Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erfahrung mit Mobilität


von IngBerlin (Gast)


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Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh. 
auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben.

Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von 
Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit 
in der Fremde?
Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat?

von Panzer H. (panzer1)


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IngBerlin schrieb:
> Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh.
> auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben.

Oh, der IngBerlin überlegt sich, einen Job fern der Heimat zu suchen. 
;-)

von IngBerlin (Gast)


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Hehe nein, der bohrt nur in euren Wunden rum, weil er sadistisch 
veranlagt ist ;)

von Wilhelm F. (Gast)


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@IngBerlin:

>Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein.
>Dh. auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben.

Nur keine Panik, das Thema interessiert mich ebenfalls. Du hast hier 
zumindest einen Verbündeten aus dem äußersten "goldenen Westen", wo auch 
nur tote Hose ist.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Auf Dauer verlierst du alles: Familie, Freunde, Identität, eventuell 
auch Hobbies.
Sowas kann man nur kurzfristig machen! Lohnt sich finanziell auch mehr.

Ein guter Personaler wird keinen umzugsunwilligen Kandidaten nehmen.

von Realist (Gast)


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"Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von
Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit
in der Fremde?"

Ja.


Im Ernst: ich kenne Leute, die in X wohnen. Sind jedoch ganzjährig 
überall unterwegs, leben zu 100% aus dem Koffer. Ich möchte nicht in 
deren haut stecken und dann mit 67 zurückblicken. Mit 67 ist das junge 
Leben definitiv vorbei. Wer bis zu diesem Alter nur Arbeit und 
Hotelzimmer kannte, muss IMO verzweifeln. Also für mich wäre das nichts. 
Ab und zu unterwegs, oder auch öfter OK, aber nicht dauerhaft. Bedenke: 
Dun hast nur genau ein Leben. Und denke ja nicht, dass Du alles, was 
du verpasst hast (dazu gehören auch Familie, Lebensqualität, soziale 
Kontakte, Hobbies) ab 67 nachholen könntest!

Eigentlich sollte es anders herum sein: bis 50 leben, und ab 50 
arbeiten. Aber so ist es halt leider nicht.

Meine Ansicht: nichts geht über einen geregelten Arbeitsalltag, immer in 
derselben Firma, geregelten Urlaub etc. Alles, was in die Richtung 
Kofferleben geht, lohnt sich eigentlich nie, zumindest heutzutage nicht 
mehr, da das in den meisten Firmen schon längst nicht mehr finanziell 
honoriert wird. Einigermaßen geregelte Arbeitszeiten, fester Einsatzort, 
geregelte Urlaubszeiten sind durch Gehalt kaum aufzuwiegen. Just my 2 
cents!

Deswegen kann ich auch das Geschwätz von wegen Mobilität so langsam 
nicht mehr hören!

von Master Zulu (Gast)


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> da das in den meisten Firmen schon längst nicht mehr finanziell
honoriert wird

von IngBerlin (Gast)


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Naja der Ingenieurberuf hat einige Nachteile. Das man oft in seiner 
Heimat keine Arbeit findet ist einer davon. Als Lehrer oder Beamter oder 
so sieht das potentiell oft besser aus...

von Umgezogener (Gast)


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Bin von berufswegen vor 5 Jahren 600 km in DE umgezogen. Für mich war's 
die beste Chance. Wäre sonst wohl nie in die Welt gekommen. Der alte 
Freundeskreis hat sich mehr oder weniger aufgelöst, was ohnehin passiert 
wäre. Habe neue Freunde und auch das persönliche Glück gefunden. 
Realkontakt in die Heimat findet nur noch max. im Viertel- oder 
Halbjahresrhythmus statt. Es ist nicht einfach, Fuß zu fassen. Wenn man 
aber offen auf die Leute zugeht und deren persönliche / regionale 
Befindlichkeiten kennenlernt und akzeptiert, kann man ziemlich gut in 
der Fremde / neuen Heimat auskommen. Geholfen hat wohl auch, daß ich 
einige Leute gleichen Hintergrunds getroffen habe.
Ansonsten kann ich mich nur Abdul K. und Realist anschließen. Einen 
weiteren Umzug will ich tunlichst vermeiden. So wie einem von diversen 
Dienstleistern der "flexible Einsatz" mit selbstorganisiertem Umzug im 
Monatstakt als selbstverständlich angeboten wird, könnte ich keinesfalls 
leben. Die meisten Menschen brauchen einen Ruhepol. Bei denen, die das 
nicht nötig haben, stimmt sicher irgend etwas im Leben nicht. Es gibt 
bestimmt nicht wenige Ehen, Beziehungen und Familien, die durch 
Arbeitspendlerei zerbrechen. Die Ost-West-Problematik sei hier 
beispielhaft angeführt. Wer denkt, daß sowas über Monate oder gar Jahre 
funktioniert, lügt sich mit großem Eifer selbst in die Tasche.

