Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Vermüllte Karnickelbuchten oder: Der Ingenieur-Arbeitsplatz


von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Das Thema taucht immer wieder in irgendwelchen Diskussionen auf und ich 
würde gern einen eigenen Thread dazu aufmachen:

Es geht um die (räumlichen) Arbeitsbedingungen der Ingenieure. Sowohl 
die, die durch den Arbeitgeber vorgegeben werden als auch die, die man 
sich selber schafft.

Was ich in meiner Umgebung so sehe, ist alles andere als "wohnlich": 
Vermüllte Karnickelbuchten. Mindestens 6 Leute pro Büro, chaotisch 
vollgemüllte Tische (Papier, Messgeräte, Ordner usw.) überall Kartons, 
Papierstapel. Ständig Lärm (klingelnde Telefone, Telefonate, 
Besprechungen usw.). Bei Besuchen in anderen Firmen ist es ähnlich an 
Ingenieurarbeitsplätzen. Die vergammeltsten Abteilungen sind fast immer 
die, wo Ingenieure sitzen.

Wie ist das bei Euch? Wie sind Eure Arbeitsplätze? Fühlt Ihr Euch da 
wohl? Ich habe nämlich den Eindruck, dass es die meisten Ingenieure 
nicht stört, in einer lauten (teilweise selbst geschaffenen) Müllhalde 
einen großen Teil ihrer Lebenszeit zu verbringen. Mich jedenfalls stört 
das massiv (und ich versuche auch immer, nicht so zu vermüllen).

von HF-Techniker (Gast)


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> Was ich in meiner Umgebung so sehe, ist alles andere als "wohnlich":
> Vermüllte Karnickelbuchten. Mindestens 6 Leute pro Büro, chaotisch
> vollgemüllte Tische (Papier, Messgeräte, Ordner usw.) überall Kartons,
> Papierstapel. Ständig Lärm (klingelnde Telefone, Telefonate,
> Besprechungen usw.). Bei Besuchen in anderen Firmen ist es ähnlich an
> Ingenieurarbeitsplätzen. Die vergammeltsten Abteilungen sind fast immer
> die, wo Ingenieure sitzen.

Bei mir ist es genau so! Nur sitzen bei mir 8 Mann im Raum und ich sitze 
noch an der Tür. Es laufen ständig Leute auf dem Flur rum, die 
eigentlich nichts dort zu suchen haben. Wir haben nicht mal genug Platz 
für einen vernünftigen Laborarbeitsplatz, so schleppt jeder die teuren 
Messgeräte an seinen Platz. Manchmal ist das echt nervig, besonders wenn 
man sich mal konzentrieren muss. Wie die Karnickel hält man sich uns. 
Bei den BWLern sieht die Sache viel entspannter aus, vor allen Dingen 
weil die kein Elektronikkram rumstehen haben. Wir sind aber selbst 
Schuld, wie die Karnickel akzeptieren wir voller Demut die grössten 
Zumutungen! Gibt halt zuviele Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt und man 
hält lieber die Schnautze.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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HF-Techniker schrieb:
> Bei den BWLern sieht die Sache viel entspannter aus, vor allen Dingen

Eigentlich sieht es bei allen anderen viel ordentlicher und wohnlicher 
aus, die in irgendeinem Büro arbeiten. Auch sitzen solche Leute viel 
seltener in Großraumbüros.

> weil die kein Elektronikkram rumstehen haben. Wir sind aber selbst
> Schuld, wie die Karnickel akzeptieren wir voller Demut die grössten
> Zumutungen! Gibt halt zuviele Ingenieure auf dem Arbeitsmarkt und man
> hält lieber die Schnautze.

Ich sehe das zweischneidig. Zum Einen ist das der "Wert", den der 
Arbeitgeber in Ingenieuren sieht und zum Anderen habe ich den Eindruck, 
dass es die meisten gar nicht stört...

von Steffen I. (Gast)


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Der Inschenör fühlt sich üblichweise in diesem Chaos zuhause, daher 
immer die unaufgeräumten Arbeitsplätze :)

von hahaha (Gast)


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> Ich sehe das zweischneidig. Zum Einen ist das der "Wert", den der
> Arbeitgeber in Ingenieuren sieht und zum Anderen habe ich den Eindruck,
> dass es die meisten gar nicht stört...

Punkt 1: Ich denke der Wert von Ingenieuren heutzutage ist etwa knapp 
über dem Wert vom Hausmeister angesiedelt. Deswegen die Haltung in 
Karnickelbuchten.

