Forum: Offtopic Lohnt sich Photovoltaik finanziell?


von name (Gast)


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Hallo

was denkt ihr, lohnt sich eine Photovoltaikanlage finanziell? Was haltet 
ihr von folgenden Bericht?
http://www.mmnews.de/index.php/200909223801/MM-News/Das-solare-Paradoxon.html
Ich bitte um ernst gemeinte und begründete Stellungnahmen.

: Verschoben durch Admin
von Gast XIV (Gast)


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It depends. Pauschal eher im Bereich Industrie da größere Flächen.

Da gibt es dann meist das Problem das die Fläche anschließend nicht mehr 
flexibel genutzt werden kann. Ob nun bei Aufstockung oder Anbau.

Überall in Deutschland sitzen sehr kompetente Menschen die sich mit der 
Materie auskennen und dir vernünftige Antworten geben können.

Meist sind diese bei den Umweltbehörden angesiedelt.

von Jonny O. (-geo-)


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> Was haltet ihr von folgenden Bericht?

Schau mal wohin der unter diesem Bericht zu sehende Link hinführt ;)) 
gg
Der Text ist nichts weiter als eine private Meinung und stark 
interessengesteuert.

von name (Gast)


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> Der Text ist nichts weiter als eine private Meinung.

Ja klar ist er das! Wie könnte es auch anders sein?

>Überall in Deutschland sitzen sehr kompetente Menschen die sich mit der
>Materie auskennen und dir vernünftige Antworten geben können.
>
>Meist sind diese bei den Umweltbehörden angesiedelt.

Ob man von Behörden eine seriöse Einschätzung bekommen kann, ist doch 
mehr als fraglich. Genau aus diesem Grund habe ich doch diesen Thread 
gestartet. Oder glaubt ihr, ich würde die "Meinung" der Umweltbehörden 
nicht kennen?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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"lohnt finanziell":
Wenn du andere für deinen Profit über die Einspeisungregelung zahlen 
läßt, dann ja. Technisch zur Eigenverwertung der Energie: NEIN! Dann 
lege lieber den Bruchteil der Kosten in einer 
Brauchwarmwasser-Kollektoranlage an.

Im Sommer bringt die praktisch die gesamte Warmwasser-Heizleistung bei 
uns. Im Winter ist meist tote Hose. Hängt aber auch etwas von der Gegend 
ab.


Gruß -
Abdul

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> lohnt sich eine Photovoltaikanlage finanziell?
Technisch: Nein.
Solange (so wie jetzt) politisch subventioniert: Ja.

Zum Thema Solarthermie eine kleine Anekdote (aus 2008):
Ich lese den Gaszähler ab und melde den Verbrauch an den Lieferanten. 
Ein paar Tage darauf ruft eine freundliche Mitarbeiterin an und nötig 
meine Angetraute zum Gaszähler, um den Zählerstand nochmal abzulesen.
Auf deren Frage: "Warum denn? Den Zählerstand haben wir doch mit der 
Karte gemeldet", antwortet die freundliche Dame: "Zur Kontrolle. Der 
Verbrauch ist so niedrig, damit könnte es sich eigentlich nur um eine 
Art teilzeitbewohnte Ferienwohnung handeln."
Unsere Hütte hat aber gute 180m² und der Keller wird auch benutzt. Von 
Anfang Mai bis Mitte Oktober wird kein Gas verbraucht, der Hahn ist zu.
Nachtrag:
April 2009 wurde im Rahmen der "üblichen Wartung" der 5 Jahre alte 
Gaszähler ausgetauscht. Ich bin gespannt... ;-)

von Photovoltaikzelle (Gast)


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> was denkt ihr, lohnt sich eine Photovoltaikanlage finanziell?

Auf jeden Fall.

Ich habe selber eine 4 kWp-Anlage und die Rendite beträgt wie in dem 
Artikel angegeben 7-8%.

Auch wenn der Artikel seine eigene Berechnungen mit fadenscheinigen 
Begründungen wieder zerreist. Einspeisegesetz ist Einspeisegesetz.Wird 
das Gesetz zu deinem Nachteil geändert, hast du Bestandsschutz.
Das die Einspeisevergütung durch alle Stromverbraucher subventioniert 
wird ist klar. Aber Atomkraftwerke werden auch mit Steuergeldern gebaut 
und die Endlagerung des Atommülls auch. Da verdienen nur die 
Elektroversorgungsunternehmen dran.
Im übrigen sind die EVUs mittlerweile die größten Photovoltaikbetreiber. 
Also scheint sich damit doch Geld machen zu lassen.

