zeitverschwendung.

>Wann wechselt Ihr das Ätzbad? Wie stellt Ihr fest, wann es soweit ist?

Genau dann, wenn mir die Ätzzeit zu lang wird.

von Sebastian (Gast)


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Ich vergleiche die Zeit, die eine Platine braucht. Zu langsam heißt zu 
alt, aber das ist subjektiv. Man kann das relativ lange benutzen, und 
sogar durch Zusatz von Salzsäure innerhelb gewisser Grenzen 
regenerieren, wenn verbraucht.

von Platinenbauer .. (platinenbauer)


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auch ein Schluck weißer Riese* hilft ungemein die Ätzzeiten wieder etwas 
kürzer zu  machen.

* H202 30er

Platinenbauer

von Uhu U. (uhu)


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Dann kannst du aber auch gleich mit Salzsäure und H2O2 ätzen. Ich finde, 
das ist sowieso die beste Methode.

von Platinenbauer .. (platinenbauer)


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ja, das mach ich auch. Fe-suppe ist mir einfach unpraktisch in der 
handhabung. man sieht nichts und die Misterei an den Behältern gibt mir 
den Rest.

Aus H202/HCL Suppen lässt sich genial einfach das Cu ausfällen. Mach ich 
aber nicht mehr, das bischen geht (nach mehrfachen nachschärfen) in 
einer 1l Plasteflasche zum Sero.

Platinenbauer

von Zarkov (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>Dann kannst du aber auch gleich mit Salzsäure und H2O2 ätzen. Ich finde,
>das ist sowieso die beste Methode.

Aber auch die gefährlichste.

von Uhu U. (uhu)


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Zarkov schrieb:
> Aber auch die gefährlichste.

In wiefern?

Wenn du dir mit der Fe-Brühe die Klamotten bekleckerst, sind sie genauso 
hinüber, als wenn du es mit HCl + H2O2 machst - Ätzmittel sind aggresiv 
und nicht als Lebensmittel geeignet.

HCl + H2O2 hat gegenüber Eisen-III-Chlorid beim Platinenätzen den 
Vorteil, daß es den Fotolack nicht unterätzt - deswegen wurde es z.B. 
auch bei der Produktion von Lochmasken für Fernsehröhren eingesetzt.

Außerdem geht es deutlich schneller, als andere gängige Ätzbäder und 
erwärmen muß man es auch nicht.

von Ätzbad (Gast)


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> HCl + H2O2 hat gegenüber Eisen-III-Chlorid beim Platinenätzen den
> Vorteil, daß es den Fotolack nicht unterätzt ...

Na, dann lass mal die Platine etwas länger drin. Das unterätzt genauso 
wie jedes andere Ätzmittel.

von Chopper925 (Gast)


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Wechseln, wenns subjektiv zu lange dauert. Andernfalls kommt es 
irgendwann zu unterätzungen, wenn die Platine zulange in der Plörre 
schwimmt.

Zu HCl-H2O2-Ätzen, ist meiner Meinung nach eine sehr feine Sache, da man 
im Gegensatz zu Fe-ätzen wenigstens sieht was man tut und es im 
Gegensatz zu NaPS einfach viel schneller geht.

@Platinenbauer: Wie fällt man das Cu denn aus?

von Michael_ (Gast)


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>Uhu Uhuhu (uhu)
>Wenn du dir mit der Fe-Brühe die Klamotten bekleckerst, sind sie genauso
>hinüber,
Es entsteht eine Braunfärbung, welche mit Entfärber beseitigen werden 
kann. Löcher entstehen durch den Entwickler.
Bei Erschöpfung wird Fe immer grüner.

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