Punkt 2: Mix aus Gewöhnungssache und der speziellen Ingenieurnatur. Gibt 
viele Penner unter dieser Spezies. Bei denen siehts zuhause auch nicht 
vernünftig aus.

von Markus Bergmann (Gast)


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Mein Kollege ist auch so ein Messie. In seinen Regalen liegen sogar noch 
Datenblätter von 1978 rum. Angezogen ist er wie ein Fünfjähriger: Zu 
großes Billighemd mit flachen Ärmeln, Billig-Stoffhose ohne Gürtel. Mir 
graust es.

von Falk B. (falk)


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von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Steffen I. schrieb:
> Der Inschenör fühlt sich üblichweise in diesem Chaos zuhause, daher
> immer die unaufgeräumten Arbeitsplätze :)

Meinst Du? Ich weiß nicht. Bei manchen habe ich den Eindruck, dass Mutti 
mal wieder aufräumen müsste...

von // (Gast)


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Einige Infos machen sich sogar richtig gedanken:
http://www.johnandcailin.com/blog/john/creating-agile-engineering-work-space-digg

Man beachte die "Sofa Arbeitsplätze" ;)

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Wobei es auch durchaus Freunde der Großraumbüros gibt. Bei einem 
geplanten Umzug in neue Büros (für zwei Leute pro Büro) hatten manche 
wirklich den Plan, alle Wände einreißen zu lassen, weil ja ein 
Großraumbüro doch so schön die Kommunikation fördert. Das ist für mich 
ungefähr so schräg wie wenn man eine Banane schält, die Banane wegwirft 
und die Schale isst...

von // (Gast)


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Achso und wo gehobelt wird da fallen Späne.
Geh mal in eine Werkshalle von einem mittelständischen Maschbauer - da 
ists auch i.d.R. dreckig und unaufgeräumt.

Ings bauen halt auch oft mal irgendwas zusammen. Nur halt viel kleiner. 
Das ist quasi kombinierte Werkshalle und Büro.
Chaos vermeiden geht nur wenn man genug Platz hat und Büro Schreibtisch 
+ Labor Tisch hat. Sonst stapelt sich halt alles und die 
arbeitseffizienz sinkt.

von B e r n d W. (smiley46)


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Apropo Späne, wie sieht es mit Trennung von Mechanischer Werkstatt und 
Elektronik-Arbeitsplatz aus (Späne vom Bohren, Lärm ...)

Am liebsten habe ich einen Bürotisch und dazu einen Labortisch auf der 
rechten Seite aufgestellt im 90° Winkel. Das ist ideal im embedded 
Bereich, den Lötkolben ganz rechts. Zumindest den Schreibtisch mag ich 
afgeräumt, falls ich keine Ellbogenfreiheit habe, fühle ich mich 
eingekeilt.

Mfg. Bernd

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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// schrieb:
> Achso und wo gehobelt wird da fallen Späne.
> Geh mal in eine Werkshalle von einem mittelständischen Maschbauer - da
> ists auch i.d.R. dreckig und unaufgeräumt.

Eine vernünftige Werkhalle ist nicht verdreckt und unaufgeräumt. ;)

Ein Ingenieurbüro ist auch keine Werkhalle. Die Problematik liegt doch 
ganz anders: Im Gegensatz zu anderen Büroarbeitern (Verwaltung etc.) 
werden Ingenieure in den meisten Firmen in Großraumbüros billigst 
zusammengepfercht, in denen nur ein paar Tische und Stühle stehen. Wenn 
man viel Glück hat, gibt es auch noch ein paar Trennwände. Hinzu kommt 
die Unordentlichkeit vieler Ingenieure, sodass diese Buden innerhalb 
kürzester Zeit total vermüllen. Zumindest das Vermüllen liegt an den 
Leuten und ihrer Schlampigkeit selber.

Irgendwie finde ich das zumindest deprimierend. Da hat man jahrelang 
studiert und sich den A**** aufgerissen und muss dann doch seine 
Arbeitszeit in heruntergekommenen Karnickelbuchten verbringen.
Mich verwundert nur, wie wenig Leute das zu stören scheint...

von Ex-Münchner (Gast)


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Nur Anfänger sitzen in den Buchten! Erfahrene erhalten eingen eigenen 
Platz, spätestens, wenn sie Projektleiter werden.

> Der Inschenör fühlt sich üblichweise in diesem Chaos zuhause,
> daher immer die unaufgeräumten Arbeitsplätze :)

Für mich gilt das nicht. Ich brauche Ordnung und Sauberkeit. Anmeinem 
Büroplatz liegen nur festinstallierte Platinen und etwas Messzeugs. Da 
wird nicht gelötet oder was aufgebaut. Meistens lasse ich irgendwelche 
Techniker die Löterei machen und auch die Messerei.

von jap (Gast)


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> Irgendwie finde ich das zumindest deprimierend. Da hat man jahrelang
> studiert und sich den A**** aufgerissen und muss dann doch seine
> Arbeitszeit in heruntergekommenen Karnickelbuchten verbringen.
> Mich verwundert nur, wie wenig Leute das zu stören scheint...

Hahahahaha, wie geil wie geil. In diesem Forum kommt die wahre Essenz 
des Ingenieurlebens langsam durch. Das sollte mal eine 
zusammencompilieren und eine Antiseite zu "superstudium.de" machen.
Die Leute stört das nicht weil sie es nie besser erlebt haben, weil sie 
schon immer arme speichelleckende Schweine waren und es auch immer 
bleiben werden inklusive dem Schwein-Niveau. So sieht das aus mit den 
"Herren" Diplom-Inschenören.

von jap (Gast)


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> Für mich gilt das nicht. Ich brauche Ordnung und Sauberkeit. Anmeinem
> Büroplatz liegen nur festinstallierte Platinen und etwas Messzeugs.