Und jetzt das Interview:

> Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?

Unterschiedliche, je nachdem, was man gewichtet.

> Verlust von Familie und Freunden?

Eindeutig: DoppelJa.
Und wie beschrieben: Gewinnung neuer Freunde und des großen Glücks.
Anfangs denkt man sich, den Kontakt zu alten Freunden in jedem Fall 
halten zu können, merkt aber bald, dies nicht nur gesundheitlich durch 
Reisestreß, sondern gewissermaßen auch psychisch aufgrund der 
Erwartungen der alten Freunde, die das nicht durchmachen, nicht 
durchhalten zu können, wodurch die Beziehungen langsam einschlummern. 
Geholfen hat hier die Bestätigung, daß es nicht nur mir so erging.

> Verlust an Lebensqualität?

In gewisser Weise: Ja. Wenn man eine pulsierende Metropole verläßt und 
in die Provinz zieht, ist das schon sehr schockierend... ;-) Dafür 
bieten sich in der Provinz andere Möglichkeiten, mit denen man sich 
anfreunden kann / muß.

> Gefühl der Einsamkeit in der Fremde?

Anfänglich: Ja. Nach Eingewöhnung und Anpassung lief alles prima.

> Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat?

Den Wunsch hat wohl jeder in dieser Lage, im Hinterkopf verdrängend, daß 
es wohl aus rein wirtschaftlichen Gründen absolut unmöglich ist.


Wer also vorhat, beruflich woanders hinzugehen, dem sei gesagt: Entweder 
auf sehr kurze Zeit oder komplett - mit allen möglichen Folgen, wie ich 
sie z.B. geschildert habe. Wenn Partner / Familie vorhanden sind, macht 
es das Vorhaben zum Spiel mit dem Feuer. Auf lange Sicht überlebt keine 
gesunde Partnerschaft die Trennung - schon gar keine Familie.

Just my tube senf...

von MaWin (Gast)


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> Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht?

Du musst dir überlegen,
ob du arbeiten musst um zu leben,
oder
die Arbeit dein Leben ist.

Wenn dein Lebensziel aus Arbeit und Karriere bestsht und der Aufbau 
einer Heimat dich nicht interessiert, zieh um, und zieh für die nächste 
Arbeit noch mal um. Das bringt sicher mehr Gehalt ein, aber du wirst nie 
im Leben an einem Ort etwas aufbauen können, weil du ihn immer wieder 
verlässt.

Wenn dein Ziel aber das Leben ist, dann wirst du ein Interesse haben, an 
einem Ort etwas aufzubauen, vielleicht über Generationen hinweg (immer 
dran denken: Fast alle, die wirklichen Besitz haben, haben ihn über 
mehrere Generationen aufgebaut, denn ein einzelnes Leben reicht nicht 
aus), und die Arbeit hat nur den Zweck, das zum Leben notwendige Geld 
reinzubringen. Wenn du also arbeitest, um zu Leben, dass lass es, der 
Karriere hinterherzuziehen, sondern suche und schaffe Arbeit vor Ort, 
auch selbständig.

von Selbständiger (Gast)


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Gut gesagt, nur muss man auch eine Stelle finden die einen ausfüllt. Ich 
selber habe es auch satt, ständig umher zureisen, aber es ist nun mal 
so, dass ich genau auf diese Art und Weise sehr effektiv Geld verdiene 
und trotzdem noch super interessante (und auch einfache!!!!) Projekte 
habe.

In jedem Projekt habe ich nämlich den Bonus des Neuen, kann 
Einarbeitungsaufwand für mich in Anspruch nehmen und wenn etwas schief 
geht, kann ich immer sagen, "nun, bisher hat das immer geplappt, nur 
diesemals war es eben so, dass ..." und es wird akzeptiert.