Die im Artikel erwähnten 850kWh/kWp sind ein Durchschnittswert der gerne 
zur Berechnung der Rendite herangezogen wird. Meine Anlage hat im 
letzten Jahr 1017kWh/kWp gebracht.(NRW)

Die Preise der Anlagen sinken ständig, auch deshalb, weil die 
Einspeisevergütung sinkt. z.Z. liegst du bei 2800€/kWp. Hängt natürlich 
auch von der Anlagengröße ab.

von Stefan M. (celmascant)


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Photovoltaik lohnt sich finanziell, weil:
Wie mein Vorposter schon schrieb: Es wird staatlich subventioniert! Wenn 
du dir dieses Jahr eine Anlage auf's Dach basteln lässt, wird dir für 
die nächsten 20Jahre vom Staat der heutige Preis garantiert!
Wenn du dann 10 Jahre brauchst, um den Kredit ab zu zahlen, hast du die 
letzten 10 Jahre Gewinn den du versaufen kannst.
Danach ist relativ egal wie der Preis aussieht, denn deine Zellen sind 
recht gealtert und bringen dementsprechend weniger Leistung. Ausserdem 
hattest du ja schon 10 Jahre lang Profit.

Beim Kredit musst du aufpassen: Es gibt spezielle Photovoltaik-Kredite. 
Das heisst das du Geld bekommst, aber keinen Grundbucheintrag oder 
ähnliches brauchst! Die Sicherheit der Bank ist dann die Anlage. Du 
musst dich dazu verpflichten, das die Bank die Anlage auf deinem Dach 
weiterbetreiben darf wenn du den Kredit nicht bedienen kannst.

Mein Vater hat seit Anfang letzten Jahr solch eine Anlage bei sich auf 
dem Garagendach (grosse Garage^^). Bis jetzt hat die Anlage immer mehr 
Geld eingebracht, als der Kredit und die diversen Versicherungen kosten.
Da die Sonne ja jedes Jahr scheint, wird sich das auch so schnell nicht 
ändern.
Diese Jahr, obwohl subjektiv wenig Sonne war, lieferte die Anlage mehr 
Energie als letztes Jahr wo ja subjektiv mehr Sonne war.

Gruss Stefan

von Pete K. (pete77)


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Gibt es irgendwo auch einen Rechner für die Rendite? Muss man eine Firma 
gründen, damit sich das überhaupt lohnt (Abschreibungsmodell)?

von Mario K. (Gast)


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Nein nur Geldscheiderei.

wie auch. Ich sage nicht das das keine gute geschichte ist nur. Nur weil 
der Stom teuer bezahlt wird den man einspeist. Laßt das mal nicht der 
Fall sein was dann!!!! Für den eigenen Verbrauch das macht Sinn und hier 
wirds teuer.

von oszi40 (Gast)


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Man sollte nicht nur die wunderbaren Musterrechnungen in idealer 
sonniger Lage sehen, sondern auch das Moos, Eis  und den Schmutz, der 
bei einer Wartung evtl. mühsam mit Hebebühne entfernt werden muß.

von Stefan M. (celmascant)


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Mario Knebel schrieb:
> Nein nur Geldscheiderei.

Eigendlich schon, aber man hat ja selbst was vom Kuchen abbekommen^^

> wie auch. Ich sage nicht das das keine gute geschichte ist nur. Nur weil
> der Stom teuer bezahlt wird den man einspeist. Laßt das mal nicht der
> Fall sein was dann!!!! Für den eigenen Verbrauch das macht Sinn und hier
> wirds teuer.

Dann beruft man sich darauf das der Staat 20 Jahre lang den gleichen 
Preis garantiert. Danach sind die Zellen übertrieben gesehen sowieso 
Schrot.

Für den eigenen Verbrauch macht es eben keinen Sinn, weil der 
Energiepreis dazu noch viel zu niedrig ist. Wenn du 50Cent/kWh bezahlst, 
dann kannst du drüber nachdenken die Photovoltaik für den Eigenverbrauch 
zu benutzen, vorher lohnt es sich einfach nicht, jedenfalls bei den 
aktuellen Preisen einer solchen Anlage.

Ich werd doch lieber die kWh für 50Cent verkaufen, anstatt sie selbst zu 
verbrauchen! Der Stromanbieter will schliesslich nur 1/4tel bis 1/5tel 
des Preises was er mir bezahlt.


oszi40 schrieb:
>Man sollte nicht nur die wunderbaren Musterrechnungen in idealer
>sonniger Lage sehen, sondern auch das Moos, Eis  und den Schmutz, der
>bei einer Wartung evtl. mühsam mit Hebebühne entfernt werden muß.