Für mich auch nicht weil ich auf Effiziens stehe, und die finde ich in 
so einem Schweinekarnickelstall wo man nicht einen klaren Gedanken 
fassen kann nicht. Ohne Karnickelbuchte läuft auch die Entwicklung 
besser, aber das kapiert niemand von den grossen Oberchefs. Genauswenig 
kapieren sie das sie dabei sind sich selbst zu besiegen.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Ex-Münchner schrieb:
> Nur Anfänger sitzen in den Buchten! Erfahrene erhalten eingen eigenen
> Platz, spätestens, wenn sie Projektleiter werden.

Kann ich nicht bestätigen. Also Projektleiter sitzt Du hier genauso in 
einer vergammelten Karnickelbuchte wie alle anderen. Du nennst es 
"eigener Platz", das heißt aber doch nicht "eigenes Büro", oder?

von Christian R. (supachris)


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Muss ja schlimm sein bei euch da bei Siemens :)
Bei uns ist das zum Glück nicht so. Wir haben ein großes Labor, mit 2 
Leuten momentan. Alles aufgeräumt, viel Platz, jede Menge Messgeräte. 
Ich habe 2 große Tische nebeneinander, einer mit dem PC und den beiden 
24" Monitoren, und der andere für Oszilloskop, Netzgeräte usw.
Gelötet wird von den Facharbeitern in der Werkstatt. Papier liegt öfters 
mal rum, aber nur das, was ich gerade in der Mache habe (Datenblätter 
usw.) der Rest ist auf dem Netzlaufwerk. Nur die wichtigsten Sachen sind 
auf Papier. Dann hab ich außerdem noch einen Büro-Arbeitsplatz in einem 
2-er Büro. Aber den "vermiete" ich immer an Hiwis. Bei Fraunhofer ist 
das ganz entspannt, da steht jedem Ingenieur ein Büroarbeitsplatz zu, 
auch wenn er einen Laborplatz auch noch hat.

von Sebastian (Gast)


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Ich denke, es besteht da ein gewisser Unterschied zwischen Ingenieuren 
in der Industrie und in der Forschung. Letztere halte ich eher für einen 
Sonderfall.
Bei uns sieht das meistens so aus: Während ein Projekt unter Zeitdruck 
auf knappem Raum heranwächst, stapeln sich Meßgeräte und technische 
Unterlagen, vermischt mit handschriftlichen Notizzetteln und den schon 
halb auseinandergelöteten Resten der ersten Musterserie zu einem Urwald, 
der so manchen unbeteiligen Betrachter grausen läßt.
Wenn dann das Produkt soweit ist, oder eine Pause im Arbeitsfluß durch 
externe Arbeitsgänge eintritt, wird dieses Chaos dann wieder 
zusammngepfercht, die Reste getrennt in "noch verwendbar" und "Müll", 
und der Arbeitsplatz abgeräumt und abgefegt für den nächsten Vorgang. 
Dann wiederholt sich der Prozeß.
Solange man sich räumlich nicht in die Quere kommt, klappt das alles 
ganz gut. Enge Arbeitsplätze ohne Raumteiler hingegen sind ein Problem, 
ebenso solche ohne Abstellfläche für die Gerätschaften.

von Christian R. (supachris)


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Sebastian schrieb:
> Ich denke, es besteht da ein gewisser Unterschied zwischen Ingenieuren
> in der Industrie und in der Forschung. Letztere halte ich eher für einen
> Sonderfall.

Naja, ich arbeite zwar bei Fraunhofer, aber in den letzten 2 Jahren 
haben wir eine große Hardware-Entwicklung im Rahmen mehrerer 
Industrieprojekte gemacht. Da war nix mit Forschung, wie man sich das 
vielleicht vorstellt. Ist dann nicht viel anders, als wenn wir in der 
Industriebude direkt sitzen würden. Termindruck war mehr als genug da. 
Aber nur mit viel Ordnung und Systematik ist sowas sinnvoll und 
stressarm zu bewältigen.

von Bernd G. (Gast)


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Die Vermüllung liegt leider teilweise an den Ings selbst. Ich hatte das 
selbst jahrelang bei meinen lieben Kollegen erleben dürfen. 
Andererseits:
Wenn alles halbwegs ordentlich aussehen soll (und die Arbeit dann 
schneller von der Hand geht und auch Spaß macht), fordert das seinen 
Tribut.
Ich bin alleine (selbständig) und habe 75 m² inklusive Schreibstube. 
Getrennte Arbeitsplätze für: 1. Konstruktion 2. Beratung 3. Messaufbau
4. Schaltkreisprogrammierung 5. Löten 6. Bestücken 7. Lager und mech. 
Arbeiten 8. Büro.
Unter dem geht es nicht, sonst entstehen zwangsläufig Messie-Gruften.

von Ollz (Gast)


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Ich habe mit einem 12 m² Einzelbüro wenigstens meinen eigenen, hart 
erarbeiteten kleinen Karnickelstall. Meine wichtigstes Arbeitsutensilie 
ist die Tür zum zumachen.