Ausserdem hat man jedes mal wieder einen neuen Arbeitgeber, kann alten 
Mist, der einen einholt, hinter sich lassen (auch emotionale Dinge) man 
muss sich nicht so in das Karrieregetümmel werfen, wird von anderen 
nicht bekämpft, weil man ja externer ist und Motivationsprobleme gibt es 
auch keine: Immer wieder mal die Anfangseuphorie eines neuen Jobs 
geniessen, neue Leute kennenlernen.

Ich kann mir z.B. aus den 20 Kollegen, mit denen ich jeweils zu tun 
haben jedesmal die 2 heraussuchen, mit denen ich gut kann. So habe ich 
in 5 Jahren einige sehr gute Bekannte gefunden. Viele von denen steigen 
auch in die Teamleiterpositionen auf, wechseln die Firma und holen dann 
mich mal rein.

von hehe (Gast)


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Man fragt sich nur warum man zu diesem wichtigen Thema hier auf 
"www.superstudium.de" und anderen hirnverbrannten Seiten nichts findet.

MfG!

von Superman (Gast)


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>Man fragt sich nur warum man zu diesem wichtigen Thema hier auf
>"www.superstudium.de" und anderen hirnverbrannten Seiten nichts findet.

Wieso? Hier bekommt man doch einen kleinen Einblick der vielfältigen 
Arbeitsmöglichkeiten im Ingenieurdasein:

http://www.superstudium.de/index.php?id=8

Motto: Alles ist möglich, aber nichts geht.
Die Seite kommt mir vor, als diene sie ausschließlich dazu junges, 
billiges naives Nachwuchsingenieurfleisch zu rekrutieren.
So vetrauenserweckend wie die Billigbaumarktwerbungen. Auf den 2. Blick 
alles verlogen und purer Schrott.

von Delete M. (skywalker)


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IngBerlin schrieb:
> Viele Ingenieure müssen auf Grund der Arbeitsmarktlage mobil sein. Dh.
> auch mal 500km entfernt der Heimat arbeiten und leben.
>
> Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von
> Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit
> in der Fremde?
> Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat?

Also ich bin noch im Masterstudium in meiner Heimat, Leipzig. Ich bin 
jetzt 23, wenn ich fertig bin werde ich 25 sein. Ich werde dann 24,5 
Jahre meines Lebens in Leipzig verbracht haben und ein halbes Jahr in 
Dublin, Irland. Ich rechne fest damit, dass ich Leipzig dann verlassen 
werde. Hier gibt es nur eine handvoll kleine Firmen mit denen man etwas 
als Nachrichtentechniker anfangen könnte und als Berufsanfänger sowieso 
nur begrenzt. Natürlich mache ich mir Gedanken wie es dann sein wird. 
Kontakt zu Freunden zu halten wird dann schwierig, zumal es die dann 
sicher auch in alle Winde zerstreuen wird. So ist nun mal das Leben. Man 
kann nur versuchen zu den engsten Freunden Kontakt zu halten; in Zeiten 
von E-Mail und Flatrate-Telefonie ist das ja auch nicht unmöglich. 
Verlust der Familie sehe ich nicht als Gefahr. Es ist die Familie, die 
verliert man nicht. Man sieht sich nicht mehr so oft, aber Familie 
bleibt Familie, auch wenn man sich nicht täglich sieht. Und dann, so 
sieht zumindest der Lebensplan der meisten aus, will man ja auch seine 
eigene Familie gründen. Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und 
Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein. Ich habe jedenfalls nicht 
vor jahrzehntelang durchs Land zu reisen; irgendwo möchte ich dann schon 
heimisch werden.
Am Anfang, wenn man noch ungebunden ist, ist es vielleicht gar nicht mal 
so schlecht öfters mal unterwegs zu sein, nur sollte das dann kein 
Dauerzustand werden.

von oje (Gast)


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> Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und
> Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein.

Haha, das dachte ich auch mal. Bin auch Nachrichtentechniker.
Bilanz heute:

- kein Kontakt zu Frauen im Studium
- kein Kontakt zu Frauen im Praktikum
- und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung

dafür habe ich aber ein mieses Gehalt von 2700 Brutto und Depressionen
wenn ich an meine berufliche Zukunft denke.

