Forum: Offtopic Fahrradpflege - Ballistol - Usta


von Claudio H. (bastelfinger)


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Hallo,
bisher habe ich für die Fahrradpflege immer Ballistol genommen, 
besonders zur Schmierung der Kette. Ist zwar nicht 100% wasserfest, aber 
wenn man nach einer Regenfahrt mal nachschmiert, dann flutscht die Kette 
wieder. Dafür läßt sich die Kette sehr gut reinigen.

Nun habe ich gesehen, dass es aus dem Hause Klever neben Ballistol auch 
USTA gibt, das ist billiger, und soll auch Rost lösen. Hat jemand hier 
schon Erfahrungen damit gesammelt (besonders die Schmierwirkung 
interessiert mich dabei)? Oder hat jemand noch einen Geheimtipp für die 
Fahrradpflege?

von A. B. (funky)


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WET LUBE von Motorex für die Kette und Brunox Federgabel Deo für die 
Gabel.

Für ne Federgabel denke ich schon das man ein richtiges Schmiermittel 
braucht damit das die Dichtunge nicht angreift usw. aber für die Kette 
muss man sicherlich keine Unsummen ausgeben.Wasserfest ist eh nix und ab 
und zu mal nachschmieren muss man eh.

Und wenn man Rost an der Kette hat, dann sollte man sowieso die Kette 
tauschen ;)

von Zottel T. (zotty)


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>Wasserfest ist eh nix

Falsch, Baumarktsprühöl mit MOS2-zusatz --> Das Öl wäschts raus aber 
irgendwann ist genug MOS2 auf/in der Kette, so das man nie wieder 
nachschmieren muß und die Kette auch im Regen nie wieder Geräusche 
macht.

von Claudio H. (bastelfinger)


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>Für ne Federgabel...

Die schmiere ich nicht. Stattdessen stelle ich das Rad öfters mal abends 
auf den Kopf, dann läuft das Öl in der Federgabel nämlich auf die 
Dichtungen und die danken's mir mit einem langen Leben.

Wet Lube ist schon teuer, und scheint sehr wasserabweisend zu sein, das 
erschwert wiederum die Reinigung.

Ich hab's oben nicht geschrieben, aber ich will kein Spray, sondern eine 
Flasche. Die fülle ich mir in ein kleines Kännchen rein, lässt sich 
besser dosieren als Sprays und ist umweltfreundlicher!

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Was bei mir immer gut geklappt hat ist Kettensägenöl.

von Wilhelm F. (Gast)


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Wenn es nur um die Kette geht:

Alle paar Wochen ein paar Tropfen Öl vom Ölmeßstab des Autos haben bei 
mir immer geholfen, und kostenlos ist das (fast) auch noch. Jedenfalls 
hat man ein Spezialprodukt weniger im Hause herum stehen.

Die geölte Kette, zieht immer auch Sand und Staub aus der Umwelt an, und 
schmirgelt dann ein wenig vor sich hin. Ohne Öl, ist aber auch keine 
Lösung, denn da reibt es noch mehr.

Den tiefen Schmutz im Inneren der Kettenglieder bekommt man auch mit 
noch so gutem Einsprühen nicht raus.

Wenn man es ganz gut meint, etwas mehr Zeit investieren möchte, es nicht 
übertrieben findet, und die Möglichkeiten hat, und nichts gegen Low Tech 
hat: Ich erinnere mich an die Landwirte, die ein wenig immer auch 
Landmaschinenmechaniker waren: Die kochten die Ketten aller Maschinen 
gelegentlich in altem Frittierfett aus. Und das waren einige, auch schon 
mal andere Kaliber als beim Fahrrad. Dabei wurde mit einer Eisenstange 
kräftig gerührt. Da geht dann der größte Schmutz mit raus.

von Thomas B. (detritus)


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Entweder gründlich:
http://www.sheldonbrown.com/chainclean.html
oder gar nicht ;)