Vermüllt ist nichts, nur stapelt sich das Papier, wenn mehre Projekte 
gleichzeitig anstehen. Staubig ist es, denn die Firma spart seit einiger 
Zeit bei den Reinigungskräften. Gelegentlich wird der Boden gewischt. Es 
soll angeblich auch gelegentlich Staub auf Tischen und Regalen gewischt 
werden. Gesehen hat das niemand den ich kenne.

Neu ist das Problem mit den Karnickelbuchten nicht. Schon 1987 haben Tom 
DeMarco und Lister das in ihrem Buch "Peopleware" (lesenswert!) 
ausführlich dargestellt und beklagt.

Spätestens seit der New-Economy haben wir in der Industrie den Rückfall 
in die 70er Jahre Karnickelbuchten. Erst machten es die New-Economy 
Penner vor, die es geil fanden wieder in irgendwelchen 
Keller-Rattenlöchern zu arbeiten und unter dem Tisch zu pennen, dann 
kamen in der New-Economy-Krise die BWLer auf die Idee das in der 
Old-Economy wieder einzuführen, weil, hmmm, weil BWLer in 20 Jahren 
nichts dazu gelernt haben.

Übrigens ist das Bürovermüllen keine Ing. spezifische Sache. Es gibt 
sogar Berater, die Verwaltungen helfen ihre Büros zu entmüllen. 
Amerikanische Firmen setzen regelmäßig Aufräumaktionen auf den 
Jahresplan, zum Beispiel einen Frühjahrsputz für alle Mitarbeiter.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Christian R. schrieb:
> Naja, ich arbeite zwar bei Fraunhofer, aber in den letzten 2 Jahren
> haben wir eine große Hardware-Entwicklung im Rahmen mehrerer
> Industrieprojekte gemacht. Da war nix mit Forschung, wie man sich das
> vielleicht vorstellt. Ist dann nicht viel anders, als wenn wir in der
> Industriebude direkt sitzen würden. Termindruck war mehr als genug da.
> Aber nur mit viel Ordnung und Systematik ist sowas sinnvoll und
> stressarm zu bewältigen.

Sehe ich auch so. Allerdings hat Dein Vorschreiber schon Recht, dass 
meist im universitären Umfeld (und dazu zähle ich auch die 
Fraunhofer-Institute) die Bürosituation eine andere ist als in der 
Industrie.

von Fraunhoferaner (Gast)


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@ Christian R. (supachris)

Da habe ich bei Fraunhofer aber andere Erfahrungen gemacht. Von einem 
Büroplatz habe ich nur mal gehört, nie einen bezogen. Mußte mir ein 
kleines Labor mit jm. teilen. An gute Meßgeräte war auch kaum zu denken. 
Nur das, was aus alten Projekten noch übrig geblieben war. Andere 
Abteilungen und die Verwaltung und PR-Leute hatten da schon ganz andere 
Arbeitsplätze und Budgets, wie das immer so ist bei den Verwaltern und 
Projektkoordinatoren... Die ineffiziente Arbeitsteilung mit den lötenden 
und zerspanenden Facharbeitern und die dazu notwendigen hausinternen 
Abrechnungsbögen kenne ich auch noch. Kann ich ein Lied von singen. 
Projektzeitpläne gab's auch, klar. Lustig war nur, daß die 
Industriepartner immer bei uns auf's Gas drückten, selbst aber nicht in 
der Lage waren, einfachere  Projektteile zu erledigen. War schon 'ne 
schöne und lehrreiche Zeit dort, aber eher schlecht bezahlt.
Vom Platzangebot her ging's gar nicht anders, als relativ vermüllt. 
Kleinere Organisationshelferlein waren da schon alles, für die man auch 
noch an der Ausgabe unterschreiben mußte. Nichtmal Lagerraum im Keller 
gab es ausreichend.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Ollz schrieb:
> Ich habe mit einem 12 m² Einzelbüro wenigstens meinen eigenen, hart
> erarbeiteten kleinen Karnickelstall. Meine wichtigstes Arbeitsutensilie
> ist die Tür zum zumachen.

Ja, diesen völlig selbstverständlichen Gebrauchsgegenstand "Tür" lernt 
man in diesem beruflichen Umfeld erst so richtig schätzen.

> Neu ist das Problem mit den Karnickelbuchten nicht. Schon 1987 haben Tom
> DeMarco und Lister das in ihrem Buch "Peopleware" (lesenswert!)
> ausführlich dargestellt und beklagt.
>
> Spätestens seit der New-Economy haben wir in der Industrie den Rückfall
> in die 70er Jahre Karnickelbuchten. Erst machten es die New-Economy
> Penner vor, die es geil fanden wieder in irgendwelchen
> Keller-Rattenlöchern zu arbeiten und unter dem Tisch zu pennen, dann
> kamen in der New-Economy-Krise die BWLer auf die Idee das in der
> Old-Economy wieder einzuführen, weil, hmmm, weil BWLer in 20 Jahren
> nichts dazu gelernt haben.

