Forum: Offtopic Zensur bei T-Mobile UMTS ?


von Jan P. (jan765123)


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Hi,

leider bin ich auf DSL über UMTS angewiesen, muss aber auch Skype 
nutzen.
Ausser T_Mobile ist (wegen Netzabdeckung) auch nichts anderes möglich.
Gelegentlich habe ich in der Vergangenheit auch Skype VoIP benutzt -
OK: lt. Kleingedrucktem ist das sowieso "nicht möglich".
Könnte ich ja mit leben wenn da nur dieser Verkehr gefiltert würde.
Auch die "pseudo Flat" von 5GB ist hinreichend (nur manchmal lästig).

ABER:
offensichtlich "blockiert" T-Mobile jegliche Verbindung zu Skype
(soll heissen: reduziert die Datenrate bis gegen Null).
Selbst www.skype.de dauert Minuten bis die Seite komplett geladen ist
(empfange UMTS mit etwas mehr als DSL 1000, also ÜBERALL SONST dauert es 
mal 1-5 Sekunden bis ein Seite komplett erscheint).

Kann das jemand bestätigen?
Ich denke, wenn dem so ist, ist das doch eine willkürliche Zensur?
Da gibt es ja schliesslich keine verbotenen Inhalte zu sehen!
Die können doch nicht eigenmächtig "beliebige" URLs blockieren.
Wenn sie nur VoIP blockieren, kann ich mich ja nicht beschweren.
Aber auf diese Art sehe ich das nicht ein.

Also:
- wer kann diese Blockade bestätigen?
- wer weiss wo man sich (erfolgreich) beschweren kann?


Gruß
Jan

von Stefanie B. (sbs)


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Naja Voip ist ja konkurrierend zu dem Kerngeschäft von T-Mobile.... ;-)

Daher gehts nicht.

Stefan

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Leider wird mit dem Wort Zensur mal wieder sehr großzügig umgegangen. Da 
ist so wie manche Leute alle als Nazis beschimpfen, die sie nicht mögen.

Du hast mit T-Mobile einen Vertrag. Da steht drin, was du für dein Geld 
bekommst und was nicht. Wetten da steht irgendwo direkt oder indirekt 
drin, dass Skype nicht ist? Niemand hat dich gezwungen den Vertrag zu 
unterschreiben. Das alles hat ger nichts mit Zensur zu tun.

Ja, ich weiß, jetzt kommt wieder das Gejammere  "aber es gibt doch 
nichts anderes". Und? Das Leben ist unfair, doch man kann auch ohne UMTS 
leben.

von David .. (volatile)


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Hach was bin ich froh ueber meine UMTS-Flat ohne jede 
Volumenbeschraenkung und ohne irgendwelche "Verbote" :P

von Stefan B. (stefan) Benutzerseite


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Du kannst dich dafür engagieren, dass der Gesetzgeber Netzneutralität 
sicherstellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Netzneutralit%C3%A4t
http://chaosradio.ccc.de/cr150.html
http://www.elektrischer-reporter.de/elr/video/124/

von Delete M. (skywalker)


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Von Zensur kann hier keine Rede sein. Es ist ein Vertrag, den man als 
Kunde entweder akzeptiert oder nicht akzeptiert. Kann man ihn nicht 
akzeptieren, muss man eben ohne dem leben.

Gesetzliche Verpflichtung zur Netzneutralität sehe ich in dem Fall 
kritisch. Natürlich will T-Mobile seine Konkurrenz aussperren. Was ist 
daran verwerflich? Netzbetreiber investieren Unsummen in den Ausbau 
ihrer Netze. Ich kann es nachvollziehen, dass sie da nicht zulassen 
wollen, dass die Konkurrenz die gebaute Infrastruktur quasi kostenfrei 
nutzt und der Kunde das Geschäftsmodell des Providers umgeht. Mir gehts 
dabei um UMTS, nicht die TAL. Das sind zwei paar Schuhe.
Am Ende will der Kunde die Infrastruktur, er will sie nutzen, ist aber 
nicht bereit dafür zu bezahlen. Wenn das gesetzlich zementiert wird, 
schränken die Netzbetreiber ihren Ausbau ein und/oder erhöhen die 
Entgelte.

von Sven P. (Gast)


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Das dürfte letztlich auf dieselbe Diskussion herauslaufen, die solche 
immer wieder anstoßen, die meinen, hier im Forum ein Recht darauf zu 
haben, jeden Dreck posten zu dürfen.

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Martin F. schrieb:
> Am Ende will der Kunde die Infrastruktur, er will sie nutzen, ist aber
> nicht bereit dafür zu bezahlen.

