Hallo, was erwartet mich bei so einem Bewerbertag und im Assessmentcenter bei einem IT-Unternehmen? Ist das schlimm? Ist das die letzte Hürde, über die ich springen muss? Andere Unternehmen führen ja Interviews durch und zwar mehrere, sodass die Bewerbungsprozedur stark in die Länge gezogen wird. Ich hoffe, nach so einem erfolgreichen Durchlauf des Assessmentcenters, hat man entweder einen Vertrag oder oder nicht? Und kann ich mich überhaupt glücklich schätzen, überhaupt eingeladen worden zu sein, jetzt in dieser schlimmen Zeit, wo doch alle von der Wirtschaftskrise reden. Sophie
>Ist das schlimm? Ist das die letzte Hürde, über >die ich springen muss? Wieviele offene Stellen gibt es? In dem Assessment-Center um eine Stelle treten oft 5 Bewerber pro Tag an. Meistens gibt es dann so 4 Assessment-Center pro Woche, sprich 20 Kandidaten werden auf Herz und Nieren geprüft. Meistens ist am Ende des Assessment-Centers ein persönliches Gespräch mit den Personalern fällig, wo dann der letzte Eindruck fällt. Sind beispielsweise 2 Stellen zu vergeben, wird das 2 Wochen lang durchgezogen. Sprich 40 Kandidaten --> am Ende 38 Verlierer, 2 Gewinner. Streng dich an! Das ganze Prozedere ist eher mit Gladiatorenkämpfen zu vergleichen. Aber was will man sonst machen, wenn die Bewerberflut zu groß ist und zuviele fähige Leute (auf dem Papier jedenfalls) für eine Stelle existieren? Würfeln?
>Würfeln?
Da hätte man ein fairere Chance als bei solchen Aktionen.
Zweck aller Dienstleister ist nicht die richtigen Leute
zu finden, sondern Leute die sich der Handverlese fast
bedingungslos fügen. Freie Wahl des Arbeitsplatzes ist
da nur Makulatur. In der Regel weiß man weder für wen
noch wo und häufig noch was man arbeiten wird. Sowas hat
weder Perspektive noch lassen solche Methoden eine
langfristige Lebensplanung zu. Wie heißt der alte
Kaufmannsspruch? Jeden Morgen steht ein Dummer auf,
man muss ihn nur finden.
Mal langsam, Dienstleister machen in der Regel kein Assessment Center. Wäre mir jedenfalls neu.
Auf jeden Fall mitmachen! Oft sind die Fragen so, daß kaum einer alle beantworten kann. Wenn sie zu einfach wären, findet ja keine Auswahl statt.
Sei einfach Du selbst, verstell dich nicht! Ich war schon 2x bei so einem Bewerbertag und jedesmal habe ich das bekommen was ich wollte, und zwar die Stelle. Mußt nicht alles perfekt machen, zb. war bei einem dieser Tage ein Mann, der konnte fließend Oxford English, der war sehr engagiert, hatte irgendnen wichtigen Leitungsposten einer Deutsch-Franz. Organisation, war im e-fellows Studentenprogramm und hatte sich nun um das Siemens Studentenprogramm beworben. Er hatte aber so eine arrogante Art, war sehr dominant (z.b. bei einem Gruppenvortrag den wir auf engl. halten sollten, hat er sich immer in den Vordergrund gerückt, fast alles selbst vorgetragen und andere kaum zu Wort kommen lassen (absichtlich)). Ich dachte gegen diesen Typen hat da niemand eine Chance weil er einfach alles kann und es kam wie es kommen mußte. Ihm wurd abgesagt mit der Begründung: "er wäre zu dominant, im Team kann er nicht und ausserdem kam es der Personalfrau so vor als würde er gar nicht zu Siemens wollen sondern lediglich "Trophen" sammeln, sprich in so vielen Studentenprogrammen wie möglich zu sein. Obwohl durch Siemens veranstaltet, hat mir das Programm doch tatsächlich gezeigt dass diese Bewerbertage doch noch sinn machen, eben solche Leute versuchen rauszufischen die auch tatsächlich ins Team passen (könnten). Mein zweiter Bewerbertag war damals bei Philips um eine Stelle. War total locker, Gruppenarbeiten unter Beobachtung (hier gehts darum zu zeigen dass man den anderen nicht ausgrenzt, das Ergebnis ist scheiß egal. man muß es lediglich dann fähig sein in Gruppe vorzutragen, also sich abzustimmen wer was tut usw. und am besten kommt es wenn man in der Lage (oder so ein Typ ist) der scheinbar schwächere (oder stille Personen) triggert etwas dazuzusagen. Bei mir war so ein Chinese, der hat natürlich ungefragt nie was gesagt. Ich hab ihn einfach um seine Meinung dazu gefragt und das haben die Personaler gesehen dass der plötzlich anfängt viel und kompetentes zu reden. Am Ende wurde ich ausgewählt und dieser Chinese. Dies mal als meine Erfahrung. Wie so ein Bewerbertag abläuft hängt auch davon ab wie erfahren die Personaler darin sind. Z.b. bei Philips an einem Standort hat sich die Personalfrau hilfe aus der Zentrale geholt. Natürlich wird auch manchmal etwas technisches abgefragt, aber nix wovon man eigentlich keine Ahnung hätte. Mir wurde z.b. mal eine verlötete Platine gezeigt und ich sollte mal so erzählen was da drauf ist, also "das ist hier ein Kondensator, da seh ich Widerstände" usw. Solltest Dich auch auf Fragen wie "warum möchtest Du bei unserem Unternehmen arbeiten", "was sind deine Stärken" etc. vorbereiten. Einfach mal überlegen was kann ich besonders gut, wo fühl ich mich stark und was liegt mir eigentlich gar nicht. Viel Erfolg
Dieser Assessmentcenterblödsinn war früher (Anfang der 90er Jahre) schon mal groß in Mode. Ich kann dir aus Erfahrung nur den Rat geben, den ich damals auch meinen Mitabsolventen gegeben habe: Eine Firma, die mit Akademikern Kindergartespiele veranstaltet kann nicht die sein, in der ich arbeiten will. Es hat nicht lange gedauert bis sich herausgestellt hat, daß diese Läden allesamt keine guten Arbeitgeber waren.