Ich persönlich sprüh die Kete alle paar Wochen mit Teflonfett ein, lass 
es ne Nacht einwirken und zieh sie dann durch nen Lappen. Eigentlich 
kann man nicht viel falsch machen... Nur WD40 u.ä. soll schlecht sein, 
weil es das Fett aus der Kette spült und selbst nicht genügend schmiert.

von Claudio H. (bastelfinger)


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@ferkes-willem
Wenn die Kette Sand und Staub anzieht, dann machst du etwas falsch. 
Entweder zuviel Öl, oder das falsche. Nimm mal eins mit besseren 
Kriecheigenschaften!
Eine alte Zahnbürste zum Reinigen der Kette reicht schon sehr gut aus, 
und am Besten die Kette nach (sic!) dem Ölen durch einen alten Lappen 
laufen lassen, um das überflüssige Öl zu vernichten.

Aber zurück zu meiner Frage zu Usta! Ich bestelle es mir mal, und poste 
hier einen Bericht.

von A. B. (funky)


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Claudio H. schrieb:
>>Für ne Federgabel...
>
> Die schmiere ich nicht. Stattdessen stelle ich das Rad öfters mal abends
> auf den Kopf, dann läuft das Öl in der Federgabel nämlich auf die
> Dichtungen und die danken's mir mit einem langen Leben.
>
> Wet Lube ist schon teuer, und scheint sehr wasserabweisend zu sein, das
> erschwert wiederum die Reinigung.
>
> Ich hab's oben nicht geschrieben, aber ich will kein Spray, sondern eine
> Flasche. Die fülle ich mir in ein kleines Kännchen rein, lässt sich
> besser dosieren als Sprays und ist umweltfreundlicher!

also mein WetLube ist kein Spray sondern ein kleines Fläschen...und 6€ 
sind ja nun auch nicht die Welt für ein Fläschchen. Oder wie oft fettest 
Du Deine Kette?

Naja...also die Standrohre der Gabel sollte man schon bischen pflegen. 
Aber das mag auch auf den Einsatzbereich ankommen. Im Gelände sind die 
desöfteren ordentlich zugesaut.

Die Kette in Öl auskochen?? Man muss aus der Fahrradpflege ja nun auch 
keine Atomwissenschaft machen ;)

von Claudio H. (bastelfinger)


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Sorry, die ersten Treffer bei google haben mir vorgegaukelt, Wet Lube 
wäre ein Spray. Kette muss so alle 200 km oder nach jeder Regenfahrt 
gefettet werden!

von A. B. (funky)


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naja, ich geb zu, ganz so genau nehm ich es da nicht ;)

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Meine Kette bekommt Nähmaschinenöl. Sobald die Kette anfängt, zu trocken 
zu werden, kommt neues Öl drauf. Putzorgien sind nicht erforderlich; die 
Kette muss so oder so alle paar tausend Kilometer erneuert werden 
(lieber zu oft als zu spät, eine ausgeleierte Kette killt Kettenblätter 
und Ritzel (die deutlich teurer sind als 'ne neu Kett).

Das sieht natürlich bei im Gelände mit Sand und Matsch bewegten 
Mountainbikes anders aus.

von A. B. (funky)


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Schmiert Nähmaschinenöl denn richtig? Das ist doch relativ dünnflüssig, 
oder nicht?

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Für eine Fahrradkette (Kettenschaltung!) genügt es mir. Je nachdem, wie 
oft das Rad im Regen steht bzw. genutzt wird, muss seltener oder öfter 
nachgeölt werden. Das erfordert zwar etwas Aufwand (ein Tröpfchen auf 
jedes Kettenglied, genauer: auf das Röllchen), ist aber, sofern das Rad 
irgendwo vernünftig angelehnt ist, in ein paar Minuten erledigt.

Das Öl fließt von selbst an die entscheidenden Stellen.

Ich habe früher mal Versuche mit anderen Mitteln angestellt, am 
schlimmsten war sogenanntes "Kettenfließfett", das zog Fäden und saute 
alles weitflächig ein, vor allem sammelte es jeden Dreck aus der 
Umgebung auf. Das Zeug war nur mit viel Aufwand und Terpentinersatz 
wieder von der Kette zu bekommen.