Ja, wenn da nach 10 Jahren mal Moos drauf ist, muss man eben mal 500€ 
ausgeben um das weg zu machen. Bleibt noch genug Geld übrig^^
Mit Eis hatten wir noch keine Probleme, denn Wasser läuft ab. Wenn mal 
Eis drauf ist, dann nur eine hauchdünne Schicht die die Funktion nicht 
wirklich beeinträchtigt.

von Mario K. (Gast)


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Mann kann somit zwar seine Momentanen Nebenkosten( laufenden Kosten) 
senken.
aber man sollte immer im hinterkopf behalten was ich dafür ausgegeben 
habe.
Ich möchte auch gerne ein BHKW von Vailant haben. Damit kann ich viele 
Verbraucher direkt anschließen und  als nebenprodukt habe ich warmes 
Wasser und Heizung. Und was hab ich ausgegeben 20000 Euro plus 
Installation nochmal locker 3000 Euro. Viele gut inovationen die echt 
gut für die Umwelt sind lohnen sich einfach nicht für den einzelnen weil 
sie einfach zu teuer in der anschaffung sind. Ist meine Meinung

von Peter D. (peda)


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Stefan M. schrieb:
> Ich werd doch lieber die kWh für 50Cent verkaufen, anstatt sie selbst zu
> verbrauchen! Der Stromanbieter will schliesslich nur 1/4tel bis 1/5tel
> des Preises was er mir bezahlt.

Und sowas ist erlaubt?

Wozu brauch ich dann noch Solarzellen?
Ich verkauf einfach den gekauften Strom zurück, bis ich genug Gewinn 
gemacht habe.
Der Energieversorger kann doch nicht feststellen, wo ich den angeblichen 
Solarstrom her habe.

Ich hätte eigentlich erwartet, daß nur das vergütet wird, was ich über 
meinen Verbrauch hinaus einspeise.


Peter

von Uboot- S. (uboot-stocki)


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Hi,

lohnt sich !

Die Investitionskosten werden über die KfW finanziert und mit dem 
garantierten Strompreis wird der Kredit getilgt. Die ersten 10 Jahre ist 
es "so-la-la" danach lohnt es sich richtig weil der KRedit getilgt ist 
...

Risiko: Die Kollektoren/Wandler könnten kaputt gehen, d.h. weitere 
Investitionskosten, die den Gewinn schmälern

Rest (Diebstahl etc.) wird über Versicherungen abgedeckt.

Gruß

Andreas

von Thilo M. (Gast)


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Lothar Miller schrieb:
>> lohnt sich eine Photovoltaikanlage finanziell?
> Technisch: Nein.
> Solange (so wie jetzt) politisch subventioniert: Ja.
>
> Zum Thema Solarthermie eine kleine Anekdote (aus 2008):
> Ich lese den Gaszähler ab und melde den Verbrauch an den Lieferanten.
> Ein paar Tage darauf ruft eine freundliche Mitarbeiterin an und nötig
> meine Angetraute zum Gaszähler, um den Zählerstand nochmal abzulesen.
> Auf deren Frage: "Warum denn? Den Zählerstand haben wir doch mit der
> Karte gemeldet", antwortet die freundliche Dame: "Zur Kontrolle. Der
> Verbrauch ist so niedrig, damit könnte es sich eigentlich nur um eine
> Art teilzeitbewohnte Ferienwohnung handeln."
> Unsere Hütte hat aber gute 180m² und der Keller wird auch benutzt. Von
> Anfang Mai bis Mitte Oktober wird kein Gas verbraucht, der Hahn ist zu.
> Nachtrag:
> April 2009 wurde im Rahmen der "üblichen Wartung" der 5 Jahre alte
> Gaszähler ausgetauscht. Ich bin gespannt... ;-)

Kann dir nur voll beipflichten.
Habe genau die gleiche Erfahrung gemacht.

Photovoltaik rechnet sich nur noch, wenn man dieses Jahr investiert.
Ohne den Zuschuss kommt man nicht mal mehr auf null (was incl. aller 
Kosten ca. nach 20 Jahren wäre). Und dann heißt's: neu investieren.
Ist allemal eine Nullnummer, niemals mit Gewinn verbunden.