Es ist halt schön billig und man kann es auch schön damit begründen, 
dass es die Kommunikation im Team fördert. Dass es aber durch ständige 
Störung die Produktivität eher hemmt und wahrscheinlich die teuerste 
Form ist, sich Ingenieure zu "halten", ist nicht gleich so 
offensichtlich.

von JPM (Gast)


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Den Karnickelstall kenne ich auch noch gut von meinem Praktikum. Er 
dient nur der Kontrolle, damit verhindert wird, dass der eine oder 
andere Mitarbeiter ein "Nickerchen" hält. Neudeutsch heißt es übrigens 
"Power Napping" und wird sogar in den USA praktiziert, nur der deutsche 
Michel hat den Wert noch nicht erkannt.

von Horst (Gast)


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Am Arbeitsplatz "Ordnung" zu halten fällt eher in den Bereich 
Administration und Organisation. Dass das bei einem Entwickler nicht so 
hoch in der Prioritätenliste steht wie andere Teile seiner Arbeit und 
auch nicht so hoch in der Prioritätenliste steht wie bei Leuten, deren 
primäre Aufgaben ebenfalls im Bereich Administration und Organisation 
fallen, ist wohl kaum sonderlich überraschend.

von Klaus (Gast)


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Meine Fresse, schon wieder so ein Jammerlappen-Thread...

Hört auf zu mauln und räumt euren Schreibtisch halt mal auf, wenns euch 
ned passt!

von Klaus2 (Gast)


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...und beim Bosch gabs (gibt?) mal ne AG "Clean Desk" - da wurden 
Mitarbeiter geschult, wie sie ihren Kram hinzustellen haben. Galt aber 
dato ggf nur für Asien. Das war "vor der großen Krise", als noch Geld da 
war für son Sch**ß.

Klaus.

von Horst (Gast)


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Wenn viel auf dem Schreibtisch liegt, heißt das noch lange nicht, dass 
es dort keine Ordnung gibt. Der vermittelte Eindruck ist natürlich ein 
anderer. Aber wenn ich sehe, wie für manche Leute das "Aufräumen" darin 
besteht, alles Kraut und Rüben durcheinander in die nächste Lade zu 
schieben, dann steht der vollgeräumte Schreibtisch gar nicht mehr so 
schlecht da.

von Ollz (Gast)


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> Hört auf zu mauln und räumt euren Schreibtisch halt mal auf, wenns euch
> ned passt!

Wie durch durch Lesen des Threads hättest lernen können, gibt es 
Ingenieur-Kollegen die nicht mal einen Schreibtisch haben. Was, bitte 
schön, sollen die mangels Schreibtisch aufräumen?

von Michael F. (Gast)


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Klaus2 schrieb:
> ...und beim Bosch gabs (gibt?) mal ne AG "Clean Desk" - da wurden
> Mitarbeiter geschult, wie sie ihren Kram hinzustellen haben. Galt aber
> dato ggf nur für Asien. Das war "vor der großen Krise", als noch Geld da
> war für son Sch**ß.

Kann auch einen sicherheitsrelevanten Hintergrund haben. Es gibt Firmen, 
da darf auf deinem Arbeitsplatz nichts (außer Telefon, etc) 
liegenbleiben, wenn du ihn verlässt.

von Daniel D. (daniel1976d)


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Heisst das bei Bosch nicht S5?

von Gast (Gast)


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5S (Shine, Sort, Sustain,...) und wird leider trotz der Krise noch 
praktiziert.

von Lademann (Gast)


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Mir ist unklar, worüber ihr redet. Wenn ihr bei Fraunhofer seid, wie ich 
es gelesen habe, dann dürft ihr euch nicht wundern, wenn es da nichts 
gibt. Forschung hat nie Geld und wenn dann wenig.

Karnickelbuchten kann man verlassen, wenn man will. Wer gut ist, kann 
mit seinem Chef reden und sich seinen Platz gestalten. Viel Müll ihr am 
Platz habt, liegt voll bei euch.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Lademann schrieb:
> Karnickelbuchten kann man verlassen, wenn man will. Wer gut ist, kann
> mit seinem Chef reden und sich seinen Platz gestalten. Viel Müll ihr am
> Platz habt, liegt voll bei euch.

Du kannst ja gern mal Deinen Chef fragen, wie es mit einem vernünftigen 
Büro aussieht. Das macht sich besonders gut, wenn der auch mit in der 
Karnickelbuchte sitzen muss. :D

von Markus Bergmann (Gast)


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Zitat eines Vorstandsvorsitzenden (Jurist): Ingenieur wird man  nicht, 
Ingenieure hält man sich (am besten in Legebatterien).

von Helmut L. (helmi1)


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Die grössten Erfindungen der Menschheit sind in Labors gemacht worden wo 
es heillos durcheinander ging.

