Hallo, ich habe einen Balun von Mini Circuits (T1-6T, 50 Ohm, Impedance Ratio 1:1) Ich versuche schon einige Tage diesen Balun als idealen Trafo in LTSpice zu simulieren. Meine Kernfrage ist bezogen auf das Bild unten: Ich will eine 50 Ohm Anpassung auf der Sekundärseite. Dies ergibt sich in der Simulation nur, wenn ich die Induktivitäten auf der Sekundärseite wie folgt wähle: L2 = L3 = L1/4 * (N)^2 1:1 --> 1/1 --> N=1 L2 = L3 = L1/4 Ich hätte erwartet, dass bei einem Verhältnis 1:1, links und rechts gleichviele Windungen sind. Sicher war ich nicht ob rechts dann insgesamt die gleiche Windungszahl wie links zu erwarten ist oder ob durch den "center tap" sich rechts die gesamte sSpule in der Windungszahl verdoppelt. Also nochmal auf den Punkt: Sind das auch von der Theorie her die korrekten Induktivitätsverhältnisse für einen 1:1 center tapped balun?
SPICE interessiert sich nicht für Windungen oder Wicklungsverschaltung! Du definierst nur L pro Wicklung und kannst noch einen Kopplungsfaktor wählen, der die Güte bestimmt. Deswegen ist dein Schaltplan Blödsinn, wenn erst 1:1 drin steht und dann unterschiedliche Induktivitäten im Trafo auftauchen. Die Induktivitäten werden beim idealen Trafo quadratrisch transformiert. Also stimmt das was du mit LTspice rausgefunden hast. Deine Gleichungen habe ich mir nicht angesehen.
Nun Tatsache bei dem von mir erwähnten MiniCircuits Balun ist, dass er ein Impedanzverhältnis von 1:1 hat und wie oben gezeigt mit 25 Öhmern abgeschlossen werden muss, für 50 Ohm primärseitig gesehen. In der Simulation ist das nur mit den im Bild gezeigten Induktivitäten möglich. Daher schreibe ich 1:1 drüber und habe unterschiedliche Induktivitäten primär und sekundärseitig. Natürlich kann ich keine Windungszahlen in LTSpice eingeben aber nach L ~ (N)^2 ergeben sich die im Bild gezeigten Induktivitäten. Mir ist jetzt nicht ganz klar inwiefern der Schaltplan Blödsinn ist. Hilf mir doch bitte nochmal oder bestätige die Formeln.
Hm. Das Datenblatt ist echt dürftig und das ich es erst selbst suchen muß, gefällt mir nicht. Induktivitäten sind direkt keine angegeben. Ich würde das so interpretieren, das das ein Trafo mit drei gleichen Wicklungen ist, wovon zwei in Reihe geschaltet wurden. Alle drei Ports sollten dann also 50 Ohm haben. Ich weiß nicht wie du auf 25 Ohms kommst, WEIL 25+25 hier mitnichten 50 Ohm ist! Liegt da dein Fehler? Sobald du zwei Spulen gleicher Art auf einem Kern koppelst, vervierfacht sich der Induktivitätswert bezogen auf eine dieser Spulen. Ist das dir klar? Meß das Ding doch mal aus.
Also laut Hersteller müssen für 50 Ohm Eingangswiderstand der Ausgang mit den beiden 25 Ohm Widerständen wie oben im Bild abgeschlossen werden. Über die Induktivität der Spulen habe ich keine Aussage. Laut LTSpice klappt es nur mit den im Bild gewählten Verhältnissen und den von mir daraus abgeleiteten Formeln (s.o.). Was ich jetzt nur noch haben wollte ist jemand der sich mit Trafos mit center tap befasst hat und sagt "genau so ist es, alles richtig erfasst" oder "hier und da ist ein Fehler aber das mit den 25 Ohm stimmt". Mit dem vervierfachten Induktivitätswert, ich denke du meinst, dass sich die Windungszahl quadratisch auf die Induktivität auswirkt. L ~ (N)^2
Habe mit dem NWA gemessen und mit 25 Ohm Abschlüssen sehe ich 50 Ohm im Smith bei S11. Habe halt kein RLC Meter.
Wo steht da was im Datenblatt von 25 Ohm? Ich kann das nicht finden und bin mit mini-parts auch nicht bewandert. Ist für mich kein Lieferant. Wenn du einen NWA hast, dann verstehe ich das eh nicht. Bist doch bestens ausgerüstet.
Auch wenn der Beitrag schon alt ist - hier die Lösung des Rätsels: Ja, es stimmt schon, was du mit LTSpice herausgefunden hast. Die Induktivitäten verhalten sich wie 1:4 also verhält sich das Übersetzungsverhältnis wie 1:2 (Quadratische Abhängigkeit zwischen Induktivitäten und Windungszahlen). Während beim idelaen Trafo die Spannungen und die Ströme mit dem jeweiligen Übersetzungsverhältnis transformiert werden, werden Widerstände mit dem Quadrat des Übersetzungsverhältnisses transformiert. Für diese Schaltung bedeutet das, dass die 25 Ohm Widerstände mit dem Faktor 4 auf die Primärseite transformiert werden - dort also wie 100 Ohm wirken. Jetzt hast du aber zwei Sekundärwicklungen mit jeweils 25 Ohm. Das bedeutet, dass zwei 100 Ohm Widerstände auf die Primärseite transformiert werden. Die beiden 100 Ohm Widerstände verhalten sich aber wie in einer Parallelschaltung (die zwei Sekundärwicklungen nehmen den gesamten magnetischen Fluss der Primärwicklung auf). Damit werden die beiden 100 Ohm Widerstände primärseitig zu 50 Ohm, was für die vorhandene 50 Ohm Impedanz eine perfekte Anpassung bedeutet. Ich hoffe, das Rätsel ausreichend erklärt zu haben. LG
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