Zu diesem Thema gehen die Meinungen stark auseinander, jeder, der so ein 
Teil hat, will sich den Verlust nicht eingestehen und sieht nur die 
Einnahmen. ;)

P.S.:
>Aber Atomkraftwerke werden auch mit Steuergeldern gebaut
Wo hast das Märchen denn her? :)

von Terraner  . (terraner)


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Schau dich hier mal um:
http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2009/0908/uebersicht_solarenergie.jsp

Vielleicht beantwortet das ein paar deiner Fragen. Unter 
WebMedia=>Podcast kannst du dir auch (einen Teil) der Sendung anschauen.
Themen unter anderem:
-Wann ist die Energie zur Herstellung wieder rein geholt?
-Wo lohnt sich die Installation solcher Anlagen?

von Uhu U. (uhu)


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Thilo M. schrieb:
> Photovoltaik rechnet sich nur noch, wenn man dieses Jahr investiert.
> Ohne den Zuschuss kommt man nicht mal mehr auf null (was incl. aller
> Kosten ca. nach 20 Jahren wäre). Und dann heißt's: neu investieren.
> Ist allemal eine Nullnummer, niemals mit Gewinn verbunden.

Photovoltaik ist sehr lukrativ: für die Hersteller der Module...

>P.S.:
>>Aber Atomkraftwerke werden auch mit Steuergeldern gebaut
> Wo hast das Märchen denn her? :)

Muß ich daraus jetzt schließen, daß die Atomfuzzis die ganzen 
Milliarden, die sie vom Staat nachgeworfen bekamen, versoffen haben?

Im Übrigen: Die ganze WAK-Scheiße wurde zu über 90% vom Staat bezahlt.

von Udo S. (udo)


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> Wozu brauch ich dann noch Solarzellen?
> Ich verkauf einfach den gekauften Strom zurück, bis ich genug Gewinn
> gemacht habe.
> Der Energieversorger kann doch nicht feststellen, wo ich den angeblichen
> Solarstrom her habe.

hehe :) wenns so einfach wäre....
 Das Problem fängt rein technisch gesehen schon damit an, dass du um ins 
Netz einspeisen zu können, eine höhere Spannung brauchst als die 
Netzspannung im Einspeise-Augenblick hat.
Aber davon abgesehen unterliegt die Genehmigung zum Betreiben einer 
Photovoltaikanlage einem relativ aufwändigen Genehmigungsverfahren, bei 
dem unter anderem auch der Netzbetreiber nachschaut, ob eine Anlage 
vorhanden ist und er möchte auch genaue Dokumentationen darüber haben.

Auch ich betreibe eine Photovoltaikanlage mit einer Generatorleistung 
von 3,4kWp.
Laut EEG bekomme ich 20 Jahre garantiert die in dem Jahr der Erstellung 
der Anlage gültige Einspeisevergütung pro kWh eingespeister Energie.
Die Anlage hat mich 18000,- € brutto gekostet.
Da ich als Anlagenbetreiber beim Finanzamt als Unternehmer gemeldet bin, 
konnte ich die Mwst. im Erstellungsjahr als Vorsteuer geltend machen und 
bekam die Mehrwertsteuer sofort ausbezahlt(2874,-€).
Die Anlage konnte weiterhin im Erstellungjahr mit 25% AfA (5% normal + 
20% Sonder-AfA) abgeschrieben werden. Die weiteren Jahre werden jeweils 
5% des Restwertes in Betracht gezogen.
Die 2 Jahre, die ich jetzt diese Anlage betreibe, konnte ich also 
jedesmal einen Verlustvortrag machen. (Mindert also meine 
Einkommenssteuer).
Die Anlage wird nach meinen Berechnungen nach 10 Jahren sich selbst 
bezahlt haben. Die Lebensdauer von heutigen Photovoltaik-Zellen wird mit 
mindestens 20 Jahren angegeben, auch unter Berücksichtigung einer 
Degration der Zellen von ca. 5%. D.h. nach 10 Jahren habe ich mindestens 
für weitere 10 Jahre ein zusätzliches Einkommen von ca. 1700,-€/Jahr.
Danach, wenn keine Einspeisevergütung mehr gezahlt wird, werde ich den 
erzeugten Strom selbst verbrauchen und dadurch meine Gesamtaufwendungen 
für Energie mindern. Wer weiß von uns was 1kWh in 20 Jahren kosten wird? 
Sicher nicht weniger als heute.

