Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MPC-D403 - wirklich hoher Wirkungsgrad?


von Jens G. (jensig)


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Hi,
nicht daß ich den MPC-D403 verbauen will, aber heut mittag bin ich mal 
in der Buchhandlung über einen Elektor-Beitrag gestolpert, wo für das 
dortige neue Peltierelement (als Bestandteil eines IC's) 90% 
Wirkungsgrad als besonderes Feature versprochen werden:

http://www.micropelt.com/down/pm_deu_mpc_d40x.pdf

Wenn ich es mir so durchrechne, pumpen die mit Pel=0,2²A²*30Ohm=1,2W 
einen Qc=600mW Wärme - also doch wohl nur 50% (wenn ich einfach Pel mit 
Qc ins Verhältnis setze)

Als Gegenbeispiel mal 
http://www.quick-cool-peltier.de/artikel.php?HGrpID=1&GrpID=1&SGrpID=1&ArtNr=QC-63-1.0-3.9M 
, die nicht so viel Wirbel drum machen, aber meiner Meinung bessere 
Ergebnisse:

Pel=1,3V*0,5A=0,55W
Qc=0,35
n=64%

Wie kommen die da bei micropelt auf 90% Effizienz ??? Indem man den auf 
10% geringeren Strom (dafür 10-fache Spannung) zur Grundlage nimmt, und 
die gleichbleibende Wärmeleistung einfach nicht weiter betrachtet?
Für mich eigentlich nix weiter als ein Vergleich einer 1W/10V Lampe mit 
einer 1W/100V Lampe   (hat die letztere jetzt 100% Effizienz, weil 10x 
weniger Strom?)

von MartinK (Gast)


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Der Wirkungsgrad hängt sehr stark von der Temperaturdifferenz ab.
Bei weniger als 1°C Differenz liegt der Wirkungsgrad eines 
Peltier-Elements nach deiner Rechnung sogar weit über 100%

von Jens G. (jensig)


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Wirklich? Meine Rechnung sagt doch gar nix über Temperatur aus.

Aber das ist immer die Frage, was da bei welchen Bedingungen 
zusammengemessen wurde. Aber ich denke mal, daß beide wohl möglichst 
ideale Bedingungen angenommen haben.
Aber letztendlich ist es ja wohl egal, ob man mehrere kleine Peltiers in 
Reihe zusammenschaltet, oder alles nur mit einem dicken Peltierelement 
macht.

von Ulrich (Gast)


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De Wirkungsgrad hängt stark vom Arbeitspunkt ab. Bei maximaler 
Temperaturdifferenz geht die Kühlleistung gegen Null und der 
Wirkungsgrad entsprechend auch. Außerdem hängt der Wirkungsgrad auch vom 
Strom ab.

Die Definition des Wirkungsgrad (Kühlleistung durch Elektrische 
Leistung) ist halt nur begrenzt sinnvoll.

Für den optimalen Strom um eine möglicht hohe Kühlleistung zu erhalten, 
war es so, dass man für das einfache Modell eines Peltierelements (aber 
gar nicht mal schlecht) gerade 50% Wirkungsgrad bei 0 
Temperaturdifferenz bekommt. Das ist dann auch noch unabhängig von der 
Qualität! Dafür steigt der Wirkungsgrad bei weniger Strom fast beliebig 
hoch an.

von Jens G. (jensig)


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mir gings nicht um Abhängigkeit Wirkungsgrad zu TempDiff, sondern wie 
die auf 90% bessere Effizienz kommen (Senkung des Stroms auf 10% bei 
gleicher Leistung = 90% höhere Effizienz - vielleicht war das die 
"Logik" ???!!!)

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