Soweit hat mich NT gebracht bisher, bei einer Firma die sich als 
Marktführer bezeichnet. Viel Spass noch beim NT studieren Kumpel.

von Mark B. (markbrandis)


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oje schrieb:
> - und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung

Kein Ingenieur ist so blöd, dass er ernsthaft glaubt, er würde direkt am 
Arbeitsplatz seine zukünftige Ehefrau finden. Zum Glück gibt es ja noch 
viele andere Möglichkeiten:

-eine Fremdsprache erlernen (z.B. an der Volkshochschule)
-Sport im Verein betreiben (vielleicht nicht gerade Boxen ;-)
-einen Tanzkurs machen
-in einem Chor mitsingen
-ins Theater/in die Oper gehen
-Leute für Freizeitunternehmungen über die dafür mehr als reichlich 
vorhandenen Internet-Plattformen finden
-etc. pp.

Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man 
freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix.

von Jubelperser (Gast)


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wieder son Typ der keine Frauen abkriegt, scheint ja bei den Ingenieuren 
gehäuft aufzutreten.

von Mark B. (markbrandis)


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Jubelperser schrieb:
> wieder son Typ der keine Frauen abkriegt, scheint ja bei den Ingenieuren
> gehäuft aufzutreten.

Im Gegentum: Ab einem gewissen Alter sind die meisten Ingenieure und 
Informatiker verheiratet. Das war bisher noch in jeder Firma so, in der 
ich gearbeitet habe.

Dass es während des Studiums richtig mau aussieht mit Frauen, ist leider 
wahr. Daraus kann man aber keinesfalls auf den Rest des Lebens 
schließen.

von oje (Gast)


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> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man
> freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix.

Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die 
Meisten schlimmer als das Männerkloster.

Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen als an der Ing-Uni oder im 
Beruf.

Eine Scheisse ist das alles! Und wofür? Appel und nen Ei und ne 
Karnickelbuchte, arbeitslos ab 50! Prost!

von G. L. (glt)


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oje schrieb:
>> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man
>> freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix.
>
> Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die
> Meisten schlimmer als das Männerkloster.
>
> Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen als an der Ing-Uni oder im
> Beruf.
>
> Eine Scheisse ist das alles! Und wofür? Appel und nen Ei und ne
> Karnickelbuchte, arbeitslos ab 50! Prost!

Und wer zwingt Dich diesen Weg zu gehen?

von Falk B. (falk)


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@  oje (Gast)

>> Alles hervorragende Gelegenheiten, um Frauen kennenzulernen. Wenn man
>> freilich seine Freizeit nur daheim verbringt, dann wird das auch nix.

>Ist ja alles schoen und gut. Trotzdem bleibt der Ing-Beruf für die
>Meisten schlimmer als das Männerkloster.

Käskopp.

Dienst ist Dienst und Schnapps ist Schnapps.

Wo zum Geier hast die Vorstellung her, in der Firma/im Job müssen die 
geilsten Schnitten des Universums rumspringen?
Das bringt der Firma eher Verluste, weil die Typen mehr am baggern sind 
als arbeiten.
In der Firma sollten in erster Linie nette und kompetente Kollegen zu 
finden sein. Das Geschlecht ist unerheblich, im Zweifelsfall lieber 
Männer.
Ich will dort arbeiten, nicht flirten.

>Selbst bei der Bundeswehr gibts mehr Frauen

Und was für welche . . . Flintenweiber, viel Spass damit.

>als an der Ing-Uni oder im Beruf.

Get a life!

MFG
Falk

von Gast (Gast)


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Kommt alles drauf an wo man arbeitet. Ich bin an einem 
Forschungsinstitut in einer Abteilung mit 90% E-Technikern, und hier 
gibt es ca. 40% Frauen, die meisten Doktorandinnen und viele aus dem 
Ausland (Italien, Spanien, Südamerika). Dass es bei einem 
Automobilzulieferer anders aussieht glaube ich aber gerne.

von heinz (Gast)


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Also ich weiss auch nicht was ihr wollt? Auch wenn in der Entwicklung 
keine Frauen rumlaufen (bei uns zwei von 90 Ings) gibt es doch noch 
genügen andere Abteilungen. Besonders der Einkauf und Marketing haben da 
oft "potential" ;-) Mann muss natürlich auch mal aus seinem Büro/Labor 
herausgehen und mit den Mädels in der Küche ein Kaffee trinken. 
(Entwicklung und Einkauf sitzen bei uns auf einer Etage und teilen sich 
die Küche:-)

Aber abgesehen davon solle gelten: "Never f*ck the Company" ;-) Das geht 
doch zu 95% schief.

