Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Frequenzteiler


von Steffen (Gast)


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Hallo!

Ich habe ein Rechtecksignal mit einer Frequenz von 125 kHz. Dieses wird
ab und zu für ca. 50 us unterbrochen. Nun möchte ich eine LED haben, die
irgendwie die Aktivität anzeigt, dass man sieht, dass der Controller
nicht abgestürzt ist sondern immer noch arbeitet.

Direkt anschließen - dann sieht man die LED nur leuchten. Der
Controller ist zu ausgelastet, um an einem anderen Pin ein Signal
erzeugen zu können.

Ich habe mir gedacht, man könnte die Frequenz etwa durch 5000 teilen
und dann anzeigen. Dann hätte man mit 20 Hz ein Signal, das man
zumindest als flackern sehen kann.

Kennt jemand einen solchen Teiler, oder hat jemand eine andere Idee,
wie man das verwirklichen kann?

Grüße
Steffen

von formtapez (Gast)


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Mit einem retriggerbaren Monoflog (auf 20 µS eingestellt), das ein
anderes Monoflop für die LED ansteuert, sollte das realisierbar sein.

MfG
formtapez

von Steffen (Gast)


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Hallo formtapez,

danke für deine Antwort. Leider habe ich auf meiner Platine nicht mehr
viel Platz - eine ein-Chip-Lösung wäre mir lieber gewesen.

Ich werde mich auf jeden Fall einmal kundig machen, was die Lösung mit
dem Monoflop betrifft. Falls du Links zu dem Thema hast wäre das auch
praktisch ...

Grüße
Steffen

von Peter D. (peda)


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Der CD4020 teilt z.B. durch 4096 oder 8192.


Peter

von Profi (Gast)


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Die 74121 und 74123 haben 2 Monoflops, damit sollte es gehen.
Du musst sie so verbinden, dass im Normalfall das erste Flop immer
retriggert wird, also immer Pegel am Ausgang fuehrt.

Wenn der Trigger kurz ausbleibt, muss sich der Ausgang aendern und das
zweite Flop triggern, welches einen genuegend langen Puls ausgibt, um
ihn an der LED zu sehen.

Vielleicht kannst Du Dir das zweite Flop auch sparen: ich war sehr
erstaunt, als ich eine LED nur wenige uS ansteuerte und man es im
Dunkeln gut sah.
Das Auge ist doch ein Wunderding: ich habe mal gelesen, es kann
einzelne Photonen erkennen.

Darf ich mal fragen, was Du mit den 125kHz machst?
Ich habe da auch was vor...

Peter hat recht, die 4020 teilen, aber ob das was bringt?
Wenn das Signal kurz ausbleibt, siehst Du, wenn das Blinken um einige
uS laenger dauert?

von Steffen (Gast)


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Hallo Profi,

danke für deine ausführliche Antwort.
Ich habe im Moment die LED direkt an den 125 kHz hängen und kann sogar
bei Tageslicht ein kleines Flackern entdecken - also die Pausen, in
denen das Signal nicht da ist ... Aber man muss sich schon sehr
anstrengen.

Ein einzelnes Photon - das ist natürlich schon sehr gut! Falls du den
Artikel wiederfindest - das würde mich auch sehr interessieren.

Das ganze hat mit RFID Tests zu tun - mehr kann ich allerdings nicht
sagen, da ich Praktikant bei Atmel bin und daran arbeite.

Was hast du denn vor?

Viele Grüße
Steffen

von Maddin (Gast)


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NE555 als missing-pulse detector.
www.ti.com -> NE555 Datenblatt.
Funktioniert einwandfrei, selbst schon aufgebaut.

Gruß,
Maddin

von Steffen (Gast)


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Hallo Maddin,

der Tipp ist super!
Ich bin grade am aufbauen der Schaltung.

Leider gibt es hier keine Elkos mit 100 nF und 10nF - da nehme ich
Kerkos.

Anstatt dem A5T3644 nehme ich einen Standard PNP Transistor (BC369)

als Ra und Rl weiß ich noch nicht, was ich nehmen soll. Sind die
abhängig von der verwendeten Frequenz?

