Hallo Leute! Ganz einfache Frage, für die ich keine Antwort fand: Wenn ich einen Kondensator mit, sagen wir 10 nF und einer Ladespannung von 100 kV über eine Funkenstrecke mit 10 mm Abstand in Luft entlade, wie lange brennt dann der Funke? Und zweitens: Wie hoch ist die Restladespannung? Leitungswiderstand soll 1 Ohm sein, Lufttemperatur soll als konstant angenommen werden, soll heißen, die Lufterwärmung bleibt unberücksichtigt, bzw. es handelt sich um eine optimal gekühlte Löschfunkenstrecke - also rein theoretisch. Mit der e-Funktion komme ich hier ja nicht weiter, denn ich weiß ja nicht, bei welcher Spannung der Funke abreißt. Gruß Peter
glaub bloß nicht daß der funke immer bei der gleichen spannung abreißt. da werden einige volt toleranz auftreten. wozu brauchst du ne 100KV funkenstrecke?
Hi. Da musst Du mal in der DIN 0432 nachschauen, da gehts um Stossspannungen für Prüfzwecke. Soweit ich weis ist es ja so, dass bei einem "Funken" ein ionisierter Kanal da ist, der so gut wie keinen Widerstand mehr hat (im Verhältnis). So lange wie Strom fliebt bleibt es auch ionisiert. Dadurch kann sich deine Quelle (so lange keine Energie mehr nachkommen kann) entladen. Allerdings sollte man bedenken, dass bei Hochspannungssachen auch eine ordnung der Elementarteilchen stattfindet und sich dadurch eine Rückspannung bilden kann. Das dauert ne Zeit bis da nichts mehr da ist. Gruß.
Danke. Zu dieser DIN habe ich keinen zugriff. Rückspannung soll unberücksichtigt bleiben. Also eine einmalige einzelne Entladung. Tja, da der Kondensator ja (e-Funktion) theoretisch nie ganz leer ist und die Funkenstrecke immer geschlossen ist solange strom fließt wäre rein rechnerisch die Brenndauer unendlich - das ist ja das Paradoxe. Aber irgendwie muss es ja zu berechnen gehen.
Eine einfache Antwort gibt es dabei wohl kaum, da die meisten Parameter bei diesem Vorgang unbekannt sind. Der Ionisierungsvorgang beim Zünden verläuft stark streuend, von Luftfeuchtigkeit, Staubteilchen,Luftbewegung usw. beeinflusst. Ebenso das Erlöschen des Lichtbogens. Dazu ist der Vorgang das Schwingen eines Schwingkreises bestehend aus Kapazität des Kondensators mit Inneninduktivität des C, Induktivität der Zuleitungen und anderen Induktivitäten zusammen. Der Verlustwiderstand besteht aus Widerstand in den C-Belägen, dem dielektrischen Verhalten des Isolierstoffes usw. Ein Berechnen ist nahezu unmöglich, man kann nur messen und eventuell Teile des Spannnungs-Stromverlaufs deuten.
Der Strom wird geringer, die Temperatur des Lichtbogens wird geringer, die Elektronen rekombinieren (oder werden alle in die Elektrode abgesaugt - keine Ahnung...), und der Funke verlischt...
Die Restspannung hängt ganz wesentlich davon ab, wieviel Energie im Lichtbogen und in den Zuleitungen verbraten werden und wieviel in der Induktivität hängen bleibt. Wenn der Lichtbogen bereits nach der ersten Halbschwingung erlischt, kann es z.B. zu einer negativen Restspannung im Kondensator kommen. Aber es ist nahezu stochastisch, nach wievielen Halbschwingungen der Lichtbogen im Nulldurchgang des Stromes erlischt.
Hallo, anbei das Schirmbild einer Durchschlages mit 150kV Stoßspannung an einer Kugelfunkenstrecke mit d=10cm, Abstand: 5,5cm. Die Schwingung dauert ca. 10 Perioden, also 230ns. AusRECHNEN ist da aber nicht drin. Jürgen
noch was: die Restspannung dürfte ca. 30V betragen. Der Plasmakanal besteht länger, als der Stromfluss dauert. Also fliesst solange Strom, bis die Spannung der Elektroden nicht mehr ausreicht, die Luft zu ionisieren. Man hat den gleichen Effekt wie beim Elektroschweißen oder einer Bogenlampe - und die funktionieren ab 30 V. Also müsste unter 30V der Stromfluss zum erliegen kommen; die 30V bleiben dann stehen. Jürgen
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