Um Frauen kennenzulernen gibt es bessere Möglichkeiten (siehe z.B. Post 
von Mark Brandis). Da hat man dann auch keinen Stress damit sich 
tagtäglich in der Firma zu begegen wenn nix aus der Beziehung wird.

von Tom (Gast)


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Na dann möcht ich auch mal. Bei mir ergaben sich bisher folgende 
Situationen:

1) Geboren und aufgewachsen in Norddeutschland ----> Studium in Aachen = 
ca. 350km von der Heimat entfernt

2) Irgendwann meine jetzige Frau kennengelernt und ständig Aachen-Berlin 
gependelt = 550km

3) Letztes Semester in Asien verbracht (ca. 5 Monate ohne langjährige 
Freunde, Familie und Freundin)

4) Zum Ende des Studiums (Diplomarbeit ausserhalb der Industrie) nach 
Berlin zu meiner Freundin gezogen = 550km zwischen Aachen und Berlin hin 
und her.

5) Erster Job dann in Köln --> Jedes Wochenende Köln-Berlin (Entfernung 
s.2))

6) Mittlerweile ist Freundin meine Frau und nach Köln gezogen. Halbes 
Jahr später neuer Job in München

7) Dann 7 Monate München-Köln an jedem Wochenende (580km Autobahn....mh)

8) Frau nun wieder zu mir gezogen. Naja und mittlerweile von Familie und 
alten Freunden ca. 900-1000km entfernt.

Also nach meiner bzw. unserer Ansicht alles halb so schlimm ;). 
Mobilität setzt die jetzige Zeit nunmal vorraus.

Grüsse

von Gastino (Gast)


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>Meine Frage, welche Erfahrung habt ihr damit gemacht? Verlust von
>Familie und Freunden? Verlust an Lebensqualität? Gefühl der Einsamkeit
>in der Fremde?

Ich bin seit reichlich 8 Jahren ungefähr 450 km von meiner Heimat 
entfernt.

Zu Deinen Fragen:

Verlust von Familie? Nein, wie auch? Man sieht sie seltener und der Weg 
dahin ist recht weit. Außerdem hat man die Eltern nicht mal eben so 
parat, wenn man eine Betreuung für die Kinder sucht. Andererseits will 
man ja ohnehin nicht ständig bei den Eltern oder anderen Verwandten 
hocken.

Verlust von Freunden? Ja. Aber der wäre sowieso passiert. Nach dem 
Studium (überhaupt nach dem Abschluss eines jeden Lebensabschnittes) 
gibt es solche Verluste, weil die Leute in unterschiedliche Richtungen 
gehen. Egal, ob ich daheim bleibe oder nicht. Richtig feste 
Freundschaften bleiben, zur Not halt per E-Mail und seltenen Treffen.

Verlust an Lebensqualität? Nein, ganz im Gegenteil. Da ich mobil bin, 
suche ich mir natürlich auch aus, wo ich hingehe. Das ist ja gerade ein 
Vorteil der Mobilität.

Gefühl der Einsamkeit? Eindeutig nein! Frau + Kind sind ja auch hier, 
wir wohnen hier, haben unsere Arbeitskollegen, Nachbarn und sonstige 
Bekannte hier. Das Kind ist hier gezeugt und geboren worden.

Wenn man mobil ist, sollte man sich auch richtig darauf einlassen. Also 
keine faulen Kompromisse mit zerrissenen Familien und 
Wochenendbeziehungen. Dann lieber richtig zusammen umziehen oder es 
gleich bleiben lassen.

>Wollt ihr irgendwann wieder in die Heimat?

Ja, irgendwann schon. Spätestens als Rentner. :)


Keine Angst vor der Mobilität! Wenn man sich darauf einlässt, kann das 
nicht nur interessant sein (mal etwas Neues zu sehen), sondern gibt 
einem auch Sicherheit. Nämlich die Sicherheit, eine weit größere Auswahl 
an beruflichen Perspektiven zu haben als Leute, die unbeweglich sind. 
Ich sehe es gerade bei den Kollegen: Es läuft wirklich nicht gut, alle 
sind extrem unzufrieden, aber die meisten klammern trotzdem an dem 
Scheiß-Job, weil sie ihren Arsch nicht wegbewegen wollen. Das Problem 
hat man, wenn man ohnehin in der Fremde ist, nicht.

von Panzer H. (panzer1)


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Gastino schrieb:

> Gefühl der Einsamkeit? Eindeutig nein! Frau + Kind sind ja auch hier,
> wir wohnen hier, haben unsere Arbeitskollegen, Nachbarn und sonstige
> Bekannte hier. Das Kind ist hier gezeugt und geboren worden.