Ist der Rest in Ordnung?

Grüße
Steffen

von Maddin (Gast)


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Hi Steffen!

Elkos in diesen größen wirst Du fast nirgends finden ;)
Die Kerkos sind perfekt dafür.
Den 10n an Pin 5 und GND.
Die Transistorwahl ist unkritisch, sollte klappen.
Für RL nimm einfach 4,7k - 10k.
Ra und C sind natürlich frequenzabhängig,
probiere mal 1k als Ra und 680p als C.
Wenn das nicht passt, einfach mit den beiden werten spielen (Poti).

Gruß,
Maddin

von Maddin (Gast)


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Zum Testen der Schaltung...

Am Eingang 125kHz anlegen, also ein dauerhaftes Signal,
ohne Pausen drinnen.
Jetzt Ra und C so dimensionieren der Ausgang dauerhaft auf
ca. VCC liegt. Wenn Du jetzt das Signal kurz unterbrichst muss der
Ausgang auf low gehen. Der NE555 ist stark genug um direkt eine LED zu
treiben. Achja, nicht vergessen zwischen VCC und GND einen Kondensator
zu hängen. Besser 2, einen 1-10µ Elko und nen 100n Kerko.
Damit bist Du dann auf der ganz sicheren Seite :)

Gruß,
Maddin

von Steffen (Gast)


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Hallo!

Also ich bin das ganze rechnerisch angegangen und es hat sehr gut
funktioniert.

Ich habe als Kerko 100n genommen und als Widerstand 58 Ohm (über Poti).
Das ganze funktioniert einwandfrei - nur der Poti wird schnell warm :-)

Am Montag werde ich Die Werte gegen einen größeren Widerstand, aber
einen kleineren Kerko tauschen (das "Tau" bleibt gleich). Dann sollte
das einwandfrei gehen und ich kann die Schaltung so übernehmen.

Ich hab mich auch schon gewundert, aber im Datenblatt sind meiner
Meinung nach ELKOs eingezeichtet ... Oder sind die Kondensatoren, an
denen eine Linie gebogen ist keine ELKOs ??

Grüße & vielen Dank für Deine Hilfe !!
Steffen

von Maddin (Gast)


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Hi!

Klasse das es geklappt hat!

Joa, 58R sind ziemlich wenig ;)
Der R sollte schon im Kiloohm bereich liegen,
aber es ist ja nur zum Testen.

Das sind die amerikanischen Symbole.
Da ist --|(-- ein Kerko, Folie, also ungepolte.
Ein Elko oder Tantal sieht so aus:
--|(--      (Kleines '+' am geraden strich)
 +
Aber es macht doch jeder wie er will :)

Gruß,
Maddin

von Profi (Gast)


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Die Elkos sind deswegen eingezeichnet, dass man weiß, wierum man sie
anschließen muss, wenn man so große Kapazitaeten braucht. Das heißt
aber nicht, dass man unbedingt Elkos verwenden muss.

Soso, Praktikanten duerfen nichts sagen...
Ich will induktiv Daten uebertragen, und habe auch an RFID-Controller
gedacht. Recht weit bin ich aber noch nicht gekommen.

Oder weiß da jemand Rat?

von Profi (Gast)


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@Steffen Datum: 06.08.2004 11:45
google: auge kann einzelnes photon

http://www.rasch-multimedia.de/info/download/pdf/forum2000/heterogene_systeme.pdf
Selig Hecht zeigte 1938, dass ein einzelnes Photon ... breits
ausreicht, um eine Stäbchenzelle zu erregen.

http://www.myss.de/science/wuli.html
Zum Beispiel kann das auf Dunkelheit eingestellte Auge ein einzelnes
Photon wahrnehmen.

Dazu im Widerspruch:

http://www.joergresag.privat.t-online.de/mybkhtml/chap32.htm
Es sind aber etwa fünf bis sechs Photonen notwendig, um eine
Nervenzelle auf der Netzhaut zu aktivieren und ein Signal bis zu
unserem Gehirn auszulösen.

https://www.wissenschaft-online.de/sixcms/detail.php?id=621668

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