Hallo zusammen, ich hab mal eine Frage zu EMV von PC-Gehäusen bzw. PC-Systemen. Gerade im Case-Modding-Bereich kann man ja z.B. Gehäuse kaufen, bei denen ein Seitenteil aus Plexiglas besteht anstatt aus Metall. Plexiglas hat aber quasi keine abschirmende Wirkung bzgl. EMV. Mal angenommen man hat nun also solch eine PC mit Plexiglas-Seitenteil zu Hause stehen und stört damit z.B. den Radioempfang vom Nachbarn. Dann hat man sich ja im Prinzip strafbar gemacht, da man unzulässigerweise eine Art Störsender betrieben hat. Wer haftet jetzt aber in diesem Fall? Der Betreiber (also man selbst), der Hersteller des Gehäuses? Derjenige der das Ganze PC-System zusammengestellt hat bzw. es zuletzt verändert hat? Gruß Tobias
Tobias schrieb: > Wer haftet jetzt aber in diesem Fall? Der Betreiber (also man selbst), > der Hersteller des Gehäuses? Derjenige der das Ganze PC-System > zusammengestellt hat bzw. es zuletzt verändert hat? SObald du irgendetwas (und sei es der Einabu eines RAM oder Festplatte änderst erlischt automatisch auch die EMV Versicherung des Herstellers des Komplettsystems Wenn du also das Gehäuse austauscht und/oder den PC selber zusammenstellst, mußt du auch selber dafür Sorge tragen das das Kombinat noch den Vorschriften entspricht.
Hinzuzufügen sei noch, daß "Case Modder"-Systeme mit Fenstern o.ä. von vorn herein keine EMV-Vorschriften einhalten, deswegen werden sie auch gerne mit dem Hinweis "nur für Demo-Zwecke" vertrieben.
Aber wie sieht das denn aus wenn ich mir einen PC bei meinem PC-Händler im Ort zusammenstellen und fertig aufbauen lasse. Wie kann der denn garantieren das dieses System den EMV-Richtlinien entspricht? Selbst wenn ein ganz "normales" Gehäuse verbaut wird. Der macht ja nicht mit jedem System was er zusammenbaut nen EMV-Test.
Der Händler hat mir dann aber ein komplettes System verkauf an dem in nichts mehr ändere. Und damit muss doch dann schließlich auch der Händler garantieren das das Geräte die EMV-Richtlinine einhält und damit CE konform ist. Denn man darf in der EU keine Elektrogeräte ohne CE-Konformität verkaufen. Oder sehe ich das falsch.
Wenn der Messwagen vor Deiner Tür stehen solltE, könntest Du zumindest versuchen, den Hersteller dieser HF-Schleuder zu belangen. Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.
Der Händler wird, wenn er sich der Situation bewusst ist, Dir ein solches System nicht verkaufen, ohne Dich darauf hinzuweisen, daß das nur als "Demogerät" und nicht dauerhaft genutzt werden darf.
Der Hersteller des PC-Systems - also auch der PC-Schrauber um die Ecke - müsste eigentlich die CE-Konformität sicherstellen. Er müsste genau genommen tatsächlich jedes individuelle System im EMV-Testlabor prüfen lassen. Das ganze ist im Moment noch eine absolute Grauzone; ich warte eigentlich nur darauf, bis das jemand mal als "Geschäftsidee" entdeckt.
Wobei ich bezweifel dass das Wald und Wiesen-PC-Case eine so perfekte Abschirmung darstellt.... Einen Markt gaebe es sicherlich fuer ein einfach zu bedienendes, billiges Messgeraet mit dem man grob(!) abschaetzen kann in welchen Groessenordnungen man da die Gegend verstrahlt....
Gut, daß es noch Holzrechenstäbchen gibt. @Gast321: Du weißt auch was jede dieser Prüfungen kostet ?
Nein, ist nur eine Baumusterprüfung notwendig. Die Serie wird dann nicht mehr einzeln geprüft. Und beim Einbau einer Festplatte erlischt auch nichts, da der Einbau von vornherein vorgesehen war. Erkennbar z.B. durch den Einschub und die Stromversorgungsstecker... Also muß der Hersteller des PCs auch für spätere Festplatten die EMV-Prüfung durchziehen. Was das ganze wiederum ad absurdum führt, da kaum möglich. Ein offenes Gehäuse a la Case-Modding kannste vergessen. Ist halt wie schon gesagt Grauzone.
Es werden ja auch hin und wieder Geraete von verschiedenen Herstellern und Discountern getestet. Die Ergebnisse sind zum Teil vernichtend. Das zeigt, dass es viele Gesetze gibt. Aber es werden immer mehr (Privatpersonen aber auch Firmen), die sich nicht mehr um alle diese Gesetze und Vorschriften kuemmern wollen oder koennen. Theoretisch muss man jedes Geraet oder Baugruppe, das man in den Verkehr bringt auch EMV-testen. Praktisch/Betriebswirtschaftlich ist das bei Einzelgeraeten nicht machbar. Die Inverkehrbringer stehen also immer mit einem Bein im Gefaengnis bzw. vor einer theoretisch hohen Geldstrafe. Allerdings ist mir kein Fall bekannt, wo es ueber den erhobenen juristischen Zeigefinger hinausging. Gruss hro
Seh es so: Die technische Seite des Lebens ist ziemlich ausgereizt, aber nur 'Arbeit' zählt in unserer Gesellschaft. Also macht man es sich im Rechtssystem bequem und arbeitet dort als Anwalt&Co. Das bringt zwar meistens der Gemeinschaft nix, aber keiner durchblickt das mehr so richtig und der Teppich zum Drunterkehren ist groß. Die Chinesen haben den Scanner fürs CE-Zeichen entdeckt. Der Verbraucher oftmals den praktischen Vorteil der unbekümmerten Nutzung von Grauzonen. Und ja, wer was produziert ist damit praktisch mit einem Bein bereits im Knast. Ich halte es für Kleinunternehmer für realistisch aussichtslos alle Vorschriften zu kennen, geschweigedenn dann auch noch einzuhalten. Man kann also jederzeit ans Bein gepißt werden. Allein die Statistik kann einen retten. Da werden z.B. selbstgesammelte Pilze von Polen an der Grenze verkauft. So, nun vergleich das Mal mit den deutschen Gesetzen. Und ehrlich gesagt, ich kaufe lieber krumme Pilze zu gutem Preis als mathematisch runde Tomaten aus Holland oder noch schlimmer aus Spanien.
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.