Und, wie oft willst Du dem Kind demnächst einen Umzug zumuten?
Besonders, wenn es in die Schule geht und der Umzug in ein anderes 
Bundesland/ausland stattfinden soll, viel Spass mit verschiedenen 
Lehrplänen dank Föderalismus im Bildungswesen.

Achja, momentan stehe ich wohl vor so einer Entscheidung;
ich war schon mehrmals mobil B-)

von hrap (Gast)


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> 6) Mittlerweile ist Freundin meine Frau und nach Köln gezogen. Halbes
> Jahr später neuer Job in München

> 7) Dann 7 Monate München-Köln an jedem Wochenende (580km Autobahn....mh)

> 8) Frau nun wieder zu mir gezogen. Naja und mittlerweile von Familie und
> alten Freunden ca. 900-1000km entfernt.


Schwirig wird es wenn deine Freundin / Frau auch einen Hochschulabschluß 
hat und wegen Mobilität nicht an einem Ort bleiben bzw. dir ständig 
folgen kann. Genau so eine Situation steht mir bevor. Das heißt einer 
von beiden muß ein Opfer bringen, indem man auf berufliche Perspektive 
verzichtet...

von Delete M. (skywalker)


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oje schrieb:
>> Wenn ich 30 bin möchte verheiratet sein und
>> Kinder sollten kein hypothetisches Thema sein.
>
> Haha, das dachte ich auch mal. Bin auch Nachrichtentechniker.
> Bilanz heute:
>
> - kein Kontakt zu Frauen im Studium
> - kein Kontakt zu Frauen im Praktikum
> - und heute kein Kontakt zu Frauen in der Entwicklungsabteilung

Mal ganz ehrlich: Ich studiere nicht Nachrichtentechnik um Frauen kennen 
zu lernen. Dann hätte ich lieber Tiermedizin oder Sozialpädagogik 
studiert. Und mal realistisch betrachtet: Wie viele verheiratete Paare 
haben sich am Arbeitsplatz kennengelernt? Man sollte seinen Lebensinhalt 
nicht allein durch den Beruf definieren.

> Schwirig wird es wenn deine Freundin / Frau auch einen Hochschulabschluß
> hat und wegen Mobilität nicht an einem Ort bleiben bzw. dir ständig
> folgen kann. Genau so eine Situation steht mir bevor. Das heißt einer
> von beiden muß ein Opfer bringen, indem man auf berufliche Perspektive
> verzichtet...

Sehe ich auch problematisch. Regelmäßige Mobilität ist zwar schön, aber 
nur wenn beide mitmachen. Man kann auch nicht immer davon ausgehen, dass 
die Frau bereit ist mit umzuziehen. Noch schwieriger wird es mit 
Kindern. Mit sich selbst und der Partnerin kann man das vielleicht noch 
arrangieren, dass man alle paar Jahre den Wohnsitz wechselt, nur wenn 
dann noch Kinder da sind wirds noch schwieriger. Spätestens dann möchte 
man deutlich weniger mobil sein. Nehme ich zumindest mal an (bin ja noch 
nicht in der Situation).

von Daniel D. (daniel1976d)


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Ich bin nach dem Studium nach Singapur gegangen... Tollen Job gehabt, 
viel gereist, Mittwochabend Party, Donnerstagaben Party, Freitag und 
Samstag sowieso... Sonntag ausspannen. Das ging ca. 2 Jahre so, dann 
zukuenftige Frau kennengelernt, noch drei Jahre drangehangen... Das 
Beste was mir passiert ist...

Aber ich muss sagen ich musste nicht rumreisen. Einmal umgezogen und 
dort 5 Jahre verbracht...

von oszi40 (Gast)


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Wie oben schon bemerkt: Solange keine Kinder in die Schule müssen, ist 
der Ortswechsel noch einfach, die regelmäßige Heimfahrt meistens lange 
und teuer.
Kritisch wird der Fall, wenn z.B. Montagearbeiter nach jahrelanger 
Montage für immer nach Hause kommen. Sie treffen oft auf eine wohl 
organisierte Familie in der sie anfangs ziemlich überflüssig sind.

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