Gruss Helmi

von Fraunhoferaner (Gast)


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@ Lademann

> Mir ist unklar, worüber ihr redet. Wenn ihr bei Fraunhofer seid, wie ich
> es gelesen habe, dann dürft ihr euch nicht wundern, wenn es da nichts
> gibt. Forschung hat nie Geld und wenn dann wenig.

Da hast du aber ein falsches und längst überholtes Bild von Forschung. 
Ich kann nur sagen: Für Sachmittel ist immer richtig viel Geld da. Vor 
allem für die Mittel, die nicht für Labore bestimmt sind (Marketing, 
PR). Für Gehälter sieht es eher schlecht aus. Was meinst du, wieviel 
Forschungsgelder zu Helmholtz, Leibnitz, Fraunhofer & Co. fließen? Und 
vor allem: Welche Konzerne davon profitieren?!

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Markus Bergmann schrieb:
> Zitat eines Vorstandsvorsitzenden (Jurist): Ingenieur wird man  nicht,
> Ingenieure hält man sich (am besten in Legebatterien).

Jep, genauso sehen die Buden auch aus.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Die grössten Erfindungen der Menschheit sind in Labors gemacht worden wo
> es heillos durcheinander ging.

Warst Du da immer dabei oder warum weißt Du das?

von Helmut L. (helmi1)


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War immer dabei . Grins

von // (Gast)


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Vermüllte Karnickelbuchte stell ich mir jetzt irgendwie so vor:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/26926/tastatur.jpeg

:->


Und das hier ist eine geile Karnickelbuchte:

http://www.mikrocontroller.net/attachment/26457/basteltisch.JPG

:-)

von // (Gast)


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Aber ihr könnt alle froh sein, das euer Arbeitsplatz DRINNEN ist mit 
einem Dach über dem Kopf:
http://www.mikrocontroller.net/attachment/26929/outdoor_office.jpg

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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// schrieb:
> Vermüllte Karnickelbuchte stell ich mir jetzt irgendwie so vor:
>
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/26926/tastatur.jpeg
>
> :->

Irgendwie sieht da die Maus zu ordentlich aus...

> Und das hier ist eine geile Karnickelbuchte:
>
> http://www.mikrocontroller.net/attachment/26457/basteltisch.JPG
>
> :-)

Ja, das ist ein schöner Messplatz. :)

von ohje (Gast)


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Das sieht sehr übel aus. Und riecht nach irgendnem flinken HF-Gedöns.

von Christian R. (supachris)


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Lademann schrieb:
> Mir ist unklar, worüber ihr redet. Wenn ihr bei Fraunhofer seid, wie ich
> es gelesen habe, dann dürft ihr euch nicht wundern, wenn es da nichts
> gibt. Forschung hat nie Geld und wenn dann wenig.

Du weißt offenbar nicht, wovon du redest. Geld ist genug da, wie schon 
gesagt, zwar nicht unbedingt für utopische Gehälter, aber das ist was 
anderes. Wir haben hier die aktuellsten Rechner, Messgeräte, Software. 
Da macht das arbeiten Spaß. Außerdem können wir immer mit den 
aktuellsten Chips und Demoboards "spielen". Genug Labor-Platz ist auch 
vorhanden und wenn ich will, hab ich meinen Büroplatz auch noch. Kannst 
gerne mal einen Rundgang durch unser Institut machen.

von HFProfi (Gast)


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> Wir haben hier die aktuellsten Rechner, Messgeräte, Software.
> Da macht das arbeiten Spaß. Außerdem können wir immer mit den

Habt ihr auch vernünftige Sachen wie einen schönen Netzwerkanalysator, 
VSG, Spectrumanalyzer und HF-Simulationsprogramme?
Sucht ihr noch Leute?

von faustian (Gast)


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"Apropo Späne, wie sieht es mit Trennung von Mechanischer Werkstatt und
Elektronik-Arbeitsplatz aus (Späne vom Bohren, Lärm ...)"



Passend aus http://www.national.com/rap/Story/widlar.html:

"We still have a sign around our lab, "This is not a black-smith shop."

von Christian R. (supachris)


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HFProfi schrieb:
>> Wir haben hier die aktuellsten Rechner, Messgeräte, Software.
>> Da macht das arbeiten Spaß. Außerdem können wir immer mit den
>
> Habt ihr auch vernünftige Sachen wie einen schönen Netzwerkanalysator,
> VSG, Spectrumanalyzer und HF-Simulationsprogramme?
> Sucht ihr noch Leute?

Spectrum-Analyzer und Impedanz-Analyzer haben wir. HF machen wir nicht. 
Demnächst brauchen wir noch einen Inbetriebnahme-Ing. der auch gerne mal 
im Außendienst ist, beim Kunden Anlagen plant und in Betrieb nimmt, 
Pflichtenhefte schreibt usw.
Ansonsten haben wir in den letzten Monaten so viele Leute wie noch nie 
einstellen können, denn durch die "Krise" kommen auch mal wieder 
qualifizierte Leute zu uns, die einsehen müssen, dass solche 
Fantasie-Löhne, wie die bei Qimonda usw bekommen haben, vorbei sind. Gut 
für uns.

von exFhG (Gast)


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Christian R. (supachris)  schrieb:

> Ansonsten haben wir in den letzten Monaten so viele Leute wie noch nie
> einstellen können, denn durch die "Krise" kommen auch mal wieder
> qualifizierte Leute zu uns, die einsehen müssen, dass solche
> Fantasie-Löhne, wie die bei Qimonda usw bekommen haben, vorbei sind.