Irgendein Wundermittel auf Graphitbasis, das mir ein begeisterter 
Fahrradhändler angedreht hat, hielt noch nicht mal eine Woche.

Auf einer Reise musste ich mal in Holland meine Ölvorräte aufstocken, 
Ergebnis war ein Fläschchen mit "Derailleur Oil", ein gegenüber 
Nähmaschinenöl deutlich dünnflüssigeres Zeug. Kriecht erheblich besser, 
ist daher leichter aufzutragen, aber drei Tage Fahren im Dauerregen 
spülen es dann auch wieder 'runter.

Also bleibe ich beim Nähmaschinenöl.

von Uhu U. (uhu)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Ich erinnere mich an die Landwirte, die ein wenig immer auch
> Landmaschinenmechaniker waren: Die kochten die Ketten aller Maschinen
> gelegentlich in altem Frittierfett aus. Und das waren einige, auch schon
> mal andere Kaliber als beim Fahrrad. Dabei wurde mit einer Eisenstange
> kräftig gerührt. Da geht dann der größte Schmutz mit raus.

Das ist keine gute Idee, denn dabei geht die Dauerschmierung der 
Fahrradkette verloren und Frittierfett ist totaler Mist, weil harzig.

Ich öle meine Kette regelmäßig mit dünnem Maschinenöl und spendiere ihr 
von Zeit zu Zeit Kriechfett. Davon sieht die Kette zwar bald richtig 
säuisch aus, aber das macht nichts. Die Dreckschicht schützt vor 
abrasivem Staub, der in die Kettenglieder eindringen könnte.

von Εrnst B. (ernst)


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Noch ein Hausrezept:

Normales Kerzenwachs (Parafin) in Öl+Petroleum aufgelöst, zusammen mit 
einer Edelstahl-Mutter zum "Aufschütteln" in ein Fläschchen.
Alle ~300km mal auftragen, danach Kette zum Reinigen durch Lappen laufen 
lassen.

Kette hält seit >3000km, Regen+Schmutz ist kaum ein Problem, wie's mit 
dem Verschleiß aussieht, muss sich zeigen...

von T. H. (pumpkin) Benutzerseite


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Kette reinigen: Bremsenreiniger, danach ist die furztrocken (Vorsicht, 
das Zeug zieht sich überall rein und wäscht sämtliches Öl raus - also 
nicht auf Naben oder dergleichen sprühen).

Kette schmieren: Entweder Kettenfett für Motorräder oder Kettenfett für 
Fahrräder. Alle paar Wochen mal nachschmieren.

Cheers!

von Uhu U. (uhu)


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Bremsenreiniger: Das ist eine sehr schlechte Idee, weil damit das Fett 
aus den Gelenken entfernt wird. Neues kriegt man mit Hausmitteln nicht 
dort nicht wieder in ausreichender Menge rein.

von Claudio H. (bastelfinger)


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Zum Reinigen der Kette diese über Nacht in Petroleum oder Diesel 
einlegen, das entfernt den äußerlichen Schmutz und entfettet die Kette 
nicht total. Danach die blanke Kette wieder schmieren. Dabei ist eine 
Kette mit Kettenschloss natürlich super!

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:

>> Die kochten die Ketten aller Maschinen
>> gelegentlich in altem Frittierfett aus.

> Das ist keine gute Idee, denn dabei geht die Dauerschmierung der
> Fahrradkette verloren und Frittierfett ist totaler Mist, weil harzig.

Mein Vater hat die Ketten früher auch gelegentlich in Rindertalg
gekocht.  Stank bestialisch. ;-)  Für damalige vergleichsweise breite
Ketten mag das auch noch wirklich was gebracht haben, mit den heutigen
schmalen Ketten all dieser 9-Gang-Schaltungen (o. ä.) und den ent-
sprechenden Zugkräften verschleißt die Kette aber ohnehin viel
schneller, als dass sich dieser Aufwand nicht lohnen würde.

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