Forum: HF, Funk und Felder Störung durch 868 Mhz Funk auf UKW Band


von Paul K. (paulklee)


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Für eine Testanwendung bastel ich ein mobiles Gerät das Audio Signale 
auf dem UKW Band empfängt. Gleichzeitig sendet aber das mobile Gerät 
Bewegungsdaten auf dem 868MHz Band mit einer Geschwindigkeit von 5000 
baud 10 x pro Sekunde (und einer Sendeleistung von 10-25mW ERP).

Dummerweise bekomm ich in den UKW Empfang Störungen die proportional zur 
Übertragungsrate variieren - also in direkter Abhängigkeit hierzu 
stehen.
Ich hab bereits versucht, die UKW Receiver Baugruppe (bestehend aus 
Radiomodul AR1010 und einer Verstärkerschaltung die den IC TDA2822 
nutzt) besser zu schirmen. Die Verbesserung aber war nur minimal.

Nutze ich zum Audioempfang eine fertige UKW Receiver Einheit (also Handy 
oder kleines UKW Radio) sind die Störungen auch in direkter Nähe zum 868 
MHz Transmitter nicht hörbar. Folglich mache ich in meiner Schaltung 
irgendetwas falsch.

Meine Funk/HF-Erfahrung ist leider sehr beschränkt - diesmal komm ich um 
die Funknutzung aber nicht drumrum.

Bedingt durch die beschränkte Größe des mobilen Geräts kann ich keine 
komplexe Abschirmung der UKW Teile realisieren und hoffe deshalb auf 
andere Strategien zur Besserung.

Bandpassfilter wären sicher sinnvoll - aber dann müsste ich sie wohl 
direkt am OpAmp intallieren damit in der Signalkette später nichts mehr 
einstreuen kann.

Für Tips und Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Paul

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Die Großsignalfestigkeit deines VHF-Empfängers wird zu miserabel
sein, du stopfst da den Empfängereingang zu.

Musst du den ganzen Bereich 87-108 MHz damit empfangne können oder
nur eine feste Frequenz?  Wenn es der ganze Bereich ist, würde ich
einen Tiefpass probieren mit vielleicht 120 MHz Eckfrequenz, sonst
einfach einen LC-Kreis mit Anzapfung.  Den Weg von da bis zum Modul
musst du allerdings gut abschirmen.

von oszi40 (Gast)


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>Gleichzeitig (Sünde 1)
>sendet aber das mobile GerätBewegungsdaten auf dem 868MHz Band mit einer 
Geschwindigkeit von 5000... (Sünde 2)

... schöne Rechteckimpulse, die auch einige Oberwellen erzeugen??
... gleichzeitig den Empfänger zustopfen ?

Beim Autoradio behalf man sich damit, daß man Störungen leise tastete 
oder mit viel Mühe einen besseren Tuner entwickelte.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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oszi40 schrieb:

> ... schöne Rechteckimpulse, die auch einige Oberwellen erzeugen?

Nach der Modulation?

von Georg A. (Gast)


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Könnten es nicht evtl. auch Störungen über die Stromversorgung durch 
Spannungseinbrüche beim Senden sein? Die  "externen" Radios haben das 
Problem ja anscheinend nicht, und dass die bzgl. Grossignalfestigkeit 
deutlich besser sind, bezweifele ich mal.

Also evtl. mal ein paar richtig dicke Elkos an die Stromversorgung 
hängen, kostet wenig Zeit und Geld, und wenn es etwas hilft, weiss man, 
in welche Richtung man weitersuchen muss.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Georg A. schrieb:

> ..., und dass die bzgl. Grossignalfestigkeit
> deutlich besser sind, bezweifele ich mal.

Warum bezweifelst du das, hast du dir den genannten Modul mal
angeguckt?

Jede ,,Kofferheule'' hat wenigstens einen, meist mehr als einen
abgestimmten Vorkreis.  Bei diesem Modul aber geht das Eingangs-
signal direkt auf einen IC, ohne weitere Siebmittel.

von Paul K. (paulklee)


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Herzlichen Dank erstmal.

An der Spannungsversorgung liegts definitiv nicht. Hab die ganze 
Audiobaugruppe vom Rest getrennt. Wird mit eigener Batterie betrieben.

Theoretisch würde mir eine Frequenz im UKW bereich ausreichen.

@oszi40: Natürlich wäre das Problem behoben, wenn ich nicht gleichzeitig 
senden und empfangen müsste - lässt sich aber nicht vermeiden, sonst 
gibts keinen kontinuierlichen Audiostream.

Warum die 5000 Baud ein Problem sind versteh ich aber nicht ganz. Soll 
ich die Baudrate variabel gestalten um Oberwellen zu minimieren? Das 
klingt mir echt zu kompliziert.

Das Problem liegt nicht einfach am VHF Empfänger. Die Störungen sind 
bereits hörbar wenn nur die Verstärkerschaltung unter Spannung steht. 
D.h.: Auch wenn ich ein sauberes Audiosignal aus PC etc. einspeise ist 
die Störung zu hören.
Das macht mir echt Sorgen. Die Verstärkerschaltung ist die für den 
TDA2822 angegebene Standartschaltung. Die scheint aber recht anfällig zu 
sein.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Paul Klee schrieb:

> Theoretisch würde mir eine Frequenz im UKW bereich ausreichen.

Dann könntest du ja zumindest mal mit einem LC-Kreis experimentieren.

> Warum die 5000 Baud ein Problem sind versteh ich aber nicht ganz.

Ich auch nicht. ;-)

> Das Problem liegt nicht einfach am VHF Empfänger. Die Störungen sind
> bereits hörbar wenn nur die Verstärkerschaltung unter Spannung steht.

Hoppla, dann scheint dein komplettes Layout nicht sehr EMV-fest zu
sein.  Nicht die Schaltung selber macht's, sondern das Layout.  Viel
Erfahrungen habe ich da aber auch nicht selbst.

von oszi40 (Gast)


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>Auch wenn ich ein sauberes Audiosignal aus PC
>etc. einspeise ist die Störung zu hören.

Dann würde ich eher darauf tippen, daß im NF-Teil die Störung durch 
ungünstige Anordnung eingesammelt wird. "Jeder Draht ist auch einen 
Antenne."

NUR zum Test NF Eingang mit Kerko 20nF gegen Massse bedämpfen?

von Pascal (Gast)


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Ich wollts auch grad sagen :-) Das liegt 100% an deinem Layout und nicht 
an deinem Sende/Empfangsteil. Versuch das Ding mal in ein Metallgehäuse 
unterzubringen. Ob man es erden muss weiß ich nicht genau, aber man 
sollte schon eine Änderung erzielen können.

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