Nun ja, das liegt bestimmt auch daran, daß die Industrie F&E jetzt 
preiswert an Fraunhofer "auslagert" und ihre rausgeworfenen Leute nun 
quasi dort billiger bezahlt. ;-) Gibt es bei euch jetzt mehr Projekte 
als vorher?
Ich kann mir nicht vorstellen, mit TVöD 10 bis max. 12 und 
dauerbefristetem Vertrag alt zu werden, wenn man in einer teuren Region 
lebt. Das reicht gerade mal für die Miete einer halbwegs ordentlichen 
Wohnung, mehr aber auch nicht. An Familie gar nicht zu denken. Schöne 
Spielereien und neueste Technologie hin oder her, mit niedriger 
Entlohnung bleiben nur wenige Leute länger.
Bestimmt laufen euch die Leute nach der Krise wieder davon.

von Klaus W. (mfgkw)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Die grössten Erfindungen der Menschheit sind in Labors gemacht worden wo
> es heillos durcheinander ging.
>
> Gruss Helmi

Stimmt!
Wenn sein Schreibtisch etwas übersichtlicher aufgeräumt gewesen
wäre, hatt Wilhelm C. R. es nie nötig gehabt, die Röntgenstrahlen
zu erfinden.
So aber musste er etwas unternehmen, um seinen Kuli wieder zu
finden.

von Olaf (Gast)


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> Die grössten Erfindungen der Menschheit sind in Labors gemacht
> worden wo es heillos durcheinander ging.

Ich hab da ja meine eigene Theorie. :-)

Habt ihr schonmal irgendwas aufgeraumt was vorher total unordentlich 
war? Habt ihr euch dann da mal umgeschaut? Wie fuehlt sich das an wenn 
man fertig ist? Ich meine irgendwie gluecklich und zufrieden, einfach 
besser. Stimmt das?
Warum ist das so? Welchen Grund gibt es dafuer das man sich besser 
fuehlt wenn irgendwas aufgeraeumt ist? Ich denke das liegt daran das 
sich das Gehirn dann weniger merken muss. Es ist weniger anstrengend 
etwas zu durchschauen, Muster zu erkennen. Wenn nun ein weniger 
leistungsfaehiges Gehirn hat dann hat man eine geringere 
Toleranzschwelle gegenueber Unordnung. Jemand der ein bisschen mehr auf 
dem Kasten hat kann sowas dagegen laenger tolerieren einfach weil er 
noch immer auswendig weiss wo alles liegt.

Olaf

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Klaus Wachtler schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>> Die grössten Erfindungen der Menschheit sind in Labors gemacht worden wo
>> es heillos durcheinander ging.
>>
>> Gruss Helmi
>
> Stimmt!
> Wenn sein Schreibtisch etwas übersichtlicher aufgeräumt gewesen
> wäre, hatt Wilhelm C. R. es nie nötig gehabt, die Röntgenstrahlen
> zu erfinden.
> So aber musste er etwas unternehmen, um seinen Kuli wieder zu
> finden.

und jetzt bekommt alles nen RFID-Chip eingebaut, der dann vom PC aus 
nach Eingabe des Suchbegriffs geortet werden kann ;)

von Christian R. (supachris)


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exFhG schrieb:
> Nun ja, das liegt bestimmt auch daran, daß die Industrie F&E jetzt
> preiswert an Fraunhofer "auslagert" und ihre rausgeworfenen Leute nun
> quasi dort billiger bezahlt. ;-) Gibt es bei euch jetzt mehr Projekte
> als vorher?

Nee, mehr Projekte gibts nicht. Eher weniger, weil wir etwas an der 
Stahlindustrie hängen, und die ja auch schwächelt. Und die öffentlichen 
wurden zwar bewilligt, aber vieles bis zur Wahl hinausgezögert, damit es 
jetzt von der neuen Regierung zusammen gestrichen werden kann. Naja, mal 
schauen, wie es weiter geht. Momentan haben wir einige Projekte mit 
China, und demnächst kommt Brasilien.

> Ich kann mir nicht vorstellen, mit TVöD 10 bis max. 12 und
> dauerbefristetem Vertrag alt zu werden, wenn man in einer teuren Region
> lebt. Das reicht gerade mal für die Miete einer halbwegs ordentlichen
> Wohnung, mehr aber auch nicht. An Familie gar nicht zu denken. Schöne
> Spielereien und neueste Technologie hin oder her, mit niedriger
> Entlohnung bleiben nur wenige Leute länger.