Gruß
Udo

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Stefan M. schrieb:
>> Ich werd doch lieber die kWh für 50Cent verkaufen, anstatt sie selbst zu
>> verbrauchen! Der Stromanbieter will schliesslich nur 1/4tel bis 1/5tel
>> des Preises was er mir bezahlt.
>
> Und sowas ist erlaubt?
>
> Wozu brauch ich dann noch Solarzellen?
> Ich verkauf einfach den gekauften Strom zurück, bis ich genug Gewinn
> gemacht habe.
> Der Energieversorger kann doch nicht feststellen, wo ich den angeblichen
> Solarstrom her habe.
>
> Ich hätte eigentlich erwartet, daß nur das vergütet wird, was ich über
> meinen Verbrauch hinaus einspeise.
>

Peter, du bist von gestern.

Das Motto der heutigen Zeit lautet: Risiken divergieren, Gewinne 
konzentrieren.
Das Instrument dazu sind Banken und Versicherungen. Die Vorlage liefern 
unsere tollen Politiker in Form der Gesetze. Der kleine Mann wird schon 
im Kindergarten auf Gehorsam von oben erzogen.

Armes Deutschland eben.

- Abdul

von Peter D. (peda)


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Abdul K. schrieb:
> Peter Dannegger schrieb:
>> Ich hätte eigentlich erwartet, daß nur das vergütet wird, was ich über
>> meinen Verbrauch hinaus einspeise.
>>
>
> Peter, du bist von gestern.

Stimmt wohl, ich glaube eben immer noch an die Vernunft im Menschen.

Mit der jetzigen Vergütung hat ja der Solarstromerzeuger überhaupt kein 
Interesse am Energiesparen. Er könnte den subventionierten Strom sogar 
verheizen. Solange er mehr erzeugt, als er verbraucht, macht er Gewinn.

Zu DDR-Zeiten gabs ähnliche Schildbürgerstreiche. Z.B. haben Bauern das 
subventionierte Brot gekauft und die Schweine damit gefüttert. War 
billiger als Schweinefutter.

Aber von Politikern darft man wohl weder damals noch heute Vernunft 
erwarten.


Peter

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Peter Dannegger schrieb:
> Mit der jetzigen Vergütung hat ja der Solarstromerzeuger überhaupt kein
> Interesse am Energiesparen. Er könnte den subventionierten Strom sogar
> verheizen. Solange er mehr erzeugt, als er verbraucht, macht er Gewinn.
>

Eigentlich haben wir zumindest im Sommer Energie im Überfluß, genauso 
wie Wasser. Aber beides wird künstlich knapp gehalten, weil sonst kein 
Gewinn.

Aber es geht uns ja noch gut. In anderen Ländern verkäuft Cola-Cola das 
Wasser in Flaschen und in anderen Gegenden wird Wasser erst dann aus dem 
Hahn gelassen, wenn du vorher Geld in den Zähler warfst. Wenn nicht, 
Pech gehabt. Verdurste, hab Schuldgefühle deinen jammernden Kindern 
gegenüber oder krieg doch mal zur Abwechslung ne Thrombose....
Nennt sich übrigens Prepaid und wurde von der Weltbank forciert um 
Wassersparen den Leuten näher zu bringen. Ja, ernstlich.


> Zu DDR-Zeiten gabs ähnliche Schildbürgerstreiche. Z.B. haben Bauern das
> subventionierte Brot gekauft und die Schweine damit gefüttert. War
> billiger als Schweinefutter.
>

Ich weiß. Wurde mir erzählt. Stamme aus dem Osten und bin auch wieder 
dort gelandet. Hier ist es nicht ganz so verquer wie im Westen, aber sie 
bauen kräftig nach... Ich denke schon über Polen nach.


> Aber von Politikern darft man wohl weder damals noch heute Vernunft
> erwarten.
>

Na das siehst du ja aktuell auch wieder.


Gruß -
Abdul

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Was ich gerade im Internet las hat mich wirklich erstaunt.
Man bekommt 25Cent/kWh für Strom den man selber verbraucht.
Das ist ja echt genial.
Die Sonne direkt vom Dach in die Beleuchtung umleiten und dafür noch 
kassieren.

>> bei Photovoltaikanlagen < 30 kWp kann der Betreiber
>> 25,01ct/kWh für im eigenen Haus verbrauchten Strom erhalten



Abdul K. schrieb:
> Eigentlich haben wir zumindest im Sommer Energie im Überfluß, genauso
> wie Wasser. Aber beides wird künstlich knapp gehalten, weil sonst kein
> Gewinn.

Könntest du das mit der Energie mal näher ausführen?
Das Wasser bei uns im Überfluss vorhanden und saubillig ist, sollte 
jedem klar sein. Wir leben schließlich nicht in der Sahara.
Bei uns kostet der Kubikmeter 60Cent und das Abwasser nochmal 3€.