>Kindergartespiele
Sehr gut gesagt, nur aktuell sind viele Stellen mit solchen Deppen
besetzt, die über Assessmentcenter reingekommen sind. Und die verhindern
nachhaltig ein Umdenken und hin zu pragmatischem Denken.
Wir Ingenieure und Informatiker sind darauf angewiesen, dass wir mit
klar denkenden Abteilungsleitern zusammenkommen, wo wir ungeschützt von
einer Maske und unverblümt reden können.
Alle Wege, die über die Personalabteilung führen, in der die Schwätzer
und Blender sitzen, sind Fehlwege, die in Strukturen führen, wo noch
mehr Blender sitzen.
@Schalk > Alle Wege, die über die Personalabteilung führen, in der die Schwätzer > und Blender sitzen, sind Fehlwege, die in Strukturen führen, wo noch > mehr Blender sitzen. Ich denke das bringt es auf den Punkt. Eine offizielle Bewerbung über die Personalabteilung war auch schon zu meiner Zeit ein Problem. Wenn man die Chance hatte, sich direkt bei einem Abteilungsleiter vorzustellen, der dann ja auch kapiert hat, was man ihm "anbieten" kann, war das schon ein ganz anderes Klima als in einem Gespräch mit einem Personaler.
Problem ist nur, dass inzwischen den Gruppenleitern/Teamleadern oder was auch immer, gesagt wird: "Wenn Du mal Abteilungsleiter werden willst, musst Du aber umdenken. Du steckst viel zu tief in der Materie" u.s.w. u.s.w. Heute sind die Abteilungsleiter oftmals auch schon "ein wenig Fachfremd" und beurteilen Dich fast wie ein Personaler es würde. Wenn sie gut sind, fragen sie Deine zukünftigen Kollegen was Du fachlich wohl drauf hast - falls Du diese je besuchen darfst bevor das Urteil gefällt wird ... und falls diese das überhaupt noch beurteilen können nach 10+ Jahren der inneren Emigration. Grüße, Mike
"Wenn Du mal Abteilungsleiter werden willst, musst Du aber umdenken. Du steckst viel zu tief in der Materie" Ich erwarte von meinen Chefs, nicht, daß sie mir konkret in meine täglichen Arbeit fachlich hereinreden. Es kann nicht die Aufgabe des Chefs sein, alles besser als seine Mitarbeiter zu können. Mein Chef soll für unsere Gruppe Projekte an Land ziehen, unsere Arbeit nach außen vertreten und die notwendige Ressourcen bereitstellen. Lies das Buch über das Peter-Prinzip mal nicht mit der Intention, daß alle Chefs sowieso Idioten sind. Ein zentrale Aussage des Buches ist z.B. , daß sich mit der Beförderung das Aufgabengebiet grundlegend ändert. Aus einem genialen Entwickler kann so ein grottenschlechter Was-auch-immer-Leiter werden. Umgekehrt, kann ein mäßiger Entwickler aufgrund seiner anderen Fähigkeiten ein guter Vorgesetzter werden. Aber es ist ja viel einfacher alles auf die dunklen Mächte außerhalb des Labors zu schieben.
>Dieser Assessmentcenterblödsinn war früher (Anfang der 90er Jahre) schon >mal groß in Mode. Ich kann dir aus Erfahrung nur den Rat geben, den ich >damals auch meinen Mitabsolventen gegeben habe: Eine Firma, die mit >Akademikern Kindergartespiele veranstaltet kann nicht die sein, in der >ich arbeiten will. Es hat nicht lange gedauert bis sich herausgestellt >hat, daß diese Läden allesamt keine guten Arbeitgeber waren. Sehe ich exakt genauso. In der Regel sind Gespräche mit den Verantwortlichen in der Fachabteilung wesentlich ergiebiger als solcher Mumpitz.
Schlimm finde ich auch die so genannten Bewerbungsportale von manchen Firmen. Bei vielen Stellenausschreibungen merkt man einfach, dass die nicht vom jeweiligen Abteilungsleiter verfasst wurden, sondern von einem fachfremden Personaler. Manchmal liest man sich so eine Ausschreibung dreimal durch und weiß immer noch nicht worum es in der Stelle konkret geht.
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