Forum: Offtopic altes Kopierverfahren


von Benedikt K. (benedikt)


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Ich überlege schon seit einiger Zeit was das für ein Verfahren war, das 
früher z.B. in Schulen verwendet wurde um Texte zu vervielfältigen.
Ich weiß nur (wenn ich mich noch richtig erinnere), dass der Text erst 
auf ein spezielles Blatt geschrieben wurde, dieses wurde dann irgendwie 
vervielfältigt, allerdings ging das nur für eine bestimmte Anzahl an 
Seiten, danach war das Original verbraucht: Der Text war dann total 
ausgefranst.
Die Farbe des Textes der Kopien war irgendwas in Richtung blau-lila.
Verwendet wurde das Verfahren bis etwa Anfang der 90er Jahre.

von Ronald S. (mline)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Durchschreibepapier

Das da?

edit
Achso das deckt sich nicht mit dem Ausfransen des Originaltextes.
Was mir noch einfällt:
Langsam trocknende Tinte auf einem Blatt welches die Tinte auch wieder 
abgibt. Dort dann eine Folie draufpressen und danach diese Folie auf ein 
neues Blatt pressen.

edit2
http://de.wikipedia.org/wiki/Drucktechnik

von Arno R. (conlost)


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Du meinst warscheinlich das:

http://de.wikipedia.org/wiki/Matrizendrucker

von Ingo L. (grobian)


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Arno R. schrieb:
> Du meinst warscheinlich das:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Matrizendrucker

irgendwie haben die Blätter immer so lecker nach Weinbrandbohnen oder 
Mon Cherie gerochen

von Benedikt K. (benedikt)


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Ja, genau, der Beschreibung nach passt das 100%ig!
Danke!

von Uhu U. (uhu)


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Alkoholumdruck: Das Druckbild wurde mit einer Art Durchschlagpapier auf 
einen etwas stabileren Bogen übertragen. Der wurde dann in die 
Kopiermaschine eingespannt.

Das Papier wurde eingezogen und mit einem Filz mit Alkohol befeuchtet 
und dann mit der Matritze zusammengequetscht.

Dabei wurde etwas Farbe von der Matrize aufs Papier übertragen.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Das ist die Hektographie. Die Druckvorlage wurde mit einer sogenannten 
Matrize hergestellt, dabei lag hinter dem Papier, das mit einer 
Schreibmaschine oder anderen mechanischen Druck ausübenden Verfahren 
(Kugelschreiber, Bleistift) beschriftet wurde, ein mit einer 
wachsartigen Substanz beschichtetes Papier.

Durch den Schreibvogang wurden auf der Rückseite des Deckblatts -- 
Matrize genannt -- die Buchstaben mit dieser wachsartigen Substanz 
nachgeformt.

Im Hektographiegerät wurde die Matrize mit der beschichteten Seite nach 
außen auf einen großen Zylinder gespannt und damit auf das zu 
bedruckende Papier gepresst.
Der Farbträger war alkohollöslich, das Hektographiegerät benetzte vor 
dem Druckvorgang das zu bedruckende Papier mit Alkohol (Spiritus).
Das Benetzen geschah mit einem großen Filzklotz, der nicht zu trocken 
aber auch nicht zu nass sein durfte.

Durch das benetzte Papier wurde die Farbträgersubstanz angelöst und 
etwas davon auf das zu bedruckende Papier übertragen, was auch die 
endliche Haltbarkeit der Druckvorlage erklärte.

Meistens waren Matrizen bläulich-violett, es gab aber auch andere 
Farbtöne, die mit etwas Geschick sogar gemischt werden konnten.

Es gab auch aufwendige Verfahren, bei denen Photokopien auf Matrizen 
angefertigt werden konnten, da weiß ich allerdings nicht, wie das 
vonstatten ging.


http://de.wikipedia.org/wiki/Hektographie

von Uhu U. (uhu)


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Es gibt auch noch ein anderes Verfahren, bei dem per Schreibmaschine 
eine Matrize aus gewachstem Papier durschlagen wurde.

Die Matrize wurde auf einen mit Gaze stramm bespannten Rahmen gespannt, 
durch den dann ähnlich wie beim Siebdruck mit einer Walze Druckfarbe 
aufs Papier gedrückt wurde.

Die Dinger gab es als Holzkoffer in der Größe eines Aktenkoffers.

von Oliver S. (phetty)


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Also bei uns in der Schule roch das einfach nach Spiritus. In südlichen 
Bundesländern wurde offensichtlich besseres verwendet :-)

von Ingo L. (grobian)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Also bei uns in der Schule roch das einfach nach Spiritus. In südlichen
> Bundesländern wurde offensichtlich besseres verwendet :-)

Obstler..das erklärt die Ausfallzeiten der Lehrer

von Martin K. (mkohler)


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Oliver Stellebaum schrieb:
> Also bei uns in der Schule roch das einfach nach Spiritus. In südlichen
> Bundesländern wurde offensichtlich besseres verwendet :-)

Bei uns in der CH hiessen die Dinger umgangssprachlich "Schnapskopie" 
;-)

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Rufus t. Firefly schrieb:
> Das ist die Hektographie. Die Druckvorlage wurde mit einer sogenannten
> Matrize hergestellt, dabei lag hinter dem Papier, das mit einer
> Schreibmaschine oder anderen mechanischen Druck ausübenden Verfahren
> (Kugelschreiber, Bleistift) beschriftet wurde, ein mit einer
Sehr praktisch war in diesem Zusammenhang auch ein Nadeldrucker!
Hatten wir auch noch in der Schule, wurde dann aber durch den 
"Digitaldruck" abgelöst... (inclusive einführung von jährlichen 
Kopierkostenbeiträgen).

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