> ... und in anderen Gegenden wird Wasser erst dann aus dem
> Hahn gelassen, wenn du vorher Geld in den Zähler warfst.
> Nennt sich übrigens Prepaid und wurde von der Weltbank forciert

Weil so ein System natürlich "hervorragende" hygienische Zustände 
beschert, wurde es in Großbritannien wieder eingestampft.
Allerdings ist für es für jemanden, der bisher kein fließendes Wasser 
kannte sicher ein Fortschritt. Also wie immer ein zweischneidiges 
Schwert.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Alexander Schmidt schrieb:
> Was ich gerade im Internet las hat mich wirklich erstaunt.
> Man bekommt 25Cent/kWh für Strom den man selber verbraucht.
> Das ist ja echt genial.
> Die Sonne direkt vom Dach in die Beleuchtung umleiten und dafür noch
> kassieren.

Sagen wir es mal so: Ein Patent werden sie nicht drauf anmelden können, 
denn Perpetuum Mobile wird grundsätzlich sofort abgelehnt OHNE WEITERE 
PRÜFUNG.


> Abdul K. schrieb:
>> Eigentlich haben wir zumindest im Sommer Energie im Überfluß, genauso
>> wie Wasser. Aber beides wird künstlich knapp gehalten, weil sonst kein
>> Gewinn.
>
> Könntest du das mit der Energie mal näher ausführen?
> Das Wasser bei uns im Überfluss vorhanden und saubillig ist, sollte
> jedem klar sein. Wir leben schließlich nicht in der Sahara.
> Bei uns kostet der Kubikmeter 60Cent und das Abwasser nochmal 3€.
>

Weiß nicht. was ich da groß erklären soll. Hier findest du die 
Solardaten der Einstrahlung:
http://www.solarserver.de/service/strahlungsdaten.html

und ne photovoltaische Zelle hat ca. 10%. Beißen wir uns mal nicht an 
exakten Werten fest - weil die gibt es übers Jahr eh nicht.

Übrigens bringen es Pflanzen nur auf einen Wirkungsgrad von 0,07%. Also 
viel weniger! Und wie man sieht, hat das bis vor ca. 100 Jahren 
vollkommen ausgereicht. Wenn wir mal von den Idioten wie in 
ex-Yugoslawien absehen, die ganze Landstriche für ihre antike 
Kriegsmarine entwaldeten.

Wie der Wirkungsgrad für Solarthermik aussieht, weiß ich nicht. Wir 
haben jedenfalls genug für 6 Personen mit den paar Quadratmetern auf dem 
Dach.

Im Winter sieht die Sache allerdings anders aus.


>
>> ... und in anderen Gegenden wird Wasser erst dann aus dem
>> Hahn gelassen, wenn du vorher Geld in den Zähler warfst.
>> Nennt sich übrigens Prepaid und wurde von der Weltbank forciert
>
> Weil so ein System natürlich "hervorragende" hygienische Zustände
> beschert, wurde es in Großbritannien wieder eingestampft.
> Allerdings ist für es für jemanden, der bisher kein fließendes Wasser
> kannte sicher ein Fortschritt. Also wie immer ein zweischneidiges
> Schwert.

Ich bin da hin und her gerissen. Wohl zu humanistisch erzogen.


Gruß -
Abdul

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


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Abdul K. schrieb:
>>> Eigentlich haben wir zumindest im Sommer Energie im Überfluß,
>> Könntest du das mit der Energie mal näher ausführen?
> Weiß nicht. was ich da groß erklären soll.
Ich meinte wie man Sonnenlicht in eine besser nutzbare Energieform wie 
Strom umwandeln kann. Und zwar billiger als z.B. mit einem 
Kohlekraftwerk.

von Uhu U. (uhu)


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Man könnte sich ja auch Dummy-Module aufs Dach bauen und den Strom aus 
der Steckdose zapfen und in den Dummy-Anschlußkasten der Dummy-Module 
einspeisen und von dort zurück ins Netz...

Wer weiß, wieviele das schon so machen.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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naja ich vermute irgendwie sollte das schon mit der Sonne korrellieren, 
sonst fällt das wahrscheinlich recht schnell auf, wenn du rund um die 
Uhr einspeist

von Uhu U. (uhu)


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Verrat nicht alles ;-)

von Florian *. (haribohunter)


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Die jetzigen Betreiber koennten den Ertrag Ihrer Solaranlage bei Nacht 
erhoehen wenn Sie den Strom aus dem Netz gleichrichten und den in Ihren 
Solarboy stecken. In Oelhaendlerkreisen nennt man das 'Reibachleitung'.

von Jürgen W. (lovos)


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>jedem klar sein. Wir leben schließlich nicht in der Sahara.
>Bei uns kostet der Kubikmeter 60Cent und das Abwasser nochmal 3€.

