Forum: HF, Funk und Felder XBeePro 868 Fragen zum 'DutyCyle'


von Oliver M. (gonzox)


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Hallo@all,
ich habe mir zwar schon díe existierenden Beiträge zu dieser Thematik 
durchgelesen, aber als Anfänger sind damit noch nicht alle meine 
Unwissenheiten beseitigt.

Laut Datenblatt hat der XBeePro868 eine RF DataRate von 24Kbps limitiert 
durch die 10% DutyCycle Regelung.

Könnte ich also damit auch permanent senden, wenn ich unter 2400bps 
bleibe ?

Und muss ich bei der Berechnung der zu sendenden Datenmenge neben den 
'reinen' Nutzdaten noch andere Protokolldaten berücksichtigen ?

(Ich möchte 10 mal pro Sekunde einen 7 stelligen String übermitteln)

Danke für eure Hilfe und Hinweise im Voraus.

Oliver.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver Müller schrieb:

> Könnte ich also damit auch permanent senden, wenn ich unter 2400bps
> bleibe ?

Nein, entscheidend ist nicht die Datenrate, die du benutzt, sondern
dass du in einem Zeitraum von einer Stunde maximal 6 min insgesamt
`on air' sein darfst.  Die verbleibenden 54 min sind dafür gedacht,
dass auch andere Nutzer den Frequenzbereich nutzen können.

Ob du die 6 min am Stück sendest oder alle 10 s jeweils 1 s lang,
ist dir dabei überlassen.

> Und muss ich bei der Berechnung der zu sendenden Datenmenge neben den
> 'reinen' Nutzdaten noch andere Protokolldaten berücksichtigen ?

Du musst den duty cycle auch dann einhalten, wenn du gar keine Daten
sendest (was du natürlich andererseits gar nicht darfst -- die
Aussendung muss mir einer Datenübertragung verbunden sein).  Es
zählt die Zeit, in der du HF abstrahlst, egal wie effektiv du diese
für deine Daten nutzt oder auch nicht nutzt.  Jegliche nur für den
Betrieb notwendige Aussendung (Synchronisationsfeld, CRC, ...) zählt
dabei selbstverständlich als Kanalbelegung.

> (Ich möchte 10 mal pro Sekunde einen 7 stelligen String übermitteln)

Das heißt, die einzelne Übertragung darf nicht länger als 10 ms
dauern, da du sie ja aller 100 ms wiederholen willst.

von Oliver M. (gonzox)


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Also wenn ich sieben Zeichen versende (8N1) bei 19200baud brauche ich 
pro Bit rechnerisch 52 Mikrosekunden, also bei 7*10 Bits 3640 
Mikrosekunden, sprich 3,64 Milisekunden und wäre damit noch im 'grünen' 
Bereich, rechne und sehe ich das richtig ???

MfG,
Oliver.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver Müller schrieb:
> Also wenn ich sieben Zeichen versende (8N1) bei 19200baud brauche ich
> pro Bit rechnerisch 52 Mikrosekunden, also bei 7*10 Bits 3640
> Mikrosekunden, sprich 3,64 Milisekunden und wäre damit noch im 'grünen'
> Bereich, rechne und sehe ich das richtig ???

Ich habe mir nicht angeguckt, wie der XBeePro 868 moduliert, also
welchen Overhead er selbst erzeugt dabei.  Sieht mir aber so aus,
als hättest du zu den 10 ms, die du senden darfst, genügend Luft.

Korrekterweise müsste man das aber "on air" nochmal nachmessen,
entweder mit einem Spektrumanalysator im Zeitbereichs-Modus, oder
wenigstens mit einem schnellen Dioden-Detektor, der an den HF-Ausgang
angeschlossen wird und einem nachgeschalteten Oszilloskop.

von Oliver M. (gonzox)


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:) Die Möglichkeiten habe ich leider nicht, weder vom Wissen her und 
noch von den Geräten ... :)

Aber bevor ich das Geld in den DevKit investiere, wollte ich so 
wenigstens halbwegs wissen ob das machbar ist oder nicht.

Es gäbe ja auch noch die illegale Möglichkeit des Modul-Resets, das 
wollte ich aber vermeiden.

Ich bin auch nur auf die 868er gekommen weil ich sicher 100 bis 200m 
(Freifeld) übertragen muss und ich bei den 'normalen' Xbee Pro's auch 
keine gesicherten Informationen habe,ob die das schaffen.

MfG,
Oliver.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Oliver Müller schrieb:
> :) Die Möglichkeiten habe ich leider nicht, weder vom Wissen her und
> noch von den Geräten ... :)

Was, du hast nicht einmal ein einfaches Oszilloskop?

Einen Diodendetektor kann man sich für diesen einfachen Fall aus
einer Schottky-Diode und einem kleinen Glättungskondensator machen,
u. U. genügt zum Glätten schon die Eingangskapazität des Oszis.
Du hast ja relativ viel HF-Spannung zur Verfügung, irgendwie wirst
du das schon nachweisen können.

> Ich bin auch nur auf die 868er gekommen weil ich sicher 100 bis 200m
> (Freifeld) übertragen muss und ich bei den 'normalen' Xbee Pro's auch
> keine gesicherten Informationen habe,ob die das schaffen.

Was?  200 m Freifeld?  Das ist wirklich nicht viel, sofern man keine
Störer hat.  Mit den 500 mW der XBee868 Pro sollte man doch 3...5 km
kommen (zum Vergleich: PMR446 erreicht auch bequem 5 km mit 500 mW,
zwar auf der halben Frequenz, aber meist auch mit nicht ganz lambda/4
langen Antennen).  Das sollte man bequem auch mit x-beliebigen
anderen Modulen erreichen können, zumindest einigermaßen mit allem,
was IEEE 802.15.4 spricht.

Eine duty-cycle-Beschränkung hast du aber auf 868 MHz überall, sofern
du nicht LBT machen kannst.  Auf 2,4 GHz hast du die nicht, dafür
hast du potenziell WiFi und Blauzahn als Störer.  Ansonsten sind auch
dort 200 m Freifeld überhaupt kein Problem, erst mit irgendwelchen
Hindernissen wird 2,4 GHz schneller absorbiert als 868 MHz.

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