Natürlich muss die Infrastruktur irgendwie bezahlt werden. Aber warum 
kann das nicht durch ehrliche, den Kosten angemessene Nutzungsgebühren 
geschehen, statt durch komplizierte Quersubventionierung durch den Zwang 
zur Telefonnutzung? Alles was das bewirkt ist weniger Transparenz für 
den Kunden und weniger Wettbewerb. Deshalb halte ich Netzneutralität für 
sinnvoll.

von Jan P. (jan765123)


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es geht NICHT darum, dass VoIP gefiltert wird. Das steht ja im Vertrag.
Es geht darum, dass die einfach jede Verbindung zu skype.com unmöglich
machen.
Das empfinde ich als Zensur.
Vielleicht filtern sie als Nächtes die Hompages der Konkurrenz?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andreas Schwarz schrieb:

> Natürlich muss die Infrastruktur irgendwie bezahlt werden. Aber warum
> kann das nicht durch ehrliche, den Kosten angemessene Nutzungsgebühren
> geschehen, ...

Weil das ja offenbar keiner bezahlen will. ;-)  Zitat OP:

>> "pseudo Flat" von 5GB

Also selbst 5 GiB pro Monat erscheinen eher schon zu wenig, denkst
du ehrlich, dass hier irgendeiner gewillt ist, das Produkt nach
ehrlichen Gigabytepreisen zu bezahlen?

Nein, ich nutze UMTS nicht und VoIP auch nicht (ich mag eine
qualitativ ordentliche Telefonverbindung, miserabel Telefonieren
durfte ich in den Jahren der Hebdreh-tack-tack-tack-wähler genug,
als dass ich das jetzt nicht durch irgendwelche Sprachkompressoren
schon wieder haben möchte), ich fand die Bemerkung mit den
angemessenen Gebühren nur so amüsant, weil ja genau das seit Jahren
nun kaum noch passiert.  Denk doch mal, wer denn heutzutage gewillt
wäre, den ehrlichen Preis für so'n Moilofon zu bezahlen... die Leute
bilden sich doch inzwischen wirklich ein, die Dinger wären für'n Euro
zu haben.

von Delete M. (skywalker)


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Andreas Schwarz schrieb:
> Martin F. schrieb:
>> Am Ende will der Kunde die Infrastruktur, er will sie nutzen, ist aber
>> nicht bereit dafür zu bezahlen.
>
> Natürlich muss die Infrastruktur irgendwie bezahlt werden. Aber warum
> kann das nicht durch ehrliche, den Kosten angemessene Nutzungsgebühren
> geschehen, statt durch komplizierte Quersubventionierung durch den Zwang
> zur Telefonnutzung? Alles was das bewirkt ist weniger Transparenz für
> den Kunden und weniger Wettbewerb. Deshalb halte ich Netzneutralität für
> sinnvoll.

Weil die Masse der Kunden eben nicht intelligent ist und objektiv 
fundierte Entscheidungen trifft. Etwas böse ausgedrückt will der Pöbel 
das Superhandy für 1€ ohne zu begreifen, dass er den Vollpreis über die 
Vertragslaufzeit so oder so bezahlt.
Man sollte auf jeden Fall über angemessene Nutzungsgebühren reden, weil 
es die schon seit langem kaum noch gibt. Nur die gesetzlich verordnete 
Netzneutralität würde das Problem nicht lösen, sondern das gesamte 
Preismodell noch untransparenter machen. Würde jeder T-Mobile-Kunde 
plötzlich anfangen können kostenlos über UMTS und Skype zu telefonieren, 
würde T-Mobile dieses Vertragsmodell radikal verändern (müssen); nicht 
unbedingt zur Zufriedenheit des Kunden.

Die Netzneutralität an der TAL ist natürlich sinnvoll, weil es da keine 
Ausweichmöglichkeit gibt (es steht Skype frei selbst ein UMTS-Netz 
aufzubauen und dem Kunden steht es frei Verträge für anderen Netze 
abzuschließen). Zudem wird über die Regulierungsbehörde geregelt, dass 
der Netzbeitreiber finanziell nicht ganz vor die Hunde geht.

von Jan P. (jan765123)


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Leute, darum geht es nicht!
5GB/Monat und kein VoIP ist Vertragsbestandteil, wusste ich vorher und
akzeptiere ich (OK - musste ich leider akzetieren).
ES GEHT DARUM, DASS DIE EINFACH  U N V E R D Ä C H T I G E  URLs 
KOMPLETT SPERREN!
Nur weil die denen nicht passen, da der Eigentümer ein potentieller 
Konkurrent ist.
Im Vertrag sind keinerlei deratige Einschränkungen enthalten.
Wenn der Gesetzgeber vorgibt, dass gewisse Seiten gesperrt werden - OK.
Wenn die VoIP blocken - auch OK.
Aber so ist das für mich reine Willkür.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Jan Peter schrieb:

> Im Vertrag sind keinerlei deratige Einschränkungen enthalten.