Wo ist das? In Nordbayern (Nuernberger Land) 1.2EUR / 1000l und Abwasser 
1.8EUR/1000l. Das ganze nochmal versteuert mit 7%.

Vor 2 Jahren wurde der Zaehler ausgebaut und ein neuer eingebaut, der 
ploetzlich mehr als das doppelte anzeigte.
danach folgte ein monatelanger Behoerdenstreit. Sie behaupteten, der 
alte Zaehler waere falsch und drohten mit nachzahlungen.
Wir konnten aber den Verbrauch ziemlich genau abschaetzen.
Dann wurde ein 3. Zaehler eingebaut, jetzt scheint es zu stimmen.

In "Frontal 21" wurde berichtet, wie Kommunen bewusst falsche Zaehler 
einbauen lassen. Davon kann ich ein Lied singen.
Der deutsche Buerger ist voll der administrativen Willkuer ausgesetzt.

Nachtrag: Meine Schwester im gleicher Ort baute ein neues Haus mit 
Zisterne. Sie haben 2 Wasserleitungen. Die Klospuelungen z.B. wird mit 
Zisternenwasser versorgt. Dadurch ist der gemessene Wasserverbrauch 
niedriger, aber sie produzieren ebensoviel Abwasser. Das gab Aerger bei 
der Gemeinde.

von Thilo M. (Gast)


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>jedem klar sein. Wir leben schließlich nicht in der Sahara.
>Bei uns kostet der Kubikmeter 60Cent und das Abwasser nochmal 3€.

Bei uns (BaWü) liegst du bei ca. 5€/m³ (Abwasser, Wasser und Steuer).

Ich dakumentiere meinen Verbrauch seit ich die Hütte gekauft habe, ein 
falsch zählender Zähler würde mir sofort auffallen. Auch die 
zurückliegenden Rechnungen weisen meinen Jahresverbrauch aus, der ändert 
sich nicht, wenn sich im Haushalt nichts ändert.

von Jürgen W. (lovos)


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>Ich dakumentiere meinen Verbrauch seit ich die Hütte gekauft habe, ein
>falsch zählender Zähler würde mir sofort auffallen. Auch die

Naja, 5% oder 10% wahrscheinlich nicht sofort. Wer weiss immer so ganz 
genau wie viel Trinkwisser bei jeder Klospuelung runtergeht und wie oft 
er Pipi macht.
Uns wurde gesagt, durch ein schadhaftes Rohr kann Wasser im Erdreich 
versickern und wir muessten ein Gutachten vorlegen, das sowas 
auschliesst.
ERST DANN wuerde ein Techniker kommen und den Zaehler ueberpruefen. Aber 
trotzdem wurde das ohne Gutachten behoben.

Zurueck zu Photovoltaik: Als Inselanlage gerne. Sonst will ich mit 
Kommunen/E-Versorger wenig zu tun haben. Da verzichte ich gern auf die 
Rendite. Aus meiner Erfahrung ist das verstaendlich.

von Jürgen W. (lovos)


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Gestern kam in Plusminus im Fernsehen ein Beitrag ueber Photovoltaik.
Es gab etliche Faelle, wo Module nach ein paar Jahren komplett Ihren 
Dienst versagten, obwohl der Hersteller Garantien von 20 Jahren gab.
Dummerweise waren diese Herstelle schon insolvent oder hatten in ihren 
AGB alles moegliche ausgeschlossen.

In einem Fall wurde bewiesen, dass Amoniak (wie er in Landwirtschaft 
vorkommt, keine Ahnung woher und wozu) ganz schaedlich ist fuer 
Photovoltaik.

Leider sagten sie nicht, welche Typen (poly-, monokristallin, amorph) 
von diesem Leistungsabfall betroffen waren.

von Terraner  . (terraner)


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Jürgen G. schrieb:
> ...obwohl der Hersteller Garantien von 20 Jahren gab.
> Dummerweise waren diese Herstelle schon insolvent oder hatten in ihren
> AGB alles moegliche ausgeschlossen.