Hier bei uns gibts genug, die schon jahrelang dabei sind. Und viele der 
jungen Leute haben unbefristete Verträge, mehr als 2 mal wird man nicht 
verlängert, dann gibts unbefristet. Klar, reich wir man nicht, aber mit 
TVÖD 11 und Forschungszulage und Prämie am Jahresende kommt man als 
FHler auch auf 45k und mehr im Jahr, und da verhungert man ganz sicher 
nirgends. Und hier im Osten kann man damit locker sich selbst und die 
Familie durchbringen, ohne dass man zu Aldi gehen muss. Ich bin 
zufrieden. TVÖD12 ohne Zulagen sind schon 2000 Euro netto mit 
Steuerklasse 1, da musst du schon eine sehr gute Wohnung in München 
Innenstadt haben, dass du damit nicht auskommst.

> Bestimmt laufen euch die Leute nach der Krise wieder davon.

Das wird sicher so kommen. Da trennen sich dann die, für die es ums Geld 
geht von denen, die das aus Überzeugung und Spaß an der Sache machen. 
Ich werd hier bleiben.

von Helmut L. (helmi1)


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>Wenn nun ein weniger
>leistungsfaehiges Gehirn hat dann hat man eine geringere
>Toleranzschwelle gegenueber Unordnung. Jemand der ein bisschen mehr auf
>dem Kasten hat kann sowas dagegen laenger tolerieren einfach weil er
>noch immer auswendig weiss wo alles liegt.

Kurz in einem Satz:

Der Normale haelt Ordnung und das Genie beherscht das Chaos.

Gruss Helmi

von Lademann (Gast)


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Christian R.!

Du bist jung, was erkennbar ist , wenn man dich liest und Dein Blick 
reicht von hier bis an die Wand. Du legst ein genauso kurzsichtiges 
Denken hin, wie die Firmen die schnell billige oder kurz mal eben 
besonders teure Leute beschäftigen: Sie denken nicht an die Zukunft.

Was machst Du , wenn Du 40,50 bist?

Du must JETZT Deine Position aufbauen und JETZT Dein Geld verdienen. 
Dass es jetzt mal so eben reicht, ist bei weitem nicht genug.

von sucher (Gast)


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So siehts aus :-( Das ist mir auch klar geworden.

von Daniel D. (daniel1976d)


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> TVÖD12 ohne Zulagen sind schon 2000 Euro netto mit
> Steuerklasse 1, da musst du schon eine sehr gute Wohnung in München
> Innenstadt haben, dass du damit nicht auskommst...

Wow ich denke du kennst Muenchen nicht... an Familie ist da nicht zu 
denken... :(

von abc (Gast)


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Fragt sich nur, wie Leute mit 1000€ Netto in München eine Familie 
durchfüttern. Also irgendwie solltet ihr mal euer Anspruchsdenken auf 
ein sinnvolles Maß zurückschrauben. Wohlstand ist keine 
Exponentialfunktion. Unendliches Wachstum kann nirgendwo funktionieren.
Es scheint wohl menschlich zu sein: Je mehr man hat, desto mehr jammert 
man.

von Helmut S. (helmuts)


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"Es scheint wohl menschlich zu sein: Je mehr man hat, desto mehr jammert
man."
Dazu fällt mir auch noch ein guter Spruch ein.

"Lerne klagen ohne zu leiden."


Zurück zum Thema.
Ich denke die Zeiten sind vorbei, da es ausreichte, dass eine Familie 
nur einen "Ernährer" hatte. Ich empfehle die ganze Familienplanung so 
anzulegen, dass beide Ehepartner in Anstellung bleiben und zum Einkommen 
beitragen.

von sucher (Gast)


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> Zurück zum Thema.
> Ich denke die Zeiten sind vorbei, da es ausreichte, dass eine Familie
> nur einen "Ernährer" hatte.

Heutzutage brauchen BEIDE gar nicht arbeiten um eine Familie zu 
ernähren. Das HarzIV-Amt bezahlt alles. Wenn man jedoch arbeitet, dann 
hat man Sorgen, weil man trotz Arbeit fast auf dem HarzIV Niveau 
rangiert aber viel weniger freie Zeit hat!

von Panzer H. (panzer1)


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Helmut S. schrieb:
> Zurück zum Thema.
> Ich denke die Zeiten sind vorbei, da es ausreichte, dass eine Familie
> nur einen "Ernährer" hatte. Ich empfehle die ganze Familienplanung so
> anzulegen, dass beide Ehepartner in Anstellung bleiben und zum Einkommen
> beitragen.

Deine Idee in Ehren,
aber mit nicht arbeitenden Müttern hält man die Arbeitslosigkeit 
niedrig.
Mit nicht vorhandenen bzw. inkompatiblen Krippen/Kindergärten werden die 
Mütter von qualifizierter Arbeit abgehalten (klappt in Bayern gut, 
geringe Arbeitslosigkeit). Soviel Arbeit, die auch bezahlt wird, 
existiert doch gar nicht. Welcher Arbeitgeber lässt sich denn, auf 
kindererziehungs-kompatible Arbeitszeiten ein?
Das, was Du da vorschlägst, hat in der DDR gut funktionmiert.

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