Dann hast du doch einen Grund, eine Supportanfrage dafür loszulassen.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Vieleicht wird aber ein Teil des Protokolls von Skype über deren 
unverdächtige URL abgewickelt...
Und komplett gesperrt ist sie ja nicht sondern die Datenrate nur 
entsprechend gedrosselt...

von Andreas S. (andreas) (Admin) Benutzerseite


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Die Aufgabe der Politik ist es ja unter anderem gerade, den Kunden vor 
verwirrenden Geschäftspraktiken zu schützen, dass der Kunde "für 1 Euro 
surfen" will ist also kein Argument gegen Netzneutralität. Dafür dass 
das Preismodell komplizierter werden sollte sehe ich keinen Grund. Das 
war mit der Entkopplung von Sprache und Daten im Festnetz auch nicht der 
Fall.

von Simon K. (simon) Benutzerseite


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Vermutlich werden einfach Verbindungen zu einer bestimmten IP Adresse 
(der Skype Server) abgefangen. Wenn der Skype Webservice da nun auch 
drauf liegt, dann ist das halt so.
Nur eine Portsperre könnte man ja noch relativ einfach umgehen (Im Skype 
Programm den Port änder und hoffen, dass der Skype Server auch auf dem 
Port antwortet).

von David .. (volatile)


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Skype ist echt "gut" im Umgehen von Firewalls usw, deshalb mussten sie 
wohl zu rabiateren Loesungen greifen und gleich alles dicht machen.

von Vir U. (virunis)


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Guten Abend!

Also zunächst einmal kann auch ich leider diese Blockade bestätigen.
Ich verbinde mich auch per UMTS (T-Mobile Web'n'Walk L) ins Internet, da
DSL hier bei mir noch nicht verfügbar ist.

Meine Frau kommt von Auswärts und wir benutzen Skype zwischen uns intern
und Ihrer Familie sowohl vom Rechner als auch vom iPhone (mit 
VoIpOver3G)
eigentlich als Standartkommunikationsmittel - um natürlich Telefonkosten
zu sparen. Seit ca. vier Monaten ist das aber leider nicht mehr möglich,
da die Tonqualität aufgrund der niedrigen Datenrate kein Gespräch mehr
zulässt.

Bisher war mir das noch nicht so wichtig (ich hab's immer auf die
Netzabdeckung geschoben), doch heute habe ich's wirklich
gebraucht - und nachdem ich Dein Posting gelesen habe: siehe da, selbst
die Skype-Homepage baut sich in einer Geschwindigkeit auf, daß man 
getrost
Kaffee trinken gehen kann - eine Frechheit!


Da mich Beschweren aber auch nicht weiterbringt und ich lieber
im Dunkeln meine eigene Suppe koche, habe ich nach einer Lösung gesucht
und mein erster Gedanke war: da muß ein Proxy her.
Nachdem ich dann auf einem Root-Server bei Strato einen
eingerichtet hatte, mußte ich feststellen, daß alles immernoch genauso
langsam geht und sich natürlich auch die Gesprächsqualität nicht 
verbessert
hat - die Säcke ziehen das also aus den Anfragen an den Proxy heraus...


Also der nächste Versuch: ich habe zwischen meinem Rechner und einem
Büroserver bei mir auf Arbeit, der an einer normalen DSL-Leitung hängt,
einen VPN-Tunnel eingerichtet und danach auf dem Büroserver noch einen
Proxy installiert (FreeProxy auf WinXP Pro). Wenn ich nun über mein
UMTS-Modem den VPN-Tunnel zum Büroserver öffne und Skype über Port 8080
über den dort installierten Proxy jage, habe ich wieder eine ganz
normale Geschwindigkeit und kann ohne Störungen mit Skype über UMTS
telefonieren.


Ach ja:

Beachten sollte man, daß Skype die Vebindungseinstellungen
des Internet Explorers benutzt. Will man also, daß es sich über einen
Proxy verbindet, muß man das in den "Internetoptionen" unter 
"Verbindungen"
angeben UND NICHT in den Verbindungseinstellungen von Skype selbst.

Wer keinen "Büroserver" hat, kann natürlich auch einen Freund mit
DSL-Leitung fragen, ob er eine VPN-Verbindung anlegt. Auch muß dort
nicht unbedingt ein Proxy installiert werden - das habe ich nur gemacht,
da die Einstellungen des VPN-Netzwerks zum Routing ins Internet mit
meiner eigenen Netzwerkkonfiguration zu Konflikten führen.




Viele Grüße,

Philipp

von Jan P. (jan765123)


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Hallo Philipp,

vielen Dank für Deine Rückmeldung! :-)
Endlich mal jemand, der hier was zum eigentlichen Thema sagt.

Dass es über ein VPN funktionieren "müsste" hatte ich schon gehört.
Dass es bei Dir definitiv läuft, ermutigt mich, es demnächst wirklich
mal zu probieren.
Habe auch jemand mit einer Fritx! Box die ein VPN kann und daran hängt
ein Kabelmodem (3,6MB/s - träum ...). Muss demächst mal probieren unter
XPpro einen VPN zu diesem Teil herzustellen.

Ich sage hier Bescheid was daraus geworden ist (wird aber noch dauern).

Schöne Grüsse
Jan

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