Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Tiny13v vs. Tiny13


von Roland Z. (roland77)


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Hallo,

ich würde gerne eine Schaltung aufbauen die bis runter auf 1,8V 
funktionieren muss. Leider habe ich nur den Tiny13-20SO hier, davon aber 
nen ganzen Haufen. Wenn ich nun einen Tiny13v brauche muss ich extra 
bestellen, dann kostet das Porto mehr als der 8-Beinige Käfer.
Kann man einen meiner vorhandenen Tiny13 nicht bis auf die 1.8-2V runter 
verwenden? Es kommt der Interne Oszillator mit 128KHz zum Einsatz da ich 
Strom sparen muss (Batteriebetrieb!). Der Tiny wird auch die meiste Zeit 
im Sleepmode verbringen und nur ab und an mal kurz aufwachen und eine 
Messung mit dem ADC vornehmen. Diese wird dann ein wenig verrechnet und 
dann im SRAM abgelegt, danach wird weitergepennt. ;-) Den Brown-Out 
werde ich auf 1.8V setzen damit das Ding bei Absackender Spannung nicht 
rumspinnt.

Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen den Tiny13-20, Tiny13-10 und 
den Tiny13v? Laufen die Tiny13-10 wenn man die mal mit 20MHz füttert 
nicht mehr stabil? Atmel wird die Teile ja irgendwie Selektieren denke 
ich.
Gibt es eventuell einen weiteren Atmel-uC der Tiny-Serie der bei noch 
kleineren Spannungen als 1.8V noch sicher funktioniert? Das wäre toll, 
dann brauche ich nur eine Mignonzelle anstatt zweien. :-) Als 
alternative wäre auch ein einfacher diskret aufgebauter Step-Up Wandler 
in betracht zu ziehen, der mir 1.5V auf ca. 3V aufpumpt, natürlich mit 
sehr kleiner Leistung und wenig verlusten...

MfG
Roland

von Daniel H. (Firma: keine) (commander)


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Hallo,

der ATtiny13-20 kann mit bis zu 20 MHz betrieben werden, der 
ATtiny13V-10 kann nur bis zu 10 MHz betrieben werden, funktioniert aber 
im Gegensatz zum 20er schon ab 1.8 Volt (20er: 2.7 Volt).

Über einen ATtiny13-10 finde ich im Datenblatt keine Infos, aber rein 
der Logik nach müsste es sich um einen ATtiny13 handeln der mit maximal 
10 MHz läuft und eine Spannung von mindestens 2.7 Volt benötigt.

http://www.atmel.com/dyn/resources/prod_documents/2535S.pdf

Für dich könnte evt. der ATtiny43U interessant sein, der soll wohl schon 
mit 0.7 Volt laufen können weil er einen integrierten Step-Up hat.

http://www.atmel.com/dyn/products/product_card.asp?PN=ATtiny43U

von (prx) A. K. (prx)


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Roland Z. schrieb:

> Wo ist eigentlich der Unterschied zwischen den Tiny13-20, Tiny13-10 und
> den Tiny13v?

Technisch gesehen bestehen wahrscheinlich keine Unterschiede, sondern 
sie werden unterschiedlich getestet. Die einen darauf, ob sie bei 20MHz 
ab der 4.xV Schwelle des Brownout-Detectors funktionieren, die anderen 
entsprechend dem anderen Profil, je nachdem was grad gebraucht wird. 
Immerhin kosten die Tests Zeit und sind damit ein Kostenfaktor in dr 
Produktion.

Was andererseits heisst, dass ein -20er sehr gute Chancen hat, auch die 
Anforderungen vom -10er zu erfüllen, nur kannst du ihn nicht Atmel um 
die Ohren hauen, wenn er es im Einzelfall unter Extrembedingungen doch 
nicht tut oder ein paar µA mehr verbrauchen sollte als im Datasheet 
drinsteht.

Lies: Für Einzeleinsatz privat unter zivilisierten Umweltbedingungen 
nimm was du hast und probier es aus.

von Winfried (Gast)


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Bei aktivierten Brownout - was sinnvoll ist - wirst du aber dann aber 
damit rechnen müssen, dass schon bei 1.9 V Schluß ist. Du brauchst nur 
einen kleinen Rippel auf der Versorgungsspannung zu haben und schon ist 
er weg. Weil sich danach die Spannung wieder etwas erhöhen wird, startet 
er wieder durch. Insofern müsstest du programmtechnisch dann verhindern, 
dass dein Programm wieder losläuft.

von Roland Z. (roland77)


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Hallo,

oh schon so viele Antworten, das sieht man gerne. ;-)

Einen Rippel dürfte es auf der Spannung nicht geben, ich nehm ja zwei 
Mignonzellen. So große Last hängt da nicht dran, der uC pennt die meiste 
Zeit eh nur. Ich werde mir aber was überlegen damit das Programm 
verzögert losläuft um das Problem mit der bei Last einbrechenden 
Spannung zu verhindern. Eventuell kann ich ja auch hingehen und das 
ganze Loggen. Sobald der uC ein paar mal hintereinander Absäuft sobald 
er loslaufen will, wird dieser auf nimmerwiedersehen in den Sleepmode 
geschickt. Sobald sich das Gerät dann nicht mehr meldet merkt man das ja 
und schaut nach.

Der Tiny43 sieht sehr interessant aus, nur ist das so wie ich im Netz 
sehe so eine Sache mit der Bezugsquelle... Farnell hat den aber, da 
werde ich mir mal 2 Stück ordern zum Testen.

Wenn jetzt noch jemand eine Idee zu einem diskreten Step-Up hat bin ich 
Glücklich... :-)


Roland

von Winfried (Gast)


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Wenn du sowieso bei Farnell bestellst, dann schau dir als Step-Up mal 
die preiswerten NCP1402 oder NCP1450 an.

von Roland Z. (roland77)


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@Winfried,

danke für den Tip, genau so was habe ich gesucht. Bei dem kleinen Preis 
lohns sich ein Diskreter Aufbau zum selbstfummeln nicht mehr. Von den 
Dingern kauf ich mir mal 10Stück zum Probieren und messen.


Roland

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