Na da eröffnen sich doch neue Verkaufsfelder für die 
Versicherungsbranche. Neben Zerstörung durch herum fliegende Autos, Kühe 
und Dachpfannen könnte man auch gegen Leistungsverlust u.ä. versichern. 
Das eigentlich tragische ist wenn die Teile ausfallen bevor die zur 
Herstellung benötigte Energie wieder eingefahren wurde...

von Max M. (xxl)


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Der Bericht in Plusminus (ARD) gestern abend war ja wohl
niederschmetternd. Ob es allen Kunden allerdings so ging
blieb unklar und ein paar Pechvögel wird es immer geben
bei denen sich die Investition nicht auszahlt. Das ist
eben das Risiko jeder Investition.

von Einhart P. (einhart)


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Das passt ja bestens: Die Bauern packen die Module gern auf ihre Ställe 
und gerade dort wird Ammoniak aus der Schei.. äh Gülle in großen Mengen 
frei.

Da müsste doch ein großer Markt für Ersatzeinspeisungen aus dem 
Stromnetz auftun. Damit könnte man den Leistungs- und Subventionsabfall 
gut ausgleichen.

von Hannes L. (hannes)


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Immer diese potentiellen Betrüger...

...

von Jürgen W. (lovos)


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Eine technische Frage zu Photovoltaik ?

Nehmen die Module Schaden, wenn sie nicht angeschlossen sind, d.h. wenn 
die Energie nicht abtransportiert wird?
Sowas kann auftreten, wenn man z.B. die Laderegler wechselt/repariert.
Sollte man die Leitungen zum Solarmodul besser kurzschliessen, oder an 
einem Hochlast-Widerstand klemmen?

von Max M. (xxl)


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Ne, kurzschließen würde ich die nicht, aber die Anschlußkabel
sollte man isolieren. Eben mit einer Batterie vergleichbar.
Laderegler? Ich dachte, man benötigt einen Regler für die
Einspeisung ins Netz und da sollte man nur dran arbeiten
wenn man darin ausgebildet ist. Ohne würde ich mich nicht daran wagen.

von Jürgen W. (lovos)


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>Laderegler?

Ja, ich denke an eine Berghuette ohne Netz. (Inselanlage)
Die Module sollen Bleiakkus laden.
Wenn die Akkus voll sind, wird wenig Solar-Energie genutzt. Bessere 
Laderegler verbraten die Energie vermutlich mit Widerstaenden, damit 
sich die Platten nicht unnoetig aufheizen.
Ich kenne mich allerdings damit nicht genau aus, ist nur Vermutung.

von Florian *. (haribohunter)


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Warum sollten sich die Platten mehr aufheizen wenn keine Energie 
entnommen wird? Klingt fuer mich nicht logisch.

von Jürgen W. (lovos)


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Aus dem Energieerhaltungssatz.
Das Sonnenlicht bringt Leistung auf die Platten.
Bei Sonnenschein bis zu 165W/qm.
Wenn diese Energie nicht als elektrische Leistung abgefuehrt wird, muss 
sie sich ja in was anderes unwandeln, vermutlich Waerme.

Wobei der Wirkungsgrad ohnehin sehr gering ist. Somit duerfte die 
Erwaermung nicht viel hoeher ausfallen als bei Ausnutzen der 
elektrischen Leistung.

von Max M. (xxl)


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@Jürgen

>Wenn diese Energie nicht als elektrische Leistung abgefuehrt wird, muss
>sie sich ja in was anderes unwandeln, vermutlich Waerme.

Was passiert denn wenn man einer Batterie nicht den Strom entnimmt?
Wird die dann auch warm?
Wenn die Akku`s voll sind macht der Laderegler dicht und es
fließt kein Strom mehr. Da muss man sich um die nicht genutzte
Sonnenenergie keine Gedanken machen. Kaputt gehen die Solarmodule
da durch nicht. Energie ergibt sich aus
W=U*I*t (Energie=Spannung*Strom*Zeit)
Ist eine der Werte Null ist auch das Produkt(Ergebnis) Null.
Und das ist dann wohl der Fall, wenn der Strom Null ist.

von Matthias B. (matthias882)


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@ Max:
Und was passiert dann mit der Energie, die vorher der Akku aufgenommen 
hat bevor der Regler dichtgemacht hat? Die Sonne leuchtet ja schließlich 
nicht dunkler wenn der Akku voll ist...

von Jürgen W. (lovos)


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> Wenn die Akku`s voll sind macht der Laderegler dicht und es

Nach der Groesse der Kuehlrippen zu urteilen ist es gut moeglich, dass 
der Laderegler Hochlastwiderstaende drin hat.

PS: Der Plural von Akku heisst Akkus ohne Genitiv-Apostroph

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